„Dr. Lea Peters...", meldete sich Lea am Telefon und ihr dröhnte die dunkle Stimme des Jugendamtsmitarbeiters durch ihr Handy entgegen.
„Frau Dr. Peters? Ich habe mich einmal mit den Kollegen aus Hamburg, die ihren Fall damals bearbeitet haben, in Verbindung gesetzt. Es geht um ihre Tochter..."
Lea hielt sich krampfhaft an dem an der Wand stehenden Rollstuhl fest und lauschte den Ausführungen des Mitarbeiters. „Wir haben herausgefunden, dass wir mit größter Sicherheit damit rechnen können, dass sie ihre Tochter wieder in ihre Arme schließen können. Ich habe erfahren, dass Laura ihrer Adoptivmutter schon einmal weggenommen wurde. Sie war wohl vor einigen Jahren stark alkoholabhängig."
„Aber... Warum wohnt Laura dann wieder bei dieser Frau?! Das verstehe ich nicht.", fuhr Lea den Mann am anderen Ende der Telefonleitung an. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es meiner Tochter... bei meiner ehemaligen Freundin gut gegangen ist. Wenn Stefanie alkoholabhängig war... Ich kenne diese Frau; die schlägt sogar zu, wenn sie nicht alkoholisiert ist, ihr aber irgendwas nicht passt..."
„Es gab bei den Kontrollbesuchen des Hamburger Jugendamtes nie den Verdacht, dass es in der Familie zu Gewalt käme. ... Aber wir haben noch etwas anderes herausbekommen. Ihre Tochter... liegt momentan wohl hier in Leipzig im Krankenhaus. In welchem wissen wir noch nicht."
„Was ist mit Laura?", versuchte Lea, möglichst besorgt zu klingen, doch der freundliche Mitarbeiter am Telefon erklärte ihr, dass sie leider noch nicht genau wussten, was der Arzt gesagt hätte. „Wir werden uns allerdings sofort bei ihnen melden, sobald wir wissen, was mit ihrer Tochter ist. Machen sie sich darum bitte keine Gedanken; wir werden schon herausfinden, was mit Laura ist. Auf jeden Fall können wir ihnen bestätigen, dass ihre Tochter lebt. Und das ist doch die Hauptsache..."
'Wenn der wüsste, dass ich mehr weiß, als er denkt...', dachte sich Lea insgeheim und beendete, als sie Arzu mit ihrer neugeborenen Tochter Pauline im Flur stehen sah, das Telefonat mit dem Jugendamtsmitarbeiter.
„Oberschwester. Schön, sie zu sehen... Sie wollen wohl ihren Mann abholen?", begrüßte Lea überschwänglich die junge Oberschwester und warf einen Blick in den Kinderwagen, der vor Arzu stand.
Die kleine Pauline, die während Leas Krankschreibung geboren wurden war, sah die Ärztin müde an und fing, als sie das ihr unbekannte Gesicht sah, sofort lauthals zu schreien an.
„Das macht sie bei jedem...", lächelte Arzu der Ärztin freundlich zu und sie hob den Säugling aus dem Kinderwagen, um Lea die Kleine in ihrer vollen Größe und Schönheit zu präsentieren.
„Wollen sie die Kleine einmal auf den Arm nehmen?", deutete Arzu den fragenden Gesichtsausdruck der Ärztin und Lea überlegte kurz. „Sie werden mit Sicherheit nichts falsch machen, wenn sie Paulinchen nur einmal kurz auf den Arm nehmen."
Von ihrem Mann, Dr. Philipp Brentano, hatte Arzu während der letzten Tage ihrer Schwangerschaft erfahren, dass Lea schwanger war. Da sie häufiger mit Lea zusammen war, wenn diese gerade mit Jenne Zeit verbracht hatte, konnte sich die Krankenschwester, die in der Sachsenklinik seit ihrer Ausbildung arbeitete, denken, wer der Vater des Babys in Leas Bauch war.
„Nehmen sie die Kleine ruhig auf den Arm. Sie wird sich in ihren Armen ganz bestimmt wohlfühlen. Pauline ist nur am Anfang ein wenig quengelig...", erklärte Arzu und legte Lea vorsichtig den Säugling in den Arm.
Die treue Augen des Säuglings trafen auf die Ärztin und Lea fühlte beim Anblick der kleinen Pauline einen Stich in ihr Herz. Vor gut sechzehn Jahren hatte die Chirurgin selbst ein neugeborenes Baby auf dem Arm – ihr Baby, über dessen Geburt sie sich so sehr gefreut hatte. Ein Baby, von dem sie nicht wusste, ob sie vielleicht... dessen Vater regelmäßig während ihres Dienstes sah...
„Ich glaube... Ich muss auf die Station.", gab Lea plötzlich mit völlig überforderter Stimme und übergab Arzu den Säugling wieder, bevor sie sich schnurstracks auf den Weg ins Schwesternzimmer machte.
Dort traf sie nicht nur auf Schwester Ulrike, die gerade die abendliche Dosis der Medikamente für die Patienten vorbereitete, sondern auch auf Dr. Heilmanns Tochter Lisa, die in der Tür stand und mit Ulrike zu diskutieren schien.
„Und wenn... Wenn ich... Laura auf der Intensivstation besuche? Ich meine, vielleicht freut sie sich ja, wenn wenigstens einer aus ihrer Klasse zu Besuch kommt...", schlug Lisa vor, als sie Lea in der Tür stehen sah. „Ah, Dr. Peters. Ich habe Schwester Ulrike gerade gefragt, ob ich nicht doch vielleicht zu Laura ins Zimmer gehen kann. Ich meine, ich bin mit ihr befreundet, wir kennen uns aus der Schule. Und wenn sie so eine schreckliche Diagnose..."
„Woher weißt du, was mit Laura nicht in Ordnung ist?", fragte Lea erschüttert und wusste gleichzeitig, von wem die Tochter des Klinikchefs diese Information wohl haben musste. „Dein Vater hat mit dir darüber gesprochen..."
„Papa hat sich versprochen... Als ich bei ihm war. ... Frau Dr. Peters, was ist denn los?", fragte Lisa und Ulrike, die genau merkte, dass Lea mit der Tochter ihres Chefs unter vier Augen sprechen wollte, ließ die beiden Frauen kurz alleine.
„Ich gehe einmal kurz die Medikamente verteilen.", deutete die Krankenschwester an und verließ das Schwesternzimmer, während sich Lea und Lisa an den Tisch setzten.
~~ Leas Sicht: ~~
Während sich Lisa im Schwesternzimmer an den Tisch setzte, holte ich zwei Tassen aus dem Hängeschrank und stellte sie vor der Tochter von Dr. Heilmann auf den Tisch. „Willst du denn auch einen Tee trinken, Lisa?", bot mir die Ärztin an, was ich ebenso dankend annahm.
„Frau Dr. Peters? Kann es sein, dass irgendwas nicht stimmt... Ich meine, weiß Laura, wie schwer krank sie ist?", wollte Lisa interessiert wissen, doch ich schüttelte den Kopf und erklärte ihr: „Lisa, ich... Ich habe Laura noch nicht sagen können, dass sie... so eine schwere Krankheit hat, weil... Es ist nicht das erste Mal, dass... Dass sie an Leukämie erkrankt ist..."
„Das weiß ich. Laura hat mir in der Schule davon erzählt.", nickte mir Lisa freundlich zu, bevor ich den Tee aus der Thermoskanne in die beiden Tassen füllte. „Aber ist das denn wirklich so schlimm, wenn... Wenn die Diagnose..."
„Ja, Lisa. Das ist sehr schlimm. Laura ist im Moment sehr geschwächt. Sie hat außer der Leukämie wohl momentan auch noch einen grippalen Infekt; zusätzlich muss sie sich von einem Herzstillstand... erholen. Sie braucht im Moment wirklich sehr viel Ruhe. Deswegen wäre es besser, wenn du Laura im Moment nicht besuchen würdest... Laura muss schnell wieder auf die Beine kommen, damit wir schnellstens mit der Behandlung beginnen können, sonst..." Ich schluckte kurz und Lisa konnte an meinem traurigen Blick wohl bereits genau ablesen, dass mir das Weitersprechen sehr viel Kraft abverlangte.
„Laura könnte sterben?", fragte sie ängstlich, ich schloss kurz meine Augen und nickte bestätigend. „Aber wir werden hier in der Klinik alles tun, damit wir Laura retten können."
„Kann ich denn irgendwas für Laura tun? Vielleicht... Vielleicht sollte ich mich testen lassen, dass ich..." „Du bist dafür, an was du sicherlich gerade denkst, noch etwas zu jung, Lisa.", musste ich die Tochter meines Chefs bremsen, um ihr den Gedanken, eine Knochenmarkspende in Erwägung zu ziehen.
„Aber... Laura braucht doch Hilfe... Wenn ihre Adoptivmutter sie völlig im Stich lässt. Ich kenne diese Frau doch, Frau Dr. Peters. Die interessiert sich in den letzten Monaten doch kaum noch für Laura.", gab Lisa von sich und ich musste kurz innehalten.
Sollte ich Lisa vielleicht erklären, dass ich über Lauras Vergangenheit mehr wusste, als sie dachte? Ging das der Tochter meines Chefs eigentlich etwas an, wenn ich ihr sagte, was los war?
Ich entschied mich dafür, Lisa die Wahrheit zu verschweigen; sie würde es schon noch früh genug erfahren, dass ausgerechnet ich die Mutter von Laura war...
„Aber irgendwas muss ich doch für Laura machen können. Ich meine, ich bin doch alt genug, um selbst zu entscheiden, was ich tue oder nicht tue. Ich lasse mir doch nicht von ein paar Ärzten vorschreiben, wie ich mich um meine Freundin zu kümmern habe.", meinte Lisa mit ernster Stimme, bevor ich im Flur einen großen Aufstand mitbekam.
„Laura, du kannst doch nicht einfach abhauen... Es ist viel zu gefährlich für dich, wenn du jetzt ohne ärztliche Betreuung draußen herumläufst...", rief mein Kollege, Dr. Stein, meiner Tochter hinterher; ich stellte schnell meine Tasse wieder auf den Tisch und lief nach draußen, wo der Oberarzt gerade Laura am Arm festhielt. „Wir können dich noch nicht entlassen, Laura. Es ist viel zu gefährlich. Bleib doch bitte vernünftig. Du brichst uns doch in Kürze wieder zusammen. Und dann ist vielleicht gerade keiner in der Nähe, der dir zur Hilfe kommen kann..."
„Ich will aber nach Hause, Dr. Stein. Und vorher will ich zu meiner kleinen Schwester Maja auf die Kinderstation. Ich habe sie schon viel zu lange alleine gelassen; jetzt muss ich mich auch mal wieder um die Kleine kümmern.", erklärte meine Tochter mit ernster Stimme, bevor ich ihr sagte: „Laura! Du kannst doch nicht einfach aus deinem Zimmer abhauen. Ich habe gedacht, du würdest... wenigstens liegen bleiben, bis ich wieder zu dir komme und mich um dich kümmern kann..."
„Ich kann mich sehr gut alleine um mich kümmern. Wenn du mich hier nicht entlassen willst, dann muss ich wohl oder übel selbst... dafür sorgen, dass ich endlich nach Hause kann...", erklärte Laura mit fester Stimme, sie riss sich sogleich los und stieg in den sich öffnenden Fahrstuhl.
Ich allerdings zog sie an ihrem Arm wieder heraus, während Dr. Stein in den OP gerufen wurde. Ein Glück hatte er nicht mitbekommen, dass Laura mich nun anbrüllte: „AUA! Du tust mir weh, Mama... Aua... Lass mich los. Mama... Lass mich los.", schrie Laura und versuchte, sich aus meinem Griff zu befreien.
Doch ich ließ meine Tochter nicht los, sondern orderte durch Schwester Gina einen Rollstuhl, um die mittlerweile durch den Kampf gegen mich völlig entkräftete Laura wieder in ihr Zimmer zu bringen.
„Können... Mama, können wir nicht wenigstens ins Schwesternzimmer gehen? Ich... Ich würde gerne mit dir reden. Wie es weiter gehen soll... Außerdem habe ich Durst...", erklärte Laura und sah mich traurig an. „Ich fühle mich so einsam in meinem Zimmer auf der Intensivstation..."
„Das kriegen wir doch hin, meine Große. Mach dir keine Sorgen. ... Natürlich können wir uns gemeinsam ins Schwesternzimmer setzen. Aber schaffst du das denn? Du bist doch komplett entkräftet... Ich will nicht, dass du mir noch einmal umkippst..."
~~ Lauras Sicht~~
„Ich schaffe das schon, Mama. Mach dir keine Sorgen um mich.", widersprach ich meiner Mutter und sie schob den Rollstuhl, in den sie mich nach meinem Fast-Zusammenbruch gesetzt hatte, vorsichtig ins Schwesternzimmer, wo Lisa am Tisch saß.
„Laura... Schön, dich momentan so munter zu sehen.", meinte sie beim Anblick, der sich ihr bot, als mich Mama in den Raum schob und am Tisch abstellte. „Dr. Peters... ist deine Mutter?", fragte sie und ich nickte, während Mama schon einmal eine Tasse aus dem Schrank holte.
„Was möchtest du denn trinken, Laura? Wir haben Tee, Mineralwasser, Kaffee... vielleicht finde ich hier auch ein wenig Saft für dich..."
„Ich würde gerne ein wenig... Saft trinken. Wenn es dir nichts ausmacht...", wandte ich mich an Mama, bevor ich mich wieder zu Lisa drehte und ihr antwortete: „Ja, Dr. Peters ist meine leibliche Mutter; ich bin kurz nach meiner Geburt adoptiert wurden. Aber sag das bitte deinem Vater nicht. Mama und ich bekommen sonst den größten Ärger, weil sie meine behandelnde Ärztin ist..."
„Natürlich sage ich nichts... Aber ist das denn wirklich so gut, dass deine Mutter dich behandelt? Ich meine, sie macht doch vielleicht, weil sie unkonzentriert ist, Fehler..." „Mama macht keine Fehler! Vor allem nicht bei mir, Lisa.", erklärte ich mit böser Stimme und Lisa nickte kurz.
„Ich meine ja nur...", versuchte sie, beschwichtigend auf mich einzureden, als Mama mir ein gefülltes Apfelsaftglas vor die Nase stellte und ich mich bedankte. „Danke, Mama...", äußerte ich mich und sah wieder zu Lisa.
Eigentlich war ich ganz froh, dass ich es geschafft hatte, diesen Dr. Stein am Fahrstuhl abzuhängen und sich nun meine Mutter ganz exklusiv um mich bemühte. Allerdings war es auch unangenehm für mich; schließlich wusste Mama sicherlich mehr, als ich, was mit mir los sei...
„Mama... Habt ihr endlich... das Ergebnis von meiner Blutuntersuchung?", stotterte ich, als ich von Mama den Hinweis bekam, dass ich schon wieder Nasenbluten hatte.
Lisa reichte mir schnell ein Papiertaschentuch, was ich mir vor die Nase hielt, während mir Mama einen feuchten Lappen ins Genick legte. „Süße, wir kriegen raus, was mit dir los ist...", sprach sie immer wieder beruhigend mit mir und ich merkte, dass mit Sicherheit irgendwas nicht ganz in Ordnung zu sein schien. Warum sonst tätschelte Mama mir beruhigend den Rücken und sah mich dann mitleidsvoll an? Und warum tat Lisa fast dasselbe, bevor sie aus dem Zimmer rannte?
„Ich... Mama, was ist wirklich los? Was habe ich denn?", fragte ich noch einmal bei meiner Mutter nach, doch wieder bekam ich nur ein freundliches und zugleich besorgtes Lächeln von Mama zu Gesicht.
So langsam hatte ich wirklich das Gefühl, dass mir Mama und ihre Kollegen, die regelmäßig nach mir schauten, wenn ich auf meinem Zimmer auf der Intensivstation lag, irgendwas schlimmes verheimlichten. Und so nahm ich mir vor, in einem unbeobachteten Moment einmal das Internet und die Bücher zu studieren. Vielleicht bekam ich ja selbst heraus, was mit mir los war.
„Laura, Süße. Ich kann mit dir darüber nicht sprechen, was meine Kollegen und ich bei dir vermuten, bis wir eine abschließende Diagnose gestellt haben. Wenn unser Verdacht nicht zutrifft, würden wir dich unnötig in Angst und Schrecken versetzen. Aber ich verspreche dir, wenn irgendwas nicht in Ordnung ist..."
„Ich hab Krebs... Stimmt's, Mama? Ich hab Leukämie... Genau, wie... meine Kindergartenfreundin damals... Meine Freundin... Stella...", fragte ich meine Mutter und sie schluckte kurz, bevor sie sich erkundigte: „Deine Kindergartenfreundin? ... Laura, Süße. Wir haben mit Stefanie gesprochen. Wegen der Anamnese, die wir bei jedem Patienten routinemäßig machen müssen. Und Stefanie hat uns bei dem Gespräch gesagt, dass du Leukämie hattest... Mit zwei Jahren...", berichtete mir Mama von dem Gespräch zwischen ihr und meiner Adoptivmutter.
Ich schluckte kurz und versuchte, die aufkommenden Tränen, die immer flossen, wenn ich an diese Geschichte von damals dachte, herunter zu schlucken.
„Süße, ich bin für dich da. Wenn es wirklich das sein sollte, dass... Dass die Leukämie wieder bei dir ausgebrochen ist, dann... Dann werde ich dir helfen! Das verspreche ich dir, mein Kleines...", erklärte mir Mama, doch ich sah auf ihren Bauch.
„Und wie soll das funktionieren, Mama? Du bist schwanger! Wie willst du mir denn helfen, wenn ich wieder mit Leukämie hier liege? Hä? Wie willst du mir helfen? Du musst dann meine Schwester ab... Mama?! Würdest du wirklich das Leben meiner Schwester aufs Spiel setzen, sogar beenden, wenn... Wenn ich..."
Mama schluckte kurz und nahm meine Hand. „Laura, ich würde alles für dich tun. Und wenn alles heißt, dass ich die Schwangerschaft abbrechen müsste, um dir zu helfen... Dann würde ich in den sauren Apfel beißen und... Und gegen das Gesetz handeln. Ich bin schon über der 12. Schwangerschaftswoche; ein Abbruch wäre gegen das Gesetz. Aber für dich... würde ich es tun, Süße. Du bist doch mein Kind. Ich liebe dich über alles auf der Welt..."
Mama sah mich mit Tränen in den Augen an und ich nahm ihre Hand, während ich mit der anderen auf ihren Bauch fasste.
„Mama... Du... Du kannst doch nicht einfach dein Baby... Mama, ein Baby... Das ist doch das größte Geschenk, das einem gemacht werden kann. Ich will nicht, dass du meinetwegen... Dass du meinetwegen auf die Zeit mit meiner kleinen Schwester verzichtest... Wer ist eigentlich der Vater von meiner kleinen Schwester?"
„Ich... Eine einmalige Affäre, Süße... Das ist nicht so wichtig, Maus. Aber... Du bist mir umso wichtiger. Ich will nicht eines Tages hier in die Klinik kommen und Dr. Heilmann oder Dr. Globisch kommen zu mir und... Und sagen mir, dass mein Kind tot ist... Laura, ich will dich doch nicht einfach so verlieren, du bist mein Kind!", brüllte mich Mama an und ich nahm erschrocken meine doch etwas blasse Hand von ihrem Bauch.
„Ich bin dein Kind? Und was ist mit dem Baby in deinem Bauch? Ist das etwa... Ist dieses kleine Wesen da etwa nicht dein Baby?", wollte ich erschrocken wissen, doch Mama zuckte nur mit den Schultern, bevor Schwester Ulrike ins Schwesternzimmer kam.
„Ah, Dr. Peters. Hier sind sie ja... Ich sollte ihnen doch sofort die Blutwerte von Laura bringen, wenn sie aus dem Labor kommen." Die Krankenschwester reichte Mama eine Mappe und Mama blätterte die erste Seite auf.
„Ich... Mama, das ist nicht so, wie du denkst...", erklärte ich, doch als Mama kurz von dem Blatt Papier in der Mappe aufsah und mir in die Augen blickte, konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten und sie knallte die Mappe wieder auf den Tisch.
„Laura, ich... Entschuldige mich mal bitte kurz. Ich... Ich muss mal eben raus... Schwester Ulrike, kümmern sie sich bitte um Laura und bringen sie sie wieder in ihr Zimmer...", bat Mama die Krankenschwester und verließ schnellen Schrittes das Schwesternzimmer.
„NEIN! NEIN, BITTE NICHT! BITTE... BITTE NICHT DAS! DAS KANN DOCH NICHT SEIN! SIE IST DOCH MEIN KIND!", hörte ich das erschütterte und verzweifelte Brüllen von Mama aus dem Flur und Schwester Ulrike lief sofort nach draußen zu ihr.
Ich folgte ihr, in meinem Rollstuhl sitzend, in den Flur und erblickte Mama auf dem Flur sitzend und an der Wand lehnend, während Schwester Ulrike ihr vorsichtig über den Rücken streichelte und sie zu beruhigen versuchte.
„Frau Dr. Peters, wir kriegen das schon wieder hin. Sie sind eine wunderbare Ärztin. Und Dr. Stein, Dr. Globisch und Dr. Heilmann... Und die anderen Kollegen sind auch so super Ärzte. Ihre Tochter wird das schaffen, das verspreche ich ihnen."
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Leas Baby
FanficSchwanger - für Lea Peters die schockierendste Nachricht, die sie jemals bekommen konnte. Wo sie sich doch erst vor einigen Wochen von ihrem Lebensgefährten getrennt hatte. Nun steht sie vor einem Rätsel... Soll sie das Baby bekommen? Und dann tauch...