„Chris... Christiane?! Was machst du denn hier? Ausgerechnet hier bei Laura? Woher weißt du, dass etwas mit ihr nicht in Ordnung ist und sie im Krankenhaus liegt?"
„Hallo Ludwig... Laura ist meine Enkelin, denk bitte mal daran, und ich werde aus diesem Grund ja wohl bei ihr sein dürfen, wenn sie krank ist. Besonders, wenn sie so krank und erschöpft ist und ausgerechnet auf der Intensivstation liegt, wie im Moment.", erklärte Leas Mutter und krallte sich im Bett der Schülerin ein.
„Weiß unsere Tochter eigentlich, dass du jetzt auch noch unsere Enkelin mit deinem Besuch stresst? Du hast dich seit Jahren nicht mehr für unsere Tochter interessiert und jetzt... Jetzt sitzt du hier bei unserer Enkelin am Bett und stresst sie... Weiß Lea von deinem Besuch hier?", erkundigte sich Ludwig.
Doch Christiane schüttelte den Kopf und erwiderte: „Nein... Nein, sie weiß es noch nicht, dass ich heute Morgen hier bei Laura bin. Aber das muss unsere Tochter auch nicht erfahren... Ludwig, ich weiß. Ich habe damals einen verdammten Fehler gemacht und den kann ich auch nicht mehr rückgängig machen. Aber können wir zwei uns wenigstens hier im Krankenhaus bei unserer schwer kranken Enkeltochter... wie normale Menschen benehmen. Laura hat ein Recht darauf, ihre Großeltern zu sehen..."
„Das kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Laura ein Recht darauf hat, mit ihrer Oma Kontakt zu haben. Aber es wäre Lea nicht Recht, wenn sie erfährt, dass du hier bist. Das wäre kein so großes Problem, wenn du dich damals um unsere Tochter gekümmert hättest... Du bist damals einfach abgehauen und hast mich mit unserer Tochter alleine gelassen. Gerade, als Lea im Krankenhaus lag. Und jetzt willst du unsere Enkeltochter völlig durcheinander bringen? Sie hat es bisher schon schwer genug. Also lass Laura in Frieden. Sie hat mit dir nichts gemeinsam..."
„SIE IST MEINE ENKELTOCHTER! UNSERE GEMEINSAME ENKELTOCHTER, LUDWIG! Und deswegen werde ich auch so lange an dem Bett MEINER Enkelin sitzen bleiben, wie sie die Nähe ihrer Familie braucht.", brüllte Leas Mutter ihren Ex-Mann an und sah wieder auf Laura, die sich von dem Stress und ihrer schweren Krankheit erholte.
„Ich... Frau Peters, Herr Peters. Ich möchte sie beide bitten, den Besuch bei ihrer Enkelin wieder zu beenden. Laura braucht immer noch sehr viel Ruhe, um gesund zu werden.", bat Roland Leas Eltern und der Vater der Ärztin nickte kurz.
„Ich komme dich später noch einmal besuchen, meine tapfere Maus. Ich bin jetzt immer bei dir, wenn du mich brauchst, Laura. Du musst niemals allein sein.", versprach Prof. Ludwig Peters seiner Enkelin, als er ihr einen liebevollen Kuss auf die Hand gab und seine Ex-Frau böse ansah. „Du hast Dr. Heilmann gehört... Laura braucht Ruhe. Und die wird sie auch bekommen... Komm jetzt, Laura will schlafen; sie ist viel zu erschöpft, um Zeit mit dir und mir zu verbringen."
„Onkel Ralf... Onkel Ralf, kommt mein Papa bald wieder? Oder muss er jetzt für immer in Leipzig bei meiner großen Schwester bleiben? Hat mich Papa noch lieb?", fragte Lauras Halbschwester Lilly auf dem Weg in den Kindergarten ihren Onkel und Ralf sah die Kleine erschrocken an.
Mit der Frage, ob sein Bruder dessen Tochter noch lieb hätte, hatte der Streifenpolizist niemals gerechnet und im ersten Moment hatte er auch leicht feuchte Augen bekommen, als die Kleine ihn fragte.
Er ging vor der knapp Sechsjährigen in die Hocke und nahm ihre Hände.
„Lilly, du kleiner Rabauke. Natürlich hat dich dein Papa noch lieb. Aber im Moment ist alles ein bisschen schwierig. Weißt du. Die Trennung von deiner Mama. Und jetzt auch noch die richtig doll schlimme Krankheit deiner großen Schwester. Das ist für deinen Papa alles nicht so schön. Aber er hat dich natürlich noch lieb. Das musst du dir immer merken; dein Papa ist die Person, die dich am meisten lieb hat."
„Aber warum hab ich denn dann nicht auch ins Krankenhaus zu meiner großen Schwester gedurft? Die freut sich doch bestimmt ganz dolle, wenn ich bei ihr bin...", wusste Lilly, doch ihr Onkel versuchte ihr zu erklären, warum sie nicht zu ihrer Schwester durfte: „Das geht im Moment leider nicht, Süße. Weißt du, deine große Schwester ist wirklich richtig doll krank. ... Und dass du nicht zu Laura darfst, das ist aus dem Grund, dass deine Schwester auch gar nicht munter ist."
„Dann muss ich ihr ganz vorsichtig einen Kuss auf die Wange geben und... dann wacht sie schon auf, Onkel Ralf. Das macht mein Papa auch immer, wenn er mich früh weckt. Dann gibt er mir ganz sachte einen Kuss und ich stehe dann auf.", erzählte Lilly, doch ihr Onkel schüttelte den Kopf.
„Dass deine große Schwester im Moment nicht wach ist, hat einen anderen Grund. Sie hat von einer Ärztin eine Spritze bekommen und dann ist sie ganz tief und fest eingeschlafen. Sie muss ganz viel schlafen. ... Aber du brauchst gar keine Angst zu haben, dass deine große Schwester Laura etwas von der Spritze gemerkt hat. Ihre Mama hat ihr ganz bestimmt die ganze Zeit die Hand gehalten, als die Ärztin deiner großen Schwester die Medizin zum Schlafen gegeben hat."
„Aber warum muss denn meine große Schwester so viel schlafen, dass sie sogar eine Spritze bekommen muss, dass sie schläft, Onkel Ralf?", fragte Lilly erschrocken und ihr Onkel erklärte ihr: „Ach, Lilly. Du weißt doch, dass man, wenn man krank ist, ganz viel schlafen muss. Damit man ganz schnell gesund wird. Und... Und deine große Schwester... die ist ganz schlimm krank. Aber dein Papa ist ja jetzt auch schon bei deiner großen Schwester in Leipzig und kümmert sich, wenn er mit seiner neuen Chefin geredet hat, um die liebe Laura. Du kannst in ein paar Tagen bestimmt auch zu Laura ins Krankenhaus und sie besuchen, wenn es ihr besser geht."
„Das ist... Das ist schön, Onkel Ralf. Da freue ich mich schon ganz doll, wenn ich zu meiner großen Schwester darf... Damit meine Schwester nicht mehr alleine sein muss. ... Und dass sich Papa jetzt um meine große Schwester kümmern kann. Aber ich möchte jetzt endlich zu Laura und sie im Krankenhaus besuchen. Nicht erst in ein paar Tagen...", flüsterte Lilly traurig und fiel ihrem Onkel um den Hals, als er ihr erklärte, dass sie leider noch nicht zu Laura dürfe.
„Laura geht es momentan immer noch nicht besonders gut; sie muss erst ganz gesund werden... Aber dein Papa hilft ihr bestimmt...", versprach Ralf und führte seine kleine Nichte zum Kindergarten.
„Und wenn meine große Schwester dann wieder gesund ist... Dann zieht sie zu Papa und mir hierher...", stellte Lilly fest, hatte dabei allerdings vergessen, warum ihr Vater eigentlich nach Leipzig gefahren war. Daran wurde die fast Sechsjährige von ihrem Onkel Ralf erinnert.
„Ich glaube nicht, dass deine große Schwester hierher nach Hamburg zieht. Dein Papa und du... Ihr zieht gemeinsam nach Leipzig. Deswegen ist dein Papa nämlich auch momentan in Leipzig. Weil er in einer neuen Klinik bald anfängt... Ganz in der Nähe von deiner großen Schwester.", erzählte der Onkel der fünfjährigen, verspielten Lilly von dem Plan seines „kleinen" Bruders. „Die Trennung von deiner Mama war für deinen Papa nicht leicht. Und deswegen will er jetzt hier wegziehen..."
„Ich will aber nicht von hier weg... Onkel Ralf, hier sind doch meine Freunde. Kommen Juliane und Franziska auch mit nach Leipzig?" „Nein, das nicht. Deine Freundinnen bleiben mit ihren Eltern hier... Aber möchtest du denn von deinem Papa getrennt werden?"
„Nein. Ich möchte, dass Papa und Mama... Dass mein Papa und meine Mama wieder zusammen sind. Ich brauche meinen Papa und meine Mama doch... Papa und Mama haben sich doch noch ganz doll lieb, oder Onkel Ralf?" „Nein, die beiden... Weißt du, es gab schon, bevor du auf die Welt gekommen bist, manchmal Streit zwischen deiner Mama und deinem Papa. Aber sie haben sich trotzdem zu jeder Zeit auf dich gefreut."
„Warum haben sich denn Papa und Mama dann nicht mehr lieb? Ich hab doch meinen Papa auch ganz doll lieb.", meinte Lilly verunsichert und Ralf antwortete ihr: „Weil... Lilly, es gab Streit zwischen deinen Eltern und deswegen haben sich deine Mama und dein Papa vor ein paar Wochen auch endgültig getrennt. Aber du darfst trotzdem jederzeit mit deiner Mama Kontakt haben, wenn du das möchtest. Aber du musst uns vorher Bescheid sagen, wenn du mit deiner Mama etwas unternehmen willst. Sonst macht sich dein Papa ganz große Sorgen um dich."
„Ich möchte heute Abend mit meiner Mama zusammen ins Kino, Onkel Ralf. Papa ist ja gar nicht zu Hause... Und meine Mama hat heute ganz bestimmt Zeit für mich...", wusste die Kleine und Ralf erwiderte: „Ich werde mit deiner Mama telefonieren, ob sie dich heute vom Kindergarten abholen kann. Aber wenn das nicht funktioniert und deine Mama heute keine Zeit hat, darfst du nicht traurig sein, Süße. Dann machen wir beide uns einen schönen Abend zusammen. Ich hab mir schließlich nicht umsonst freigenommen..."
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Leas Baby
FanfictionSchwanger - für Lea Peters die schockierendste Nachricht, die sie jemals bekommen konnte. Wo sie sich doch erst vor einigen Wochen von ihrem Lebensgefährten getrennt hatte. Nun steht sie vor einem Rätsel... Soll sie das Baby bekommen? Und dann tauch...