Kapitel achtundneunzig

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„Möchtest Du das wirklich meine Königin?" Nachdenklich krauste ich die Nase. „Ich weiß es nicht, es fühlt sich merkwürdig an, aber ich würde es gerne verstehen und vor allem möchte ich darin überzeugend sein, wenn ich Ringgebern begegne, deren Fetisch darin liegt. Ich glaube meine Wolfsdarbietung hätte sie nicht überzeugt." Grinsend griff ich nach Caspars Chokerkette und führte ihn mit mir. „Ich fand Dich sehr überzeugend Herrin." Flüsterte Caspar und ich hielt inne um ihm einen Kuss auf die Nase zu hauchen. „Du bist ja auch hier um mir zu schmeicheln, in diesem Fall vertraue ich Deinem Urteil kein Stück mein Hübscher." Flüsterte ich und drückte ihm einen weiteren Kuss ins Haar.

Andrei und Roland stießen an, tranken und damit schien ihr Deal und damit mein Schicksal, besiegelt. Roland hatte mich auf seinen Schoß gezogen und hielt meine Taille umfangen, während ich Caspar zu seinen Füßen kraulte. Backscha saß auf der anderen Seite und ließ sich von Roland kraulen. „Wenn ich euch so sehe denke ich mir, was Du chälst davon, wenn ich Backscha lasse hier. Ich komme zurück in einer Woche und wenn Deine Lena dann möchte ich nehme sie mit nach St. Petersburg."

Hart schluckend senkte ich den Blick doch schwieg ich, Rolands Antwort abwartend. Ich war mir nicht sicher, was ich vom spontanen Deal halten sollte oder ob ich bereit war, mich mit dieser Thematik auseinander zu setzen. Wie sollte ich Bakscha etwas lehren, was ich selbst kaum verstand? Und konnte ich mich wirklich darauf einlassen, mich so sehr in einer Rolle zu begeben wie die Katze und der Hund es taten? Mich derart zu entmenschlichen? Da war ich mir gar nicht mal so sicher.

„Spontan wie ich Dich liebe Andrei, aber das ist nichts was ich über Lenas Kopf hinweg entscheiden möchte. Ob Du Bakscha bei uns lässt, ist Deine Sache, ich denke er könnte hier eine Menge neuer Dinge kennenlernen, aber ob ich Dir Lena mit nach Russland geben kann, das kann ich Dir einfach noch nicht zusagen."

Andrei rief Bakscha zu sich und ließ ihn sitzen. „Ich verstehe, habe ich viele Tiere zum schmusen in mein Haus, aber Du nur eine Frau. Ich weiß auch nicht ob ich könnte geben meine ab, wenn ich endlich fände richtige." Roland nickte grinsend. „Du kennst mich einfach zu gut. Doch wenn Du wirklich nächste Woche kommst um Bakscha wieder zu holen, dann musst Du das Wochenende einplanen. Wir haben hier eine Auktion und wer weiß, vielleicht ist ja auch etwas für Dich dabei."

Andrei hob eine Augenbraue und trank schmunzelnd den nächsten Wodka mit Roland. „Vielleicht ich stelle mich einfach selber auf Block und warte was Schicksal mir bringt, wenn Du hast genug Schnaps für mich." Sie lachten ausgelassen.

„Du weißt schon dass auf dem Block der dienende Teil steht, oder? Obwohl, warum nicht mal etwas neues ausprobieren, wir könnten ja auch mal eine Master-versteigerung anbieten und sehen ob es angenommen wird." Augenblicklich wandte ich mich auf seinem Schoß um und funkelte ihn an. „Wag es Dich nicht, dich selber anzubieten, ich bin arm wie eine Kirchenmaus."

Verwirrt runzelte er die Stirn und sah mich ungläubig an. „Wie kommst Du denn darauf?" Nun war es an mir die Stirn zu runzeln. „ich..habe mein Studium pausiert, arbeite nicht mehr im Kunsthandel und habe auch sonst keine Einnahmequellen?" Sein Kopfschütten mit zusammengekniffenen Augen sagte einfach nur WTF.

„Du bist Gräfin Lena Binnenberg, es gibt vieles was Du bist, aber arm gehört sicher nicht dazu und falls Du es vergessen hast, selbst wenn Du nicht meine Frau wärest, ich habe dich ersteigert, das Geld gehört den Ersteigerten." Er schloss mich fester in die Arme. „Wie kann man nur so unschuldig sein?" flüsterte er, mein Haar zurückstreichend und einen Kuss auf meinen Hals hauchend. Nachdrücklich schob ich ihn ein Stück von mir, um ihm in die Augen sehen zu können.

„Verzeih, aber was hat das mit Unschuld zu tun, wenn ich nicht davon ausgehe, dass Dein Geld meines ist? Du gibst mir alles was ich brauche, bis ich mit Caspar bei Chanel stand habe ich mir nicht mal Gedanken darüber gemacht, ob ich überhaupt noch Geld besitze." Hilflos zuckte ich die Schultern. „Und so lange Du Dich nicht versteigern lässt, wird es für mich auch keine Bedeutung haben, denn ich habe soviel mehr, als ich mir je erträumt hätte, mit Dir an meiner Seite." Andrei hob eine Braue und sah mich lange an. „Chast Du vielleicht Schwester, oder ist Deine Mumiya zu haben? Kenne ich wenig Menschen die nicht haben wollen Geld und tun alles dafür."

Wunsch & WilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt