Folge 6 - Teil 15: „Halten sie sich von meinem Kind fern!"

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Leas Eltern, Ludwig und Christiane Peters, kamen ins Zimmer ihrer Enkelin und sahen zudem gar nicht so verstritten aus.
„Herr Professor Peters... Das ist aber eine Freude, sie hier zu sehen.", begrüßte Jenne seinen Schwiegervater, bevor er auch Christiane freundlich Willkommen hieß.

„Wie geht es ihr?", fragte Ludwig, der medikamentös momentan gut eingestellt war und sich trotz seiner psychischen Erkrankung mehr Sorgen um sein Enkelkind machte, als um seine Physikerkarriere. „Hat sie endlich ihr Fieber hinter sich?" „Ja, sie ist momentan fieberfrei... Meint jedenfalls Schwester Ulrike, die hat vorhin bei Laura Temperatur gemessen. ... Wollen sie sich setzen?", bot Jenne an, doch weder Ludwig, noch Christiane setzten sich zu Laura ans Bett.

Am ehesten jedoch wandte sich die besorgte Großmutter an ihr Enkelkind und fragte die Schülerin leise, ob sie Schmerzen hätte. Als Neurochirurgin (ja, das Interesse hatte Lea von ihrer Mutter und auch Laura interessierte sich für sämtliche medizinische Dinge) konnte die Frau genau deuten, was die angezeigten Kreislaufwerte ihrer Enkelin alles aussagten.

„Sie fühlt sich wohl besser. ... Laura, Kleines... Ich bin es, deine Oma. Die liebe Omi... Ich kümmere mich um dich.", sprach Christiane vorsichtig auf ihr Enkelkind ein.

„Du willst wohl ausgerechnet jetzt in dieser Situation bei Laura nachholen, was du bei unserer Tochter komplett versaut hast?! Alles klar... Dann mach mal. Aber nicht auf Kosten unserer todkranken Enkeltochter. Sie hat Krebs, vergiss das nicht...", fuhr Ludwig seine Ex an und Jenne sah seinen Schwiegereltern dabei zu.
Nur sehr ungern ließ der Tischler seine Stieftochter alleine, wenn sie sich in seinen Augen nicht wohl zu fühlen schien, doch diesmal hatte er es im Gefühl, dass Leas Eltern lieber alleine bei der fünfzehn Jahre alten Laura blieben. In einem Streit der beiden wollte der Tischler schließlich nicht auch noch zwischen die Fronten geraten.

„Es ist alles gut, meine tapfere Prinzessin. Ich bin da... Laura, süße Maus. Ich gehe kurz zu deiner Mama. Die Mama... Die Mama wartet bestimmt auch noch auf mich. Ich muss noch für deine Geschwister alles vorbereiten. Und deine kleine Emily will auch ihren Stiefopa sehen. Ich komme dann gleich wieder zu dir. Keine Angst, süße Maus. Ich lasse dich jetzt nicht mehr so sehr lange alleine.", beruhigte Jenne seine Stieftochter und legte ihr die Hand auf die Schulter, bevor er den Raum verließ und die Großeltern von Laura bei der Fünfzehnjährigen ließ.
„Laura hat es verdient, ihre Großmutter um sich zu haben. Sie ist meine Enkelin; die einzige Enkelin, die ich momentan habe... Da werde ich ja wohl... Ah, da kommt auch schon Lea. Hallo Große...", begrüßte Christiane ihre Tochter, doch Lea fuhr die Frau sofort an.

„WAS WILLST DU AUSGERECHNET JETZT HIER BEI MEINER TOCHTER? MEINE LAURA IST SCHWER KRANK; SIE LIEGT NICHT UMSONST HIER AUF DER ITS!", fuhr Lea ihre Mutter an und warf sie sogleich aus dem Zimmer ihrer Tochter. Dann setzte sich die Ärztin ans Bett ihres Kindes und nahm die Hand von Laura fest in ihre.
„Diese Frau kommt dir nicht mehr zu nahe. Dafür werden dein Papa und ich Sorgen, mein kleines Mädchen...", versprach Lea, doch ihre Tochter schien dies nicht ganz so toll zu finden.

Der Puls der Fünfzehnjährigen stieg wieder und Lea sah, wie sehr sich der Herzschlag von Laura innerhalb der letzten Minuten verändert hatte.

„Was sollte das denn jetzt werden?", fragte Ludwig seine Tochter, doch Lea antwortete nicht. „Lea, ich weiß, wir haben viel falsch gemacht. Aber Laura ist unser Enkelkind. Natürlich machen wir uns Sorgen, wenn es ihr schlecht geht."

„Aha? Und wie es mir während eurer Trennung ging, ist dir völlig egal, Papa? Oder wie soll ich das verstehen? Ich habe tagelang, wochenlang geweint, weil Mama plötzlich weg war. Und hast du dich in der Zeit um mich gekümmert? Nein, du hast mich im Stich gelassen; jeden Tag ein bisschen mehr. Ich habe mir damals, als ich von meiner Schwangerschaft mit Laura erfuhr, immer vor dem Tag gefürchtet, an dem ich mein Kind einmal verlassen werde..."

„Lea, du hast Laura nicht verlassen...", versuchte Jenne seine Lebensgefährtin zu beruhigen, doch die Ärztin widersetzte sich seiner gut gemeinten Beruhigung und brüllte: „Natürlich habe ich mein Kind im Stich gelassen! Ich habe nicht verhindert, dass diese Frau... dieses Ungeheuer mein Baby mitnimmt! Sie hat mir meine kleine Laura einfach aus dem Arm genommen und ist mit... mit meinem kleinen Mädchen abgehauen!"
Die Tränen in Leas Augen waren deutlich zu sehen und die Ärztin klappte beim Anblick ihrer Tochter mit einem regelrechten Nervenzusammenbruch in sich zusammen. Jenne konnte die Neurochirurgin gerade noch auffangen und er führte sie vorsichtig aus dem Zimmer, während Ludwig bei seinem Enkelkind blieb und ihr sanft über die Hand streichelte.



Währenddessen waren Roland und Lenas Vater, der den Klinikchef um ein Gespräch gebeten hatte, in das Büro des Arztes gegangen und Michael setzte sich Roland gegenüber an den Schreibtisch.

„Ich... Herr Doktor, ich habe das Gefühl, meine Frau... hat mich damals betrogen... Als sie schwanger wurde... Lena... Ich liebe Lena über alles auf der Welt, aber wenn ich die Kleine so ansehe... Die Kleine ist in eine komplett zerstrittene Familie geboren worden. Meine Ex-Frau hat Lena... erst immer von mir fernhalten wollen; ich durfte nicht an die Kleine ran."

„Hatte ihre Frau nach der Geburt Depressionen?", konnte sich Roland eine Diagnose zusammenreimen und Michael zuckte mit den Schultern.
„Ich... Ich weiß es nicht; ich bin kein Psychologe und auch kein Arzt. Aber... Ja, sie war sehr verändert... nach Lenas Geburt. Aber Lena war ein Frühchen; wir konnten die ersten Tage kaum an das Baby heran. Lena ist ursprünglich Anfang Februar geboren; wir haben aber den Tag, an dem wir die Kleine nach Hause holen durften, als ihren Geburtstag gefeiert. Meine Frau hatte immer Angst um unser Baby. Aber wenn die Kleine geschrien hat, stand sie manchmal neben dem Bettchen und hat Lena stumm angeschaut."

„Ihre Frau hatte wahrscheinlich eine postnatale Depression... Das kann vorkommen. ... Besonders bei Müttern, die keine natürliche Geburt durchlebt haben und aufgrund dessen in den ersten Tagen keine richtige Bindung zu dem Neugeborenen aufbauen können... Aber..."

Es klopfte an der Tür und Roland sah auf. „Herein...", rief er und die inzwischen wieder halbwegs aktive Lea und ihr Ex-Lebensgefährte Dr. Blankenburg kamen ins Zimmer.
„Dr. Heilmann. Die Blutwerte von Lena sind da...", verkündete Lea und brachte eine Mappe aus dem Labor mir. „Ah, Frau Dr. Peters... Ja, kommen sie beide kurz rein... Sie kennen sich ja bereits, Herr Köster..."
„Ja, ich... Ich habe die Ärztin vorhin am Empfang kurz gesehen, als meine kleine Lena hier mit dem Rettungswagen eingeliefert worden war und mich Schwester Ulrike anschließend nach Hause geschickt hatte. Damit ich für meine kleine Lena die wichtigsten Sachen holen kann...", bestätigte Michael, während Roland die Blutwerte von Lena durchsah.

„Die Entzündungswerte der Kleinen sind momentan wirklich sehr hoch; daher auch das hohe Fieber des Mädchens... Und die Nierenwerte sind ebenfalls kritisch... Das Fieber steigt unaufhörlich bei der Kleinen... Haben wir den aktuellen Gerinnungsstatus der Patientin vorliegen?"
„Ja, der ist aber auch nicht wirklich berauschend, Dr. Heilmann... Eine Meningitis würde ich aber persönlich ausschließen...", erklärte Dr. Peters, bevor sich Michael erzürnt von dem Stuhl, auf dem er saß, erhob und fragte: „Haben... Haben sie etwa... Haben sie meiner kleinen Motte etwa unnötige Schmerzen beschert? Bei dieser Punktion, die SIE ja UNBEDINGT durchführen mussten... Nur, weil... Weil sie sich sicher waren, dass mein Kind... Dass mein kleines Mädchen Meningitis hat und sie mit der Behandlung beginnen wollten? Sie haben mein Kind... Ich fasse es doch nicht.", fuhr Michael den Klinikchef an und fügte hinzu: „Ich verlange, dass mein Kind sofort in ein anderes Krankenhaus verlegt wird... Sie fassen meine Tochter nicht noch einmal an, HERR DR. HEILMANN... SIE NICHT!"

„Herr Köster... Bitte beruhigen sie sich jetzt erst einmal. Die Lumbalpunktion, die wir bei ihrer Kleinen durchgeführt haben, war bei den Symptomen wirklich dringend notwendig. Wir werden alles unternehmen, damit wir endlich herausfinden, was ihrer kleinen Tochter fehlt. Aber eine Verlegung in ein anderes Krankenhaus... Herr Köster, ihre Tochter ist in einem Zustand, in der sie auf jedem unnötigen Transport... Ihr Kind ist momentan auf keinen Fall transportfähig. Jede Verlegung könnte Lenas Todesurteil sein. Ich werde einer Verlegung in ein anderes Krankenhaus nicht zustimmen; Lena bleibt hier!", erhob Dr. Blankenburg die Stimme und fügte dann noch hinzu: „Ansonsten müsste ich sofort das Jugendamt einschalten und ihnen für die Zeit, in der ihre kleine Tochter hier liegt, die Gesundheitsfürsorge für ihre Kleine entziehen lassen... Und das würde ich am liebsten verhindern wollen... Lena braucht ihren Vater..."
„Sie können mir doch mein Kind nicht wegnehmen... Das geht nicht! Sie... Lena ist meine Tochter; sie ist mein Kind. Ich habe die ganzen letzten Jahre für meine Tochter alleine gesorgt; ich habe sie zum Kinderarzt gebracht, wenn sie sich nicht wohl gefühlt hat. Ich habe ihr vorgelesen, wenn sie ins Bett sollte... Sie können mir mein Kind jetzt nicht einfach wegnehmen wollen! Das geht nicht. Lena gehört zu mir!", brüllte Lenas Vater, doch Dr. Blankenburg erwiderte: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie damit nicht einverstanden wären. Aber ich kann das Jugendamt zu jeder Zeit einschalten. Sobald durch ihre Handlungen das Leben ihrer Tochter auf dem Spiel stehen würde... könnte ich mich jederzeit ans Jugendamt wenden... Es tut mir sehr leid, Herr Köster... Gehen sie jetzt wieder zu ihrer Tochter; sie braucht ihren Vater..."

Michael wollte gerade das geräumige Büro von Klinikleiter Dr. Heilmann verlassen, als er sich noch einmal zu den drei Ärzten umdrehte. „Dieses Gespräch hier ist noch nicht beendet. DAS SCHWÖRE ICH IHNEN, DR. HEILMANN...", brüllte er und knallte die Tür hinter sich zu.

Lea sah dem Vater erstaunt hinterher und erklärte: „Das habe ich so noch nie erlebt. Klar – er ist sehr besorgt um seine Tochter. Ich kann ihn sehr gut verstehen, dass er sich große Sorgen um Lena macht. Aber muss er wirklich so ausflippen?"
„Er war schon bei der Aufklärung für die Lumbalpunktion sehr erzürnt und hat mehrmals erklärt, er würde es nicht zulassen, dass Lena unnötige Schmerzen zugefügt werden. Aber die Symptome haben zu einer Meningitis gepasst; Dr. Heilmann hatte mit seiner Vermutung nicht ganz unrecht. Er sollte froh sein, dass wir eine Meningitis bei seiner Kleinen ausschließen konnten.", erklärte Markus und Roland räusperte sich kurz.

„Hätten sie denn in der Situation, in der Herr Köster momentan ist, anders reagiert? Sie hätten sich bestimmt auch die größten Sorgen um ihre Tochter gemacht, Herr Kollege. Sowohl bei ihrer kleinen Tochter, wie auch bei Laura... Wie geht es Laura Estelle eigentlich?"
„Ich war bei ihr; ihr geht es den Umständen entsprechend gut. Jenne passt momentan auf sie auf. Ich mache mir aber trotzdem Sorgen um meine kleine Laura; sie ist durch ihr Koma immer noch so sehr geschwächt. Und... Wenn jetzt nicht bald ein Wunder geschieht... Dann werde ich niemals mehr mit Laura sprechen können..."

„Sie können bald wieder mit ihrer großen Tochter sprechen; machen sie sich keine Sorgen.", versuchte Roland, seine Kollegin zu beruhigen, bevor Markus Lea ebenfalls in den Arm nahm und ihr leise zuflüsterte, Laura würde für ihre Eltern kämpfen.


Als Herr Köster nach dem Gespräch mit Lea, Roland und Markus endlich zu seiner Tochter zurückkehrte, war gerade Schwester Ulrike bei der Schülerin im Zimmer und brachte ihr etwas zu essen.

„Na, Lena... Hast du denn Hunger, mein Schatz?" Lena sah ihren Vater, der sich kurz noch einmal auf dem Gang abreagiert hatte und nun ganz ruhig bei seiner Tochter am Bett stand, kurz an und antwortete mit einem fast unhörbar geflüsterten "Ja...", bevor Ulrike sich verabschiedete: „Dann wünsche ich dir einen guten Appetit, Lena. Du brauchst ohnehin viel Kraft, um wieder gesund zu werden. ... Soll ich dir noch eine Flasche Wasser bringen, Lena?"

Wieder flüsterte das Mädchen leise "Ja" und die Krankenschwester verließ das Zimmer, bevor sich Michael zu seiner kranken und sehr erschöpften Tochter ans Bett setzte und ihr leise zuflüsterte: „Lena... Meine arme Kleine... Dir geht es aber immer noch nicht wieder besser, hm? Die Punktion... Die war sehr anstrengend für dich. Aber mach dir keine Sorgen; ich werde dich jetzt auf keinen Fall mehr..."

Plötzlich klingelte Michaels Handy. „Michael Köster... Herr Böhm, was gibt es denn? ... Ja, das.... Das ist in Ordnung... Nein, bei Lena besteht der Verdacht auf Meningitis; sie hat jetzt eine Lumbalpunktion hinter sich. Ich muss jetzt auch noch zur Blutabnahme antreten. Aber ich glaube nicht, dass ich mich bei ihr angesteckt habe. Und ob Lena überhaupt Meningitis hat. ... Soweit geht es ihr... sehr schlecht. Ich weiß nicht, wie es hier weiter gehen soll. ... Ja, ich melde mich bei ihnen, wenn ich weiß, was mit Lena los ist. ... Danke, Herr Böhm... Auf Wiederhören."

„Geh bitte nicht weg, Papa... Geh nicht weg! Ich will nicht, dass du weggehst...", weinte Lena während des Telefonates ganz leise und nachdem ihr Vater das Handy wieder weggesteckt hatte, fragte sie: „Musst du jetzt arbeiten, Papa?"
Ihr Vater jedoch schüttelte den Kopf und erwiderte: „Aber nein, mein kleines Mädchen. Ich muss doch jetzt nicht arbeiten... Weißt du, Süße. Als der Herr Böhm gehört hat, dass es dir schlecht geht, hat er mir gesagt, dass ich diese Woche nicht mehr arbeiten kommen muss. Ich soll mich erst mal um dich kümmern. Und wenn du wieder vollständig gesund bist, dann... kann ich wieder arbeiten gehen."

Lena wollte gerade nicken, doch noch immer funktionierte es nicht wirklich und Lenas Vater seufzte kurz. „Lena... Was hast du denn nur, Schatz?"
Er nahm ein kleines Stückchen Apfel in die Hand und reichte ihn seiner Tochter, doch die Sechsjährige nahm das Obst nicht.
„Du wolltest doch etwas essen, mein kleiner Engel. Komm... Lena, du wolltest doch essen... Ein Stückchen Apfel geht doch bestimmt noch in deinen Bauch."

„Keinen Hunger, Papa... Ich will nach Hause...", weinte die Schülerin, als Schwester Ulrike mit einer neuen Flasche Wasser ins Zimmer kam.
Aufmunternd legte sie eine Hand auf die Schulter von Lenas Vater, der gerade das Stückchen Apfel wieder auf den Teller legte und seine Tochter besorgt musterte, und lächelte ihn freundlich an.

„Machen sie sich keine Sorgen um ihre arme, kleine Lena... Unser Dr. Blankenburg, Lenas behandelnder Arzt, hat heute den Nachtdienst... von unserem Oberarzt Dr. Brentano übernommen. Extra wegen ihrer kleinen Tochter... Er wird Lena rund um die Uhr betreuen... Und sobald sich irgendetwas an Lenas Zustand ändern sollte, meldet sie sich sofort bei ihnen...", sagte Schwester Ulrike beruhigend.

„Aber... Ich muss doch... bei meinem Kind bleiben... Meine kleine Lena braucht mich doch...", widersprach Michael, doch Schwester Ulrike schüttelte den Kopf und versuchte erneut, den Vater der kleinen Patientin aus dem Zimmer zu werfen. „Sie brauchen aber jetzt auch mal ihre Ruhe, Herr Köster. Sonst brechen sie uns hier auch noch zusammen. Und das hilft Lena nicht..."

„Ich bleibe bei meinem Kind! Sonst kommt womöglich dieser Heilmann wieder zu Lena. Und das... Der hält sich von meinem Kind fern. Ich lasse es nicht zu, meine Tochter noch einmal in Gefahr zu bringen... Stimmts, Lena? Lena!? Süße... Lena!"

Mit geschlossenen Augen lag das Mädchen in ihrem Bett und atmete unruhig, während sie sich von einer auf die andere Seite warf und unverständliche Worte murmelte.

„Das Fieber ihrer Tochter ist noch weiter gestiegen, ich gebe Dr. Blankenburg sofort Bescheid.", erklärte Ulrike, als sie kurz ihre Hand auf die Stirn der Patientin legte. „Machen sie sich keine Sorgen um ihre Kleine, Herr Köster... Wir kriegen Lena wieder auf die Beine."


Schon wenige Minuten, nachdem sie das Zimmer der erschöpften und wieder sehr hoch fiebernden Lena verlassen hatte, kehrte Schwester Ulrike mit Dr. Blankenburg im Schlepptau wieder zurück.

„Sie... Meine kleine Lena stirbt... Tun sie was! Meine Tochter stirbt... Sie reagiert gar nicht mehr auf mich. Ich will... Was ist mit meiner Tochter?", brüllte Lenas Vater und Dr. Blankenburg gab ihm energisch die Anweisung, nach draußen zu gehen.
Nur sehr unfreiwillig ging Michael dieser sehr schroffen Anweisung von Markus nach und er wurde beim Gehen von Schwester Ulrike zusätzlich noch ein wenig schneller aus dem Zimmer geschoben.

„Der Zustand der Kleinen gefällt mir momentan gar nicht. Sie ist sehr fiebrig. ... Schwester Ulrike? Wann haben sie das letzte Mal bei Lena Fieber gemessen?", wollte Markus wissen und Schwester Ulrike sah kurz in die Krankenakte der kleinen Patienten, bevor sie auf die Frage des Arztes antwortete: „Ich habe vor einer halben Stunde erst die Temperatur der Kleinen gemessen; da war das Fieber auf 38,3 Grad gesunken. Aber jetzt scheint... sie wirklich hohes Fieber zu haben. Ich wollte eigentlich in einer halben Stunde noch einmal bei der kleinen Maus messen."

„Das erledige ich kurz.. Holen sie bitte das Thermometer. Und sagen sie dem Vater Bescheid. Er wird seine Tochter dabei nicht im Stich lassen wollen.", erklärte Markus und Schwester Ulrike verließ das Zimmer der Kleinen, wobei sie sofort von Michael angesprochen wurde.

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