Folge 8 - Teil 24: Abendlicher Besuch

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„Dr. Blankenburg... hier ist auch schon das Thermometer für die kleine Maus... Maja, du musst jetzt leider ganz ganz artig sein und tapfer deine Beine hoch in die Luft strecken... Zeig doch dem Onkel Doktor einmal, wie sportlich du bist..."

Maja Amélie schien von der Idee der Krankenschwester nicht wirklich etwas zu halten und sie weigerte sich, die Beine hoch zu strecken.

„Maja, ich habe vorhin schon bei meiner eigenen kleinen Tochter, die genauso alt ist, wie du... das Fieber gemessen. Und da hat die kleine Maus auch nicht so sehr mit mir gestritten... Komm, Maja. Sei jetzt bitte bitte ganz ruhig und lieb... Jenne, du hältst die kleine Patientin fest?"
Der Tischler nickte zustimmend und der Kinderarzt sah seine kleine Patientin mit freundlichen Blicken an.
„Du musst jetzt wirklich gar nicht so viel Angst vor dem Fiebermessen haben. Ich mache bei dir das Thermometer in den kleinen Popo und dann wird es gleich ganz ganz schnell gehen... Du musst keine Angst haben...", wusste der Arzt und zog die Schlafanzughose der kleinen Patientin herunter.

Jenne hielt während der Vorbereitung die kleine Maja fest in deinem Arm und gab ihr einen beruhigenden Kuss auf die Stirn, als der Kinderarzt die Beine des kleinen Mädchens vorsichtig anhob und den linken Arm der Fünfjährigen sanft streichelte und über Majas Hand kraulte.

„Sooo, schau mal, Maja. Jetzt habe ich... Jetzt habe ich gleich schon dein Fieber in dem doofen Fieberthermometer gefangen. Willst du das böse Fieber dann gleich noch einmal selbst sehen, dass das Fieber in dem Thermometer gefangen genommen wurde?"
„Du darfst das Fieber dann aber nicht zu meiner großen Schwester bringen. Sonst hat die Laura Estelle ganz ganz schlimme Angst... Das Fieber macht nämlich ganz ganz doll schlimm weh, wenn die Laura Estelle das Fieber aus meinem Popolein bekommen muss... Mama und Papa sind dann immer ganz ganz böse zu Laura und hauen meine große Schwester immer ganz doll auf den Popo. Weil es meiner liebsten und tollsten Laura Estelle gar nicht gefällt, wenn der Papi meint große Schwester soo doll festhalten muss und meine Mami das Thermometer mit meinem Fieber in das Popolöchlein von meinem lieben großen Schwesterchen gesteckt hat. Dann weint die arme... dann weint meine Laura Estelle immer ganz ganz ganz doll schlimm und ist ganz traurig, wenn dann noch ein doofes Zäpfchen in den Pops gepiekst werden soll von... Wenn ein Zäpfchen kommt. Ich mag das nicht... Das macht immer ein Feuer am Popo... Und das tut mir weh... Du darfst das Fieber von mir nicht zu meiner großen Schwester bringen..."

„Ich bringe doch das Fieberlein von meiner kleinen Patientin jetzt nicht einfach so... zu meiner großen Prinzessin, Maja. Die Laura Estelle bekommt von deinem... schlimmen Fieber absolut nichts mit.", merkte der Arzt an und strich über Majas heißen Kopf, bevor er versprach: „Pass auf, Maja... Ich... Ich nehme jetzt das Fieber von dir in das Thermometer rein und schaffe das dann... Und dann schaffe ich dieses Thermometer ganz schnell wieder weg, wenn dein ganzes Fieber da drinnen steckt. ... Pass auf, Maja. Schön locker lassen... Lass locker... Sehr gut machst du das... Sehr tolles Mädchen... Jetzt geht es los..."

Markus tauchte, während er auf seine wohl momentan fiebernde, kleine Patientin blickte, die silbern glänzende Messspitze des Fieberthermometers noch einmal tief in die Vaselinetube und strich anschließend noch mit der Spitze ein klein wenig Vaseline an den Po seiner kleinen Patientin, bevor er noch ein bisschen Vaseline an die Messspitze des Fieberthermometers strich und Maja dabei den linken Fuß kraulte.
„Das ist ein ganz ganz tolles Zaubergel für unsere Prinzessinnen. Das macht, dass du jetzt gleich keine Schmerzen mehr bei der Messung von deinem Fieber spürst... Sooo, der liebe Onkel Jenne hält dich schön fest. Das macht der Onkel... dein Onkel Jenne schon sehr gut... Und jetzt geht es los... Du wirst keine Schmerzen haben, Maus... Schau, die liebe Schwester Ulrike kitzelt jetzt kurz deinen Fuß und dann piekt es..."

Sanft drückte der Kinderarzt die Pobacken seiner kleinen Patientin auseinander und schob nun das angeschaltete Fieberthermometer vorsichtig in den Po des Mädchens, während die erfahrene Krankenschwester den Fuß von Maja ganz schnell kitzelte.

„Aua... Aua...", wimmerte die kleine Maus und zappelte ein kleines bisschen mit ihren beiden Füßen, die Markus zuvor noch an den Knöcheln hochgehoben hatte. „Aua... Auu Aua... Aua Aua Aua... Aua Auuua Auuu... Nicht mehr machen. Nein, bitte... Bitte bitte bitte bitte bitte nicht mehr das Fieber bei mir machen... Auuuuu! Auaaaaa Auua... Es tut Aua Aua..."

Das Wimmern und Weinen seiner kleinen Patientin ließ Markus natürlich auch nicht sehr kalt und er sah erschrocken über das ängstliche Zittern auf die sich plötzlich doch gegen die Untersuchung wehrende Patientin Maja Amélie. Mit einem kurzen Druck auf das Thermometer versuchte die Kleine, der Messung ihrer Temperatur zu umgehen.
Markus jedoch ließ es nicht zu, dass die kleine Maja sich von dem Thermometer erlösen konnte und so schob er, als die Spitze des Thermometers ein kleines Stück heraus gerutscht war, diese wieder etwas tiefer in den Po des Mädchens.

„Auuuu.... Aua aua aua... Das macht bei... bei Mama immer noch mehr Aua... Meine Mami macht das Thermometer immer da im Popo ganz ganz schnell rein und wenn ich drücke, haut sie mich doll... Das mag ich nicht. Ich möchte nicht von... von dem Fieberthermometer gehauen werden. Das macht immer bei mir ganz schlimm Aua im Pops. Und bei meiner großen Schwester im Popo macht das auch immer Aua Aua. Sie weint immer noch mehr und sagt Mami auch ganz ganz oft, dass es doll schlimm Aua Aua im Popslöchlein macht. Aber die Mami hört dann nicht auf."
„Weil das Thermometer auch erst einmal richtig messen muss... Maja, nicht so sehr zappeln. Das tut weh... Ich könnte dir im Pops Aua Aua machen... Und dann blutet es ganz doll. ... Komm, hör auf zu zappeln. Es ist auch gleich vorbei...", beruhigte der Arzt die kleine Patientin und führte das Thermometer erneut nach einem kurzen Rutschen tiefer in den Po seiner kleinen Patientin ein.

„Machst du das dann bitte auch bei meiner großen Schwester? Du musst jetzt zu der... zu der Laura Estelle gehen und bei ihr das Fieber im Popslein weg machen. Die Laura Estelle hat jetzt auch ein ganz ganz doll... ganz doll schlimmes Fieber bekommen. Sie ist in ihrem lieben Popslein immer so heiß, wenn Mami sagt, dass ich ganz ganz doll heiß bin. Du musst meine große Schwester jetzt auch ganz schnell wieder gesund machen, damit die arme Laura Estelle keine Schmerzen mehr hat und es ihr wieder gut geht...", meinte die fünfjährige Maja und Markus versprach, sofort zu seiner großen Tochter zu gehen und bei ihr wohl ebenfalls das Fieber kurz zu messen.
„Aber du musst das bei meiner großen... bei meiner großen Schwester auch im Popo machen. Sonst hat die Laura Estelle viel zu viel Fieber noch in ihrem Popolein und unter dem Arm gar kein Fieber, Onkel Doktor. Und dann tut es ihr wieder weh, wenn unser Papa dann gleich mit einem Zäpfchen zu meiner großen Schwester kommt und ihr ganz schlimm Aua macht... Und dann weint Laura Estelle ganz schlimm, weil sie auch ganz viel Angst hat..."

Inzwischen stand das Fieberthermometer in Majas Popo schon auf 39,5 Grad und die kleine Patientin wehrte sich erneut gegen das Fieberthermometer, als es endlich zu piepsen begann und Markus die Spitze des Thermometers ganz ganz vorsichtig und äußerst langsam wieder heraus zog.
„39,7 Grad, sogar noch ein kleines bisschen höher, als bei meiner kleinen Lilly Sophia vorhin... Das überwachen wir am besten jetzt noch engmaschig... Maja Amélie, wir geben jetzt deinem Popo noch ein kleines Bonbon zu essen, weil der Pops so lieb war und kaum gedrückt hat... Bist du ein liebes Kind und lässt dich gegen das Fieber von mir jetzt bitte bitte noch ganz artig und tapfer behandeln? ... Sehr schön... Du legst dich ja auch schon auf deinen Bauch. Da... Da brauche ich nur den Popo auseinander drücken und dann gibt es das Bonbon. Du hast es gleich hinter dir... Jenne, spreizt du am besten schon gleich einmal die beiden Pobacken auseinander, damit das Zäpfchen ganz schnell eingeführt werden kann..."

Auf das Wort "Zäpfchen" hin reagierte die kleine Patientin plötzlich panisch; sie wusste einfach zu gut, was ein Zäpfchen war und dass ihr dieses sehr weh tun würde. Das hatte sie zumindest von ihrer Mutter Stefanie gelernt, die häufig bereits bei glatt 39 Grad ihren beiden Kindern ein Zäpfchen gab. Auch, wenn eines der beiden Kinder in dem Moment fieberfrei war...

Markus bekam während die kleine Patientin zu wimmern anfing, von Schwester Ulrike das Zäpfchen gereicht und Jenne drückte die Pobacken der im Moment noch etwas erschöpften und müden, kleinen Patientin auseinander.
„Sooo, der Popo macht ja auch schon das Mündchen gaaanz weit auf. Das macht der Popo aber lieb... So, du kleiner Spatz. Jetzt habe ich hier ein Bonbon für den tapferen Popo. Das Bonbon darf aber dann von dir nicht mehr raus gedrückt werden, das ist nämlich ein ganz besonders leckeres Bonbon für dein Popslein... Bist du damit einverstanden, dass ich dir das Bonbon in den Popo stecke? Dann muss dein Popslein auch ganz ganz sicher kein Zäpfchen von mir bekommen..."

Maja nickte tapfer und Markus streichelte ihr sanft über die Beine, während er mit der anderen Hand bereits das Zäpfchen in das Popoloch der noch immer sehr leicht zitternden, fünfjährigen Adoptivschwester seiner fünfzehnjährigen, leiblichen Tochter Laura Estelle einführte.
Maja Amélie schien von der Verabreichung des Medikaments auch wirklich rein gar nichts mehr zu spüren und sie zuckte nur einmal ganz kurz zusammen, als Markus das Fieberthermometer zum Schutz vor einem Herauspressen des Zäpfchens hinterher noch einmal sanft in den Popo seiner kleinen Patientin einführte.

„Sooo, du kleiner Spatz. Das hat jetzt doch gar nicht weh getan, stimmt's? Dein Popo hat das Bonbon gut gefunden. Jetzt nehme ich dein Fieber in dem ganz tollen Fieberthermometer mit und dann gehe ich noch zu deiner großen Schwester und sehe nach ihr. ... Für deine große Schwester Laura nehme ich aber noch ein ganz ganz anderes Thermometer. Damit deine liebe Laura Estelle das Fieber von dir nicht doch in den Popo gespritzt bekommen wird. Das würde mir leid tun."



Am Abend bereitete Lisa einen Kurzvortrag für die erste Stunde Biologie nach den momentan laufenden Winterferien vor, als es an der Wohnungstür klingelte.
„Ich gehe schon, Papa.", rief sie in die Wohnküche, wo sich ihr Vater gerade mit einer Flasche wohlverdientem Bier auf die Couch gesetzt hatte und schnellstens lief sie zur Tür, um dem Besuch zu öffnen.

Erschrocken bemerkte die Sechzehnjährige dabei, dass der Lebensgefährte ihrer Klassenkameradin und Freundin Laura Estelle vor der Tür stand und er fing nervös zu stottern an. „Hallo Lisa... Kann... Kann ich reinkommen? Ich brauche mal jemanden... Ich brauche mal irgendwen zum Reden... Jemanden, der mich und meine Gefühle verstehen könnte."
„Ja, klar... Komm doch rein.", bot Lisa an und schloss hinter dem Freund von Laura sogleich die Wohnungstür. „Wir gehen in mein Zimmer. Papa sitzt in der Wohnküche. Den wollen wir mal nicht nerven."

„Ah, hallo Paul.", begrüßte Roland den Gast und meinte: „Ihr könnt euch sehr gern zu mir ins Wohnzimmer setzen. Das ist... Das ist doch gar kein Problem. ... Wie geht es deiner Freundin im Moment, Paul?"
„Ich weiß es nicht, sie... Sie sperrt sich im Moment gegen jegliche... gegen jegliche Berührungen von mir. Ich... Ich habe das Gefühl, dass sie Schmerzen hat. Jedenfalls bei meinem letzten Besuch bei ihr auf der Intensivstation... schien Laura große Schmerzen zu haben. Ich mache mir riesen große Sorgen um meine Freundin. Aber anstatt sich von ihren Eltern oder von mir untersuchen zu lassen und... damit dann dafür zu sorgen, dass mit meiner Liebsten wirklich alles wieder... alles wieder in Ordnung kommt und sie wirklich wieder ganz gesund wird. ... Nein, da sperrt sie sich völlig gegen mich und schmeißt mich dann auch noch aus dem Zimmer. Ich habe das Gefühl, ihre Schwangerschaft macht ihr im Moment noch mehr zu schaffen, als wir uns das alle vorstellen können."

„Meinst du das? ... Oh, Paul. Im Moment ist für Laura einfach alles schwer. Sie hat erfahren, dass ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern sind. Sie hat die Diagnose Leukämie; zum zweiten Mal in ihrem Leben... gestellt bekommen. Dann ist ihre behandelnde Ärztin auch noch in Wirklichkeit ihre leibliche Mutter; ihr leiblicher Vater taucht plötzlich in ihrem Leben auf und... Und dann hat Laura Estelle... Dann hat deine Laura Estelle auch noch ein Baby in ihrem Bauch, das sie ja jetzt auch noch unbedingt... unbedingt bekommen will. Ich denke, es... Es ist einfach für deine Freundin alles zu schwer zu verstehen, wenn sie jetzt behandelt werden soll."

„Aber was habe ich denn falsch gemacht, als ich das letzte Mal bei ihr gewesen bin? Was habe ich ihr denn getan? Ich habe doch immer dafür gesorgt, dass es Laura Estelle wirklich an nichts fehlt. Und sie behandelt mich jetzt so... So abweisend und will nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich glaube sogar, Laura Estelle hat sich bei meinem letzten Besuch bei ihr im Krankenhaus... Laura hat sich von mir getrennt...", meinte Paul und ihm liefen die Tränen über die Wange, als Lisa den Lebensgefährten ihrer Schulfreundin in den Arm nahm.
„Paul, hey... Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du im Moment einfach... einfach mit den Nerven am Ende bist. Und dann auch noch die Sache mit der Kleinen... Das ist einfach für euch beide alles zu viel; du brauchst im Moment sehr... sehr viel Zeit für dich, Laura Estelle braucht viel Zeit für sich, um diese schreckliche Krankheit zu verarbeiten... Wir müssen jetzt alle... alle für deine Laura Estelle da sein. Aber ihr auch Freiheiten lassen, damit Laura bald wieder von alleine auf die Beine kommen kann."

Lisa und Paul setzten sich auf das Sofa und Roland bot dem Neunzehnjährigen eine Flasche Bier an. „Danke... Ja, danke Dr. Heilmann. Ich... Ich glaube, das ist das, was ich jetzt brauche.", bedankte sich Paul und nahm dem Klinikchef die Flasche Bier aus der Hand.

„Ich kann mir sehr sehr gut vorstellen, dass es jetzt für dich sehr schmerzhaft sein könnte, aber... Aber Laura Estelle ist in einer Phase ihres Lebens, in der sie selbst nicht mehr weiß, ob sie... Ob sie leben will oder... Oder ihr Leben beendet, um nicht noch einmal eine Chemotherapie durchziehen zu müssen. Für Patienten ist das immer das schlimmste an solch einer Diagnose... Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, Paul. Eine Chemotherapie mit den ganzen Medikamenten, die ihr da gegeben werden... Für deine Freundin ist das eine sehr schwere Zeit, die auf Laura zukommen wird...", meinte der Klinikchef und seufzte kurz.

Paul, der die Bierflasche in seiner Hand öffnete und anschließend einen kräftigen Schluck aus der Flasche nahm, nickte zustimmend und erwiderte: „Ich... Ich weiß doch selbst, dass diese Behandlung... Dass diese Therapie, die meiner Laura Estelle bevorsteht... Dass das für meine Freundin nicht einfach wird. Aber meine Liebste wird doch... Ich werde meiner Laura doch zur Seite stehen; Markus und Lea sind auch immer für ihre Tochter da. Und ich glaube, dieser Doktor Kaminski... Der ist nach mir zu Laura Estelle ins Zimmer gegangen... der kümmert sich auch um meine Freundin. Wir sind doch alle für meine kleine, süße Laura Estelle da. Und sie behandelt uns trotzdem so?"
„Das ist der Schock... der verdammte Schock über diese... über diese schreckliche Tatenlosigkeit... Laura Estelle ist eine schwer kranke... eine schwer kranke Mutter einer kleinen Tochter; sie will ihre kleine Emily doch aufwachsen sehen. Aber gerade jetzt mit dieser schrecklichen Krankheit im Körper... merkt deine Freundin, dass alles vielleicht doch nur... nur eine Fiktion in ihrem Kopf ist, dass sie wieder gesund werden kann. ... Sie hat panische Angst vor dem Sterben; panische Angst, dabei vielleicht ganz alleine zu sein und... Und von keinem ihrer Liebsten auch nur den Hauch einer Hilfe zu bekommen."

„Wir haben ihr doch alle schon erklärt, dass sie ihr Baby in ihrem Bauch abtreiben muss, um die Behandlung möglichst schnell beginnen zu können. Aber selbst das lehnt meine Liebste ab. Sie will einfach ihr Baby nicht abtreiben; sie will es bekommen... Und... Und genau das ist das Falsche, Dr. Heilmann. Sie muss sich doch bitte dafür entscheiden, lieber zu leben und auf das Kind... auf das Kind ihres Ziehvaters zu verzichten..."

„Das Kind ist von Bernd?", fragte Lisa erschrocken und Paul nickte. „Ja, das Kind ist... ist von Bernd. Sie hat es mehrfach bestätigt. Mir gegenüber; ihren Eltern gegenüber... Und ich habe es ja auch schon vorher vermutet. Laura Estelle hatte doch schon kurz vor dem Unfall ihrer kleinen Adoptivschwester... vor dem Unfall von Maja so viele Probleme mit dem Bauch. Ich habe ihr gesagt, sie soll zum Arzt gehen. Aber sie wollte doch einfach aus Angst vor der Wahrheit nie zum Arzt gegangen. Und als jetzt die Schwangerschaft bei einer Untersuchung diagnostiziert wurde, hat sie gewusst, dass... Dass dieses Baby eigentlich nur von ihrem Ziehvater sein konnte... Wir haben zu der fraglichen Zeit... Da war ich gerade bei einer Fortbildung in der Schweiz; für eineinhalb Monate. Und als ich zurückkam... Da war sie schon so verändert und so... als wäre etwas Schreckliches passiert... Ich habe doch nicht geahnt, was wirklich mit ihr los war..."

„Du konntest damals doch auch nichts ahnen, Paul. Ich habe das doch auch nicht mitbekommen; obwohl ich jeden Tag mit Laura Estelle zusammen war und... Und ihr bei den Hausaufgaben in Mathe geholfen habe. Ich habe doch seit mehreren Wochen mit Laura zusammen Hausaufgaben gemacht. Und sie hat nie irgendwelche Andeutungen gemacht, dass sie sich nicht wohl fühlen würde. Und ich habe ihr auch immer gesagt, dass sie zum Arzt gehen soll; ich habe ihr immer gesagt: Laura Estelle, dir ist doch schon wieder schlecht, du musst jetzt wirklich bald zum Arzt gehen.", meinte Lisa und sah ihren Vater an. „Papa... Wenn Laura... Wenn sich Laura Estelle vielleicht jetzt doch dazu entschließen würde, einen Abbruch ihrer Schwangerschaft in Betracht zu ziehen... Wäre das noch möglich..."

„Sobald sie über die 12. Schwangerschaftswoche bereits hinaus wäre, dann... Dann müssten wir damit argumentieren, dass die Fortführung von Lauras Schwangerschaft ihr Leben vorzeitig beenden würde. Laura Estelle kann eine vollständige Schwangerschaft nicht überleben; nur, wenn sie ansonsten wirklich fit wäre. Und das ist sie durch diese ganzen... durch diese ganzen privaten Probleme nicht. Ganz im Gegenteil – deine Freundin ist in akuter Lebensgefahr. Sie würde eine Schwangerschaft nicht... nicht überleben. Und deswegen hat die leibliche Mutter von Laura Estelle auch von medizinischer Seite völlig richtig entschieden, dass Laura Estelle das Baby abtreiben sollte."

„Warum ist denn dann Markus dagegen?" „Weil es eine kleine Chance gäbe, dass Laura Estelle eine Schwangerschaft... eine Schwangerschaft vielleicht überleben zu können. Aber dafür müsste es wirklich... Dafür müssten wirklich sehr sehr viele Dinge in Lauras Leben geändert werden. Sie darf absolut keinen Stress mehr haben; wir müssen sie regelmäßig überwachen. Das würde bedeuten, dass Laura Estelle während der gesamten restlichen Schwangerschaft bei uns auf der Intensivstation unter Überwachung liegen bleiben. Für einen Monat wäre das für deine Freundin vermutlich noch aushaltbar... Aber deine Freundin ist jetzt in der..."
„Sie ist in der 9. Schwangerschaftswoche..." „Siehst du, die Schwangerschaft wird noch mindestens 25 Wochen gehen, bevor man einen Kaiserschnitt auch nur in Erwägung ziehen könnte; ansonsten würde das Baby noch unter der Geburt oder zumindest kurz danach versterben. ... Ich kann deiner liebsten Laura Estelle wirklich nur herzlichst davon abraten, die Schwangerschaft wirklich noch fortführen zu wollen. Sie würde durchdrehen..."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 18, 2020 ⏰

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