Lea trug mit Vorsicht auf die Spitze des Fieberthermometers noch ein klein wenig Vaseline aus der Tube auf und bat die traurige, vor Angst wimmernde, fünfjährige Lilly anschließend, ihre hellrosa Schlafanzughose ein wenig herunter zu ziehen.
„Dann können wir jetzt auch endlich anfangen. Es hat auch lange genug gedauert, bis du vorbereitet bist und endlich Fieber messen lässt, Lilly Sophia. ... Bei deiner Schwester hat es damals ganz sicher nicht so lange genug gedauert, bis sie sich lieb und tapfer ihr Fieber messen gelassen hat. Das wird dir Laura ganz sicher bald selbst erzählen.", ermahnte die Chirurgin das kleine Mädchen liebevoll und streichelte ihr noch einmal über die endlich nackten Beine, nachdem sich das Kindergartenkind ihre Schlafanzughose noch einmal herunter gezogen hatte und nun für die Untersuchung vorbereitet auf dem Bett lag.
„Siehst du, Lilly. ... Jetzt bleib ganz ganz entspannt liegen. Schön tapfer... Lass schön locker, Mäuschen. Es tut nur ganz kurz weh." „Nicht weh machen...", erschrak Lilly und drückte ihre Pobacken wieder zusammen, als Lea zur Sicherheit zugab, die Fieberkontrolle würde dem kleinen Mädchen kurz Schmerzen bereiten.
„Es tut nur ganz ganz kurz weh, Lilly. Da kannst du noch nicht einmal Aua sagen, so schnell ist das Aua auch schon wieder weg. ... Es ist ganz schnell, Mäuschen. ... Möchtest du dich auf den Bauch legen? Dann merkst du nicht, was mit dir passiert..."
„Ich will nicht Fieber messt müssen. Das macht doll Aua. Ich will nicht Aua haben.", weinte Lilly und drückte vor Angst ihre Pobacken immer noch kräftig zusammen, doch Lea hob vorsichtig die Beine des kleinen Mädchens an den Knöcheln an und beruhigte Lilly.
„Süße, es passiert nichts... Ganz ruhig; es passiert nichts mit dir. Ich möchte nur kurz pieksern. Das ist nicht schlimm... Versprochen. Schön deine Püppi kuscheln. ... Kuschel dich an deine Püppi, Lilly. Und dann ist das ganz schnell vorbei. ... Wie war denn die letzte Reise von deinem Papa und dir? Wo wart ihr denn da?", versuchte Lea, während sie die allerletzten Vorbereitungen für die anstehende Fieberkontrolle der kleinen Lilly traf, das Mädchen davon abzulenken, was gleich mit ihr geschah.
Doch die fünfjährige Lilly Sophia spürte trotzdem ganz plötzlich bei Leas letzten Vorbereitungen auf die anstehende Temperaturkontrolle, dass wohl in ein paar Augenblicken irgendetwas Schreckliches mit ihr passieren würde und sie zuckte kurz zusammen.
„Ich will das nicht, Tante Lea. Ich will nicht... Mach bitte bitte bitte bitte nichts mit mir, Tante Doktor Lea. Ich will nicht Aua Aua... Tante Lea, ich hab Aaaangst. Ich will nicht. Mach bitte nichts mit mir, Tante Lea... Ich will das nicht... NEEEEIN! Niiiicht, Tante Lea, mach bitte bitte nicht Auuu bei mir. Ich hab...", weinte das Mädchen und klammerte sich an ihrer Puppe, die in ihrem Arm lag, fest, während Lea ganz sanft die beiden Pobacken ihrer kleinen Patientin ein wenig auseinander drückte und das Fieberthermometer langsam einführen wollte.
Doch dabei lag die Betonung auf "wollte", denn kurz vor dem abschließenden Schritt der Ärztin krampfte sich das kleine Mädchen plötzlich wieder zusammen und brach erneut in heftiges Schreien aus, bevor sie dicke Tränen weinte, womit die Ärztin in dieser Situation wohl überhaupt nicht mehr gerechnet hatte.
„Lilly, Mäuschen. Es ist doch alles guuut, du musst doch jetzt gar keine Angst vor dem Fiebermessen haben. Die Tante Doktor macht das ganz ganz bestimmt nicht zum ersten Mal bei so kleinen Mäusen, wie dir... Pschscht, es passiert dir gar nichts... Guck mal, die Tante Doktor hat doch selbst ein kleines Mädchen. Die Laura war bestimmt auch mal krank, wo sie noch ein kleines Baby war. Und dann hat die Tante Doktor bei ihrem Baby das Fieber gemessen. Hm... Es ist ja alles gleich wieder gut...", beruhigte die Krankenschwester das Mädchen und streichelte ihr über die Wange, während Lea noch einmal die Beine an den Knöcheln des kranken, kleinen Mädchens anhob und so tat, als würde sie nur kurz den ein wenig wunden Po der Patientin betrachten, schmierte der kleinen Maus etwas Salbe auf das Poloch und ließ das kranke Kind anschließend wieder in Ruhe.
Allerdings hatte die kleine Lilly da falsch gedacht - in einem kurzen Moment der Unaufmerksamkeit der Fünfjährigen schob Lea ganz sanft das Thermometer zwischen Lillys Pobacken und das fünfjährige Mädchen fing an, heftig zu weinen und zu schreien.
Zur gleichen Zeit, mitten in der Leipziger Innenstadt, war der Adoptivvater von Laura Estelle mit seiner kleinen Tochter Maja-Amélie immer noch auf dem Weg nach Hause.
Das fünfjährige Kindergartenkind, das nur wenige Wochen älter war, als die leibliche, kleine Schwester ihrer Adoptivschwester, Lilly Sophia, jammerte auf dem Rücksitz, sie wäre ganz krank und müsste zu ihrer großen Schwester ins Krankenhaus.
„Ich hab ganz ganz schlimm heiß, Papa. Ich muss von der Laura Fieber gemesst haben. Ich will zu meiner großen Schwester...", weinte die kleine Maus und ihr Vater erwiderte daraufhin: „Wenn du wirklich Fieber hast, dann fahren wir beide jetzt zusammen wieder nach Hause, du legst dich wie immer auf das Sofa und dann messe ich kurz bei dir. Das ist gar kein Problem, Maja-Amélie. Gar kein Problem, meine große Maus. Das Fieber bei meiner kleinen Tochter messen wir ganz ganz doll schnell im Popo..."
Beruhigend sprach der Vater auf die fünfjährige Maja ein und wartete an einer Ampel, dass endlich die grüne Lampe brannte, während er kurz nach hinten zu Maja sah und sein kleines Mädchen zitternd in ihrem Kindersitz vorfand.
„Du musst gar keine Angst haben, Maja. Das Fieberthermometer tut dir gar nicht so sehr weh. Deine große Schwester Laura hat das Fieber gemessen bekommen von mir und Mama auch immer wieder ganz lieb und brav überstanden und sie war damals sogar bei weitem noch kleiner und jünger und hat viel mehr Angst gehabt, als du. ... Jetzt geht es auch schon wieder weiter, siehst du. Da können wir gleich zu Hause bei dir das kleine Fieberchen messen. Du wirst sehen, wenn du ganz ganz lieb bist, dann tut es auch nicht so sehr weh, wenn ich dich mit dem tollen Fieberthermometer kurz piekern muss. Das ist doch ganz viel weniger schlimm, als wenn du... vielleicht doch noch ein kleines Baby auf die Welt bringst. Deiner lieben Mami tat das ganz ganz doll weh, als die Laura Estelle und du... und die kleine Nina aus der Mami raus gekommen sind. Das tut ganz ganz viel mehr weh, wenn ein kleines Baby auf die Welt kommt, als wenn kurz das liebe Fieberthermometer piekern muss. Ich bin auch ganz ganz vorsichtig bei dir. Dass es bei der Laura immer weh getan hat, das hat etwas damit zu tun, weil ich die Laura immer ganz ganz kräftig festhalten muss. Sonst würde sie vielleicht sogar aus dem Bett fallen, weil sie sich bei der Mama und bei dem lieben und tollen Papa immer so doll schlimm wehrt, wenn Fieberchen gemessen werden muss."
„Aber die Laura ist doch auch schon ein großes Mädchen. Da muss die Mami bei der Laura doch nicht auch noch so doll... Aua Aua Aua machen beim Fieber gemesst machen. Das tut doch der Laura immer ganz ganz doll weh...", erklärte die kleine Maus, doch ihr Vater, der ein großes Geheimnis in sich trug, das ihn mit Laura verband, schüttelte energisch den Kopf und erwiderte: „Kinder müssen aber immer ihr Fieber genauso gemessen bekommen, wie das Mama und ich bei der Laura, bei dir und bei der kleinen Nina machen, meine Süße. Und nur, weil die Laura das nicht mag, wenn wir ihr im Popo das Fieber messen, müssen wir nicht damit aufhören, der Laura zu zeigen, wo es im Leben lang geht. Wir sind doch immer noch die Eltern von deiner großen Schwester Laura... und deswegen können wir auch bestimmen, wo die Laura wohnt und was mit der Laura passiert, wenn sie krank ist..."
„Aber Papi... Die Laura weint doch aber immer so sehr bei dem Pieker... Das tut ihr bestimmt auch ganz doll weh, wenn Mama und du... das machen wollt. Ich möchte nicht, dass Laura Aua Aua hat... und die Nina darf auch nicht Pieks macht bekommt..." „Maja, Schluss jetzt. Ich diskutiere nicht mehr mit dir, mein junges Fräulein. Ich bin der Papi von dir, der kleinen Nina und eurer großen Schwester Laura und ich bestimme, was der Laura Estelle passiert, wenn sie Fieber hat. Ich könnte sogar deiner großen Schwester wieder ein Zäpfchen geben, wenn sie krank ist und ganz ganz doll schlimm Fieber hat. Das wäre auch möglich. Also, hör jetzt auf, Maja und halte dann bloß still, wenn ich dein Fieber messen muss."
„Neeein! NEEEIN, bitte bitte nicht, Daddy. Nicht machen... Das macht weh. Ich will nicht... Nein bitte, Papi. Das ist nicht... Ich will nicht...", weinte Maja und hielt sich kräftig an ihrem Kindersitz fest.
„Dann darfst du hier nicht mehr so doll schwindeln. Das mag dein Papi nämlich gar nicht gerne... Du bist gar nicht krank, sonst wärst du viel mehr müde... Maja! Spiel nicht den sterbenden Schwan. Ich warne dich. Wir gehen gleich zur Frau Doktor und die misst bei dir Fieber, während ich dich festhalte. Und wenn du deinen Papi wirklich angelogen hast, dann sage ich der Ärztin, dass du dich zu Hause ganz schlecht gefühlt hast. Und dann gibt es auch noch hundertzwanzig dicke und große Spritzen in den Popo gegen deine schlimme Krankheit. Also, Maja-Amélie. Ich würde jetzt ganz genau aufpassen, was ich sage und vor allem WEN ich anlüge, mein junges Fräulein..."
„Ich will... Ich will zu die Tante Doktor Lea. Die Tante muss mich gesund machen. Und dann schlafe ich bei der Laura im Bett. Die Laura hat mich nämlich lieb.", erklärte Maja, bevor Bernd auf die Aussage der kleinen Maus erwiderte: „Laura wird gar nicht mehr lange leben... Sie hat eine ganz ganz schlimme Krankheit und muss bald sterben. Der Papa gibt der Laura nämlich eine Spritze gegen das ganz schlimme Fieber und dann schläft deine große Schwester, die liebe Laura Estelle ein... Sie wird auch nichts mitbekommen, wenn sie langsam einschläft und nicht mehr aufwachen wird..."
Der Vater der kleinen Maja lachte in sich hinein und seine kleine Tochter erschrak über die Äußerung ihres Vaters. „Nicht tot macht, Papa. Das tut Laura weh, wenn sie tot macht werde... Ich will nicht, dass Laura Aus Aua hat. Sie ist meine Schwester...", bat die Fünfjährige ihren Papa, doch Bernd erwiderte nur: „Die Laura hat aber ein kleines Baby in ihrem Bauch und das macht deine Schwester ganz doll krank."
„Ich will nicht, Papa. Laura soll nicht tot werden. ... Das Baby hat auch Aua, wenn das tot wird. Du musst das Baby gesund machen, Papa. Du bist doch auch ein Doktor..." „Aber alles kann ich auch nicht wieder gut machen. Die Laura zum Beispiel, die hat eine ganz schlimme Krankheit. Und wenn es ihr ganz ganz schlimm heiß ist, dann muss der Papi eine Spritze machen, damit die Laura ganz lange heija machen kann... Und dann ist das alles für die Laura vorbei, dann tut ihr nichts mehr weh. Und das ist doch schön, wenn der Laura Estelle nichts mehr weh tun kann..."
„Aber meine große Schwester darf nicht tot macht... Ich will nicht, dass Laura tot macht muss...", weinte Maja und hielt sich weiterhin am Kindersitz fest, während ihr Vater wieder mit quietschenden Reifen losraste und am nächsten Discounter anhielt.
„Ich hole mir noch ein, zwei Bier. Und du bleibst hier im Auto. Dein Gejammer kann ich nicht vertragen, wenn wir an der Kasse stehen. Du weißt genau, dass es an der Kasse für dich nichts gibt. Und du bettelst trotzdem noch..."
Bernd knallte hinter sich die Autotür zu und wollte gerade in Richtung Discounter gehen, da öffnete sich die Beifahrertür und Maja kletterte aus dem Auto.
„Papaaa! Paaapa! Ich will mit... Ich will mit...", brüllte die fünfjährige Maja ihrem Vater hinterher und rannte über den Parkplatz des Discounters. „Paaaapa! Ich will mit!"
„Das geht nicht, Maja. Du bleibst jetzt im Auto... Hopp hopp, rein. Du darfst nicht draußen rum rennen, was soll denn das? Ich komme gleich wieder.", meinte Bernd und schloss das Auto, nachdem er Maja wieder festgegurtet hatte, ab.
Doch Maja-Amélie lockerte den Gurt ihres Kindersitzes erneut und öffnete die Autotür, bevor sie auch schon hinter ihrem Vater in den Discounter tippelte.
Ohne seine kleine Tochter Maja-Amélie hinter sich zu bemerken, kaufte sich Bernd zwei Kästen Bier und bezahlte diese, während Maja seelenruhig durch die große Schokoladenabteilung tingelte.
In der Zwischenzeit war Bernd auch schon wieder zu seinem Auto zurückgekehrt, verstaute die beiden Kästen Bier, sah kurz durch die hintere Scheibe in den Kindersitz seiner kleinen Maja, deren Fehlen er nicht einmal bemerkte, und stieg ein.
Maja-Amélie suchte sich in der Zwischenzeit mehrere Packungen ihrer Lieblingsschokolade aus und lief dann zurück zu ihrem Vater in die Getränkeabteilung des Discounters. Doch, oh Schreck, ihr Papa Bernd war nicht mehr da!
„Papa...", flüsterte die kleine Maja und suchte ihren Vater im ganzen Laden, doch Bernd war nirgends zu finden. „Paaapa! Paaapi! Paaapi! Paaapi!"
Langsam bekam es Maja-Amélie mit der Angst zu tun und sie lief rufend und mit Tränen in den Augen durch den Laden, bevor eine Frau auf das kleine Mädchen aufmerksam wurde und Maja als ihr Nachbarskind erkannte.
„Maja, Maus. Hallo, was machst du denn so alleine hier? Wo sind denn Mama und Papa? Und deine große Schwester?" „Papa ist weg. Er mag mich nicht mehr... Ich will zu Laura ins Krankenhaus... Die Mama von Laura soll... Papa holen. Ich..."
„Ich rufe mal den Papa an, dass er dich hier abholt. Das geht doch nicht, Mäuschen. ... Herr Falken, ihre kleine Tochter ist hier. ... Maja steht hier im Discounter vor mir und weint. ... Ja, genau. Holen sie die kleine Maus bitte ab? Sonst müsste ich die Polizei holen und die kleine Maus abholen lassen..."
Eher unfreiwillig kam Bernd schon wenig später im Discounter vorbei und gab der sowieso schon weinenden und jammernden Maja erst einmal noch eine dicke Ohrfeige zur Begrüßung. „Ich hatte dir doch vorhin noch gesagt, dass du im Auto bleiben sollst. Und wer hat wieder nicht auf seinen Papa gehört? ... Ich habe gedacht, du wärst endlich wieder eingeschlafen. Du hast mir doch gesagt, dass du Fieber hast... Wir müssen zu Hause jetzt gleich unbedingt noch dein Fieber messen, weil du vorhin so herum gejammert hast, dass es dir schlecht gehen würde und du sehr hohes Fieber hättest. Du hast es ja auch darauf angelegt, dass Papa dich zu Hause aufs Sofa legt und dann bei dir Fieber misst... Das musst du dann aushalten, wenn es soweit ist. ... Und wenn du wirklich sehr viel Fieber hast, dann fahren wir beide zusammen zu der Stiefmutter deiner großen Schwester, dieser Doktor Peters, ins Krankenhaus. ... Du kannst doch nicht einfach abhauen. ... Das geht nicht! Ich mache das nicht mehr mit dir mit. Du gehst ins Kinderheim, während die Mama nicht da ist..." „Ich will zu Laura ins Krankenhaus... Ich will zu Laura. Sie muss mich trösten...", schrie die kleine Maja, die eine Tafel Kinderschokolade in der Hand hielt.
Bernd, der die Nase von seiner kleinen Maja-Amélie voll hatte, schleifte seine Tochter rücksichtslos und ohne auf die Straße zu achten, zu seinem Auto und versuchte, das weinende Mädchen durch ernstes Anschreien irgendwie zur Ruhe zu bringen.
„Komm jetzt mit, ich bringe dich nach Hause, dann legst du dich aufs Sofa. Ich muss bei dir Fieber messen, du hast gejammert, dein Fieber wäre ja sooo hoch. ... Und, wenn du wirklich hohes Fieber hast, dann fahre ich alleine zu Laura ins Krankenhaus und lasse dich bei den Nachbarn zu Hause. Das hast du jetzt davon. ... Ich fahre ohne dich zu deiner Schwester..."
Doch Maja, die es einfach überhaupt nicht mochte, an Bernds Hand zu laufen und unbedingt zu ihrer großen Schwester in die Klinik wollte, riss sich in einem unbeobachteten Moment los und rannte zu der Frau zurück, die sich der kleinen Maus angenommen hatte.
„Süße, es ist doch alles wieder gut. Dein lieber Papi ist doch immer noch da vorne, guck mal... Na komm, geh doch wieder zu deinem Papi; der bringt dich jetzt gleich wieder nach Hause, Maja... Und dann kannst du bestimmt auch bald wieder zu deiner großen Schwester... Der Papa kauft dir sicher auf den Schreck auch noch eine große Tafel Schokolade, wenn du jetzt ganz lieb mit ihm nach Hause fährst..."
Doch Bernd schien gar nicht so froh zu sein, wegen Maja noch einmal zurück gemusst zu haben und er nahm das kleine Mädchen an die Hand.
Ohne darauf zu achten, ob vielleicht noch von irgendeiner Seite ein Auto kam, lief er mit dem quengelnden und weinenden Kind an der Hand zum Auto.
Maja jedoch schaffte es, sich wieder los zu reißen und rannte zurück zu der jungen Frau, die mittlerweile schon weiter gegangen war, um den Mann nicht zu einem Schlag gegen sie zu ermutigen.
Es waren nur noch ein, zwei Meter, doch plötzlich schoss ein Auto auf Bernd zu und erfasste zuerst die kleine Maja, dann den Vater, der die Kleine aus dem Weg schubsen wollte.
Bernd wurde mehrfach durch die Luft geschleudert und die fünfjährige Maja blieb regungslos liegen.
Sofort liefen die ersten Menschen auf das kleine Mädchen zu und die Frau, zu der Maja wollte, holte geistesgegenwärtig den Rettungsdienst.
„Ja... Debbner hier. Ich muss einen Unfall mit zwei verletzten Personen melden. Auf dem Parkplatz vor dem Discounter auf der Paunsdorfer Straße. ... Ein kleines Mädchen, ungefähr vier oder fünf Jahre alt... und ihr Vater... Das Mädchen liegt bewusstlos hier... Ja, die kleine Maus atmet. Aber sehr schwer... Ich weiß nicht. Aber der Fahrer ist weg. ... Ja, kommen sie schnell..."
Mehrere Menschen waren auch zu Bernd gelaufen, einer von diesen Menschen war auch Rolf Kaminski, der den Mann erkannte und sich sofort kümmerte.
„Lassen sie mich durch, ich bin Arzt. Hallo... Hallo, können sie mich hören? Hallo, Herr... Herr Falken, was machen sie denn für Sachen? ... Hallo, hören sie mich?"
Doch von Bernd kam keine Antwort und Kaminski prüfte die Pupillen und tastete den Bauch des Notfallpatienten ab.
„Wie geht es dem Mann?", fragte Frau Debbner und Kaminski prüfte am Hals den Puls des Mannes. „Er lebt. Es sieht aber nicht gut aus. ... Was ist mit dem Kind? Ist die Kleine bei Bewusstsein?"
„Nein, sie... Sie röchelt ganz komisch. Ich... Können sie bitte... Sie sind doch Arzt. Können sie bitte sich um die Kleine kümmern?" „Prüfen sie, ob die Kleine sich im Mund verletzt hat und dann..."
„Die Kleine stirbt. Sie ist doch... Ich bin doch schuld. Ich hätte sie nicht bei... bei ihrem Vater lassen dürfen. Sie ist doch... Was soll ich nur machen, die Kleine kommt einfach nicht zu sich? Ich mache mir Sorgen. ... Kümmern sie sich bitte um die Kleine. Der Kerl ist es doch nicht wert, dass man sich um ihn kümmert. Er hat die Kleine immer wieder geschlagen und nach ihr getreten, als er sie abgeholt hat. Er hat seine eigene Tochter hier im Laden vergessen... Er hat sich Bier gekauft und ist dann abgehauen, ohne die Kleine mit zu nehmen. Das Kind hat geweint und geschrien, weil sie Angst hatte. Und dann... wie der mit der Kleinen umgegangen ist. ... Sie brauchen den nicht zu retten, helfen sie lieber der kleinen Maus da vorne...", wandte sich Frau Debbner an Dr. Kaminski, der sogleich erwiderte: „Ich muss auch diesem Mann helfen, es tut mir leid. Aber er braucht jetzt meine Hilfe. Für die Kleine ist doch gesorgt..."
„Das Kind atmet nicht mehr!", brüllte eine Frau, die bei Maja geblieben war und Rolf merkte zur gleichen Zeit, dass der Herzschlag von Bernd ausgesetzt hatte.
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Leas Baby
FanfictionSchwanger - für Lea Peters die schockierendste Nachricht, die sie jemals bekommen konnte. Wo sie sich doch erst vor einigen Wochen von ihrem Lebensgefährten getrennt hatte. Nun steht sie vor einem Rätsel... Soll sie das Baby bekommen? Und dann tauch...