Schwieriger Dreiklang VI

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"Erzähl!" Felix sah sie gespannt an. Jako jedoch sah aus, als ob er gleich platzen würde. "Alter, du kannst doch nicht sowas sagen und dann nicht verraten, wer es ist. Das geht gar nicht!"

Melanie und Felix sahen ihn amüsiert an, doch er erwiederte die Blicke nur mit hochnäsigem Gesichtsausdruck. Melanie schüttelte lächelnd den Kopf, dann wurde ihr Mimik ernst.

"Ich hatte ihn gebeten, es vor euch und euren Freunden noch geheim zu halten. Einerseits wegen der Aufmerksamkeit, die uns definitiv zuteil werden würde. Andererseits, weil ich dich damit nicht überrumpeln wollte."

Sie sah Jako entschuldigend an. "Ich wusste, dass du es vielleicht nicht gut aufnehmen würdest." Felix sah zu Jako und nickte leicht. Dieser jedoch sah verwirrt von einem zum anderen. "Häh? Wieso?"

Melanie und Felix sahen sich an und wirkten, als ob sie wortlos ausknobelten, wer Jako sagen musste, dass es keinen Weihnachtsmann gab. Melanie schien gewonnen zu haben, denn Felix seufzte irgendwann ergeben.

Er sah zu Jako und ergriff seine Hand. "Ich liebe dich so wie du bist, Jako." Der unterbrach ihn. "Dir ist schon klar, dass nach diesem Satz nur noch ein großes Aber folgen kann."

"Und ich mir gerade ziemlich sich bin, dass ich das nicht hören will. Möchtest du es nicht vielleicht lieber lassen?" Jako sah ihn erwartungsvoll an, während Felix das Gesicht verzog. "Halt die Klappe, Jako."

Angesprochener schaute beleidigt drein, zog seine Hand zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Melanie hielt sich eine Hand vor den Mund, um ihr Grinsen zu verbergen und schwieg weiter.

Felix ließ entnervt den Kopf auf die Tischplatte sinken, ein Räuspern veranlasste ihn jedoch dazu, aufzublicken. Der Kellner stand mit drei Tellern vor ihrem Tisch und wollte das bestellte Essen auftragen.

Felix zuckte hoch, lehnte sich zurück und murmelte "Sorry". Er erhielt seine gefüllten Enchiladas mit Guacamole und Melanie ihren gemischten Salat mit Hähnchenbruststreifen.

Als der Kellner den dritten Teller vor Jako abstellte, mussten Melanie und Felix sich das Lachen verkneifen. Jako sah groß auf seinen Teller. "Was ist das?" Der Kellner, der sich bereits umgedreht hatte, wandte sich ihm wieder zu.

"Gefüllte Jalapenos, wie sie bestellt hatten. Soll ich ihnen noch etwas Brot dazu bringen?" Jako wusste nicht was er sagen sollte und nickte nur stumm. Als der Kellner außer hörweite, brachen Melanie und Felix in schallendes Gelächter aus.

"Hört auf zu lachen, ihr Arschkekse!" Jako sah erst mit widerstrebendem Blick auf sein Essen, dann warf er Felix einen Hundeblick zu. "Können wir tauschen?" Felix, der sich die Tränen aus den Augen wischte, schüttelte den Kopf.

"Nein, bestell dir einfach was Neues. Ich ess das dann schon." Jako nickte und folgte dem Vorschlag, als der Kellner mit dem Brot zurück kehrte. Dann sah er Felix an. "Du wolltest mir eigentlich etwas sagen."

Felix schluckte seinen Bissen hinunter und nickte vorsichtig. "Du bist ein kreativer und damit auch sehr emotionaler Mensch. Und du hast deine Gefühle noch nie gut verbergen können, sondern sie immer sofort zum Ausdruck gebracht."

"Manchmal hast du geschwiegen, rumgebrüllt oder mit Beleidigungen um dich geworfen. Das war manchmal nachvollziehbar, aber in einigen Situationen sehr unangenehm und auch schon mal verletzend."

Er zeigte mit der Gabel über den Tisch. "Wenn Melanie nun einen neuen Partner gefunden hat, weiß sie, wie schwer das für dich sein kann, weil sie es selbst vor kurzem erst erlebt hat."

Jako sah sie entschuldigend an und Melanie nickte. "Und da wir beide wissen, wie du in schwierigen Situationen reagierst, wollte Melanie sich und ihre Gefühle schützen."

"Denn du weißt selbst wie schwer es werden kann, wenn die neue Liebe die man empfindet, verletzt wird." Felix sah Jako mit intensivem Blick an. Jako erschauerte bei der Erinnerung und nickte.

Entspannung im Hause Fewjar IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt