Folge 7 - Teil 25: Doktor Lilly Sophia

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Doch er entschied sich trotz der Komplikationen bei Bernd, der kleinen Maja-Amélie zuerst zu helfen, und gab einem jungen Mann hinter ihm die Anweisung, den Patienten mit einer Herzdruckmassage zurück zu holen, bevor er zu der drei Meter entfernt liegenden Maja eilte und die kleine Patientin behandelte.

Frau Debbner folgte dem Urologen sofort und Rolf hockte sich neben Maja-Amélie, die bewusstlos auf dem Boden lag und wirklich kaum noch atmete. „Sie hat... eine Blutung in der Luftröhre, das Blut läuft momentan in die Lunge. Der Hubschrauber muss jetzt kommen, sonst kann ich hier nichts mehr für die kleine Maus tun. ... Maus, du musst jetzt hier durchhalten, hörst du. Was soll denn deine große Schwester von dir denken?", meinte Rolf, der über die Familienverhältnisse von Familie Falken und Laura Bescheid wusste.

Rolf Kaminski zog sein Handy aus der Manteltasche und rief die Rettungsleitstelle an, um einen Hubschrauber zu ordern. „Der Unfall am Discounter auf der Paunsdorfer Straße... Ich bin Dr. Kaminski. Der Zustand des Kindes hat sich verschlechtert, sie muss dringend in die Klinik geflogen werden. ... Ja, danke."



Während sich Dr. Kaminski um die kleine Maja-Amélie kümmerte und um ihr Leben kämpfte, sorgte sich die Stiefmutter der kleinen Maus noch um die fünfjährige Lilly.

„Lilly, meine kleine Maus. Es ist alles gut... Mäuschen, es ist alles wieder gut. Alles ist schon passiert; du hast es gleich geschafft... Du bist ja schon erlöst, keine Angst, mein kleines Mädchen. Du bist ja schon wieder erlöst. ... Tante Lea ist gaaanz ganz stolz auf dich, prima hast du das hier gemacht. Sehr schön. Ganz ruhig, meine Süße. Es ist doch gleich schon wieder vorbei.", lobte Lea das kleine Mädchen überschwänglich und sie betrachtete mit großer Sorge die immer höher werdende Zahl auf dem Display des Fieberthermometers.
„Du bist gleich wieder erlöst. Das schlimmste an dem blöden Fiebermessen ist ja schon passiert, Kleines. ... Ruuuhig, Mäuschen... Pschschschsch, nicht so sehr gegen das Thermometer in deinem Popo drücken, Lilly. Du musst jetzt ganz lieb sein. Ruuuhig, Lilly. Du darfst jetzt nicht so gegen das Fieberthermometer in deinem Pops drücken. Sonst muss ich das Fieberthermometer noch einmal ein bisschen tiefer schieben, wenn du es fast raus drückst. ... Lilly, mein kleines Mädchen, keine Angst. Es ist gleich wieder vorbei..."

„Ich will nicht, Tante Lea. Mach nicht piekern bei mir. Das macht weeeeh... Ich will nicht... Maaaama! Bitte nicht... Maaaama! Ich will Mami haben! Maaaama! MAAMA! MAAAMI! Maaaama soll kommen...", weinte die fast Sechsjährige angestrengt und sie bekam ganz vorsichtig einen kurzen Kuss auf die Stirn.

„Ganz ganz ruhig, Lilly. Das ist gleich wieder vorbei. Und die Mami ist auch gleich bei der Maus, wenn du jetzt ganz ganz tapfer liegen bleibst. ... Du machst das hier schon ganz super, Lilly. Ganz lieb bist du. Nicht drücken, Maus. Sonst muss ich das Thermometer wieder im Popo verschwinden lassen. Ich kann nämlich zaubern. ... Ich sage dir, wann es vorbei ist. Jetzt ist das Thermometer noch nicht fertig... Jaa, Mäuschen. Gleich ist es soweit... Du bist gleich fertig.", sagte Lea sanft und als das Thermometer, bei 39,5 Grad stehen bleibend, zu piepen anfing, fügte sie an: „Jetzt, Lilly. Jetzt musst du nur noch kurz still liegen, Maus. Das Thermometer ist fertig... Du hast ja ganz schön viel Fieber, Mäuschen. Da können wir nicht drum herum kommen, in ein paar Minuten noch einmal kurz nach zu messen. Es tut mir leid, Süße. Aber du hast im Moment ein kleines bisschen zu viel Fieber."
Behutsam ließ Lea das Fieberthermometer ein Stück raus rutschen, zog es dann ganz sanft zurück und legte ihre Hand auf die Stirn des kranken, kleinen Mädchens, nachdem sie mit einem feuchten Tuch das Thermometer abgewischt hatte. „Dein Fieber gefällt mir gar nicht so gut, Lilly Maus... Das tut mir leid, aber wenn das Fieber noch weiter steigt, gebe ich dir noch eine Tablette für das Fieber..."

„Mein Papi gibt immer, wenn ich krank bin, meinem lieben Popsi ein kleines Bonbon, weil der Popo beim Fieber messen ganz lieb war. Das macht kurz Pieks und dann hält mein Papa noch den Popo fest, damit der das Bonbon nicht wieder ausspuckt, weil es gar nicht so lecker schmeckt, sagt mein Papa. Ich darf das aber leider nicht kosten. .. Tante Lea... gibst du mir auch ein Bonbon für den Popo?"
„Du möchtest nach dem Theater jetzt gerade deinen Popo auch noch für die schlimme Angst belohnen? Das Bonbon tut auch ein bisschen weh an deinem Popo. Aber wenn du das von mir gemacht haben willst, dann darf ich ja gar nicht nein sagen... Wir geben der kleinen Maus dann gleich noch ein Zäpfchen, wenn das Fieber bei ihr noch ein wenig weiter steigt...", bestimmte Lea und die Krankenschwester nickte kurz, bevor sie sagte: „Gut... Soll ich vielleicht gleich das Zäpfchen holen? Oder wollen sie doch noch ein paar Minuten warten, bis die unserer kleinen Patientin das Zäpfchen verabreichen?"
„Ich werde noch kurz warten, wie sich Lillys Fieber in den nächsten Minuten verändert. Zur Sicherheit bleibe ich hier, bis Markus wieder da ist und sich um die Kleine kümmert. Momentan ist er bei Laura... Wenn das Fieber der Kleinen dann doch noch gestiegen ist, gebe ich ihr ein Zäpfchen..."

Lea blickte liebevoll auf das kleine Mädchen, die sich nicht wohl zu fühlen schien und streichelte ihr vorsichtig über die Wange, was Lilly ein kleines bisschen beruhigte.

„Bekommt dann mein Popo auch ein kleines Bonbon, weil er ganz lieb bei dem Pieker von dem Thermometer war?" „Ja, Lilly. Dann kann ich dafür sorgen, dass dein kleiner Popo ein liebes Bonbon bekommen. Aber beim Popo heißt der kleine Pieks nicht Bonbon, sondern Zäpfchen. Das funktioniert aber genauso, wie ein Bonbon im Mund."

„Meine Mami soll kommen, Tante Lea. Mami soll Zappchen geben bei mir... Das tut nicht weh, wenn Mami mein Fieber im Popo messt und Zappchen gibt. Sie macht das ganz lieb... Nein, nicht mehr weh machen. Nicht weh machen... Neeein, nicht weh machen. Du musst mich auf den Arm nehmen und Mama gibt dem Popi das Zäppen, Tante Lea...", bat Lilly Sophia und Lea erwiderte: „Deine Mama ist aber noch gar nicht da. Ich rufe sie dann an, wo sie jetzt ist und wie lange du noch auf die Mami warten musst."

„Aber... Du darfst nicht piekern, wenn die Mama nicht da ist. Zäppen soll Mama geben. Ich will wieder zu Mama... Mama soll kommen...", forderte die fünfjährige Lilly Sophia und Lea nickte kurz.
„Ich mache auch gar nicht mehr bei dir Pieks. Erst wieder in einer viertel oder halben Stunde. Dann musst du dir leider noch einmal kurz tapfer sein und schön ruhig liegen bleiben. Aber vielleicht ist ja dann auch schon die Mami da und dann kann deine Mami auch bei dir das Fieberchen messen. Dann ist die liebe kleine Maus ganz ganz lieb und lässt schön zu, wenn wir wissen müssen, wie sehr hoch das Fieber geklettert ist... Jetzt ruhst du dich erst einmal ein bisschen aus, mein kleiner Engel... Jaa, Lilly. Du warst sehr tapfer, obwohl du so viel Angst vor dem Fiebermessen hast. Aber du hast es ja doch noch von der lieben Tante Lea machen lassen. Du warst ein ganz ganz liebes Mädchen. Ganz ganz toll gemacht, Lilly. Da kann der Papi stolz auf dich sein."

Gerade wollte Lea das weiße Fieberthermometer, das sie auf dem Nachttisch von Lilly abgelegt hatte, um das weinende und schreiende Mädchen in den Arm zu nehmen und zu trösten, wieder aus dem Zimmer der Kleinen bringen, da hörte sie die Stimme der Fünfjährigen.
„Tante Lea... Tante Lea, kannst du noch bei meiner Emma Fieber messen müssen? Die Emma hat auch ganz viel Fieber und da musst du ganz schnell messen... Das tut dir auch nicht weh, Emma. Die Tante Lea kann das ganz ohne Aua Aua machen. Die Tante ist gleich lieb zu dir...", spielte das kleine Mädchen mit ihrer immer noch nackten Puppe, die wohl in Lillys Fantasie zu weinen anfing und gerade große Angst bekam.

„Die Emma ist auch krank? Oh, sind denn von deinem Papa alle Lieblingskinder krank. Du bist krank, deine große Schwester ist auch ganz ganz schlimm krank. Das Baby von deiner großen Schwester ist auch im Krankenhaus und fühlt sich nicht so gut. ... Und jetzt ist auch noch dein Püppchen krank... Fehlt nur noch, dass die andere Tochter von der Frau, die die Laura weggenommen hat, noch einmal krank wird... Lilly, Maus. Wenn die Püppi krank ist, dann muss ich bei ihr wohl mal Fieberchen messen. Sonst wird die kleine Maus nicht wieder gesund. "

„Meine arme kleine Emma hat aber auch doll Angst vor dem Pieker... Tante Lea, darf ich bei der Emma machen?" „Natürlich. ... Hier ist das Fieberthermometer, Lilly. Da kannst du jetzt deiner lieben Emma das Fieber messen, Maus." Lea reichte Lilly das Thermometer und das kleine Mädchen nickte, bevor sie der Puppe das Fieberthermometer zwischen die Beine hielt.
„Tante Lea, die Emma weint ganz ganz doll... Guck, Tante Lea. Die Emma ist gar nicht lieb. ... Ich will nicht, dass meine Emma weint, weil ihr das weh macht."

„Deine Emma ist ein ganz ganz liebes Mädchen, wenn du sie dann wieder kuschelst. Jetzt hat die Emma nur ein bisschen Angst und es tut ihr auch ein kleines bisschen weh..."
„Ich will nicht, dass es der Emma weh macht. ... Ist das so richtig, Tante Lea?" „Ja, so ist das okay. Wenn du wieder aufstehen darfst, dann zeige ich dir mal, wie das bei einem richtigen Baby aussieht..."

„Kommen die Babys jetzt auf die Welt, Tante Lea?", fragte Lilly und hielt noch das Fieberthermometer an ihre Puppe. „Nein, Lilly. Die Babys sind doch noch ganz klein und würden gar nicht überleben, wenn sie auf die Welt kommen würden."

„Babys...", klopfte Lilly zärtlich an Leas Bauch. „Hört ihr? Ihr dürft noch nicht raus kommen. Sonst ist die Laura ganz ganz traurig. Und ich auch... Die Laura soll nicht traurig sein müssen... Tante Lea, du bist doch aber eine Tante Doktor. Da musst du doch machen, dass die Babys leben können..."
„Lilly, ich bin momentan in der 20. Woche. Eine Schwangerschaft geht 40 Wochen. Ich habe sozusagen die Hälfte von meiner Schwangerschaft schon vorbei... Jetzt geht es nur noch um ein paar Wochen, bis die Babys kräftig genug sind, dass sie raus kommen können und keiner traurig sein muss."
„Aber... das eine Baby von dir ist doch an dem Herz ganz doll krank! Da ist die Laura trotzdem traurig, weil sie nur ein Geschwisterchen bekommen hat. Wenn das eine Baby nicht... auf die Welt kommen darf. ... Tante Lea, ich will nicht, dass das Baby operiert werden muss...", schien sich Lilly zu fürchten und gab Lea das Thermometer, das in Lillys Fantasie gepiept hatte.

„Oh nein, Lilly... Dein kleines Baby hat aber wirklich ganz viel Fieber, 39 Grad... Da muss ich das Baby aber kurz untersuchen. ... Schwester Silvia, bringen sie bitte das Stethoskop und eine Spritze für die Emma. Ich muss dem Baby Blut abnehmen..."

Sogleich lief die Krankenschwester mit dem Thermometer in der Hand in Richtung Schwesternzimmer und kam mit dem Stethoskop, einer Spritze ohne Nadel, einen kleinen Schlauch und etwas Kirschsaft zurück.

„Danke, Schwester Silvia. ... Na, komm mal zur Frau Doktor. ... Hallo Emma. Ich muss dich jetzt leider untersuchen. ... Dein Herzchen klingt aber gar nicht so gut. Wie klingt das denn bei deiner Mama?"
Lea prüfte Lillys Herzschlag und die Lungengeräusche der fünfjährigen Patientin und nickte. „Das Herz von der Mama klingt auch gar nicht so gut. Da müssen wir etwas machen... So, Emma. Jetzt schau ich dir noch in die Augen... die glänzen vom Fieber ganz nass... Bei deiner Mami auch. Aber sie hat ja auch Fieber."

Nachdem Lea auch den Bauch der Puppe abgetastet hatte und das gleiche bei Lilly wiederholte, nahm sie die Puppe mit auf den Tisch am Fenster und legte die Puppe auf einer Puppendecke ab.
„Jetzt wird noch Blut abgenommen... Das tut deiner Emma aber auch gar nicht weh." Für Lilly unsichtbar stellte Lea den Kirschsaft auf den Tisch und redete, während sie über den Schlauch, dessen Enden den Saft und die Spritze verbanden, etwas "Blut" von der kleinen Emma in die Spritze. Dabei machte die Krankenschwester Babygeräusche und Lea redete beruhigend auf die Puppe ein.
„Emma weint... Meine Emma darf nicht weinen... Sie hat ganz doll Angst, Tante Lea... Du darfst meiner Emma nicht weh machen...", kam es von der kleinen Lilly, die sich ziemlich schlapp fühlte und trotzdem aus ihrem Bett krabbelte, um zu ihrer Puppe zu gelangen.

„Lilly... Lilly, mein kleines Mäuschen. Bleib jetzt bitte noch im Bett. Du bist immer noch ziemlich krank, meine kleine Maus. ... Komm, geh bitte in dein Bett, ich bringe dir deine Püppi gleich wieder.", versprach Lea ihrer kleinen Stieftochter und Lilly nickte traurig, bevor die knapp Sechsjährige erklärte, sie wolle nicht, dass ihre Puppe Angst haben musste.
„Du musst gar keine Angst haben, Lilly. Die Frau Doktor Peters ist eine sehr gute Ärztin; die passt auf, dass deiner Emma nichts mehr weh tun wird.", beruhigte die Krankenschwester das kleine Mädchen und legte ihr liebevoll die Hand auf die Stirn. „Du bist ganz doll schlimm heiß, Lilly. Du musst jetzt ganz ganz viel schlafen, damit du bald wieder gesund bist und deine große Schwester besuchen kannst."

„Aber... Emma weint. Sie mag keine Spritzpiekse. Ich will nicht, dass der Emma weh gemacht wird...", jammerte Lilly und die kleine Maus stand aus ihrem Bett auf.
Wacklig und nicht sehr schnell lief sie zu Lea, die gerade die "Blutabnahme" bei der kleinen Patientin abgeschlossen hatte und nun ein kleines Pflaster auf den Arm der Puppe klebte.

„Sooo, das war's schon. Es ist alles wieder gut. ... Guck mal, Emma. Da ist die Mama... Aber du solltest eigentlich im Bett bleiben, Lilly. Ich bringe dich ganz schnell wieder in dein Bett. Sonst steigt dein Fieber noch höher und dann muss es leider für dich ein Zäpfchen geben...", ermahnte Lea ihre kleine Patientin und Lilly begann zu zittern und sagte: „Ich will das Zäppen aber von Mami. Sie muss das machen. Ich will von dir auf dem Arm liegen und... von meiner Mami das Zäppen haben."

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