Kapitel hundertzwölf

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Lektion fünf: Umgang mit Personal!"

Erklang Caspars Stimme und ich sank in die Knie. Er trat hinter mich, strich mir übers Haar und raunte. „Diese Männer und Frauen sind zu Deinem Schutz hier Lena. Sie sollen Dich weder unterhalten, noch kannst Du sie zu Deinen Freunden machen." Er trat vor mich und blickte auf mich hinab legte zwei Finger unter mein Kinn und hob meinen Blick. „Sieh mich an!" Zögerlich sah ich ihm in die Augen. „Ich verstehe Dein Bedürfnis danach die Menschen zu kennen die sich um Dich herum befinden, aber es ist nicht wichtig wer er ist und wie er heißt. Sein Job ist es für Deine Sicherheit zu sorgen, er wird nicht Dein Freund sein und nicht einmal sein Name ist für Dich von Belang, denn er ist einer von vielen Menschen die für Deine Sicherheit sorgen und Du wirst ihn dabei weder stören, noch ablenken, hast Du das verstanden?" Fest presste ich die Lippen zusammen. Es war mir absolut gar nicht recht, dass er dies mit mir hier tat, doch ich sprach relativ gefasst. „Ja Master, ich habe verstanden, dass ich mein Wachpersonal nicht von ihrem Job mich zu beschützen ablenken darf und das sie keine Freunde sind." Wut flammte heiß durch meine Adern und trotz aller Gegenwehr konnte ich nicht verhindern, dass Tränen meine Augen eroberten. Wie sehr ich sie selbst doch verachtete.

„Roland, Dein Mann, Dein Herr hat entschieden, dass Du dieses Schutzes bedarfst. Hinterfragst Du seine Entscheidung? Zweifelst Du an, dass er weiß was gut für Dich ist? ...willst Du ihn enttäuschen?"

Unter Aufbietung all meiner Kraft riss ich mich zusammen, denn alles in mir schrie danach, seine Hand weg zu schlagen, aufzustehen und ihm ins Gesicht zu spucken, ihn anzuschreien, dass ich trotz allem auch eigene Gefühle und Entscheidungen zu treffen hatte, dass ich Rolands Bedürfnis verstand aber unter dem Gedanken erstickte, rund um die Uhr bewacht zu werden. Was ich antwortete war:

„Nein Master, ich will ihn nicht enttäuschen" Warm lächelte er auf mich hinab und das brach meine Mauer mit einem Knall und ich knurrte:

„Ich habe nicht verlangt das er mich fickt oder mein Freund ist, ich will seinen Namen und sein Gesicht kennen, ich will ALLE Namen und Gesichter kennen, wenn ihr mich in einen verfickten, goldenen Käfig sperrt. ICH bin beschossen worden ICH muss damit klar kommen, ja, ich weiß wie groß eure Sorgen sind und dass es einzig meinem Schutz dient, gib mir verdammt nochmal die Chance mich daran zu gewöhnen und auf meine Weise damit klar zu kommen. Er ist..."

Ich deutete auf den Soldaten, der immer noch sehr nah neben uns stand, aber die Umgebung im Blick hielt. „...Keine Methode eines Sadisten der mich foltern will, nichts woran ich mich als Strafe gewöhnen muss um mich selber zu beherrschen, er ist ein Mensch der in MEIN Leben tritt, der mitbekommt was hier passiert der verdammt nochmal NICHT IN UNSERE WELT GEHÖRT und dem ich mich trotz allem nicht weniger offenbaren muss als all denen die...." Er schlug mir ins Gesicht.

„Schweig!" Entsetzen trat in meinen Blick, ich keuchte erschrocken auf und kroch von ihm zurück.

„Bleib!" befahl er leise aber scharf.

„Roland hat gesagt ich werde sie kennenlernen, Bastard! Schlag mich nie wieder für etwas wofür ich die Erlaubnis habe oder Du wirst keine Möglichkeit mehr haben auch nur einen Befehl an mich richten, Svoloch!"

Mit einem Ruck erhob ich mich, trat auf ihn zu, meine Augen spürten Funken, doch er blieb einfach nur ruhig stehen, beobachtet mich.

„Ich weiß, dass Du mich ausbilden sollst, ich bin Dir dankbar dafür aber ich bin nicht Deine verfickte Schlampe, an der Du Deine Wut auslassen kannst, weil Du was? ... So verzweifelt bist wie ich, über das was mit uns passiert? Oder bist Du wütend weil ich Dein Spielzeug kaputt gemacht habe?" Er wölbte eine Braue, schwieg aber weiterhin, wich auch nicht zurück als ich in seinen personal space trat.

Wunsch & WilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt