Folge 7 - Teil 11: besorgte Vater

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In der Zwischenzeit war Lauras Freund Paul wieder bei seiner kleinen Tochter Emily, die von offizieller Seite immer noch Nina hieß, von allen in der Klinik aber schon Emily genannt wurde.
„Na, meine kleine Maus. Wie geht es dir denn? Hast du dich endlich wieder erholt, dass du endlich wieder nach Hause kannst?", fragte der besorgte Vater seine kleine Tochter, die mit Tränen in den Augen in ihrem Krankenbett lag und leise schluchzte.

Sofort bemerkte Paul, dass etwas mit seiner fünf Monate alten Tochter nicht stimmte und er hob das kleine Mädchen aus dem Krankenhausbett. „Was ist denn los, meine Kleine? Hast du irgendwas? ... Du bist doch schon wieder so heiß... Soll ich mal deinem Opa Bescheid sagen, dass er sich um dich kümmern soll? ... Hm, meine kleine Emily. Na, mein kleines Mädchen. Wir kriegen dich schon wieder gesund.", beruhigte Paul das kleine Mädchen, das nun lauthals weinend in seinem Arm lag und sich sichtlich nicht besonders wohl zu fühlen schien.
„Meine kleine Maus. Was fehlt dir denn? ... Du möchtest sicherlich zu deiner Mami und auf ihrer Brust liegen. Aber wir müssen leider warten, bis deine Mama wieder ganz gesund ist. Aber dann darfst du wieder zu ihr und mit ihr kuscheln."

Emily allerdings regte sich nur noch mehr auf, als ihr Vater ihr erklärte, dass sie nicht zu ihrer Mutter dürfte. So jedenfalls vermutete es Paul, als seine kleine Tochter zu weinen anfing und sich nicht beruhigen konnte.

„Süße... Hey, meine kleine Maus. Ich bin doch bei dir. ... Pschschscht, meine Maus. Dein Papa passt auf dich auf, solange du mich brauchst.", beruhigte Paul seine kleine Tochter, die er nach wenigen Augenblicken auch schon wieder in ihr Krankenhausbett legte und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte.

„Na, meine Süße. Siehst du, hier kannst du schlafen, bis du wieder gesund bist. Ich verspreche dir, dass wir alles wieder hinbekommen. Und wenn dein Opa dich wieder nach Hause lässt, dann kannst du entweder bei deiner Oma und deinem Stiefopa bleiben. Oder du kommst mit zu deinem Papa. Ich freue mich doch auch schon, dass du bald wieder nach Hause darfst.", meinte Paul zu seiner kleinen Tochter, die in ihrem Bettchen schon fast wieder eingeschlafen war.

„Du bist noch müde, meine Süße. ... Ja, ich weiß. Es ist alles ganz ganz blöd, wenn du hier im Krankenhaus liegen musst. Aber ich verspreche dir, dass ich dich nicht im Stich lasse. Wenn du nicht alleine sein möchtest, dann bleibt dein Papi eben an deinem Bettchen sitzen. ... Ja, Emily. Dein Papi bleibt bei dir am Bettchen sitzen, damit du nicht alleine bleiben musst. Zum Glück hat Dr. Brentano gemeint, dass ich wieder entlassen werden kann. Das war schon ein ganz schön harter Schlag von deiner Adoptivmutter. Aber jetzt bin ich ja auch wieder gesund. Da kann ich mich jetzt um mein kleines Baby kümmern.", fiel Paul auf und er streichelte liebevoll über den Kopf des Babys.
„Du brauchst wirklich keine Angst zu haben, Emily. Ich bin immer für dich da; egal, ob deine liebe Mami im Krankenhaus liegen muss oder ob ihr beide zusammen bei deiner Oma und deinem Stiefopa seid. Ich werde jederzeit für dich da sein – für dich und deine Mami. Das musst du dir immer merken, mein kleines Mädchen. Wir sind doch eine Familie – wir müssen füreinander da sein. Gemeinsam besiegen wir auch die schlimme Krankheit von deiner Mami.", versprach Paul und seufzte tief.

Die kleine Emily, die vor ihrem Vater lag, schien mitzubekommen, dass es Paul nicht besonders gut geht und wieder begann das Baby, lautstark zu schreien. Dies allerdings verstand ihr Vater nicht und er hob das kleine Mädchen erneut aus ihrem Krankenhausbett.

„Meine Süße, was hast du denn schon wieder?", fragte der besorgte Vater und gab seiner kleinen Tochter einen Kuss auf die Stirn. „Was fehlt meinem kleinen Mädchen denn?"

Da betrat Schwester Olivia das Zimmer des Mädchens und fragte den besorgten Vater, den sie noch nicht kannte: „Was machen sie denn hier bei der Kleinen?" „Ich bin der leibliche Vater von Emily, Paul. Laura, die Mutter der Kleinen, ist meine Freundin. Wir beide haben Emily damals zusammen... Sie wissen schon.", erklärte Paul in Langversion seine Beziehung zu dem Baby auf seinem Arm, was sich wohl einfach nicht mehr beruhigen konnte.
„Ihre Kleine schreit aber ganz schön verkrampft... Hat sie im Moment erhöhte Temperatur?", fragte die Krankenschwester und Paul nickte. „Ja, ich denke schon. Ich wollte auch eigentlich gerade den Vater meiner Freundin... den Dr. Blankenburg holen, dass er nach Emily schaut. Aber ich will auch mein Baby nicht im Stich lassen."
„Dann sage ich kurz Dr. Blankenburg Bescheid. Und sie können ja schon einmal bei dem kleinen Mäuschen die Temperatur kontrollieren. Als leiblicher Vater des Mäuschens werden sie das ja können, oder?", fragte Schwester Olivia und hielt Paul das Fieberthermometer hin.

Paul nickte kurz und nahm der Schwester das Thermometer aus der Hand, bevor er seine Tochter auf die Wickelkommode legte und auszog.
„Emily, ich weiß. Du kannst das überhaupt nicht ausstehen, wenn man bei dir die Temperatur kontrolliert. Aber wir beide müssen das jetzt mal kurz machen. Du brauchst auch gar keine Angst haben, Papi ist immer bei dir und passt auf dich auf, dass nichts passiert.", versprach Paul, während er sein Baby vorsichtig für die Kontrolle vorbereitete.
„Ja, meine Kleine. Schrei' ruhig deinen Papa an. Der hält das aus, wenn du lauter werden möchtest. ... Ja, du kleines Mäuschen. Ich bin auch ganz ganz vorsichtig bei dir. Aber es muss sein.", beruhigte Paul seine aufgeregte kleine Tochter, bevor er das Thermometer anschaltete und sich seine kleine Emily sogleich lautstark zu Wort meldete.

„Emily, mein süßer kleiner Spatz. Es tut mir soo ganz ganz doll leid. Aber das, was dein lieber Papi jetzt hier macht... Das muss jetzt sein. ... Weißt du, deine Mami hat das bestimmt auch als Baby mal aushalten müssen. Und da hat sie ganz ganz sicher auch ganz doll geweint. Aber es ist gar nicht schlimm, meine Süße. Du wirst nichts mitbekommen, wenn der Papa dein Fieber kontrolliert. Und dein Opa kommt ja auch gleich wieder zu dir und kümmert sich um sein kleines Mäuschen.", sprach der besorgte Vater liebevoll auf sein kleines Baby ein, bevor er die Beine des Mädchens anhob und ganz behutsam die Temperatur von Emily maß.

Das Mädchen beschwerte sich über diese Maßnahme mit lautem Gebrüll und Paul hatte alle Hände voll zu tun, um seine kleine Tochter zu beruhigen, was allerdings nicht ganz funktionierte. Ganz im Gegenteil – die kleine Emily wurde mit jedem Wort, das eigentlich zur Beruhigung helfen sollte, noch lauter zu brüllen an, weswegen es auch für Paul zu einer Tortour wurde, die Temperatur seiner Tochter zu kontrollieren.

„Süße, es ist gleich vorbei. Du musst jetzt gleich nicht mehr weinen; gleich ist alles wieder vorbei. Und dann kannst du ganz ganz schnell einschlafen und dich ausruhen. ... Ja, du musst nicht mehr weinen. Es ist doch alles gut.", versuchte Paul, sein kleines Mäuschen zu beruhigen und endlich, als das Thermometer zu piepen begann und er seine Tochter ganz vorsichtig vom Fiebermessen erlöste, beruhigte sich die fünf Monate alte Emily auch.
„Na, siehst du, Emily. Du hast es doch schon hinter dir. Jetzt kannst du dich wieder ausruhen, wenn dich der Papa wieder ins Bettchen gelegt hat.", erklärte Paul seinem Kind und hob das Mädchen, als er die Kleine wieder angezogen hatte, liebevoll auf seinen Arm, um sie wieder ins Bett zu bringen.



In der Zwischenzeit kümmerte sich Markus noch immer um seine widerspenstige Tochter, die auf der Untersuchungsliege saß und sich gegen jegliche Versuche ihres Vaters, die Kleine zu untersuchen, wehrte.
„Ich will nicht... Ich will nicht.", weinte die Fünfjährige und schüttelte ihren Kopf, um ihren Vater dazu zu bringen, sie in Ruhe zu lassen.

„Ich will dir doch gar nichts Böses tun, meine kleine Lilly. Das weißt du doch. Dein Papa macht dich nur wieder gesund; genau, wie deine große Schwester. Ich möchte auch nur schauen, wie es meinem kleinen Mädchen geht... Du kennst doch auch schon, wenn man dich untersucht. So oft waren wir beide zusammen bei meiner Kollegin in der Praxis und dort warst du immer so ein liebes Mädchen, wenn du krank warst. Und jetzt hat dich dein Onkel extra zu mir nach Leipzig gebracht, damit ich mich um dich kümmere und du machst so ein Theater. ... Lilly, Süße. Ich möchte doch nur schauen, was mit dir nicht in Ordnung ist. Warum du immer so doll husten musst, wenn du etwas länger redest. ... Mach jetzt bitte deinen Mund auf und sag lieb Aaaa... Lilly, sei jetzt ein liebes Mädchen und mach bitte nicht so ein Theater.", überredete Markus seine kranke Tochter erneut, doch Lilly schüttelte energisch den Kopf und widersetzte sich den Anweisungen von ihrem Vater mit weinerlicher Stimme.

„Ich... Ich will zu meiner großen Schwester, Papi.", jammerte Lilly, doch wieder schüttelte ihr Vater den Kopf und erwiderte, die Kleine dürfte leider im Moment nicht zu ihrer großen Schwester, da Laura immer noch in großer Gefahr war und sich nicht bei ihrer kleinen Schwester anstecken dürfte.

„Ich habe dir doch schon erklärt, was passiert, wenn du dich noch länger den Anweisungen von Papa und mir widersetzt. Dann musst du hier bei uns im Krankenhaus bleiben und morgen Früh kommt eine Krankenschwester zu dir und macht Pieks in den Arm, um bei dir Blut abzunehmen. Du hast noch die Wahl, Lilly. Entweder du bist jetzt ganz ganz lieb und lässt dich von deinem Papa untersuchen. Oder du bleibst über Nacht bei uns im Krankenhaus und musst morgen Früh vor dem Frühstück noch Blut abgenommen bekommen.", erklärte Lea ihrer kleinen Stieftochter und die Fünfjährige blickte abwechselnd voller Angst zu ihrem Vater und zu der Neurochirurgin, die neben ihr auf der Untersuchungsliege saß.

„Machst du dann den Pieks bei mir, Tante Lea?", fragte die kleine Maus, doch die Neurochirurgin schüttelte den Kopf und erzählte der Fünfjährigen, für was die Ärzte an der Klinik da waren.
„Nein, Lilly Mäuschen. Pass mal auf, ich erkläre dir das ganz schnell... Den Pieks zum Blutabnehmen macht eine Krankenschwester. Die arbeiten dafür hier bei uns im Krankenhaus. Wir Ärzte geben dann den Patienten die richtige Medizin oder schneiden den Bauch von den Patienten auf, wenn zum Beispiel deine große Schwester ganz schlimme Aua im Bauch hat. Da machen wir Ärzte die Patienten wieder gesund. Aber Pieks zum Blutabnehmen, das machen die Schwestern und Pfleger bei uns."

„Ich will von dir Pieks gemacht kriegen, Tante Lea. Du machst das bestimmt ganz toll...", bestimmte die Kleine und ihr Vater, der neben seiner kleinen Tochter stand, blickte das Mädchen erstaunt an, bevor er sagte: „Lilly, jetzt sag ja nicht, du willst wirklich bei uns im Krankenhaus bleiben und dir morgen Früh Blut abnehmen lassen. Dabei könntest du wieder nach Hause, wenn du dich jetzt nur ganz lieb von mir untersuchen lassen würdest..."
„Ich will hier bei dir schlafen, Papa.", jammerte die Kleine und Markus nickte. „Gut, meine Süße. Wenn das so ist, dann bleibst du bei uns im Krankenhaus. ... Schwester, sie können dann schon einmal das Zimmer für meine Tochter vorbereiten. Ich bringe die Kleine dann selbst ins Bett. ... Lilly, wenn du hier bei uns im Krankenhaus bleibst, dann musst du aber auch wirklich ganz lieb sein. Du darfst uns Ärzte und die Krankenschwestern nicht anschwindeln, okay? Wenn irgendwas ist, dann zeige ich dir, wie du die Krankenschwester ganz schnell rufen kannst."

„Bleibst du auch bei mir, Papi?", fragte Lilly und Markus nickte. „Ich habe heute Nacht Dienst, wegen deiner großen Schwester. Damit ich gleich da bin, wenn es Laura schlechter geht. Also bin ich heute Nacht hier im Krankenhaus. ... Lilly, meine große Maus. Ich werde dich jetzt in dein Zimmer bringen. Soll denn deine Emma auch bei dir bleiben?"
„Ja... Ja, sie muss auch im Krankenhaus liegen. Meine Emma ist nämlich ganz doll krank.", versuchte die Kleine, ohne einen Hustenanfall zu sagen, was nicht funktionierte. Sie begann kräftig zu husten und jammerte anschließend, sie habe Halsschmerzen.

„Dann müssen wir dir dann noch eine Medizin geben, damit dir dein Hals nicht mehr wehtut und damit du nicht mehr husten musst.", erklärte Markus seiner Tochter und hob das Mädchen von der Untersuchungsliege herunter, bevor er sich mit der Kleinen auf den Weg ins Zimmer auf der Kinderstation machte.
Seine fünfjährige Maus allerdings wollte nicht ohne ihre „Tante" Lea und ihren Onkel Ralf gehen und so nahm sie ihre „Tante" an die rechte Hand, während Markus die linke Hand seiner Tochter festhielt, um das Mädchen in ihr Krankenzimmer zu führen.

„Onkel Ralf, du musst auch mitkommen. Die Mama von meiner großen Schwester macht mich wieder ganz schnell gesund. Dann darf ich zu meiner großen Schwester und sie besuchen.", erzählte die Fünfjährige und Ralf lächelte kurz, bevor er Lilly ansah und ihr sagte: „Darüber freust du dich doch bestimmt. Wenn du dann endlich zu deiner großen Schwester ins Zimmer darfst und ihr einen Kuss auf die Nase gibst. Aber bis dahin dauert es bestimmt noch. Erst muss dein Papa herausfinden, was wirklich mit dir los ist.", erklärte der Onkel der Fünfjährigen, der seinem Bruder und dessen Ex-Freundin ins Zimmer der kleinen Lilly folgte.

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