Folge 7 - Teil 1: Sorge um Lea und das Baby

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Folge 7: Wird alles wieder gut?

Laura geht es endlich wieder besser; sie kann langsam aus dem Koma geholt werden. Ihre Eltern sitzen Tag und Nacht am Bett der Tochter und sorgen sich um Laura, bis sie endlich wieder aufwacht. 
Das erste Treffen mit ihrem Vater ist für Laura sehr aufregend und schwächt sie sehr... 

Während sich Laura Estelle allerdings zum Glück schon bald wieder besser fühlt, werden ihr Adoptivvater Bernd und ihre kleine Adoptivschwester Maja Amélie bei einem schweren Autounfall verletzt und in die Sachsenklinik eingeliefert. Laura Estelle ist, als sie von dem schweren Unfall ihrer Adoptivschwester erfährt, geschockt und will natürlich sofort zu ihrer kleinen Adoptivschwester. Doch ihr Zustand macht ihr einen Strich durch die Rechnung...

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„Lea? Ist alles in Ordnung?" Jenne stand seit einigen Minuten vor der Badezimmertür und in seinen Augen verging die Zeit wie in Zeitlupe. „Du bist schon ganz schön lange im Bad... Brauchst du Hilfe? Soll ich einen Arzt holen, Lea?"
„NEIN!", brüllte die Ärztin und fügte an: „Ich bin doch selber Ärztin, Jenne. Mir geht es gut. Mach dir keine Gedanken... Es ist alles in Ordnung. Denk dran, ich bin schwanger; mit Zwillingen. Und im Moment machen meine Babys, was sie wollen."

Wieder hörte Jenne ein würgendes Geräusch und er zog sein Handy aus der Jackentasche. „Ja... Guten Morgen, Jenne Derbeck hier. Es geht um meine Lebensgefährtin... Sie ist in der 19. Woche schwanger, mit Zwillingen. Und momentan geht es ihr sehr schlecht. Könnten sie bitte einen Notarzt schicken? Ich mache mir große Sorgen. ... Sie hat keinen Hunger. Heute Nacht hat sie kaum ein Auge zugemacht. Und jetzt ist sie seit gefühlten Stunden im Bad und übergibt sich ziemlich heftig... Nein, eines der Babys hat einen Herzfehler; Lea ist sich momentan nur unsicher, ob sie unser krankes Baby schon in der Schwangerschaft operieren lassen will... Ja, danke. Lichtensteiner Straße 34... bei Dr. Peters. ... Ja, gut. Ich danke ihnen."

Plötzlich stand Lea, die sich sichtlich sehr schlecht fühlte, hinter Jenne und sah ihn aus glasigen Augen an. „Hast du... Hast du jetzt etwa... doch den Notarzt gerufen?!", stotterte die erschöpft wirkende Ärztin und Jenne hob seine Liebste sofort auf seine Arme, wobei der linke Arm sogar auch noch ihren Kopf stützte.

„Lea, ich mache mir Sorgen um dich. Das ist doch nicht normal, wie es dir im Moment geht. Ich will nicht, dass es dir schlecht geht, Liebes... Und dir geht es schlecht, das sehe ich genau.", ermahnte Jenne seine Lieblingschirurgin sofort und legte Lea vorsichtig auf die Couch, bevor er kurz an ihre Stirn griff.
„Warm und feucht. Ich sehe doch, dass es dir schlecht geht, meine Liebste.", erkannte der Tischler und fragte, wo Lea ihr Fieberthermometer denn liegen hatte. Sie habe schließlich etwas höhere Temperatur, wusste der Handwerker.

„Ich hab keins...", nuschelte Lea in ihren nicht vorhandenen Milchbart und Jenne glaubte nicht, was er da von seiner Freundin hörte. „Du... Ausgerechnet DU hast als werdende Mutter UND Klinikärztin kein Fieberthermometer im Haus? Und was machst du, wenn du selbst einmal krank bist? Oder wenn Laura während ihrer Behandlung hier wohnt und sich einmal nicht wohlfühlt..." „Ich werde nicht krank, Jenne. Und für Laura ist es besser, wenn sie im Krankenhaus bleibt, solange sie ihre Chemotherapie hinter sich bringen muss...", widersprach Lea sofort und ihr Lebensgefährte schüttelte ungläubig den Kopf.
„Eine Ärztin, die kein Fieberthermometer im Hause hat. Das ist schon mal eine Baustelle... Nach der Geburt unserer Babys muss auf jeden Fall ein Thermometer her, Lea. Babys werden viel zu oft krank... Eigentlich müsste schon längst ein Thermometer in deinem Haushalt sein; du hast eine fast erwachsene Tochter UND ein kleines Enkelkind... Am besten, ich flitze dann gleich mal ins Babygeschäft und hole ein Thermometer für die kleine Maus..."

„Dann bring doch gleich zwei mit, Jenne... Wenn alle drei Babys später einmal krank sind, dann können Laura und ich gleich bei zwei unserer drei kleinen Patienten Fieber messen."

„Da hast du wohl recht, meine liebe Lea. Aber jetzt warten wir erst noch auf den Arzt. Du siehst richtig elend aus, Liebes...", flüsterte Jenne liebevoll.
„Das täuscht dich im Moment wohl sehr, Jenne. Mir geht es sogar sehr gut, glaube mir. Viel besser, als... Als noch zu Beginn meiner Schwangerschaft mit Laura; da war mir durchgehend schlecht, Jenne. ... Ich bin wirklich in Ordnung... Aber du könntest eigentlich mal eine Tasse Tee aufsetzen und... in der Klinik anrufen, um dich nach meinem Kind zu erkundigen. Laura vermisst mich bestimmt schon; vielleicht ist sie auch schon wach...", erklärte Lea und Jenne nickte.
„Kamillentee für deinen Bauch, Lea? Oder möchtest du lieber einen Kräutertee zur Beruhigung, bis der Arzt kommt?", wollte der Tischler liebevoll wissen und seine Lebensgefährtin zuckte kurz mit der Schulter.
„Ich weiß es nicht, Jenne. Mach mir einfach irgendeinen Tee, ich habe Durst. Und bringst du mir auch bitte noch eine Decke? Mir ist es nämlich auch ein bisschen kalt..."

„Natürlich, Lea. Das mache ich sogar liebend gerne für dich... Ist dir immer noch schlecht? Soll ich dir denn nicht lieber zur Sicherheit noch einen Eimer hier hinstellen, falls es noch einmal losgeht?"
„Nein, das musst du nun wirklich nicht... Mir geht es ehrlich gesagt sehr gut. Ich bin jetzt bereits in der 19. Woche schwanger; das ist ganz normal, dass es mir ab und an noch ein wenig schlecht wird."

„Lea, die ersten drei Monate deiner Schwangerschaft sind jetzt in der 19. Woche schon längst vorbei. Die Übelkeit sollte also langsam aufhören..." „Bei meiner großen und ganz tapferen Laura hatte ich auch noch sehr lange mit der typischen Übelkeit in der Schwangerschaft zu kämpfen. Und außerdem... ist es ganz normal, dass..."
Wieder spürte Lea diese scheußliche Übelkeit in sich aufsteigen, doch auf dem Weg ins Badezimmer sank die Ärztin ganz plötzlich und unerwartet aufgrund ihrer Schwäche in sich zusammen.
„Lea!", erschrak Jenne und eilte sofort zu ihr. „Lea, was ist denn mit dir? Was ist denn los? ... Hey, Lea. Liebling, komm. Mach jetzt keinen Mist... Hey, Liebes... Was soll denn deine kleine Laura von dir denken?"

Vorsichtig tätschelte Jenne die Wange von Lea und versuchte so, die Ärztin wieder wach zu bekommen. Doch alle Versuche, Lea endlich wieder wach zu bekommen, schlugen fehl und hilflos kniete Jenne neben seiner Liebsten. Der Tischler, der sich große Sorgen um seine Lebensgefährtin machte, holte sogleich sein Handy aus der Hosentasche und überlegte, wen er jetzt anrufen könnte...

„Ich werde am besten erst mal bei Markus in der Klinik anrufen, Liebling... Damit er sich dann gleich in der Klinik um dich und unsere zwei Mäuse in deinem Bauch kümmern kann...", erkannte der Tischler und streichelte Lea ganz liebevoll über die Stirn, bevor er merkte, wie kühl doch Leas Hände im Unterschied zum Kopf der Ärztin waren.

Ganz behutsam hob Jenne seine liebste Lea auf seinen Arm, trug sie ins Wohnzimmer und legte seine Lebensgefährtin auf das Sofa, wo er sie liebevoll mit der großen, hellblauen Decke zudeckte, die auf der Armlehne der bequemen Couch lag.
„Der Arzt wird bestimmt gleich zu dir kommen und dir helfen, mein Liebling. Und dann finden wir schon heraus, was mit meiner großen Liebe nicht in Ordnung ist... Deine Große würde jetzt ganz sicher genauso reagieren, wie ich.", versprach Jenne liebevoll und streichelte noch einmal leicht über die Hand der Ärztin, bevor er sich in die Küche stellte und für Lea einen Tee kochte.

Während das Wasser im Wasserkocher zu brodeln anfing, wählte Jenne aus seinem Adressbuch die gespeicherte Handynummer von Markus.

‚Dr. Blankenburg...', meldete sich die Stimme von Lauras Vater nach wenigen Augenblicken auch schon am anderen Ende der Leitung.
„Markus? Hier ist Jenne, der aktuelle Lebensgefährte von Lea... der Stiefvater von deiner großen Tochter Laura...", erklärte Jenne und Markus nickte.

‚Was ist denn los? Grundlos werden sie ja nicht anrufen...', wusste Markus und Jenne nahm allen Mut zusammen und erklärte: „Lea ist plötzlich in ihrer Wohnung zusammengebrochen. Sie liegt hier bei mir auf dem Sofa und... und hat im Moment sogar schon ziemlich hohes Fieber. Ich habe schon den Notarzt geholt. Aber... das dauert, bis der endlich da ist..."

‚Wie geht es Lea?', wollte Markus sofort geschockt von dem aktuellen Lebensgefährten seiner Ex-Freundin wissen und Jenne, der noch einmal einen Blick auf Lea warf, zuckte mit den Schultern und antwortete: „Sie hat mir gesagt, es würde ihr soweit gut gehen. Jedenfalls besser, als bei der ersten Schwangerschaft mit Leas und ihrer gemeinsamen Tochter Laura damals..."

„Laura war nicht mein erstes Kind; ich hatte schon einmal ein Kind...", erklärte Lea mit schwacher Stimme, bevor sie wieder in ihren Traum sank und Jenne die Ärztin erschrocken ansah.


Doch nicht nur der aktuelle Zustand seiner Ex-Freundin Lea machte Markus im Moment Sorgen; auch die gemeinsame Tochter Laura, die langsam wieder aus ihrem Koma zu sich zu kommen schien, brauchte die ganze Aufmerksamkeit des Arztes.

Gerade saß Markus wieder bei seiner schwer kranken Tochter Laura am Krankenbett und griff an die Stirn der knapp Sechzehnjährigen, als sich die Tür öffnete und die Mutter von Lea hereinkam.
„Was machen sie denn hier am Bett meiner Enkelin? Wer sind sie überhaupt?", fragte Christiane den ihr Unbekannten und Markus stellte sich vor: „Ich bin Lauras leiblicher Vater... Dr. Markus Blankenburg. Ich arbeite seit ein paar Tagen hier."

„Sie sind Lauras...? Ausgerechnet sie? Dann kann ich sie ja auch fragen, warum sie meine Enkelin in den ersten Tagen im Stich gelassen haben? Warum Lea zu ihnen fahren musste und sie auf Knien anbetteln müsste, dass sie hierher kommen und sich um ihre Tochter kümmern?"
„Weil ich es nicht übers Herz gebracht habe, meine todkranke Tochter zu sehen... Leukämie ist keine Erkältung... Frau Peters, Ich konnte Laura einfach nicht... besuchen, als ich erfahren habe, was ihr fehlt."

„Und damals? Als Lea schwanger war? Von ihnen! Sie haben meine Tochter komplett im Stich gelassen, als sie sie so dringend gebraucht hat. Sie waren nicht bei Lea, als ihre Freundin plötzlich Leas Kind haben wollte. Sie haben meine Tochter bei der Geburt ihrer GEMEINSAMEN Tochter unterstützt! Was sind sie nur für ein Mensch? Der seine schwangere Freundin im Stich lässt, um mit... einer anderen Frau plötzlich..."
„Ich hatte Lea damals doch nicht verlassen; sie hat urplötzlich nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. So herum wird ein Schuh daraus, Frau Peters. ... Ich wäre doch natürlich bei Lea geblieben, wenn ich erfahren hätte, dass sie von mir schwanger ist. Aber ihre Tochter hat mir ja nicht gesagt, dass wir beide ein Baby bekommen werden... Und deswegen habe ich mich nach der Trennung auch nicht mehr bei Lea gemeldet. Für mich war die Sache vorbei... Erst, als Lea jetzt vor mir stand und mir von Laura erzählt hat, war mir klar geworden, dass... Dass ich nicht nur für meine kleine Tochter Verantwortung habe, sondern auch für meine Laura..."

„Aber trotzdem haben sie meine Tochter Lea und mein Enkelkind Laura damals mit ihrer Entscheidung, zu gehen, völlig im Stich gelassen, als beide jemanden brauchten. Sie sind aus ihrem Leben verschwunden, als Lea ihre Hilfe gebraucht hätte... Sie haben es geschafft, dass mein Enkelkind bei Leas ehemals bester Freundin Stefanie aufwächst und meine arme Lea wochenlang in ihrem Zimmer sitzt und heult... Ihnen war es doch völlig egal, was mit meiner Tochter passiert... Ihnen ging es doch nur darum...", fing Christiane mit Markus zu streiten an, bevor sich Lauras leiblicher Vater wieder verteidigte:. „Und was haben sie gemacht, als Lea noch ein Kind war?! Sie haben ihre Tochter im Stich gelassen! War das denn nichts? ... Ich glaube fast, sie messen hier mit zweierlei Maß. Dr. Blankenburg, der böse Mensch, der seine schwangere Freundin im Stich lässt... Der aber leider NICHT wusste, dass seine Freundin schwanger ist. Der von seiner Freundin verlassen wurde! ... Ja, Lea hat mich damals verlassen; sie wollte plötzlich nicht mehr mit mir zusammen sein. Und das habe ich akzeptiert."

„Und sie haben sich nicht bei Lea gemeldet, was mit ihr plötzlich los war? Sie hätten damals natürlich erfahren können, dass Lea von ihnen ein Baby erwartete. Wenn sie sich nur noch einmal mit Lea unterhalten hätten und sie über die Gründe ausgefragt hätten. Sie hätten wissen können, dass Lea schwanger war. Dass sie ein Baby von ihnen in ihrem Bauch trägt, was sie von der ersten Sekunde an geliebt hat.", meinte Lauras Oma zu ihrem Ex-Schwiegersohn und sah dann wieder zu Laura.

„Laura hat es nicht verdient, dass wir beide uns jetzt hier in ihrem Zimmer auch noch streiten. Ich würde vorschlagen, dass... Wir uns jetzt erst mal in die Cafeteria setzen und wie zwei erwachsene Menschen miteinander sprechen.", schlug Markus vor, doch plötzlich schien sich seine knapp sechzehnjährige Tochter zu bewegen.

Leas BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt