Kapitel dreiundzwanzig

188 11 0
                                    

„Wenn Du mich nicht verrätst." Mit einem Ruck zog ich mein Becken zurück, dass ich ihm aufgrund der Arme über dem Kopf entgegenreckte, doch neigte ich mich im selben Augenblick vor, so dass meine Lippen die seine fast berührten.

„Ich hätte nichts dagegen, wenn du Dir nimmst, was Du möchtest.", ein spürbarer Schauer durchfuhr ihn, die Hand die meine Handgelenke fixierte griff fester zu und sein Blick nahm etwas dunkles an. Einen Moment beobachtete er mich stumm, seine Lippen nur wenige Zentimeter von meinen entfernt. Deutlich spürte ich seinen warmen Atem auf meiner Haut prickeln, erwiderte seinen Blick und verharrte äußerlich vollkommen geduldig, auch wenn in mir wildes Chaos herrschte.

„Sag es Lena!"

Schwer schluckend schaffte ich es kaum, seinem Blick stand zu halten. Unfassbare Gier lag darin, ein Verlangen, als würde er schon Jahre auf diesen Moment warten und es hätte nur eines Wortes von mir bedurft, dass er jede Verpflichtung und Loyalität vergessen würde.

„Sag es Lena!", wiederholte er fordernder, mit vor Erregung rauer Stimme. Verwirrung stand in meinem Blick und ich schloss die Augen, als er sich meinen Lippen um eine weitere Nuance näherte. „Sag... das ich Dich küssen soll!" Mir stockte der Atem, denn ich wusste, dass, wenn ich nun nicht reagierte, er mir nichts mehr abkaufen würde. „Bitte." hauchte ich tonlos. „Worum bittest Du, Lena?" Ein weiteres Schlucken folgte. „Nimm es Dir, nimm Dir wonach immer Dir ist." Erwiderte ich flüsternd.

„Du weißt das das meinen Verkauf bedeuten würde." Knurrte er und zog sich merklich stockend zurück.

„Dann lass ich mich mit Dir verkaufen.", seine freie Hand schnellte hinauf zu meinem Hals, legte sich darum, ohne wirklich fest zuzudrücken. Trauer, Verlangen und Zorn stand in seinen dunklen Augen.

„Ich weiß, dass es nicht das ist, was Du willst, spiel nicht mit mir! Du kennst mich kaum, warum solltest Du Dich mit einem Dir völlig Fremden verkaufen lassen? Du hast keine Ahnung, wie meine Welt aussieht, nicht einmal im Ansatz, also mach keine Versprechungen, die Du nicht halten kannst!"

Der honigfarbene Ton seiner Stimme war einem wütenden Zischen gewichen und ich wusste, dass ich nun wirklich überzeugend sein musste. Seine Hand an meinem Hals duldend, nein begrüßend keuchte ich auf, schob ihm mein Becken entgegen und zog die Unterlippe zwischen die Zähne, während ich auf den Innenseiten meiner Wangen kaute.

„Ich habe Dich auf dem Block gesehen und... ich kann es nicht erklären Caspar. Es... ich... Deine Augen... Seit ich sie gesehen habe, war es um mich geschehen und ich habe mir so sehr gewünscht, Dich wieder zu sehen. Ich habe von Dir geträumt, Dich gezeichnet, wenn Du mir nicht glauben kannst, dann sieh Dir mein Skizzenbuch an... und jetzt stehst du hier... nackt vor mir, noch schöner als in meinen Träumen und lässt mich spüren, wie sehr Du mich willst. Auch ich will Dich Caspar, ich will Deine Welt sehen, nein spüren und erleben. Zeig sie mir Caspar, bitte zeig mir, was es heiß Dein zu sein. War nicht ein neues Spiel das was du mir versprochen hast?", hauchte ich atemlos und schluckte so schwer, das er es unter den Fingern spüren musste. Ein Zittern rann durch meinen Leib und ich versuchte Rolands Antlitz aus meinen Gedanken zu verbannen.

„Ich kann Dir nicht meinen Schoß, aber meine Lippen bieten. Dann hast Du genau soviel gegen mich in der Hand, wie ich gegen dich." raunte ich noch immer erstickt.

Seine Hand drückte für einen winzigen Moment nur fester zu, zeigte mir das er durchaus in der Lage war sich zu beherrschen oder über mich zu verfügen, dann löste sich der Griff von meinen Gelenken und er ließ zu, dass ich an den Fließen herabrutschte.

Verlangend wandte ich den Blick zu ihm auf, suchte nach Bestätigung in seinen Augen und schöpfte tief Atem, als er sacht nickte. Langsam näherte ich mich seinem Schaft, berührte flüchtig mit meine Lippen seine pralle, dunkle Spitze, ließ sie darüber gleiten und umschloss ihn fest, während ich weiter zu ihm aufsah. Fest vergrub er seine Hand in meinem Haar, zog zunächst daran, eh er mich gewaltsam, seinen Blick nicht aus meinen Augen lösend, tief an sich hinab drückte. Es war anders als alles was ich zuvor erlebt hatte. Bei Jules war es ein schüchtern, neckendes Spiel, bei Roland pures Begehren, in einer vollkommen unangebrachten Situation, das hier war eine Demonstration von Macht.

Wunsch & WilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt