Geburt von Emily [Flashback] - Teil 1

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Für Laura, die mittlerweile in der sechsundzwanzigsten Schwangerschaftswoche war und sich sehr auf ihre kleine Tochter freute, war der heutige Schultag ein Tag, den sie so schnell nicht vergessen könnte.
Los ging es am frühen Morgen halb Acht in der Mathestunde, in der die Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung wiederholt wurden und eine Aufgabe für Laura und ihre Mitschüler als schwierig zu sein scheinende Hausaufgabe übrig geblieben war.

Im anschließenden Chemieunterricht war es um ein Experiment gegangen; zur Sicherheit hatte man die schwangere Schülerin allerdings nicht mit in den Unterricht gelassen. Zur Beschäftigung durfte sich Laura um ein paar Infos für die Geburt ihres Babys kümmern; die Schulsozialarbeiterin hatte die knapp Fünfzehnjährige zu sich ins Büro gebeten.

Das, was allerdings nach der ersten von zwei Chemiestunden auf die schwangere Laura zukam, das würde sie nicht einmal ihrem ärgsten Feind wünschen.

„Mama..." Der Anblick ihrer Mutter Stefanie, die plötzlich mit in die Hüften gestemmten Händen vor Laura stand, erschütterte das Mädchen und automatisch suchte Lauras Hand ihren Bauch, um ihr Ungeborenes zu beschützen.
„Hallo Laura... Ich sehe, du hast dich schon auf die Geburt deines Babys vorbereitet... Nur schade, dass du diesen Haufen Müll in deinem Bauch nicht bekommen kannst. Dieses Mal entkommst du mir und meinem Plan nämlich nicht..." Stefanie hatte eine braune Gürteltasche im den Bauch und schien darin nicht ihr Handy aufzubewahren.
„Mama? Was... Was heißt das? Was meinst du damit...?", wollte Laura wissen und versuchte, einen Blick darauf zu werfen, was ihre Mutter aus ihrer Gürteltasche kramte.

Stefanie lachte und deutete auf Lauras Bauch, der sich im knapp siebenten Monat schon sehr stark zeigte und es für die knapp fünfzehnjährige Schülerin unmöglich machte, es zu vertuschen, dass sie schwanger war.

„Ich werde höchstpersönlich dafür sorgen, dass du dieses... dieses Kind da drin nicht mehr bei dir behalten wirst. ... Erinnerst du dich daran?"
Aus ihrer Gürteltasche zauberte Stefanie ein Ultraschallbild und warf es Laura vor ihre Füße. „Das wäre dein Schwesterchen gewesen. Sie ist deinetwegen bei diesem schrecklichen Unfall... ums Leben gekommen. Hättest du mich nicht abgelenkt, dann wäre dieser Unfall nicht passiert..."
„Aber... Mama, ich bin nicht an dem Unfall schuld. Du kannst mir nicht die Schuld daran geben; es wird nicht... Ich bin genauso schlimm bei dem Unfall verletzt wurden. Das weißt du doch, Mama.", erklärte Laura ihrer Mutter, doch die schüttelte den Kopf: „Du bist nicht genauso schlimm verletzt wurden... ICH musste... Ich musste dringend operiert werden, damit ich nicht auch noch sterbe. Du hast dafür gesorgt, dass ich mein kleines Mädchen verlieren muss. Aber ich werde mir mein Recht zurück holen. Ich werde die Mutter dieses... dieses Kindes da in deinem Bauch sein. Du bist doch für ein Kind viel zu jung; du wirst nicht wissen, was dir passiert... Und du hast auch keine Chance, dich dagegen zu wehren. ... Aber solltest du dieses Kind vielleicht doch behalten wollen, dann... Hier... Dann unterschreib diesen Zettel. Und dann werde ich dir das Kind lassen."

Laura bekam von ihrer Mutter einen Zettel in die Hand gedrückt und sie begann zu lesen:


'Hiermit lege ich, Laura Estelle Falken, geboren am 24. Dezember 2001 in Leipzig, fest, dass mein Kind meiner Mutter Stefanie Emilia Falken, geboren am 4. Oktober 1970, überlassen wird, sollte mir etwas passieren.
Ich verzichte darüber hinaus auf jegliche unbefugte Beziehung zu meiner kleinen Tochter/meinem kleinen Sohn und werde mich nur im Beisein meiner Mutter oder meines Vaters dem Säugling nähern.
Desweiteren verfüge ich, dass mein Kind, sollte ich vor dessen Volljährigkeit sterben, nach meinem Tod von meiner Mutter Stefanie Emilia Falken aufgezogen wird.'


„Das ist nicht... Damit gebe ich mein Kind dir, Mama! Ich will aber dieses Baby behalten.", brüllte Laura erschrocken und ihr Blick wanderte automatisch auf ihren dicken Schwangerschaftsbauch, der sich unter ihrem hellen T-Shirt hervor wölbte.

Die vierzehnjährige, schwangere Schülerin, die seit wenigen Tagen die neunte Klasse des Gymnasiums besuchte, war geschockt - was tat ihre Mutter, die sie die ganze Zeit für ihre leibliche Mutter hielt, nur mit ihr? Was sollte das nur?
„Ich... Ich will das hier nicht unterschreiben, Mama! Das ist MEIN Kind; das ist mein Baby, das unter meinem Herzen wächst. Ich habe die Kleine oder den Kleinen jetzt seit guten 24 Wochen in meinem Bauch; dieses Kind wächst und... und tritt MICH. Und ich werde mein Baby nicht weggeben! Auch, wenn ich eigentlich noch viel zu jung bin und... Aber es ist mein Kind!", diskutierte Laura und legte beschützend ihre etwas blasse Hand auf ihren Bauch, bevor die grinsende Mutter der vierzehn Jahre alten Schülerin aus ihrer Gürteltasche noch etwas zog.

„Ich habe noch eine ganz kleine Überraschung für dich, meine süße, kleine Laura. ... Du wirst dich schon dafür entscheiden, MIR das Baby zu überlassen.", lachte Stefanie und die Neuntklässlerin musste nun überlegen, was sie jetzt noch für eine Überraschung erwarten könnte.

Zum Vorschein kam, aus der beigen Handtasche von Lauras Mutter Stefanie, die sie auf der linken Schulter trug, ein kleines Glasfläschchen mit einer hellen Flüssigkeit darin.

„Ich habe ein sehr gutes Druckmittel, meine tapfere Prinzessin... Es ist nur eine kleine Spritze, die ich dir geben werde. Und dir tut es auch ganz bestimmt gar nicht so schlimm weh, wie du denkst... Glaub mir, du armes kleines Mäuschen... Es wird dir gar nicht wehtun; im Gegenteil, die Geburt des Babys wäre viel schlimmer für dich..."

Lauras Panik stieg ins Unermessliche und sie betrachtete die Flüssigkeit, die Stefanie nun auf die Spritze aufzog. „Was... Was ist denn das, Mama? Was willst du mit dem... Fläschchen? Und was... ist das mit der Spritze? Ich will das bitte nicht... Mama, das ist mein Baby! Das ist mein kleines Mädchen... oder mein kleiner Junge, den ich mit mir herum schleppe... Mein kleines Mäuschen... Das ist mein Baby!"
„Laura, meine tapfere süße Prinzessin... Ich weiß, du hast panische Angst vor der Spritze. Aber deine liebe Mama ist Ärztin; sie weiß, was gut für dich ist...", sprach Stefanie noch liebevoll auf ihre Tochter ein, doch dann wurde die Stimme der Ärztin wieder ernster und sie fuhr Laura an: „Unterschreibe jetzt auf der Stelle dieses Blatt Papier! Das ist doch gar nicht so schwer!"

Laura allerdings schüttelte den Kopf und widersprach erneut gegen die Anweisung ihrer Adoptivmutter: „Nein! Ich werde dieses schreckliche Papier nicht unterschreiben, Mama. Das ist meine kleine Tochter... Ich spüre die Bewegungen meines Kindes doch schon eine ganze Weile; ich merke, wenn das Kleine Schluckauf hat. Ich... Ich werde dieses Kind aufziehen, Mama. Mir ist dabei völlig egal, was du davon hältst. Ich gebe dir meine kleine Tochter nicht! ... Sie ist meine Tochter, Mama; du kannst sie mir nicht wegnehmen. Das Kleine ist mein Kind!"

„Aha, das ist ja sehr interessant, Laura. Eine kleine Tochter bekommst du also?! Dann muss ich ja für MEIN BABY keine neuen Sachen kaufen; es kann vorerst die Sachen von Maja anziehen...", wusste Stefanie und lachte, als sie ihrer Adoptivtochter einen Stift in die Hand drückte. „Jetzt unterschreibe diesen Zettel, Kleines. Es tut dir auch gar nicht weh."
Wieder zeigte Stefanie ihrer ängstlich aufschauenden und zitternden Adoptivtochter Laura die schon vorbereitete Spritze, die sie eben vor den Augen der Schülerin aufgezogen hatte und Stefanie drückte schon eine kleine Menge des wässrigen Medikaments durch die Nadel heraus, während Laura noch stärker zu zittern begann.
„NEIN... Das ist MEIN Baby... Ich gebe es dir nicht! Du bist keine gute Mutter; du nicht! Du wirst dieses Baby nicht bekommen, es wird mein Baby sein... Sie ist doch meine kleine... Meine kleine Tochter; sie ist mein Kind... Ich will mein Kind behalten!", schrie die Vierzehnjährige, doch ihre Adoptivmutter, die vor Laura stand, gab dem Mädchen einen Schubs, während das Mädchen weiterhin für ihr kleines Mädchen, das noch in ihrem Bauch war, kämpfte.

„Es ist mein... Das ist... mein Baby! ... MAMA! NEIN! Hilfe! Aaa..." Ein sehr lauter Schrei verhallte in der ruhigen Ecke des Leipziger Gymnasiums und im ersten Moment blieb Laura am Fuße der Treppe bewusstlos liegen.
Obwohl sie "nur" fünf Stufen gefallen war, hatte die Schülerin Probleme, wieder zu sich zu kommen und sich aufzusetzen. Doch nach einigen Sekunden konnte die Verunfallte ihre Augen wieder öffnen, sie schüttelte kurz ihren Kopf, sah zu Stefanie nach oben und begann zu weinen.
Salzige und warme Tränen liefen über Lauras Gesicht und sie konnte erst nach mehreren Minuten wieder aufstehen.

„Laura! Laura, Kleines... Hast du dir weh getan? Hast du dich verletzt?", fragte Stefanie, doch ihre erste Sorge galt nicht wirklich der werdenden Mutter, sondern dem kleinen Baby, das Laura noch immer unter ihrem Herzen trug.
„Nein... Ich kann aufstehen. Ich habe mir nicht einmal das Bein verletzt... Nur..." Laura überlegte kurz, hielt dann aber den Mund und hielt kurz ihre Hand auf ihren Bauch, doch auf die Frage ihrer Adoptivmutter, ob sie Schmerzen hätte, antwortete Laura mit einem Nein.

„Hast du wirklich keine Schmerzen im Bauch? Komm her, Laura... Ich muss kurz... Ich will dich nur untersuchen, Kleines... Tut dir das... Tut dir das weh, Kleines? Hast du hier Schmerzen?" Stefanie drückte vorsichtig auf den Bauch ihrer Adoptivtochter und hoffte, dabei das Kind ihrer Adoptivtochter zu spüren.

Doch außer den inneren Organen von Laura, die bei dem Unfall hoffentlich nicht verletzt wurden waren, spürte Stefanie in den ersten Augenblicken nichts.

„Was ist mit dem Baby?", fragte Stefanie panisch, bevor sie eine kleine Bewegung unter ihrer Hand, die noch auf Laura Bauch lag, erkannte. „Da ist ja mein armes. kleines Mädchen... Laura, MEIN Baby lebt!"
Stefanie schien ein großer Stein vom Herzen zu fallen, bevor sie Laura eine Ohrfeige gab und erklärte: „DU hast MEIN Baby in Gefahr gebracht. ... Unterschreibe jetzt endlich diesen Zettel, dann werde ich dich auch bei der Geburt MEINES Babys unterstützen. Ich werde die Kleine mitnehmen und gut auf das Baby aufpassen.", versprach Stefanie ihrer Tochter, doch Laura legte einmal kurz ihre Hand auf ihren Bauch und erklärte, sie würde den Zettel nicht unterschreiben.

„Ich gebe dir mein Baby nicht! Sie ist mein Kind. Und ich werde mein Baby behalten! Ich werde ihre Mutter sein und nicht du!", erklärte Laura, stand auf und spürte einen kurzen Stich in ihrem Bauch. „Es ist alles gut, meine kleine tapfere Prinzessin. Deine Oma spinnt nur ein kleines bisschen und will deiner Mama dich wegnehmen... Aber natürlich wirst du MEIN kleines Mädchen sein. Ich werde immer auf dich aufpassen; egal, was auch immer passiert.", gab Laura ihrem Baby mit auf den Weg und humpelte zurück in die Klasse.

Vorher jedoch drehte sich Laura noch einmal um und versuchte, ihrer Adoptivmutter ihren Standpunkt noch einmal klar zu machen. „MEINE kleine Tochter wird bei mir aufwachsen; egal, was du davon hältst. Sie ist mein Baby; mein kleines Mädchen. Und ICH werde für meine kleine süße Emily zuständig sein. ... Du hast fast mein Kind auf dem Gewissen gehabt. Wenn ich nicht... wenn nicht noch irgendwas passiert... ICH hasse dich!"

Mit Wut im Bauch humpelte Laura weiter und ihre Mutter sah ihr hinterher, während sie hoffte, dass sie ihre Tochter noch überzeugen konnte, ihr den Säugling zu überlassen. Schließlich war Laura ja auch an der Fehlgeburt vor einem Monat schuld; warum sollte sie dann auch noch das Baby behalten können? Mit fünfzehn Jahren schon Mutter zu werden?



Ganze drei Schulstunden hatte Laura noch vor sich und mit jeder Stunde wurde ihr schlechter und schlechter. Die starken Schmerzen, die sie in ihrem Bauch spürte, stachen jedes Mal zu, wenn Laura zur Tafel gehen sollte oder, was noch viel schlimmer war – sobald Laura sich nur ein klein wenig bewegte, wurde ihr kurze Zeit schwarz vor Augen und sie musste aufpassen, nicht umzukippen.

„Laura? Laura, tut... Ist irgendwas mit dir nicht in Ordnung? Stimmt irgendwas nicht mit dir?", fragte Roland Heilmanns Tochter Lisa, die in der großen Pause neben ihrer Freundin saß und den Blick ihrer Freundin als schmerzerfüllt erkannte.
„Ich... Es ist mit mir alles in Ordnung, Lisa. Mach dir mal keine Sorgen um mich. Ich bin komplett OK. Es ist nicht schlimm, Lisa..." Laura beugte sich kurz nach vorn und drückte ihre Hände fest auf ihren Bauch, weswegen die Chefarzttochter erkannte, dass mit ihrer Freundin ganz sicher etwas nicht in Ordnung war.

„Laura... Du hast Schmerzen; das sehe ich doch genau. ... Tut dir etwas weh? Hast du Schmerzen? Werden... Hast du etwa jetzt schon Wehen?", fragte Lisa, doch Laura, die ihre krampfenden Hände fest auf ihren Bauch drückte, schüttelte den Kopf.
„Ich bin erst in der 24. Woche, Lisa. Jetzt kann ich doch noch keine Wehen haben! Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?", fragte Laura erschrocken, doch dann blickte sie kurz unter sich und erblickte die große Pfütze unterhalb ihrer Beine.
„Ich... Lisa, das... Das war... Ich habe...", stotterte Laura und sah zur gleichen Zeit ihren Freund kommen. „Paul... Paul, was machst du denn hier?"

„Ich wollte dich abholen... Laura, hast du irgendwas?", fragte Paul und legte seine Hand besorgt auf die Schulter seiner Freundin. „Fehlt dir etwas bestimmtes? Hast du Schmerzen?"
„Sie hat schon jetzt starke Wehen.", bestätigte Lisa die Sorge von Paul und der knapp Neunzehnjährige erschrak. „Du hast... Laura? Du hast WEHEN? ... Was ist denn passiert? Hast du dich über etwas aufgeregt? Hast du Schmerzen gehabt? Was ist mit dir los?"
„Ich... Ich bin die Treppe... runter gestürzt. Es... Es war nicht... Ich habe keine Wehen, Paul. Ich werde jetzt das Baby nicht auf die Welt bringen!", brüllte die Vierzehnjährige ihren Freund an, doch der Rettungssanitäter, der seit zwei Jahren seine Ausbildung absolvierte, sah auf Laura.

„Du hast WEHEN... Laura, ich hole sofort den Notarzt; du musst ins Krankenhaus. Das Baby darf jetzt auf keinen Fall auf die Welt kommen, Süße. Sonst wirst du das Baby verlieren. Wenn du... Wenn du nicht ins Krankenhaus kommst, dann... Liebling, die Geburt muss gestoppt werden."
„Die Fruchtblase ist ja schon geplatzt, Paul..." Lauras Stimme klang nur noch wie ein leises Flüstern und sie krampfte kurz zusammen, während ihr Freund schon die Rettung alarmierte.

„Ja... Meine Freundin hat starke Kontraktionen, sie sitzt vor mir. ... In der 24. Woche... Ja, sie ist in der 24. Woche. Ich weiß, dass das für eine Geburt viel zu früh ist. Aber... Ich kann es nicht ändern. Schicken sie jetzt sofort den Notarzt hierher... Sie werden den Notarzt innerhalb von einer Minute hierher schicken. Oder wollen sie schuld sein, dass meine Freundin ihr Baby verliert. ... Laura ist knapp fünfzehn Jahre alt. Aber... Sie hatte vorher... Sie hatte vor ein paar Wochen schon einen schweren Autounfall. ... Ja, schicken sie den Notarzt her. Und dann bringen sie Laura am besten sofort in die Uniklinik...", brüllte Paul am Handy, während sich bereits einige Lehrer um die krampfende und vor starken Schmerzen schreiende Laura sammelten.
„Laura, es ist alles gut... Keine Angst, dir tut nichts weh... Pschhht... Laura, ist gleich vorbei. Es ist gleich vorbei...", beruhigte Lauras Klassenleiter Stefan Fuchs die Schülerin und hielt ihre Hand in seiner. „Du brauchst keine Angst haben, dein Freund kümmert sich um dich."

„Ich... AAAAAAA... Es tut so weh... Lisa, hilf mir... Hilfe! HILFE!"; brüllte Laura vor Schmerzen und immer wieder versuchte sie, ihre Hand aus der ihres Lehrers zu ziehen, doch Lisa legte ihre Finger beschützend auf Lauras Hand.
„Hab keine Angst, Laura. Dein Freund... da ist er schon. Jetzt wird alles wieder gut.", beruhigte die Schülerin ihre Freundin, die bereits am Boden lag und vor starken Schmerzen schrie.

„Laura! Laura, keine Angst. Der Arzt ist auf dem Weg. Er wird dir helfen, mein Liebes. Schau... Schau, Laura. Jetzt wird alles wieder gut. Unser Baby wird überleben...", versprach Paul und hielt die Hand von seiner Liebsten einfühlsam zwischen seinen Fingern.
„Ich... Es tut so weh, Paul... Es tut mir so weh... Bitte... Bitte, Paul. Du musst... Du musst mich retten, du musst unser Baby... retten... Es darf jetzt noch nicht auf die Welt kommen!", brüllte Laura und hoffte, dass alsbald der Notarzt endlich vor ihr stehen würde.

Doch die Minuten, in Lauras Gefühl Stunden und Tage, zogen immer langsamer an ihr vorbei; die Schmerzen wurden für die Schülerin immer stärker und in den letzten Minuten konnte das Mädchen ihre Augen kaum noch offen halten.
Paul, Lisa und Lauras Klassenleiter Herr Fuchs beruhigten die Schülerin und hofften ebenfalls, dass es die Vierzehnjährige und ihr Baby überstanden.

Leas BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt