Kapitel hundertdreiunddreißig

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Ich lächelte Jacob zu und er nickte mir knapp und sichtlich angespannt zu, bevor wir uns ins Abteil quetschten. Damian und Yeva setzten sich zu beiden Seiten der Tür auf den Boden und ich versuchte lautlos ins Bett zurück zu kehren. Es war Caspars musternder Blick der zuerst auf mich fiel und er lächelte. Sanft strich ich ihm die verschwitzten Haare aus der Stirn und er schloss genießend die Augen. Als sein Blick erneut auf mich fiel, deutete ich ans Fußende des Bettes und er zog fragend die Brauen zusammen. Ganz nah neigte ich mich an sein Ohr und flüsterte: „Wir sind gleich in Warschau, Jacob hat darum gebeten das wir zusammen sind, damit er uns im Notfall besser verteidigen kann." Caspar nickte sacht und ich zuckte zusammen, als Rolands tiefe, warme Stimme erklang: „Er hat ja auch vom Besten gelernt." Grunzend rollte ich mich über Caspar zu meinem Herrn. „Guten Morgen mein Donnergott, hast Du gut geschlafen?" Er seufzte, streckte sich unter mir, was ich unglaublich unwiderstehlich fand und gähnte verhalten. „Ich mag das Geräusch der Räder auf den Schienen und das wir fahren, das wirkt sehr beruhigend auf mich. Aber ich muss feststellen, dass meine Sklavin sich schon wieder aus dem Bett geschlichen hat. Was meinst Du Caspar, werden wir sie zuhause anketten?" Auf Caspars Lippen legte sich ein diabolisches Grinsen. „Ich verstehe sowieso nicht, warum Du das nicht schon lange tust." Gespielt genervt rollte ich mit den Augen. „Weil er kein nasses Bett will." Roland krauste die Nase und ich küsste ihn sacht. „Das ist ein Argument, dann brauchen wir so eine Hunderückhohlleine."

Bedrohlich knurrte ich zu Rolands Worten: „Oooooder wir lassen der geliebten Frau und Schülerin einfach ihre Freiheit, die hat sie nämlich ganz gerne... allerdings fürchte ich, dass ihr sie mir gleich nehmt, denn ich muss euch etwas gestehen.

„Hast Du endlich den armen Jacob entjungfert?" ulkte Caspar und erntete einen bösen Blick von mir. „Nein, ich hab genug Männer, aber danke für Deine Fürsorge, Master." Unter gesenktem Blick murmelte ich: „Ohne euer Wissen oder eine Absprache, habe ich eine Entscheidung über Damian und Yeva getroffen." Die Blicke der beiden wunderschönen Männer hefteten sich mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis auf mich. „Ich möchte, dass Damian die Verantwortung für Yeva übernimmt. Er wird dafür verantwortlich sein, dass sie unsere Sprache lernt, dass sie versteht wie unsere Welt funktioniert und, wenn sie sich dazu bereit erklärt lernen zu wollen, dann wird er ihr die Lektionen weitergeben, die Caspar und ich ihm beibringen." Roland rieb sich nachdenklich den Bart und wiegte den Kopf.

„Von mir aus." Waren Caspars einzige Worte dazu. „Sie wird, so sie sich denn dazu entscheiden einen Ring tragen zu wollen, unser Wappen tragen, nicht das der Ivanows und natürlich werden Caspar und ich ihre Ausbildung überwachen." Caspar hob die Hände. „Tut mir leid meine Schöne, aber bei dem Straßenköter bin ich raus, ich bilde Dich aus, helfe Dir bei Damian aber sie ist eure Sache." Skeptisch wölbte ich eine Braue und betrachtete ihn nachdenklich.

„Warum? Weil sie nicht Deinem Schönheitsideal entspricht?" Caspar setzte sich auf und zog die Knie an den Leib. „Nein Lena und selbst wenn es so wäre und ich sage nicht, dass es so ist, würdest Du mir das vorwerfen? Hat mich der Kragen dazu verpflichtet alles gut zu finden und zu ficken, was Dir gefällt? Ich würde auch Jacob nicht vögeln und der ist nun wirklich ein hübscher Mann. Es geht mir darum, dass ich nicht noch mehr Menschen an mich heranlassen will. Ich liebe Roland, ich liebe Dich, ich dulde, das ich Damian mit ausbilde und von Zeit zu Zeit Anna vögel, aber noch ein Mensch ist mir zu viel."

Nachdenklich betrachtete ich ihn und hauchte letztendlich einen Kuss auf seinen Fuß. „Verzeih mir, dass ich Dir Oberflächlichkeit unterstellt habe." Er wiegte den Kopf.

„Das mit dem verzeihen überlege ich mir noch." Sanft strich er mir durchs Haar und ich wandte den Blick an Roland. „Du bist still Herr meines Herzens, habe ich Dich mit meiner Entscheidung verärgert?" Immer noch fuhr er sich nachdenklich durch den Bart.

Wunsch & WilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt