Caspar musste nicht läuten, da wurde uns die Tür schon von einem blonden Jüngling Marke Fuckboy geöffnet, den ich eindeutig als Carlas „Assistenten" wiedererkannte.
„Die Madame erwartet euch bereits." sprach er mit geschulter Stimme und einer Verneigung. Zielsicher geleitete er uns zu einer Flügeltür, hinter der sich ein tanzsaalgroßer Raum eröffnete, welcher uns mit unzähligen Sitzmöbeln aus verschiedenen zeitlichen Epochen begrüßte. Auf einem gemütlich anmutenden, roten Samtsofa saß der Mann dem meine Liebe galt und unterhielt sich angeregt mit Carla, die ..wie sollte es auch anders sein.. auf einer Ottomane thronte als wäre die Welt dazu gemacht, sich vor diesem edlen, thronenden Wesen zu verneigen.
Caspar deutete mit einer Geste auf den Boden zu Rolands Füßen, welcher mich nur fassungslos betrachtete. Mich im Chanelkleid und in stolzer Haltung vor ihm stehen zu sehen, schien aus irgendeinem Grund eine Vorstellung zu sein, die er nicht mit dem Bild überein brachte, dass sich ihm offenbarte. Katzengleichen Schrittes, trat ich an die mir angezeigte Stelle, raffte das teure Kleid und ließ mich elegant vor ihm auf die Knie sinken, erhobenen Hauptes aber gesenkten Blickes. Caspar nahm auf dem Sofa neben Roland platz und reichte ihm sein Handy, doch wie Roland darauf reagierte vermochte ich aus meiner Haltung nicht zu erkennen.
„Sie trägt nur Teile, doch sie ist sogar in der Lage, sich selbst Strafe zukommen zu lassen." Lächelnd genoss ich Rolands Griff an mein Kinn, als er meinen Blick an sich hob und sacht nickte. Er sprach kein Wort an mich, während er das Display berührte.
Meine Hände verkrampften sich und meine Haltung wurde noch eine Nuance straffer, als der Schmerz mich abermals traf, doch ansonsten gelang es mir zu meiner Verwunderung ganz gut, mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich der Strom reizte, den er durch die empfindlichsten Bereiche meines Leibes schickte.
Wenn auch nur unter großer Mühe, so schenkte ich ihm sogar ein sachtes Lächeln, eh meine Hände es schafften, sich aus der Verkrampfung zu lösen. Roland hob eine Braue und wandte sich Caspar fassunglos zu. „Und, Du bist Dir sicher, dass sie funktionieren und die Akkus noch Strom haben?" Caspar zog das Samtkästchen aus der Sakkotasche und befestigte eine der Klemmen an Rolands Zeigefinger. Erneut berührte dieser das Dispaly und zuckte erschrocken zusammen, als er die Heftigkeit des Stromschlages zu spüren bekam. „Bitte sag mir nicht, dass sie einen der Plugs trägt!" keuchte er erschrocken. Caspars Lächeln vertiefte sich. „Nein mein Herr, nicht einen, zwei und fast die gleiche Reaktion zeigte sie mit allen fünf. Das Du den Schmerz spürst, zeigt vielleicht deutlich, dass die Akkus noch genügend Kraft besitzen."
Carla hielt auffordernd die Hand auf und Roland befestigte die Klammer, ihrer langen Nägel wegen, an der weichen Haut zwischen Daumen und Zeigefinger ehe er abermals tippte. Schweiß trat auf meine Stirn und diesmal verkrampften sich nicht nur meine Hände sondern auch meine Schenkel. Ich fragte mich ernsthaft, ob sie vergessen hatten, dass es jedes mal auch mich traf oder ob das zu meinem Test gehörte. Carla keuchte laut auf, als der Stromschlag sie erwischte.
„Ayayayyyy!" rief sie aus und auch sie sah mich beinah entsetzt an. „Du...fühlst da aber schon alles, Schätzchen, oder?" Sie vollführte eine dramatische Geste um ihren Unterleib. „In der Tat." sprach ich, nach dem ich auch meinen Atem wieder unter Kontrolle gebracht hatte.
„Wäre dem nicht so, müsste ich Caspar auch leider töten, aber das Gegenteil ist der Fall, es wird sie darin unterstützen alles noch intensiver wahrzunehmen, da durch beide Impulse zugleich der Beckenboden trainiert wird." sprach Roland grinsend. Errötend schenkte ihm ein Lächeln und sah zu Carla auf. „Ich fühle mich empfindsamer als zuvor, durch die Reizung, nicht abgestumpft."
Er nickte mit einem Anflug von Skepsis im Blick, dann nahmen seine Züge die Weichheit an, die ich den ganzen Tag schon ersehnte.
„Ich wusste immer wie tapfer Du bist." raunte er an meine Lippen, als er sich zu mir hinabbeugte und diese sanft mit seinen strich, während sein Finger das Herz des Displays berührte. Die Vielzahl der Emotionen übermannten mich schlicht und ich konnte nicht anders, stöhne ungehalten in den Kuss und spannte mich abermals, Halt an meinem Herrn suchend.
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Wunsch & Wille
ChickLitWas geschieht wenn man, nur um einen Zug zu erreichen, kopflos in eine Horde rivalisierender Fußballfans stolpert? Richtig, man gerät in Gefahr. Doch, dass diese Gefahr nicht von den Fans ausgeht, merkt Lena erst, als es schon längst zu spät ist. (K...