Folge 3 - Teil 9: Telefonat mit der Vergangenheit

47 0 0
                                    

Mittlerweile war es Abend geworden und nachdem Schwester Ulrike ihren Dienst beendet hatte, saß nun Oberschwester Arzu bei Laura am Bett und tupfte der knapp Sechzehnjährigen ab und an den Schweiß von der Stirn. Es ging Laura allem Anschein nach immer schlechter und Arzu wusste, dass die Schülerin eigentlich ihre Mutter brauchte.

„Mama... Mama...", wimmerte die Schülerin und die beruhigende Stimme von Arzu machte es nur noch schlimmer. Die schwer kranke Laura schreckte immer wieder hoch und hoffte, dass ihre Mutter endlich durch die Tür trat, doch der einzige, der gerade das Zimmer betrat, war Dr. Brentano, der noch einmal nach Laura schauen wollte.
„Hallo Laura... Ich wollte noch einmal nach dir schauen. Ich bin Dr. Brentano und habe heute Nachtdienst. Wenn irgendwas ist oder du irgendetwas brauchst, dann kannst du dich vertrauensvoll an mich wenden.", stellte sich Arzus Ehemann bei der Schülerin vor und Laura nickte erschöpft.

„Ich... Wo... Wo ist meine Mama? Ich... Sie war noch nicht wieder bei mir... Ich will... Dr. Brentano, wo ist meine Mama?", fragte die Schülerin und Arzu tupfte ihr wieder ganz vorsichtig den Schweiß von der Stirn, während Dr. Brentano mit dem auf dem EKG-Gerät liegenden Ohrthermometer Lauras Temperatur kontrollierte und dabei beruhigend und sehr leise auf die Patientin einsprach.
„Deine Mutter wird dich bald wieder besuchen. Sie ist im Moment bei sich zu Hause und kümmert sich darum, dass du bald zu ihr kannst. Du möchtest doch bestimmt nicht auf dem Boden schlafen müssen. Oder, Laura?", erkundigte sich Philipp und betrachtete beunruhigt das Messergebnis des Thermometers.
„Wir sind schon wieder bei über 40 Grad Temperatur. Ich spreche noch einmal mit Dr. Heilmann und Dr. Globisch, was wir noch machen können, damit es dir schnell wieder besser geht. Aber lange können wir deinen Zustand nicht mehr so schnell wieder stabilisieren..."

„Ich... Ich will ja auch gar nicht mehr hier in dem Bett liegen. Ich will zu meiner Mama... Dr. Brentano, sagen sie mir die Wahrheit. Mama hatte einen schweren Unfall und... Sie ist tot! Sie ist tot! MAMA! MAMA!", schrie Laura voller Panik und Philipp nahm sie tröstend in den Arm.
„Laura... Laura, pschschscht... Es ist alles gut. Beruhige dich jetzt bitte. Deine Mama ist nicht tot. Sie ist zu Hause und bereitet dein Zimmer vor. ... Schau mal, Laura. Ich kenne Lea seit vielen Jahren; wir haben zusammen studiert... Und ich weiß, dass Lea will, dass du dich in deinem neuen Zuhause wohl fühlst... Sie liebt dich über alles, Laura..."
„Ich... Ich will hier raus... Ich will aus der Klinik raus, Dr. Brentano. Ich will jetzt zu meiner Mama...", jammerte Laura und Philipp streichelte ihr beruhigend über den Kopf.

„Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du endlich hier aus der Klinik raus willst. Es ist für keinen so einfach, hier zu liegen und sich wegen dieser scheußlichen Krankheit behandeln zu lassen. Aber wir müssen darauf achten, dass du dich ordentlich ausruhst. Und dass du bald wieder auf die Beine kommst."

„Ich will zu meiner... MAMA!", erfreut, ihre Mutter zu sehen, drückte sich Laura mit ihren Händen auf der Matratze ab und versuchte krampfhaft, sitzen zu bleiben. Ihre Schwäche jedoch zwang die Schülerin immer wieder in die liegende Position zurück und erschöpft ausatmend gab Laura nach mehreren Fehlversuchen, sich hinzusetzen, auf.

„Laura! Laura, mein Kleines. Es tut mir leid, dass... Dass ich nicht bei dir war. Aber ich hatte gerade sehr viel zu tun. Jetzt bin ich aber immer bei dir und kümmere mich um dich. ... Wie geht es dir denn, mein Liebling?", fragte Lea, die sich, liebevoll über Lauras Arm streichelnd, ans Bett ihrer schwerkranken Tochter setzte.
„Ich... Ich will endlich wieder nach Hause, Mama... Kannst du mich nicht einfach nach Hause entführen? Ich bin auch garantiert nicht anstrengend, wenn ich bei dir auf der Couch liegen kann und... Und du mich nach Strich und Faden verwöhnst.", versprach Laura, doch Lea schüttelte den Kopf und widersprach: „Ich werde dich nicht nach Hause holen, solange du nicht wenigstens wieder fieberfrei bist. Ich will es nicht riskieren, dass du vielleicht noch zusammenbrichst und ich dich mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus fliegen lassen muss."

„Ich bin wieder gesund, Mama. Schau, ich bin doch fieberfrei.", widersprach Laura und nahm Leas Hand, um sie zu ihrer Stirn zu führen.
„Laura! Deine Stirn ist heißer, als ein Backofen. Ich werde hier nicht mit dir diskutieren, junges Fräulein. Du bleibst die nächsten Tage hier im Krankenhaus. In ein paar Tagen wird es dir wieder besser gehen, dann kannst du gerne für ein Wochenende bei mir zu Besuch sein. Aber ich will es nicht verantworten, dass sich dein Zustand noch mehr verschlechtert, Kleines."

„Ich... Ich bin gesund, Mama. Schau doch mal, wie gut es mir geht. Du kannst dich auf mich doch verlassen; sobald ich mich nicht gut fühle, dann werde ich sofort zu dir kommen und dir sagen, dass etwas nicht stimmt. Ich will doch einfach nur hier von der Intensivstation runter. Hier... Ich habe hier so große Angst alleine. Ich will nicht hier sein, Mama...", wehrte sich Laura gegen den Aufenthalt auf der Intensivstation, während sich Lea die aktuellen Laborwerte ihrer Tochter ansah und erschüttert feststellte, dass sich innerhalb der letzten Stunden große Verschlechterungen des Zustandes der knapp Sechzehnjährigen eingestellt hatten.

Mit der Krankenakte von Laura am Bett ihrer Tochter stehend sah Lea immer wieder auf ihr Kind, dann streichelte sie sich selbst über ihren Bauch und flüsterte innerlich ihrem Baby zu, dass ihre große Tochter bald wieder gesund werden würde.

„Mama... Kann ich bitte endlich aus dem Krankenhaus raus? Ich... Ich fühle mich doch schon viel besser, als noch gestern. Lass mich doch bitte endlich nach Hause.", versuchte es Laura inzwischen noch einmal, ihre Mutter zu überzeugen, sie noch am heutigen Tage endlich aus dem Krankenhaus zu entlassen, doch wieder hatte Lea ihrer Tochter gegenüber das letzte Wort.

Behutsam setzte sich die Neurochirurgin wieder ans Bett ihres Kindes und streichelte ihr vorsichtig über die Stirn, die immer noch glühend heiß war. „Ich kann dich nicht entlassen, Liebling. Du musst noch eine ganze Weile lang hier im Krankenhaus liegen bleiben. Aber ich verspreche dir... Du wirst so schnell wie möglich entlassen, wenn du wieder vollständig gesund bist.", versprach die Ärztin ihrer Tochter und nahm Arzu den Lappen aus der Hand, mit dem Lea ihrem Kind nun selbst den Schweiß von der Stirn wischte.
„Ich will doch einfach nur aus dem Krankenhaus raus, Mama. Etwas anderes möchte ich doch auch gar nicht...", bettelte Laura und sah ihre Mutter mit einem flehenden Blick an. „Ich will... Ich will nur einmal noch in den Tierpark fahren, bevor ich..."

„LAURA! Du stirbst nicht! Das lasse ich nicht zu, solange ich lebe, Süße. Und wenn ich dafür die Schwangerschaft abbrechen müsste. Das wäre mir alles egal. Du bist für mich das Wichtigste. Aber jetzt werden wir erst mal dafür sorgen, dass dein Vater sich auch um dich kümmert..."
„Papa... Du hast... Du hast mit Papa gesprochen, Mama?" „Ich habe es versucht, ja. Aber er ist sehr beschäftigt, meinte er...", berichtete Lea ihrer Tochter von dem Telefonat mit Lauras Vater.
„Aber... Wenn er so viel zu tun hat... Wie habt ihr beide euch eigentlich damals kennen gelernt – du und Papa?", wollte Laura wissen und Lea dachte an ihre Vergangenheit zurück...

An Tage, in denen sie sich von ihrem Ex-Freund verstanden gefühlt hatte. An die schönen Zeiten mit Alexander und daran, wie sie sich gefreut hatte, als sie von ihrer Schwangerschaft erfuhr. Als sie erfuhr, dass Laura unterwegs war.
Aber dann sah sie auch wieder sich selbst, als sie sich von Markus getrennt hatte. Es war fast genauso gewesen, wie ihre Trennung von Jenne; nur noch schlimmer. Tage-, nein Wochenlang hatte Lea in ihrem Bett gelegen und geweint; hatte sich selbst die Schuld daran gegeben, die Liebe ihres Lebens ziehen zu lassen.
Es fiel Lea nicht schwer, sich beim Anblick ihrer Tochter an die Gefühle, die sie damals für den Vater der im Dezember ihren sechzehnten Geburtstag Feiernden hatte, genau zu erinnern.

„Ich hatte deinen Papa während des Studiums das erste Mal gesehen... Wir haben uns auf dem Gang des Vorlesungssaals das erste Mal getroffen und... Und ich habe mich sofort in ihn verliebt.", erinnerte sich Lea an das erste Treffen mit Lauras Vater.

„Wart ihr lange ein Paar, Mama?" „Wir waren ein halbes Jahr zusammen, meine Süße. Und in der Zeit ist ein Unfall passiert...", lächelte Lea und streichelte ihrer Tochter vorsichtig über den Kopf. „Und dank dieses Unfalls gibt es jetzt etwas Wunderbares in meinem Leben."
„Ich bin für dich ein Unfall gewesen?", erkannte Laura erschrocken, doch Lea schüttelte den Kopf. „Nein... Um Gottes Willen, nein. Du bist doch für mich kein Unfall gewesen, mein Liebling. Ich habe gerade nicht gut formuliert...", redete sich die Neurochirurgin heraus. „Weißt du, mein Liebling... Ich habe mich so sehr gefreut, als ich erfuhr, dass du unterwegs bist. Aber dann... Dann habe ich bei einem Gespräch mit deinem Vater das Thema „Familie" anklingen lassen. Und dein Vater hat mir gesagt, dass er sich nicht vorstellen könnte, eine Familie mit mir zu gründen. Zumal wir erst am Beginn unserer Beziehung gewesen waren; ihm war meistens das Studium wichtiger..."
„Und warum hast du mich dann nicht abgetrieben? Wenn Papa mich nicht haben wollte? Du hättest es doch gar nicht geschafft, ein Kind großzuziehen... Neben dem Studium..."

„LAURA! Ich habe dich nicht abtreiben können! Du bist doch nicht nur das Kind deines Vaters, sondern auch mein Kind. ... Um ehrlich zu sein, mein Liebling... Eigentlich hatte ich vor, dich abzutreiben. Aber ich habe mich im letzten Augenblick eines Besseren belehrt und... Jetzt bin ich froh, damals so gehandelt und dich behalten zu haben. Du bist mein Kind! Und ich werde alles dafür tun, dass du in den nächsten Tagen und Wochen nicht leiden musst!"
„Ich werde nicht leiden, Mama. Wenn du nur immer bei mir bist, wenn ich dich brauche.", flüsterte Laura und schloss immer wieder für einen kurzen Moment die Augen.

Es strengte die Schülerin sehr an, wach zu bleiben und so streichelte Lea ihr vorsichtig über die Augen. „Mach deine Augen zu, Süße. Ich bleibe bei dir, bis du eingeschlafen bist. ... Schau, dein Geschwisterchen schaut dir von deinem Nachttisch aus zu und passt auf dich auf."

Liebevoll stellte Lea das Ultraschallbild ihres Ungeborenen auf den Nachttisch von Laura und die fast Sechzehnjährige lächelte. „Ich liebe dich, Mama.", flüsterte sie und schloss nun ihre Augen ganz.



Zur gleichen Zeit saßen in Hamburg Lauras Vater Dr. Markus Blankenburg mit seiner Kollegin Dr. Soraya Najafi in der geräumigen Cafeteria der Uniklinik zusammen. „Ich weiß einfach nicht, was ich von Leas Anruf halten soll.", wandte sich der Vater von Leas fünfzehnjähriger Tochter an seine langjährige, persische Kollegin und hoffte, von ihr einen Rat zu bekommen. „Ich habe Lea schon eine ganze Weile nicht gesehen. Und gerade heute ruft sie mich an und bittet mich, nach Leipzig zu kommen, weil sie unbedingt mit mir sprechen müsste."
„Du solltest wenigstens am Wochenende mal nach Leipzig fahren. Um Lilly kann ich mich gerne kümmern; sie und Navad verstehen sich ja zum Glück sehr gut... Lea wird ihren Grund haben, dich anzurufen."

„Sie meinte, dass unsere gemeinsame Tochter mich brauchte.", berichtete Markus und Soraya sah ihn erschrocken an. „Eure gemeinsame Tochter? Das... Das heißt, Lea war damals schwanger, als ihr euch getrennt habt?"
„Ich weiß es nicht. Vielleicht hat sie einfach nur Sehnsucht nach mir... Die Trennung damals kam sehr plötzlich...", vermutete Markus und blickte auf sein Handy, das sich erneut zu Wort meldete.

„Wenn man vom Teufel spricht...", erkannte der Kinderarzt anhand der Leipziger Telefonnummer und er meldete sich: „Dr. Blankenburg... Lea, ich habe gerade mit Soraya über dich gesprochen. Worum geht es denn? ... Ich habe dir gesagt, dass ich keine Zeit habe, hier wegzukommen. Lass mich doch erst mal die nächste Zeit planen. ... Ich habe auch noch andere Verantwortungen. Du kannst genauso gut zu mir nach Hamburg kommen. ... Oh, das tut mir leid. Aber es tut auch nichts zur Sache, dass ich nicht von hier weg kann. Meine Patienten brauchen mich.", wehrte Markus wieder die Bitten von Lea, nach Leipzig zu kommen, ab.

„Markus..." Mit einem leichten Tritt gegen das Schienbein machte Soraya, eine schwarzhaarige Frau mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, auf sich aufmerksam und Markus sah kurz zu seiner Kollegin. „Ich glaube nicht, dass du dich jetzt noch länger dagegen wehren kannst. ... Mach mit Lea ein Treffen aus und dann fährst du nach Leipzig. Sie braucht dich. Sonst würde sie sich nicht bei dir melden..."

„Ich will aber nicht erst nach Leipzig fahren. Lea kann genauso gut nach Hamburg kommen. Wir haben hier Anfang übernächster Woche ein Symposium... in ihrem Fachbereich...", berichtete Markus seiner Kollegin und wandte sich wieder an seine Telefonpartnerin: „Komm einfach nächste Woche Samstag hier in Hamburg vorbei; da habe ich frei. Und dann können wir über unser Problem sprechen... Lea, ich kann es dir nur noch einmal erklären. Ich kann hier nicht weg. Lilly... Meine Tochter ist erst fünf Jahre alt; sie kann nicht alleine bleiben."

„Und Laura ist todkrank! Sie braucht ihren Vater!", brüllte Lea durchs Handy ihrem Ex-Freund entgegen und Markus hörte die tränenerstickte Stimme der Kollegin ganz genau.

„Lea... Was ist denn mit unserer Tochter? Was fehlt ihr?", wollte Markus wissen, doch zu einer Antwort von Leas Seite kam es nicht mehr, denn schon hörte man nur noch das Tuten im Hintergrund.

„Sie hat aufgelegt...", gab Markus von sich und steckte sein Handy wieder in seinen weißen Arztkittel, bevor sein Bruder Ralf, Hamburger Polizist, zu ihm kam und ihn freundlich begrüßte.
„Hallo Markus..." „Hallo Ralf. Was machst du denn hier?", erkundigte sich Markus bei seinem knapp vier Jahre älteren Bruder.
„Ich bin beruflich hier. Musste gerade eine Patientin von euch vernehmen...", berichtete Ralf, als er sich an den Tisch seines Bruders setzte. „Mit wem hast du denn eigentlich jetzt telefoniert?"
„Mit niemandem...", fuhr Markus seinen Bruder an, doch der ließ nicht locker. „Markus! Ich habe doch gesehen, dass du mit jemandem telefoniert hast, den du gut zu kennen scheinst. Also... Wer war es?"
„Werde ich jetzt wegen irgendwas verdächtigt?" „Nein... Nein, natürlich nicht. Ich wollte nur wissen, mit wem du jetzt telefoniert hast.", erklärte sich Ralf und sein Bruder winkte ab.

„Mit einer Kollegin aus Leipzig. Nicht so wichtig... Aber weil du einmal hier bist... Kannst du vielleicht am Wochenende mal für ein paar Stunden auf Lilly aufpassen?"
„Wieso? Hast du etwas vor?" „Das kann man so sagen. ... Ich muss nach Leipzig; eine alte Kommilitonin von mir möchte meinen Rat zu einem Fall."
„Eine alte Kommilitonin? Mit der du gerade telefoniert hast?" „Ja, genau mit der muss ich sprechen. ... Also? Übernimmst du Lilly für ein paar Stunden? Sonst müsste ich die Kleine mitnehmen..."
„Kein Problem. Lass Lilly ruhig bei mir. ... Wann würdest du die Maus denn bringen?" „Nach Dienstschluss am Freitag. Meine ehemalige Kommilitonin hat ziemlich viel Stress momentan mit dem Patientenfall. Sie würde mich am liebsten schon jetzt in Leipzig sehen."

„Und es hat nichts mit deiner Vergangenheit zu tun? Ich meine, in Leipzig wird es wohl auch Kinderärzte geben, mit denen sich deine ehemalige Kommilitonin zu dem Fall besprechen könnte. Warum gerade du?"
„Weil... Weil Lea mit mir sprechen muss! Wir haben eine gemeinsame Tochter!", fuhr Markus seinen Bruder an und Ralf schluckte kurz, bevor er weitersprach: „Du hast mit deiner ehemaligen Kommilitonin eine gemeinsame Tochter? Wie lange weißt du denn schon davon?"
„Noch nicht lange. Aber genau aus dem Grund muss ich nach Leipzig; meine Tochter braucht mich..."
„Deine Tochter braucht dich? Bist du dir eigentlich sicher, dass Lea damals wirklich von dir ein Kind bekommen hat? Ich meine, sie hat sich von dir schneller getrennt, als du mit dem Finger schnippen könntest. Warum kommt sie denn ausgerechnet jetzt mit der Nachricht um die Ecke, dass ihr eine gemeinsame Tochter hättet? Braucht sie finanzielle Unterstützung?", vermutete Ralf, doch Markus schüttelte den Kopf und erwiderte: „Ich glaube nicht, dass sie mich ganz verzweifelt anruft, weil sie finanziell Unterstützung von mir braucht. Sie hat gemeint, dass unsere Tochter todkrank wäre. Und das glaube ich ihr..."

Mit entschlossenem Blick stand Markus vom Tisch auf und ging in Richtung Büro des Verwaltungschefs davon, um sich das Wochenende für einen Besuch in Leipzig freizuräumen.

Leas BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt