Folge 3 - Teil 7: „Ich muss es tun"

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Vor Schmerzen schreiend lag Laura in ihrem Bett und hielt sich die Hand fest auf ihren Bauch gedrückt. Als sie kräftig nach Lea schrie, hörte die diensthabende Krankenschwester etwas von Lauras verschlechtertem Zustand und sie lief ins Zimmer des schwer kranken Mädchens.
„Laura, hey... Was hast du denn? Was fehlt dir, Laura? Hast du Schmerzen?", fragte Ulrike und legte ihre Hand auf Lauras Stirn. „Du hast momentan noch sehr hohes Fieber... Hast du noch andere Probleme, Laura? Außer den starken Schmerzen und dem Fieber? Fühlst du dich sehr schwach? Oder ist dir übel?", fragte die Schwester und Laura nickte kurz zur Bestätigung.

„Hey... Laura, brich uns hier nicht komplett mit dem Kreislauf ein. Du musst jetzt durchhalten, hörst du? Ich bin jetzt nur noch für dich da. Und Dr. Heilmann ist auch schon auf dem Weg hierher. Ich habe ihn schon vorher angepiepst... Er ist gleich hier, Laura.", versprach Ulrike und Laura zuckte kurz zusammen, als die Krankenschwester ihr das Fieberthermometer ins Ohr steckte.
„Ganz ruhig, Laura. Es ist alles in Ordnung... Das Thermometer ist gleich wieder weg... Du brauchst gar keine Angst zu haben, Laura... Wir tun dir nichts Böses..."

„Mama!", brüllte Laura vor lauter Angst und ließ sich kaum noch beruhigen. Sie zuckte immer wieder kurz zusammen und versuchte, sich zu befreien.

Endlich beruhigte sich Laura langsam und die Schwester konnte die Messung beenden. „Das machst du sehr gut, Laura. ... 39,9 Grad hast du schon wieder... Mensch, Laura. Was machst du denn hier für ein Theater mit uns? Die Temperatur war doch schon wieder so gut gesunken..."
„Ich... Ich mache gar nichts... Mir ist nur schon wieder so schlecht... Dabei habe ich doch noch nicht einmal eine Dosis von diesem schrecklichen Chemozeug gekriegt..."
„Mach dir keine Sorgen. Wir kriegen dich wieder auf die Beine...", versprach Ulrike, als endlich Klinikchef Roland und Chefärztin Kathrin ins Zimmer gestürmt kamen.

„Was ist passiert?", wollte Roland wissen und er sah sich die letzten Eintragungen der Krankenschwestern an, die die ernsthafte Verschlechterung von Lauras Zustand zeigten.
Nickend wandte sich der Chef an die Fünfzehnjährige: „Wie fühlst du dich, Laura? Hast du Schmerzen? Oder ist dir schlecht?"
„Sie hat sich, kurz bevor ich rein kam, übergeben. Deswegen ist sie wohl auch noch so käseweiß im Gesicht... Außerdem ruft sie regelmäßig nach Frau Dr. Peters..."
„Weil Frau Dr. Peters die Mutter von Laura ist. ... In Ordnung. Wir müssen jetzt einen kühlen Kopf bewahren. Laura bekommt zuerst ein Medikament gegen das Fieber. Anschließend rufen wir Dr. Peters an und geben ihr Bescheid, dass es ihrer Tochter schlechter geht..."

„Laura will allerdings, dass ihre Mutter sofort hier herkommen soll. Ich habe schon versucht, Dr. Peters zu erreichen. Aber sie hört ihr Handy leider nicht..."

„Mama... Da... Da muss irgendwas passiert sein. Mama würde ihr Handy immer hören, wenn es um mich gehen sollte... Bitte. Dr. Heilmann. Sie müssen Mama sofort suchen. Ich... Mama ist irgendwas passiert... Sie liegt bestimmt irgendwo... Weil sie einen Unfall hatte..."
Voller Panik wollte Laura aus dem Bett springen, doch das Beruhigungsmittel, das Kathrin ihr in diesem Augenblick spritzte und das hohe Fieber zeigten schnell Wirkung und Laura sank erschöpft in ihr Kissen zurück.
„Mama... Mama... Mami... Ich will zu meiner Mama...", jammerte Laura und Kathrin streichelte ihr beruhigend über den Kopf.

„Laura... pschscht... Es ist alles gut. Deine Mutter kommt gleich wieder zu dir zurück und setzt sich an dein Bett. Versprochen. Du brauchst dir gar keine Sorgen zu machen. Wir kriegen das wieder hin. Ich werde es höchstpersönlich noch einmal versuchen, Dr. Peters zu erreichen. Und wenn das nicht funktioniert, dann lasse ich alles stehen und liegen und suche deine Mama. Hab keine Angst, Laura. Wir wissen, wo Dr. Peters ist...."
Das Beruhigungsmittel ließ Laura immer schwächer und müder werden und zum Schluss konnte sich das Mädchen einfach nicht mehr wach halten.
„Schlaf dich jetzt noch ein bisschen aus, Laura. Deine Mutter ist gleich wieder für dich da. Mach dir jetzt bitte keine Sorgen um sie. Sie hat bestimmt ihr Handy nur auf Lautlos gestellt und hört es deswegen nicht..."

„Mama... Mama...", waren die letzten Worte, die Laura noch aus ihrem Mund heraus pressen konnte, bevor ihr endlich die Augen zufielen und sie, durch das Beruhigungsmittel geschwächt, einschlief.

Anästhesistin Kathrin Globisch atmete tief durch und deutete ihrem Kollegen Roland und Krankenschwester Ulrike, dass sie die Chefärztin allein bei Laura lassen sollten.
„Ich kümmere mich noch ein bisschen um Laura, bis Dr. Peters wieder hier ist... Sie sollte nicht auch noch alleine sein, wenn sie später wieder wach wird.", versprach die Chefärztin und Roland nickte bestätigend, bevor er angab, Lea noch einmal zu erreichen zu versuchen.
„Es ist wichtig, dass Dr. Peters gerade jetzt bei ihrer Tochter ist, wenn es Laura so schlecht geht. Laura braucht ihre Mutter. Wenn sich jetzt auch noch ihr Zustand so stark verschlechtert... Ich will mir nicht vorwerfen müssen, nicht alles dafür getan zu haben, dass Dr. Peters bei ihrer Tochter am Bett sitzt, wenn..."

„Roland... Laura wird nicht sterben.", wusste Kathrin und sie streichelte der Patientin eine Locke aus dem Gesicht. „Ich bin ja hier, wenn es Laura schlechter gehen sollte."



Das Gespräch endlich hinter sich gebracht, verließ Lea mit dem sicheren Gefühl, in ihrem Inneren bereits alles richtig entschieden zu haben, die Schwangerenberatungsstelle.
„Es tut mir so leid... Ich muss es tun. Ich kann doch deine Schwester nicht einfach... zum zweiten Mal verlieren. Das schaffe ich nicht..."

Die Vorstellung, Laura in wenigen Monaten oder vielleicht sogar schon Wochen zu Grabe tragen zu müssen, waren für Lea die schlimmsten Bilder, die sie sich ausmalen konnte. Sie liebte ihre Tochter, sie hatte ihre Laura immer geliebt und sie würde auch alles tun, um ihre Tochter nicht verlieren zu müssen.

„Auch, wenn es bedeuten muss, dass... Dass ich dich nicht mehr lange bei mir haben werde." Mit vorsichtigen Bewegungen streichelte sich Lea über den Bauch und hatte das Gefühl, ihr Baby würde ihr antworten. „Du würdest es bestimmt genauso entscheiden, mein kleines Mädchen. Wenn Laura nicht deine Schwester, sondern deine Tochter wäre. Ich kann es einfach nicht..."

Tief durchatmend nahm Lea ihr Smartphone zur Hand und suchte im Internet nach dem Namen Markus Blankenburg. So, das wusste die Neurochirurgin noch immer ganz genau, hieß der leibliche Vater von Laura; mit ihm war sie während des Studiums zusammen gewesen.
Das erste Ergebnis, das ihr Handy ihr lieferte, war für Lea direkt ein Volltreffer. Dr. Markus Blankenburg, Kinderarzt in Hamburg.

In Lea fuhren beim Namen ihres Ex-Freundes die Gefühle Achterbahn; ihr wurde, als sie den Namen von Lauras leiblichem Vater las, ganz anders.

„In der Uniklinik arbeitest du also jetzt, Markus... Interessant zu wissen... Da hast du ja genügend zu tun und wirst kaum zu Laura nach Leipzig fahren. Nur, um an ihrem Bett zu sitzen...", erkannte Lea und sie schrieb die Nummer ihres Ex-Freundes in das Handytelefonbuch.
Unschlüssig über die Anruftaste streichend wusste Lea nicht, was sie jetzt tun sollte. Sollte sie ihren Ex-Freund anrufen? Sollte sie ihm sagen, dass ihr gemeinsames Kind im Krankenhaus lag und um ihr Leben kämpfte?

Wie würde Markus überhaupt reagieren, wenn sie ihm sagte, dass es Laura gibt? Er wusste nichts von seiner Tochter und Lea hatte sich, nachdem sie die Kleine weggegeben hatte, auch nie wieder an ihren Ex-Freund gewandt.

Aber vielleicht wäre Markus ja doch dazu bereit, seiner Tochter zu helfen. Schließlich war er genauso für die heute fast Sechzehnjährige zuständig, wie die Neurochirurgin.

Nachdem sie tief durchgeatmet hatte, wählte Lea die Nummer ihres Ex-Freundes und wartete, bis sich seine Stimme am anderen Ende der Telefonleitung meldete.„Uniklinik Hamburg, Dr. Blankenburg. Was kann ich für sie tun?", fragte der Ex-Freund von Lea und in der Ärztin fuhren die Gefühle jetzt schon nicht mehr Achterbahn, sondern preschten im Formel Eins-Wagen durch die Neurochirurgin hindurch.
„Markus... Du wirst dich nicht mehr an mich erinnern, aber... Ich bin es... Lea... Lea Peters... Wir haben zusammen studiert...", antwortete Lea und nach ein paar Sekunden schien sich Lauras Vater an die Ärztin erinnern zu können.
„Lea! Natürlich erinnere ich mich an dich. Wir waren ja auch ein Paar. ... Wie geht es dir? Wir haben uns schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Was machst du denn aktuell beruflich?" „Ich bin Neurochirurgin in der Sachsenklinik in Leipzig. Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Markus, ich muss mit dir sprechen. Aus einem wichtigen Grund."

„Das geht momentan nicht, Lea. Ich habe hier in der Klinik so viel zu tun, dass ich kaum wegen einem Gespräch von fünf oder zehn Minuten mal eben von Hamburg nach Leipzig fahren könnte. Du kannst dir sicher denken, dass..."

„Markus! Es geht um unsere gemeinsame Tochter!", brüllte Lea ihrem Ex-Freund durch das Handy ins Ohr und der Mediziner antwortete: „Um wen geht es? Um unsere... Um unsere gemeinsame Tochter? Wir haben ein Kind zusammen?"
Ungläubig schluckte Markus und rechnete noch einmal nach. „Wir haben uns das letzte Mal vor knapp sechzehn Jahren gesehen. Da hast du mir nichts von einem Kind erzählt..."

„Das ist doch jetzt völlig egal. Aber ich brauche dich jetzt. Also schwing deinen Hintern hierher nach Leipzig und kümmere dich um dein Kind!", brüllte Lea ihren Ex-Freund an, bekam allerdings darauf mehrere Sekunden lang keine Antwort.

„Markus! Ich warte...", wurde Lea wieder ein wenig leiser und hörte, wie ihr Ex-Freund mit seiner Sekretärin sprach und sich danach wieder an die werdende Mutter wandte: „Ich habe mit meiner Sekretärin gesprochen, Lea. Im Moment sehe ich hier keine Chance, auch nur einen Tag aus der Klinik zu verschwinden. Wir haben mehrere Patienten auf der Station, um die ich mich kümmern muss. Und außerdem..."

„Du schwingst jetzt sofort deinen Hintern hierher nach Leipzig! Wenn du unsere gemeinsame Tochter noch lebend kennen lernen willst!", brüllte Lea noch einmal ihren Ex-Freund an und Markus schluckte kurz, bevor er fragte: „Wenn ich unsere Tochter... Was soll das heißen, Lea? Was fehlt unserer Tochter denn?"
„Das sage ich dir bestimmt nicht am Telefon! Komm jetzt einfach hierher nach Leipzig. Unsere Tochter wird nicht durch bloßes Telefonieren wieder gesund. Sie braucht ihre Mutter UND ihren Vater. Also... Komm her!", brüllte Lea noch einmal durch das Telefon ihren Ex-Freund an und steckte dann ihr Handy wieder in ihre Manteltasche.

Lea wusste von jeher, dass ihr Ex-Freund Markus so reagieren würde. Schließlich war ihm auch schon zu Zeiten ihrer Beziehung die Arbeit wichtiger, als die gemeinsame Zeit mit Lea.
Das war auch der Grund, warum sich die Ärztin dafür entschieden hatte, ihm auch nach deren Geburt nichts von der gemeinsamen Tochter zu sagen.
Er hätte sich sowieso nicht um Laura gekümmert und hätte Lea auch noch Vorhaltungen gemacht, nachdem Stefanie und Bernd die kleine Maus aus dem Krankenhaus abgeholt hatten. Vielleicht, so hatte Lea einen Verdacht, hätte Markus ihr beigestanden; im Kampf gegen Stefanie.

Aber sie hatte ihr Baby damals weggegeben. Sollte sie sich deswegen keine Sorgen mehr um ihre Tochter machen dürfen?
Was konnte Lea denn dafür, wenn die fast Sechzehnjährige an Leukämie erkrankt war und Lea als Schwangere ihr nicht helfen konnte?

„Es tut mir leid, Markus. Ich werde dich nicht mehr mit unserer Tochter nerven. Aber dann komm nicht in ein paar Wochen oder Monaten hierher nach Leipzig und will mit Laura reden. Dann kann es nämlich sein, dass unsere Tochter tot ist.", fauchte Lea, als sie ihr Handy weggesteckt hatte.
Sie konnte sich nicht vorstellen, wie Markus jetzt mit ihr umging. Dass seine Aussagen danach klangen, dass er sich nicht einmal um Laura kümmern wollte, wenn sie todkrank war.
„Ich möchte mal sehen, wie du reagierst, wenn du erfährst, dass unsere Tochter ihre schwere Krankheit nicht überlebt hat. ... Du kannst dich nicht aus der Verantwortung unserer gemeinsamen Tochter gegenüber stehlen. Sie braucht dich. Vor allem jetzt, wenn sie todkrank ist... Sie wird vielleicht nicht mehr lange leben."

Plötzlich fiel Lea ein, dass ihr Handy angezeigt hatte, es wären unbeantwortete Anrufe gespeichert. Schnellstens holte sie das Handy wieder aus ihrer Tasche und tatsächlich – 10 verpasste Anrufe von Dr. Heilmann aus dem Büro und weitere 5 Anrufe von Dr. Globisch.

„Laura... Meine kleine Laura... Was ist denn jetzt nur mit dir nicht in Ordnung? Mein kleines Mädchen... Was fehlt dir?", fiel Lea ein und sie rief sofort bei der Chefärztin im Büro an.
Warum sonst sollte man Lea so oft anrufen, wenn es nicht um ihre Tochter ging? Lea spürte ganz genau, wie es ihr das Herz stehen blieb, während sie darauf wartete, bis die Chefärztin an ihr Telefon im Büro ging.

„Sachsenklinik Leipzig, Büro Dr. Globisch, Dr. Heilmann am Telefon...", tönte Lea die Stimme von Klinikchef Heilmann entgegen und die Neurochirurgin, die sich kaum nach Laura zu erkundigen traute, schluckte noch einmal kurz.
„Dr. Heilmann... Hier ist Dr. Peters... Sie haben versucht, mich zu erreichen?", fragte Lea den Klinikchef und Roland antwortete: „Ja, Frau Dr. Peters. Ich muss mit ihnen sprechen... Es geht um ihre Tochter Laura."

In Lea drehte sich sofort der Magen um und sie fragte erschrocken: „Was... Was ist mit meiner Tochter? Hat sie irgendwas... Geht es ihr wieder schlechter?"
Die erfahrene Neurochirurgin suchte in näherer Umgebung eine Möglichkeit, um sich festzuhalten, doch weit und breit war weder eine Bank, noch eine Häuserwand zu sehen.

„Ich habe bei ihrer Tochter den Verdacht, dass sie sich langsam aufgibt... Frau Dr. Peters, ihre Tochter hat wieder sehr hohes Fieber, Dr. Globisch ist gerade bei ihr und kümmert sich um Laura. Aber ihre Tochter ruft andauernd nach ihnen...", berichtete Roland der besorgten Mutter und Lea nahm sich vor, sofort in die Klinik zu fahren.
„Ich bin sofort wieder in der Klinik... In einer viertel Stunde bin ich da...", versprach Lea und steckte ihr Handy wieder zurück in ihre Handtasche. „Laura, mein Liebling. Ich bin gleich wieder bei dir. Versprochen, ich bin bald wieder in deiner Nähe..."

Ihre Beine begannen zu zittern und in ihrem Bauch rumorte es kräftig. Lea zuckte kurz unter Schmerzen zusammen und hielt sich den Bauch.

„AA.... Auua..." Lea zuckte immer wieder unter starken Schmerzen in sich zusammen. Jeder Schritt gab ihr das Gefühl, dass sich die Welt um sie herum drehte. „AAA..."

„Ist mit ihnen alles in Ordnung? Soll ich einen Arzt rufen?", bot ein junger Mann an, der Lea die Hand auf die Schulter legte. „Nein, danke.... Es... Es geht schon... Aaa...", brüllte Lea und ließ sich auf der Straße niedersinken.
„Ja, Christian Mayer hier... Eine Frau ist vor meinen Augen zusammen gebrochen. ... Ich weiß nicht, was mit ihr ist. Aber sie scheint schwanger zu sein..." Der junge Mann sah auf Lea und die Ärztin, die immer wieder unter Schmerzen auf zuckte, nickte bestätigend. „Zwölfte Woche...", antwortete die Ärztin unter großen Schmerzen.
„Sie ist in der zwölften Woche schwanger, hat sie mir gesagt. ... Ja, sie war zu jeder Zeit bei Bewusstsein. ... Sie scheint sehr starke Schmerzen im Bauch zu haben. ... Nein, sie blutet nicht... Ja, beeilen sie sich bitte. ... Danke..."

Nachdem er einen Notarzt gerufen hatte, wandte sich der junge Mann wieder Lea zu und setzte sich neben die in sich zusammen gesunkene Ärztin.
„Machen sie sich keine Sorgen. Der Notarzt ist bereits auf dem Weg. ... Pschscht... Es ist alles gut...", sprach der junge Mann beruhigend auf die Ärztin ein und streichelte ihr über den Rücken.

„Ich möchte in die Sachsenklinik... Dort bin ich... dort bin ich Ärztin...", flüsterte Lea und hielt sich krampfend ihren Bauch, während der junge Mann ihr weiterhin beruhigend den Rücken tätschelte. „Ich möchte..."
„Machen sie sich keine Sorgen, Frau... Wie heißen sie denn?", fragte der Mann. Er versuchte, die Neurochirurgin von ihren starken Bauchschmerzen abzulenken.

Doch es funktionierte leider nicht, dass der junge Mann Lea ablenken konnte, denn die Chirurgin konzentrierte sich immer mehr auf die Schmerzen in ihrem Bauch und sie flüsterte zur Antwort: „Peters... Dr. Lea Peters... Ich bin Ärztin... Ich bin Neurochirurgin... Mein Baby... Das ist mein Baby... ich... Ich will mein Baby..."

„Machen sie sich keine Sorgen; der Notarzt wird gleich kommen und sie untersuchen. Beruhigen sie sich jetzt bitte. Es wird alles ganz wieder in Ordnung kommen.", erklärte der junge Mann und streichelte Lea vorsichtig über den Kopf. „Ich werde so lange bei ihnen bleiben, bis der Arzt hier ist..."

Leas BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt