Kapitel hundertsechsundzwanzig

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Aufrecht saß Roland in seinem Bett und ein Strahlen erfasste seine Augen, als er mich aufrecht gehend und nicht mehr am Boden zerstört, ins Zimmer zurückkehren sah. Doch auch wenn es mir schwer fiel nicht zu ihm zu stürzen, so war es doch Jules Bett, an das ich zuerst trat. Seinen Blick suchend nahm ich behutsam seine verbundene Hand in meine. Es gelang mir  bei seinem Anblick sogar, nicht in Tränen auszubrechen, als ich erst einen Kuss auf den Verband an seiner Hand und dann auf seine Stirn hauchte. Er berührte zaghaft meinen Nacken, legte seine Stirn an meine.

„Wellcome Back Tausendschön." flüsterte er leise. Nur widerwillig zog ich mich ein Stück von ihm zurück und betrachtete sein abheilendes Gesicht.

„Hab ich jetzt endlich ne Chance, Dich in Valorant zu besiegen?" Flüsterte ich mit einem Deuten auf seine Hand. Er biss sich auf die Lippen in einer Mischung aus Schmerz, Lachen und Bewunderung und erwiderte sarkastisch: „Vielleicht, schließlich trägst Du nun ein Stück des Großmeisters in Dir." Nun war ich es, die zwischen Schmerz, Lachen und Anerkennung schwankte und mich mit einem Lächeln von ihm löste.

Caspar war neben mich getreten, kniete sich zu meinen Füßen nieder aber ich schüttelte den Kopf, sank zu ihm auf die Knie.

„Ohne Deine Lehren an mich, hätte keiner von uns überlebt, Master. Sag mir wie ich Dir danken kann und ich werde alles Menschen mögliche tun, um Dich zufriedenzustellen." Er erhob sich, legte zwei Finger unter mein Kinn und sah mich lange an.

„Indem Du keine Witze darüber machst, dass Du mich in Dir trägst." sprach er streng. Lange erwiderte ich seinen Blick, biss die Lippen zusammen und nickte sacht.

„Sag es!" Schwer schluckend und tief atmend, hielt ich seinem Blick noch immer stand.

Es war Roland den meine Gesichtskirmes aus der Fassung brachte und er prustete als erster los, was all meine Dämme brechen ließ. Noch immer sah Caspar ernst auf mich hinab und sprach trocken:

„Was habe ich Dir über das Verlachen Deiner Meister beigebracht? Ich sehe, wir haben noch eine menge Arbeit vor uns, was Deine Selbstbeherrschung betrifft."

Krampfhaft versuchte ich mich selbst unter Kontrolle zu bringen und es gelang mir zumindest in Teilen. Er griff nach dem Ring meines Reifes und zog mich zu sich hoch. „Geh und hohle Dir Deine Belohnung bei Deinem Herrn ab, dafür, dass Dein Scharfsinn und Dein weises Handeln uns daraus geholt hat. Auf Glauben wäre ich niemals gekommen." Er küsste mich fordernd, bevor er mich in Rolands Richtung schob.

Roland öffnete die Arme und ich kroch hinein, schmiegte mich mit einem Lächeln an ihn und sah zu ihm auf. „Sag mir bitte wie es Dir geht, mein geliebter Mann und Herr?" Brummend hauchte er mir Küsse ins Haar.

„Besser, seit ich sehe, dass Du zu uns zurück findest und wenn Du mir vergeben hast, dass meine Leute nicht rechtzeitig bei euch eingetroffen sind, dann wird es mir noch besser gehen." Unter sachtem Zittern streckte ich meine Hand zu ihm auf, streichelte seine bärtige Wange und alles was ich spürte war Liebe und Dankbarkeit in seinen wundervollen Augen ertrinken zu dürfen. „Ich weiß nicht ob sie etwas hätten ausrichten können, er war sehr gut vorbereitet. Er wusste eine Menge über uns und mit Sicherheit auch über welche Mittel Du verfügst. Ich denke bei einem Zugriff hätte er einen Weg gefunden uns alle zu töten." Roland nickte. „Ja, das hat Jacob auch vermutet, er sagte auch, dass jeder Zugang mit Sprengfallen gesichert war." Knurrend vergrub er das Gesicht in meinem Haar. „Was ich nicht verstehe ist, warum er euch zwar die Handys genommen hat, aber Deinen Reif haben sie Dir gelassen?" Er schüttelte den Kopf und ließ sich mit einem leisen Stöhnen zurücksinken, mich dabei nicht aus seiner Umarmung entlassend.

„Ich weiß gar nichts über die Beweggründe, noch verstehe ich was Damian oder Andrei mit Bellton zu tun haben. Es ist wichtig für mich, das aus Damians Mund zu hören, aber kannst Du mir sagen wie Andrei da mit drin hängt?"

Wunsch & WilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt