Folge 8: Wahrheiten
Sowohl der kleinen Lilly Sophia, wie auch deren großer Schwester Laura Estelle und der Adoptivschwester der fünfzehnjährigen Laura, Maja Amélie, geht es nicht besonders gut. Alle drei Kinder machen sowohl Lea, wie auch Jenne und Markus große Sorgen.
Am meisten jedoch Sorgen machen sich Lea und Markus um ihre gemeinsame Tochter Laura Estelle, die mit ihrer plötzlichen Schwangerschaft nicht besonders gut klar kommt.
Als jedoch das Jugendamt vor der Kliniktür steht und Emily Aline, sowie deren leibliche Mutter Laura Estelle in eine andere Klinik verlegen und die beiden anschließend auch in eine Pflegefamilie überstellen wollen, bekommt es Lea mit der Angst zu tun.
Hat die Neurochirurgin damit ihre Tochter nun zum zweiten Mal verloren?
Oder kann das Unheil doch noch aus der Familie abgewendet werden?-------------------------------------------------------------------------
Währenddessen war Lea wieder bei der kleinen Tochter von Markus, der fünfjährigen Lilly, die sich immer noch ziemlich schlecht zu fühlen schien. Ein leises Wimmern war von der Kleinen zu hören, als sich die Neurochirurgin ans Bett des Mädchen setzte.
„Mäuschen... Lilly, Maus. Hallo, ich bin da. ... Hat sich dein Zustand endlich gebessert? ... Lilly, Maus. Keine Angst, ich bin bei dir. Und dein Papa kommt auch gleich zu dir, mach dir keine Sorgen darum. Er muss nur einem anderen Kind helfen, damit es auch wieder gesund wird.", erklärte Lea der Fünfjährigen, die sich in ihrem Krankenbett hin und herwarf. „Aber in ein paar Minuten wird der Papa auch wieder bei dir sein und dich besuchen. Wenn es dem anderen Kind wieder gut geht..."
„Tante... Tante Lea...", flüsterte Lilly, die immer noch sehr schwach war, leise. „Tante Lea... Darf ich zu meiner großen Schwester? Ich möchte... Laura Estelle besuchen? ... Tut der Laura... Hat die Laura... Hat meine große Schwester gerade Aua?" „Nein, Lilly. Da brauchst du dir keine Sorgen machen; deine große Schwester hat im Moment wirklich überhaupt keine Schmerzen, weil sie dagegen Medizin bekommt... Aber sie braucht auch noch viel Ruhe."
„Ich... Wenn Laura... tot ist, tut ihr... dann etwas weh?", fragte Lilly plötzlich und Lea schluckte kurz. Mit solch einer Frage hatte Lea überhaupt nicht gerechnet. „Aber... Aber nein, Lilly. An was denkst du denn da? Du kannst doch nicht... Nein, Lilly. Deine große Schwester wird doch nicht sterben. Erst in vielen vielen Jahren, wenn deine große Schwester Laura schon ganz alt ist. Und vielleicht schon eine Ur-Oma ist... Dann wird der Tag kommen, an dem die Laura... nicht mehr hier auf der Erde wohnen bleiben darf. Aber... vorher werde ich erst sterben. Und dein Papa... Wir sind schon älter, als deine große Schwester."
„Aber Onkel... Mein... Mein Onkel... Onkel Ralf hat... gesagt, dass... die Laura ganz doll... krank... ist... Und da muss sie ganz lange im Krankenhaus liegen, weil... die Laura sonst tot wird.", flüsterte die Fünfjährige erschüttert und gähnte müde, woraufhin Lea kurz nickte und erklärte: „Ja, das kann sein, dass Laura... vielleicht länger krank sein wird. Aber sterben wird deine große Schwester an ihrer schlimmen Krankheit nicht. Das ist... Das ist zwar ganz doll schwer für deine große Schwester, wieder gesund zu werden. Aber wir schaffen das bestimmt zusammen. Dein Papa und ich kümmern uns um die Laura..."
„Aber... Was ist... wenn die Laura... Wenn meine... große Schwester nicht mehr..." „Lilly, du musst dich jetzt ausruhen. Sonst kommst du nicht mehr wieder auf die Beine. ... Komm, Kleines. Jetzt wird geschlafen.", wehrte Lea die weiteren Gedanken des Mädchens ab und sie streichelte Lilly über deren noch etwas heißen Kopf. „Du hast ja auch immer noch Fieber. Süße, das müssen wir noch überwachen, damit sich dein Zustand nicht noch mehr verschlechtert."
„Ich bin... doch gesund.", flüsterte die Fünfjährige, doch Lea schüttelte den Kopf und nahm ihr Stethoskop, das sie vor einigen Minuten aus ihrem Spind geholt hatte. „Maus, du bist nicht ganz gesund, das weißt du. ... Dein Zustand gefällt mir immer noch nicht so gut. Und deswegen musst du noch ganz lange im Krankenhaus bleiben. Bis du wieder auf den Beinen bist.", erklärte Lea dem kleinen Mädchen vorsichtig und gab ihr einen vorsichtigen Kuss auf die Stirn, bevor sie zum Stethoskop griff.
„Lilly, Maus. Ich möchte dich gerne noch einmal kurz abhören... Komm mal her. Ich möchte mir anhören, wie dein Herz schlägt.", erklärte Lea dem kleinen Mädchen und zog kurz das Oberteil des Schlafanzugs von Lilly hoch. „Du brauchst keine Angst haben; ich bin ganz vorsichtig dabei."
„Das Baby... in deinem Bauch ist auch... ganz ganz doll kra... krank...", versuchte Lilly, weiterhin mit der Ärztin zu sprechen, doch die Kraft des kleinen Mädchens wurde immer weniger. „Lilly, du musst jetzt ruhig in deinem Bett liegen. Sonst höre ich bei deinem Herzen, dass du ganz krank bist. Und dann musst du vielleicht sogar noch von meinen Kollegen operiert werden.", erklärte Lea dem jungen Mädchen und streichelte der Fünfjährigen sanft und vorsichtig über den Kopf, während sie das Herz ihrer kleinen Patientin. „Schau mal, Lilly. Das kennst du doch auch schon von deinem richtigen Kinderarzt, hm?"
„Von dem Doktor... Hmm... Der Doktor ist immer ganz lieb zu mir und macht... gar nichts... Schlimmes."
„Siehst du, Lilly. Und ich mache mit dir auch nichts Schlimmes, Süße. Da wirst du keine Angst haben müssen... Lilly, bleib ganz ruhig liegen, ich bin ja bei dir ganz ganz vorsichtig, damit dir nichts weh tut. Und deiner großen Schwester tut auch gar nichts weh, wenn sie von meinen Kollegen untersucht werden muss..."
„Aber... Wenn Laura sterbt.. Dann tut das meiner großen... meiner Schwester ganz dolle weh... Ich will nicht, dass die... Dass meine große Schwester sterbt, Tante Lea. Die Laura darf nicht Aua Aua haben. Sonst... weint die Laura doch ganz ganz doll... Weil ihr ganz doll weh gemacht wird." „Deine große Schwester wird keine Schmerzen haben, Lilly Sophia. Ich passe auf, dass der Laura auch wirklich gar nichts Schlimmes weh tun kann, versprochen. ... So, Lilly. Jetzt möchte ich dich ganz gerne mit meinem Stethoskop noch einmal abhören. Darf ich das denn bei dir machen, Kleines? Auch, wenn... das Stethoskop ein bisschen kalt ist."
Die kleine Lilly nickte ganz artig und setzte sich folgsam auf ihr Krankenbett, woraufhin Lea das kleine Mädchen kurz anlächelte und anschließend der Kleinen vorsichtig das Bruststück des Stethoskops auf die Brust legte.
Ihre fünfjährige Patientin zuckte kurz zusammen und Lea beruhigte das etwas aufgeregte Kind, als sie sagte: „Pschscht, Lilly. Du musst jetzt gar keine Angst haben. Ich bin ganz ganz vorsichtig... Dein Herz klingt gar nicht so gut. Das... Mäuschen, das müssen wir uns mal ganz genau anschauen. Ich werde dem Doktor Heilmann sagen, dass wir einen Herzultraschall bei dir machen müssen... Da schauen wir uns dein Herz ein bisschen genauer an und dann wissen wir, wie es der armen kranken Lilly geht."
„Macht das weh, Tante Lea? Ich will nicht...", weinte Lilly ziemlich panisch und Lea schüttelte den Kopf, bevor sie erklärte: „Nein. Keine Angst, Lilly. So ein Ultraschall tut überhaupt nicht weh. Wir machen nur ein ganz kleines bisschen Gel auf deine Brust und dann haben wir ein kleines Gerät und damit können wir, ohne zu schneiden, durch die Haut gucken. Ist das nicht Klasse, Lilly? Ohne, dass wir dich vielleicht sogar operieren müssen, können wir dein Herz angucken."
„Tut... Tut operieren lassen weh, Tante Lea? hat meine große Schwester da vielleicht auch... ganz dolle Angst?", versuchte Lilly, mit Fragen die Ärztin abzulenken, um ihr zu zeigen, dass sie gar nicht so glücklich zu sein schien. Vermutlich hatte das kleine Mädchen sogar riesen große Panik vor der Untersuchung, weswegen sie hunderte Fragen stellte.
„Tante Lea? Hat die Laura wirklich gar keine Angst, wenn sie tot ist? Oder merkt die Laura das gar nicht?" „Wenn deine große Schwester eines Tages tot ist, dann... Dann wird sie vielleicht beim Sterben ein bisschen Schmerzen haben. Aber danach, Mäuschen, dann wird die Laura gar nicht mehr merken, was los ist. Dann hört nämlich auch ihr Kopf auf, deiner Schwester zu sagen, dass ihr etwas weh tun wird."
„Das ist schön, Tante Lea. Wenn die Laura nicht mehr Aua Aua hat, dann hat sie auch gar keine Angst mehr, stimmts?"
„Ja, Lilly. dann hat deine große Schwester auch ganz sicher keine Angst mehr. Aber möchtest du denn, dass deine große Schwester stirbt? Dann kannst du sie doch gar nicht mehr kennen lernen, hm? Und dann hat die Laura auch bestimmt ein paar... Schmerzen, wenn sie stirbt."
„Aber dann tut der Laura gar nichts mehr weh. Und dann... hat die Laura mich auch immer ganz doll lieb, weil ich ihr geholfen hab. ... Tante Lea, darf die Laura, wenn sie sterbt, schlafen, damit sie keine Angst haben muss. Ich will nicht, dass die Laura ganz doll Angst hat."
„Deine große Schwester wird nicht jetzt sterben. Sie ist nur sehr sehr krank und erschöpft... Und deshalb muss dein Papi und meine Kollegen ganz ganz doll auf die arme Laura aufpassen. Damit deine große Schwester wieder gesund wird und keine Angst haben muss. Sie fühlt sich nämlich gar nicht wohl, wenn sie sterben muss. Davor hat die Laura ganz große Angst."
„Weil ihr das ganz doll weh macht, stimmts? Duuu? Tante Lea? Ich mache die Laura wieder gesund. Dann hat die Laura gar keine Angst mehr...", erklärte Lilly ihrer Stiefmutter und Lea lächelte kurz, als sie beim Abhören zur Lunge der kleinen Patientin wechselte.
„Sooo, Lilly. Das ist jetzt gar nicht so schlimm. ... Schau mal, Maus. Ich habe schon ganz oft Kinder angehört, die ganz ganz schlimm krank waren und sich nicht wohl gefühlt haben... Ganz ruhig, Mäuschen. Du musst jetzt keine Angst haben. Ich habe dich doch ganz ganz doll lieb... Schau mal, Lilly. Ich bin bei dir auch ganz sachte, damit ich der kleinen Patientin nicht Aua Aua machen muss. Davor musst du keine Angst haben, schau. ... Deine Lunge klingt auch nicht ganz gesund. Das gefällt mir nicht. Ich werde mit dem Chefarzt Rücksprache halten, wie wir dir vielleicht helfen können... Schau doch mal bitte bitte hier in das Licht, Lilly..."
Lea wollte mit einer kleinen Taschenlampe die Augen ihrer fünfjährigen Patientin untersuchen, doch die kleine Lilly. Sophia hatte viel zu große Angst vor der Untersuchung und schüttelte energisch den Kopf, weshalb Lea ihre Hand auf die Stirn des sitzenden, kranken Mädchens legte.
„Lilly, hab keine Angst. Mäuschen, du musst jetzt ganz ganz tapfer und lieb liegen bleiben. Sonst muss dich ein lieber Doktor noch schlafen legen und das möchte meine kleine Patientin doch nicht, hm? Da gibt es nämlich eine Spritze für das Schlafen und dann wacht meine kleine Patientin erst viiiiele Stunden später wieder auf."
„Und dann tut der Laura... auch nichts Schlimmes weh, wenn ich schlafe?", wollte Lilly wissen und Lea zuckte mit den Schultern, bevor sie sagte: „Das kann ich dir leider nicht sagen, Lilly. Weißt du, deine große Schwester hat sehr sehr große Schmerzen, wenn ich oder dein Papi bei ihr in den Arm pieksern und Blut abnehmen müssen. Dann weint deine große Schwester immer ganz ganz doll schlimm und wehrt sich gegen die Untersuchung. Aber ich weiß nicht, ob... Lilly, schau jetzt bitte in die kleine Lampe. Dann hast du doch alles schon wieder überstanden."
„Meine... Ich möchte zu Laura, wenn sie das nächste Mal... von dir gepiekst werden muss. Da halte ich nämlich die Hand von meiner großen Schwester ganz doll fest. Und dann tut ihr das Pieks nicht mehr weh. Da hat die Laura keine Angst vor der Untersuchung..."
„Das ist eine ganz ganz tolle Idee, Lilly. Aber jetzt möchte ich in deine Augen schauen und die Pupillen untersuchen. ... Komm, Lilly. Ich bin ganz vorsichtig und mache dir keine Schmerzen.", erklärte Lea, die Lilly ein wenig auf das Kissen zurück drückte und ihren Kopf festhielt.
„Ich hab gar keine Angst gehabt, Tante Lea. Die Lampe tut mir gar nicht so sehr weh...", fiel dem kleinen Mädchen auf, als Lea endlich in die Augen leuchten durfte und die leicht rot unterlaufenen Augen sah. „Ich bin ganz ganz tapfer und lieb... Guck mal, Tante Lea. Ich spiele gar nicht Angst haben. Aber meine Emma ist ganz ganz doll schlimm krank."
„Die Emma ist krank? Dann muss ich wohl dein Baby auch noch einmal untersuchen. ... Lilly, hältst du dein Baby bitte einmal kurz fest. Dann schau ich mal, wie das Herzchen und die Lunge von der Emma klingen. ... Was hat dein Baby denn?", erkundigte sich Lea, während sie mit ihrer kleinen Lampe in die Augen des "Babys" sah und kurz nickte.
„Die Emma hat ganz viel Fieber, Tante Lea. Ich hab Angst, dass die Emma tot wird. Die Emma muss nämlich opertiert werden..."
„Die Emma muss operiert werden? oh, das ist aber gar nicht so schön. Wenn dein Baby so krank ist. Da hat die kleine Maus bestimmt Angst." „Hmmm... Die Emma hat ganz viel Angst vor dem Opertiert werden... Sie weint immer ganz doll."
„Ja... Ich höre, was deinem kleinen Baby fehlt. Ja, das ist nicht so ganz gesund... Du hast vermutlich Recht, deine Püppi muss operiert werden. Aber da müssen wir noch auf die Werte von dem Blut abnehmen warten. Dann kann ich dir sagen, was der Emma genau fehlt. Sie hat ganz bestimmt eine Entzündung im kleinen Herzchen. Aber da muss ich auf den großen Zettel im Labor schauen, da sehe ich dann, was dem Baby fehlt."
„Und dein Baby, Tante Lea? Kannst du das auch von dem Zettel sehen, was das kleine Baby in deinem Bauch hat?" „Süße, das... Weißt du, einen Herzfehler, wie das Baby hat, ist im Ultraschall besser zu sehen. Das kleine Mädchen ist doch noch in meinem Bauch und da können wir dem Baby noch kein Blut abnehmen. Das würde dem Baby in meinem Bauch auch ganz ganz doll weh tun. Und das möchtest du doch noch nicht, oder? ... Wir warten jetzt darauf, dass das Baby bei deiner großen Schwester aus dem Bauch raus kommen will und dann wird dein Papi das kleine Baby untersuchen. Er ist nämlich ein ganz ganz toller Doktor für Babys."
„Und dann tut dem kleinen Baby ganz doll die Brust weh, weil der Papa das Baby opertiert. Da weint das Baby doch, Tante Lea! Du darfst nicht sagen, dass das Baby opertiert wird darf. Ich möchte nicht, dass das Baby opertiert wird..."
„Möchtest du lieber, dass das Baby ganz schnell nachdem es auf die Welt gekommen ist, stirbt? ... Lilly, das Baby in meinem Bauch ist wirklich ganz ganz doll krank und muss ganz dringend operiert werden, wenn es aus mir raus gekommen ist.", erklärte Lea und die kleine Lilly Sophia jammerte, sie wolle nicht, dass das Baby starb.
„Tante Lea? Wie kommt denn ein Baby aus der Mama raus? Das ist doch so groß... Wird die Mama da aufgeschnitten?"
„Bei manchen Mamas muss wirklich der Bauch aufgeschnitten und das Baby raus genommen werden. Aber sonst, wenn das Baby nicht aus der Mama geschnitten wird, dann ist das für die Mama ganz anstrengend und tut auch ein bisschen weh... Da kommt das Baby nämlich da raus.", deutete Lea auf ihren Unterleib und fügte an: „Das dauert aber ganz ganz lange, bis das Baby raus kommt... Es geht über den Kaiserschnitt, wie das heißt, wenn das Baby von einem Doktor raus geschnitten wird, viel schneller."
„Kam die Laura auch da aus dir raus? Oder hast du die Laura aus dem Bauch schneiden müssen, wo sie auf die Welt gekommen ist?", interessierte sich die Fünfjährige plötzlich dafür, wie ihre große Schwester auf die Welt gekommen war.
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Leas Baby
FanficSchwanger - für Lea Peters die schockierendste Nachricht, die sie jemals bekommen konnte. Wo sie sich doch erst vor einigen Wochen von ihrem Lebensgefährten getrennt hatte. Nun steht sie vor einem Rätsel... Soll sie das Baby bekommen? Und dann tauch...