Folge 7 - Teil 23: Lillys fieberhafte Flucht

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Auch die kleine Schwester von Laura, die fünfjährige Lilly Sophia, fand trotz ihrer fieberhaften Erkrankung, die sie im Krankenhaus auskurieren sollte, bisher keine Ruhe. Ganz im Gegenteil, die Panik, man könnte in einem unbeobachteten Moment die Kleine vielleicht doch auf die Seite drehen und bei ihr Fieber messen, was sie unbedingt verhindern wollte, hielt das kranke und immer wieder stark hustende Mädchen wach.
Immer noch hatten die junge Krankenschwester, die am Bett der kranken und vor lauter Panik jämmerlich schreienden Kleinen stand, und Lea mit der widerspenstigen und schreienden Lilly Sophia ein großes Problem, da sie sich nach wie vor gegen das anstehende Fieber gemessen bekommen wehrte.

Inzwischen hatte sich das fünfjährige Mädchen in einem von Schwester Silvia und Lea unbeobachteten Moment sogar unter ihrem Krankenbett versteckt und schlug jedes Mal aufs Neue nach ihrer Stiefmutter, die ganz vorsichtig zur Beruhigung auf das aufgeregte, kleine Mädchen einsprach.

„Lilly, meine arme, kleine Maus. Hey. Süße, komm doch mal unter dem Bett vor und hör der Tante Doktor mal zu... Lilly, komm raus. Wir wollen dir mal zeigen, was wir mit dir machen müssen. Das ist gar nicht so schlimm, wie du denkst... Lilly, komm. Mäuschen, du musst doch vor der lieben Doktor Peters und vor mir überhaupt gar keine Angst haben. Ich bin doch gar nicht böse zu dir; im Gegenteil. Ich möchte, dass es dir ganz ganz schnell wieder gut geht.", versuchte Schwester Silvia, die Kleine ein kleines bisschen von ihrer Angst oder eher noch der aufsteigenden Panik abzulenken, damit Lea nur noch nach der kleinen Patientin greifen musste und sie so unter dem Bett hervorziehen konnte.

Doch die pfiffige Lilly Sophia, die in den letzten Minuten durch ihr wohl immer höher steigendes Fieber immer schwächer geworden war und nur noch ein vor Angst wimmernder Schatten ihrer selbst war, hatte schon längst bemerkt, was die Krankenschwester vorhatte.
„Ich will nicht... Ich will nicht. Ich will Mama... Mama soll kommen und mir helfen... Mama soll helfen... Nicht Tante Schwester machen... Laura soll hier sein und meine Hand halten... LAURA! MAAAAMI!", jammerte das fünfjährige Kind und drückte sich immer weiter an die Wand hinter ihrem Krankenhausbett. „Ich will zu meiner Mama... Meine Mama soll kommen. Ich will... zu meiner Mama... ICH WILL ZU MEINER MAAAAMI! Tante Lea, bringst du mich zu meiner Mami nach Hause? ... Mami soll kommen und mich auf den Arm nehmen. Dann tut das nicht doll weh, wenn meine Mama mich im Arm hat und ganz doll fest hält. Ich will von Mama festgehalten werden. MAAAAAAMA! MAAAAAAMA soll kommen!"

„Aber, Lilly. Meine kleine Maus. Schau mich mal an. ... Lilly, ich bin hier.", wandte sich Lea an das kleine Mädchen und Lilly blickte panisch um sich, ob das vielleicht nicht doch noch ein ganz böser Ablenkungsversuch der Chirurgin war und die Krankenschwester das fünfjährige Mädchen unter dem Bett hervorziehen wollte, bevor sie aufmerksam in Leas Richtung blickte, dabei aber zu brüllen begann: „NEIN! TANTE LEA, ICH HAB AAAANGST! ICH WILL NICHT FIEBER GEMESST MÜSSEN! MAAMA SOLL HIER SEIN! ICH WILL NACH HAUSE ZU MEINER MAAAMA! MEINE MAMA MUSS FIEBER MESST MÜSSEN! DAS TUT BEI MEINER MAMA NICHT WEH!"

„Lilly, Mäuschen. Bei mir tut das ganz ganz sicher auch nicht weh, wenn du dir von mir das Fieber messen lässt. ... Meine arme, kleine Maus, hey. Du musst doch vor mir gar nicht so eine große Angst haben. Ich mache doch jetzt gar nichts mit dir. ... Guck mal, ich hab das Fieberthermometer doch auch gar nicht in der Hand. Die Krankenschwester hat das Fieberthermometer in ihrer Hand. ... Komm, meine Maus. Du musst jetzt ganz lieb sein und unter dem Bett vorkommen. Dann tuen wir dir auch nicht weh, versprochen."

„ich will zu meiner Mama, Tante Lea. Wenn meine Mama das Fieber messt, dann tut es nicht weh. Meine Mami macht das ganz ganz vorsichtig. Ich möchte, dass meine Mami das macht. Sie muss zu mir kommen und mir helfen. ... Du hältst meine Hand fest und dann... bin ich ganz lieb."
„Du bist doch bestimmt auch ein ganz ganz liebes Mädchen, wenn ich deine Hand nicht festhalte, sondern dich sogar auf meinen Schoß nehmen würde. Dann sitzt du auf meinem Schoß und hältst fein still, wenn die Schwester dein Fieber misst. ... Oder ich hole deine große Schwester her. Aber das geht nur, wenn du mir versprichst, dass du wirklich ganz lieb bist und dich schön an unsere Regeln hältst. ... Lilly, komm mal zu mir. Komm, Süße. Wir machen nichts mit dir..."

Langsam kam Lilly Sophia ein kleines Stückchen näher und versuchte, sich am Rad des Krankenhausbettes fest zu halten; allerdings waren ihre Hände noch ein bisschen zu klein und so fand sie keinen richtigen Halt am Rad. Als dann auch noch Leas Hand immer näher kam und die Ärztin schon fast das kleine Mädchen greifen konnte, zuckte Lilly zusammen und kroch wieder in Richtung Wand zurück.

„Lilly, Kleines. Du kommst jetzt bitte unter dem Bett hervor. Sonst müssen wir gleich noch das große Bett wegschieben und dann holen wir dich so vor.", machte Lea der Kleinen Angst und Lilly begann zu zittern, als sie sagte: „Du musst weggehen, Tante Lea. Meine Mama... Meine Mama muss herkommen."
„Deine Mama ist doch ganz ganz sicher schon auf dem Weg zu dir, Lilly. Aber wäre das denn nicht ganz toll, wenn wir deiner lieben Mami erzählen könnten, dass du beim Fieber messen lassen ein ganz ganz liebes und tapferes Mädchen warst und gar nicht so doll geweint und dich gewehrt hast, wie es deine Mama von dir sonst gewohnt ist? Da hat doch deine Mama ganz bestimmt eine ganz tolle Überraschung für dich, wenn du ein ganz liebes Mädchen bist."

„Ich will nach Hause zu meiner Mama.", weinte Lilly erschöpft und ihr fielen die Augen ganz kurz zu, was die Krankenschwester dazu nutzte, das Krankenhausbett ein kleines Stück wegzuschieben und sie hob das sehr erschöpfte, kranke Kindergartenkind auf ihren Arm, was die Fünfjährige wieder weckte.
„MAMA! MAMA! MAAAAAAAMA!", brüllte das erschöpfte und glühend heiße Mädchen und sie strampelte, weswegen sich Lea an die Kleine wandte und ihr sagte: „Kommst du mal bitte zu mir, Lilly. Keine Angst, mein Mäuschen. Wir machen nichts."

Während Lea das kleine Mädchen auf ihren Arm nahm, fing die erschöpfte Fünfjährige wieder zu jammern an, sie habe große Angst vor dem Fiebermessen. „Ich will nicht Fieber messt müssen, Tante Lea. Das macht Aua... Das ist Auua... Mein Papa und meine Mama machen das immer im Popo bei mir, das ist Aua..."

„Aber bei der lieben Tante Doktor Lea macht das gar kein Aua bei dir, Lilly. Glaub mir.", versprach Lea der auf ihrem Arm sitzenden Fünfjährigen und streichelte ihr mit dem Daumen ganz vorsichtig eine Träne aus dem linken Auge. „Du musst wirklich keine Angst haben... Lilly, komm. Du hast jetzt mehrere Minuten Theater gemacht. Was soll denn die Schwester Silvia von dir denken? Hm?"
„Das macht Aua, wenn... Wenn ich gepiekert werden muss... Ich will nicht gepieksert werden. Das tut immer ganz doll Aua machen... Ich will nicht, Tante Doktor Lea...", weinte Lilly dicke Tränen und Lea legte ihre Hand auf Lillys Kopf, was die Kleine ein wenig beruhigte.

„So, Lilly. Jetzt habe ich dich genügend getröstet. Jetzt lege ich dich hier auf dein Bettchen und dann ziehst du deine schicke Schlafanzughose runter, während ich das Fieberthermometer für die Messung vorbereite. Dann geht es ganz schnell auch wieder vorbei und du hast nichts gespürt...", beruhigte Lea das kleine Mädchen und Lilly nickte, bevor die Neurochirurgin das kleine Mädchen ganz vorsichtig wieder auf ihr Krankenbett legte.
„So... Guck mal, Lilly. Hier ist deine Schlafanzughose... Wenn du möchtest, dann helfe ich dir auch ganz lieb beim Ausziehen. Und dann wird alles wieder gut. ... Lilly, ruuuhig.", beruhigte Lea das kleine Mädchen und zog, mit Lillys Erlaubnis, die Schlafanzughose des Mädchens ein Stück herunter. „Na, siehst du. Da hast du doch schon das schlimmste am Fiebermessen hinter dir. ... Komm, wir ziehen das jetzt zusammen ganz ganz schnell durch, bevor deine Mama da ist und merken kann, dass du doch wieder so ein trauriges Mädchen bist und dich vor dem Fieberthermometer fürchtest. ... Lilly, Mäuslein. Du bist doch ganz bestimmt ein ganz ganz liebes und tapferes Mädchen.", versuchte Lea noch einmal, mit liebevollen Worten die kleine Lilly zu beruhigen.

Das fünfjährige Kindergartenkind, das wahrscheinlich noch in diesem Jahr, wenn alles gut lief, ihre Einschulung feiern könnte, schaute panisch auf jegliche Handlung, die Lea nun tat und weinend wehrte sich das kleine Mädchen, ihre Schlafanzughose auszuziehen. „Lilly, wir ziehen nur ganz kurz... die Hose aus. Die Krankenschwester geht auch solange raus. ... Süße, das muss jetzt sein... Lilly! Lilly, bleib liegen... Bleib...", bat Lea, doch da war Lilly auch schon wieder unter ihr Krankenhausbett verschwunden und zog zitternd die Schlafanzughose, die bereits halb über ihren Po gezogen war, wieder hoch.

„Lilly, Maus... Hey, was soll das denn jetzt wieder? War das jetzt wirklich notwendig, dass du wieder unter das Bett rennst, Lilly? Ich mache doch noch gar nichts. Ich hab nur das Fieberthermometer in die Hand genommen. ... Schau, Mäuschen. Ich habe nur das Thermometer hier...", erklärte Lea. „Kommst du wieder vor?"
Lilly schüttelte zur Antwort energisch den Kopf und widersprach ihrer Stiefmutter, die sich, mit dem Fieberthermometer in der linken Hand, wieder vor das Krankenhausbett der Kleinen gehockt hatte und ihre rechte Hand nach der kleinen Lilly ausstreckte.

„Lilly, komm doch bitte vor. Komm, trau dich, Mäuschen. Wir ziehen deine schicke Hose auch ganz bestimmt zusammen wieder aus. ... Guck mal, Lilly. Schau dir mal deine Püppi in deinem Arm an; die weint auch ganz doll, weil du so doll traurig bist. Und hier, dein Teddy. Der weint auch ganz doll."

Lea nahm Lilly Sophias Lieblings-Teddybären, der auf dem Krankenhausbett lag, in die Hand und hielt die beiden Vordertatzen des Bären an die Augen.
„Nicht weinen, Bruno.", versuchte Lilly, aus ihrem sicheren Versteck, ihren Teddybär ein kleines bisschen zu beruhigen und sie rutschte wieder gefühlte zwei Millimeter in die Richtung des Bären. „Ich will meinen Teddy haben... Ich will meinen Teddy..."

„Dann musst du auch ganz lieb sein und von mir Fieber messen lassen. Wir müssen wissen, wie hoch dein Fieber ist. Und unter dem Arm hast du Theater gemacht; das ging nicht, Süße. Es tut mir leid, Lilly. Du hast deine Chance gehabt, das Fieber unter dem Arm messen zu lassen. Aber du wolltest ja nicht, Kleines."

„Ich... Ich will nicht... Fieber messt tut weh... AUUUU...", jammerte Lilly und sah Lea aus ihren großen, blauen Augen traurig an, bevor sie kurz schluckte und sich wohl endlich tapfer ihr Fieber messen lassen wollte.
So klang es jedenfalls, als sie erneut ein kleines Stückchen in Leas Richtung rutschte, plötzlich vor ihrer Stiefmutter Lea saß und sie fragte: „Tante Lea? Machst du das Fieber auch ganz lieb und vorsichtig bei mir? Ich will nicht, dass es weh macht... Das soll nicht weh machen, Tante Lea... Ich will nicht Aua Aua haben, wenn du das Fieber machst..."

„Aber natürlich tut das bei mir nicht weh, Mäuschen... Da brauchst du gar keine Angst haben, die Frau Doktor kann das ganz ganz toll.", beruhigte die Krankenschwester die kleine Lilly und Lea konnte die Nähe des kleinen Mädchens dafür nutzen, das Kind wieder unter dem Bett hervor zu holen, was die Fünfjährige auch ohne Geschrei mit sich machen ließ.
„Na, meine Süße. Lässt du es jetzt ganz lieb von mir messen, dein blödes Fieber? Oder möchtest du doch lieber wieder unter dem Bett verschwinden?", fragte Lea, als sie Lilly auf den Arm nahm und sie erneut ganz vorsichtig auf dem Krankenbett ablegte, um sich anschließend wieder um das Fieberthermometer zu kümmern.

„Schau, Lilly. ... Hey, Lilly. Kleines, ganz ganz ruhig... Pschschschscht. Schschscht schschscht... Mein kleines Mäuschen, beruhige dich doch jetzt bitte, kleine Maus. Ich bin doch da und kümmere mich um dich. Du bekommst jetzt sogar eine Spezialbehandlung. Eigentlich misst nämlich die Schwester bei uns im Krankenhaus bei den Kranken das Fieber. Aber bei dir machen wir eine Ausnahme..."

„Ich will von Tante Lea Fieber gemesst haben.", erklärte Lilly noch einmal eindringlich, als Lea das Fieberthermometer vorbereitete.
„Ja, ich messe ja bei dir Fieber. Da musst du dir keine Sorgen machen.", versprach Lea und bat die neben ihr stehende Krankenschwester, ihr einmal kurz die Tube mit der Vaseline, welche die ganze Zeit schon auf dem Nachttisch der panischen kleinen Patientin lag, zu reichen, damit sie Lilly erklären konnte, was jetzt mit der Kleinen passierte.

„Schau mal, Lilly, was ich hier mache. Ich habe hier in der Tube ein ganz ganz tolles Zaubergel für das Fieber messen drinnen. Davon mache ich jetzt ein ganz kleines bisschen extra für dich hier auf die Spitze von dem ganz ganz bösen Fieberthermometer drauf, siehst du. Und wenn das geschafft ist, dann rutscht das böse Thermometer mit einem ganz ganz kurzen Pieks bei der süßen kleinen Maus in den Popo."

„Tut dann das nicht weh, Tante Lea?" „Nein, das tut dann gar nicht weh. ... Du merkst dann nur das ganz kalte Zaubergel. ... Siehst du, das ist ganz glitschig und kalt." Lea zeigte Lilly die sehr helle Vaseline und die Fünfjährige zog den Strampler ihrer Baby Born-Puppe aus.
„Die Emma muss auch Fieber messt, Tante Lea. Guck, die ist ganz krank.", erzählte Lilly und deutete auf die Puppe, die nun nackt neben dem kleinen Mädchen auf dem Krankenhausbett lag. „Die Emma muss Fieber gemesst bekommen."

„Aber erst mal muss die ganz tapfere Lilly Fieber gemessen bekommen.", erklärte Lea und streichelte der Kleinen über den Kopf, bevor die Fünfjährige wohl noch einmal Angst bekam.
„Ich will aber nicht Aua haben, Tante Lea... Das macht Aua im Popo, wenn das Fieber da ist. Guck mal, Tante Lea. Ich hab ganz doll heiße Wangen. Das Ding da macht immer ganz doll Aua Aua im Pops...", weinte Lilly und zeigte auf das Fieberthermometer, während Lea ihr liebevoll einen Kuss auf die Stirn gab.

Ganz sanft und beruhigend sprach die Chirurgin auf das Kind ein und streichelte ihr dabei über den Kopf, während sie sagte: „Lilly, Mäuschen, hab keine Angst. Es tut dir ganz bestimmt gleich gar nicht so sehr weh, wie du jetzt denkst. Da musst du gleich gar nicht so doll schlimm schreien, wie du es möchtest. ... Das tolle Gel, was ich auf das Fieberthermometer gemacht habe, macht deinen Popo ganz ganz tapfer, Süße. Guck, das macht die Mami von der Laura jetzt auf die Spitze."

Leas BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt