Kapitel einunddreißig

185 9 18
                                    


Mir wurde der Knebel vorerst nicht wieder angelegt und ich empfand Dankbarkeit darüber. Caspar behielt seinen allerdings, was es schwer machte wirkliche Worte zu wechseln. Soweit es die Ketten zuließen hielt er meine Hand, lauschte geflüsterten Worten die von Aufregung sprachen und schaffte es sogar mit Handfesseln und durch die Gitterstäbe meine Haare mit einem geflochtenen Kranz zu bändigen, das sie mir zwar noch lang über den Rücken aber nicht ständig ins Gesicht fielen.

„Würdest Du Dich mehr über einen Herrn oder eine Herrin freuen?", gleichgültig zuckte er die Schultern bedeutete damit wohl, dass es ihm wirklich egal sei und ich ertappte mich selber bei dem Gedanken, wie es wohl wäre, wenn er zu meinen Füßen kniete. Verwirrt über meine seltsamen Gedanken schüttelte ich den Kopf und konzentrierte mich auf die Vorfreude, von Roland ersteigert werden zu dürfen. Die Käfige um uns füllten sich immer mehr. Manche der Gesichter kamen mir wage bekannt vor, viele aber nicht.

Als sich die Tür ein weiteres mal öffnete, sprang ich auf. Es war Josephine die hereingebracht wurde. Als sie mich sah versuchte sie ein Lächeln in den Knebel zu bringen, was ziemlich skurril wirkte. Auch Caspar nickte ihr wohlwollend zu. Da sich ihr Käfig außerhalb meines Sichtfeldes befand, vermochte ich aber nicht mich weiter mit ihr zu beschäftigen. Nachdenklich fragte ich mich, warum sie ihre Herrin so schnell weg gab und verlor mich in Gedanken darüber, ob Roland je auf die Idee kommen würde, mich wieder verkaufen zu wollen.

Die Zeit verging nun zügiger und ich merkte, das die Auktion begonnen haben musste, denn nun wurden die Menschen wieder hinaus, statt hinein gebracht. Markus legte mir meinen Knebel wieder an und ich verpasste die Gelegenheit zu fragen, warum Caspar und ich nicht unter den Ersten waren, die auf den Block treten durften.

Nach gefühlten Unendlichkeiten, die Universen hätten vergehen und entstehen lassen können, war ich endlich an der Reihe.

Mit zitternden Knien folgte ich Markus, der mich zu einer niedrigen Tür brachte, durch die ich gebeugt auf die kleine Bühne treten musste, ein Detail, das mir bei der ersten Versteigerung der ich beiwohnte verborgen geblieben war. Den Auktionator kannte ich nicht aber ich hatte keine Zeit ihn eingehender zu betrachten.

„Kommen wir zu einem unserer Höhepunkte des heutigen Abends!", sprach er. So unauffällig wie möglich, schaute ich mich unter weit gesenkten Lidern, mit gestrafften Schultern, im Publikum um. Zu meinem Entsetzen fand ich Roland nicht. Demütig kniete ich in der Weise nieder, wie ich es bei der ersten Auktion von den anderen Sklaven gesehen hatte und lauschte den Worten des Auktionators.

„Das verehrte Gäste ist Lena."

Die Aufzählung meiner Daten war sachlich

„Alter: 21

Adelstitel: Keine

Präferenz: Männlich

Einwilligung: Erforderlich"

Ein enttäuschtes Raunen ging durch die Menge

Verfügbarkeit: bisher eins von drei mit Einwilligung zum Ausbau auf drei von drei

Fetisch: Unbekannt mit Hang zu Bondage

Kinks: Erniedriegung und Rollenspiel",

Verwirrt stutzte ich, das waren keine Angaben, die ich selber gemacht hatte.

Nogos: Unbekannt

Dominant: Unbekannt

Submissiv: Ja

Masochist: Unbekannt

Sadist: Nein

Erniedrigung: Ja

Wunsch & WilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt