Kapitel siebzig

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Jesper schien noch zu spielen, also suchte ich sofort unser Büro auf. Roland beendete gerade das Telefonat als sein Blick auf mich fiel und Skepsis in diesen trat. „Was beschäftigt Dich meine Königin?". Vor seinem Stuhl ging ich in die Knie, bettete meinen Kopf an seinem Knie und sah zu ihm auf. „Ich habe gerade mit Jules gesprochen und bin im Gespräch zu dem Punkt gekommen, ob es richtig ist was wir mit Jesper tun, ob er nicht in einer Klinik besser aufgehoben wäre, ob wir ihm vielleicht sogar schaden...oder...ob wir uns schaden?"

Roland griff meine Hände und zog mich ein Stück zu sich hinauf. „Wie kommst Du auf so etwas? Hat er Dir etwas getan?" Energisch schüttelte ich den Kopf. „Nein, nein überhaupt nicht. Ich kann es nicht genau erklären. Ich .. ich glaube ich fürchte mich, weil ich weiß, dass mich zu besitzen sein Ziel war und er es ja auf eine sehr verschrobene Weise erreicht hat. Ich hab Angst, dass Du ihn nicht mehr erträgst und wir ihn wegschicken müssen, ich habe Angst das unsere Entscheidungen ihn endgültig zerstören, oder er es schafft sich etwas zu nehmen, was wir nicht zu geben bereit sind."

Roland hauchte einen Kuss auf meine Hände. „Ich liebe ihn Lena, auf andere Weise als Dich, aber ich glaube kein Arzt dieser Welt kann ihm das geben, was wir tun. Ich bin nicht wütend auf ihn, für das was er getan hat, dafür bin ich viel zu dankbar, dass er es letztendlich verhindert hat. Ja, er hat im Rahmen dessen Dinge getan die viel mehr als nicht Okay waren und er trug und trägt immer noch die Strafe dafür. Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass wir zu hart zu ihm sind, dass er viel mehr Nähe bräuchte um zu gesunden. Wenn Du mehr Zeit mit mir alleine verbringen willst, dann werden wir eine Lösung finden, für mich ist es gut wie es ist und ich freue mich darauf ihm nachher zu zeigen, dass er uns so leicht nicht mehr los wird. Aber Du musst Dir klar sein, ob es das ist was Du willst, bevor wir es tun." Nickend atmete ich erleichtert aus. „Das bin ich, mir ist nur wichtig das Du Dich auf keinen Fall weniger geliebt oder gar vernachlässigt fühlst, weil er Teil von uns ist."

Verständnislosigkeit stand in seinem Blick. „Wieso sollte ich? Er nimmt mir doch nichts weg, er bereichert mich. Hast Du Dich zurückgesetzt gefühlt, als ich Annabelle gestraft habe? War es Dir unangenehm, dass ich sie und nicht dich gefickt habe? Hättest Du nicht gerne Sara vorhin befohlen, dass sie auf die Knie sinkt und um meinen Schwanz bettelte?" Nachdenklich zog die Unterlippe zwischen die Zähne und versuchte ein Grinsen zu unterdrücken. „Wir sind kein klassisches Paar Lena, war Dir das nicht schon klar, als ich Dir angedroht habe, dich im Mannschaftswagen anzuketten? Das hier ist unsere Welt und diese Welt macht aus, dass man ALLE seine Lüste stillen kann und man sich für nichts schämen sollte, was dem anderen auch gefällt."

Er kniff die Augen zusammen und betrachtete mich nachdenklich. „Du... Du hast ihn noch nie mit etwas von Dir belohnt, also nicht wirklich oder? Du hast ihn nie geküsst, er hat dich ohne meine Anweisung nicht einmal anfassen dürfen, oder? Warum? Willst Du es nicht? Oder hast Du angst, dass ich Dich wegstoße, weil ich weiß das es ihn erfüllt?" entsetzt sank er zu mir auf die Knie, Trauer lag in seinem Blick.

„Ich... ich hab das nicht gesehen, Du... Du fürchtest Dich davor mich... mich mit ihm zu verletzen, richtig?" Nur langsam nickend, schluckte ich schwer. Er nahm mein Gesicht in seine Hände. „Oh meine süße, unschuldige Königin, bitte sag mir, dass ich Dich nie verletz habe damit das ich Annabell, Jesper oder sonst wen gefordert habe." Energisch schüttelte ich den Kopf. „Nein überhaupt nicht, für mich ist es unfassbar erregend zu sehen wie Du andere bestrafst oder belohnst, was Du da vorhin mit Jesper getan hast, war das erregendste, was ich je sehen durfte." Nun war es an ihm schwer zu schlucken. Er griff nach meinem Kinn und schaute mir fest in die Augen.

„Kannst Du Dir wirklich nicht vorstellen, dass es mir genau so geht?" Verlegen zuckte ich die Schultern und er schloss mich in die Arme. „Du machst es so leicht zu vergessen, dass dies hier neu für Dich ist. Es klang so natürlich, als Du mich gebeten hast Annabell zu nehmen. Wünschst Du Dir mehr Führung von mir?" Meine Hände glitten an seine Wangen und er ließ es mit skeptischem Blick geschehen. Fordernd legte ich meine Lippen auf seine, strich mit der Zunge darüber und verschaffte mir Einlass. Erst nach einer ganzen Weile löste ich mich wieder von ihm und sah atemlos zu ihm auf.

Wunsch & WilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt