Lachen, Tränen und ein Kuss

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Jako stand zitternd im Flur und starrte Felix verwirrt hinterher. Als dieser nicht wieder heraus kam, atmete er ein paar Mal tief durch. Als er seinen Herzschlag unter Kontrolle gebracht hatte, ärgerte er sich über seine Reaktion.

Er hatte sich fest vorgenommen, auf Felix zuzugehen. Er hatte ein schlechtes Gewissen, ihn am zweiten Tag im Krankenhaus von sich gestoßen zu haben, auch wenn er eigentlich nicht wirklich etwas dafür konnte.

Er hatte gemerkt, wie er Felix damit verletzt hatte. Felix hatte ihn spüren lassen wie sehr, denn er hatte ihn nicht einmal im Krankenhaus besucht. Jako hatte von dem Kontakt von Felix mit Carol gewusst.

Er war ihr für ihre Mühe, die sie sich für ihn gegeben hatte, unheimlich dankbar. Auch wenn er seine Dankbarkeit noch nie gut vermitteln konnte. Sie hatte bei seiner Entlassung auf eine formvolle Verabschiedung bestanden.

Bei dem Gedanken daran musste er lächeln. Sie hatte ihn umarmt und ihm das Versprechen abgenommen, Felix eine Chance zu geben. Er starrte auf seine halboffene Zimmertür.

Dann gab sich einen Ruck und ging vorsichtig in sein Zimmer. Felix saß mit übereinander geschlagenen Beinen auf seinen Matratzen, die sein Bett darstellten und hatte die Tasche daneben gestellt.

Felix starrte auf die in seinem Schoß liegenden Hände. Jako schloss die Tür, atmete noch einmal tief ein und trat dann auf ihn zu. Felix rutschte ein Stück nach rechts, um für ihn Platz zu machen und streckte die Beine aus.

Sie saßen eine lange Zeit schweigend Nebeneinander, während das Licht der Wintersonne durch das Zimmer zog und damit das Verstreichen der Zeit anzeigte. Keiner von beiden traute sich, die Stille zu unterbrechen.

Einerseits aus Angst vor einer Reaktion des Anderen. Aber auch, weil sie die stille Zweisamkeit nach so langer Trennung genossen. Irgendwann erreichte die Sonne Felix Füße und er wackelte aufgrund der angenehmen Wärme mit den Zehen.

Jako musste grinsen und konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Felix schaute ihn verwundert an und lächelte dann erleichtert. Sie blickten sich in die Augen und fingen lauthals an zu lachen.

Sie konnten sich kaum beruhigen und hielten sich ihren Bauch. Felix war vor lachen bereits rückwärts auf das Bett gekippt. Jako wischte sich die Tränen weg und legte sich vorsichtig, Felix zugewandt, daneben.

Er stützte den Kopf in die Hand und beobachtete ihn. Die Tränen glitzerten auf dessen Gesicht und sein Lächeln hatte kleine Falten um seine Augen und die Mundwinkel gebildet.

Die Sonne hinter Felix tauchte ihn in ein warmes Licht und er hatte entspannt die Augen geschlossen. Glück durchströmte Jako. Dieser wunderschöne Mann gehörte ihm und es war ein Geschenk.

Ein ganz besonders wertvolles Geschenk, welches nur ihm zuteil wurde. In seinem Inneren wurde es warm und wieder traten Tränen in ihre Augen. Sein Herz raste und er holte tief Luft.

Dann beugte er sich über Felix und gab ihm einen Kuss. Er merkte, wie Felix sich kurz versteift und dann in den Kuss hinein lächelte. Sie lösten sich und Felix blickte ihn liebevoll an.

Er strich Jako vorsichtig die Tränen von der Wange. "Danke, Jako." Jako nickte, schluchzte laut auf und warf sich auf Felix. Dieser umschloss ihn behutsam mit den Armen und streichelte ihm sanft über den Kopf.

"Felix. Es... es tut... tut mir leid. Ich... wollte...ich wollte...nicht..." Jako weinte hemmungslos in Felix Shirt. "Sshh, Jako." Felix Stimme klang leise und beruhigend. "Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen."

"Du kannst nichts dafür. Du bist nicht Schuld, sondern ich. Ich habe dich von mir gestoßen, weil ich dich nicht noch mehr verletzen wollte. Du hattest Angst und ich war der Grund. Es tut mir so leid."

Jako hob den Kopf und schüttelte ihn vehement. Tränen flogen in alle Richtungen und landete glitzernd in der Sonne. Er beugte sich vor, küsste Felix und flüsterte, "Ich liebe dich."

Entspannung im Hause Fewjar IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt