Kapitel fünfundneunzig

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Annabelle war die erste, die unsere Runde verlassen musste um ihre Kundin im Empfang zu nehmen, ein Mädchen, vielleicht meines Alters, die ihre Freundin zur Verstärkung mitgebracht hatte. Als der Blick der beiden hübschen Mädels auf Caspars kniende Erscheinung fiel, erröteten sie und konnten kaum aufhören zu kichern. „Vielleicht sollte meine Strafe sein, dass Du sie unterhältst, während sie geschmückt wird." scherzte ich leise an seinem Ohr. Verzweifelte Abwehr lag in Caspars eindeutig geschmeicheltem Grinsen.

„Du bist grausam, meine Königin.", sprach Roland, während er sich schwermütig erhob. Die Unterlippe vorschiebend und die Brauen zusammenziehend protestiere ich lautstark: „Ich dachte Du hättest heute frei!" flehend sah ich zu ihm auf und er schüttelte traurig den Kopf. „Ich bin nicht lange weg, aber zwei, drei Stunden musst Du ohne mich den Hühnerstall führen."

Ergeben seufzend erwiderte ich: „Ist es Dir recht, wenn ich Caspar für seine Aktion gestern Nacht ohne Dich bestrafe?" Roland schrägte den Kopf. „Meinst Du, dass er auch mit Dir statt nur mit Anna gespielt hat?" Mit Erstaunen im Blick nickte ich. „Ich weiß er war in diesem Moment nicht Dein Master, aber Du solltest wissen, dass er mich damit nicht hintergangen hat. Ich habe ihm jede Freiheit gegeben, mit Dir zu spielen. Sei also nicht zu hart zu ihm... oder doch, ..." unwirsch schüttelte er den Kopf. „Du weißt was ich meine." Sein Kopfschütteln erwidernd seufzte ich erneut auf: „Manchmal sollten wir mehr miteinander sprechen glaube ich. Könnt ihr solche Dinge, die mich und euer Handeln mit mir, nicht mit mir zusammen besprechen?" Roland grinste und küsste mich auf die Nasenspitze. „Nein meine Königin, alles Teil Deiner Ausbildung." Damit hauchte er mir noch einen letzten Kuss auf die Lippen und ging.

Knurrend griff ich Caspars Choker. Mir war bewusst, dass es sinnvoll war mir nicht alles vorweg zu nehmen aber manchmal kam ich mir übergangen vor: „Du wirst trotzdem dafür leiden!" Caspar lächelte selig zu mir auf und nickte eifrig. „Oh warte nur ab, ich wette gleich grinst Du nicht mehr Du Satan." Mit einem Ruck an der Chokerkette, führte ich ihn nah an Annas Bereich und zog die Ketten im Führungssysthem zu ihm herüber. Mit ein paar Handfesseln kehrte ich zu ihm zurück und spannte meinen dunklen Engel, für jeden gut sichtbar, im Raum auf, nachdem ich ihm das Hemd ausgezogen hatte. Alles unter den Augen der Mädchen, die immer wieder neugierig um die Ecke lugten.

Annabelle schob ihre Liege herüber, dass sie eine bessere Sicht hatten und sie trotzdem weiter arbeiten konnte und grinste wortlos in sich hinein. In Caspars Blick lag eine teuflische Mischung aus Trotz, Genuss, Vorfreude und Bösartigkeit, als ich ihm in die Augen schaute. Immer wieder schenkte er den Mädchen ein warmes Lächeln oder senkte mit gespielter Demut den Blick.

Er genoss es ganz offensichtlich so zur Schau gestellt zu werden und ich beschloss es auf die Spitze zu treiben. Seiner Blicke ungeachtet, trat ich zu Annabelle und den Mädchen und flüsterte ihnen etwas zu, das ihn neugierig die Augen verengen ließ. Zunächst sah ich Fassungslosigkeit in ihren Blicken und die Dunkelhaarige, welche nicht unter Annas Nadel lag, schüttelte zuerst den Kopf, als die Andre, Blonde, aber nickte, willigte schließlich auch sie zaghaft ein und betrachtete Caspar, mit zwischen die Zähne gezogener Unterlippe unter scheu gesenkten Lidern.

Caspar senkte zerknirscht den Blick, schwieg aber weiterhin. Streng hob ich seinen Blick wieder, indem ich zwei Finger unter sein Kinn legte und zwang ihn die Mädchen anzusehen. „Du wirst zehn Schläge erhalten, aber ich weiß zu genau was Du magst und was nicht, darum wirst Du diese beiden hübschen Wesen bitten, Dich zu markieren."

Sein blick verengte sich und er sah nicht mehr ganz so vorfreudig aus. Für einen Moment schloss er die Augen, sammelte sich und straffte sich dann, so stolz es die Fesseln zuließen.

„Ich bitte euch, würdet ihr meiner Herrin zeigen, wohin ihre Peitsche mich treffen soll...bitte?" Seine unfassbar erotische Stimmfarbe ließ die Mädchen abermals erröten, sie hielten sich an den Händen und wagten kaum zu uns hin zu sehen. Annabelle versuchte ihr Lachen zu unterdrücken und gab jeder von ihnen einen Hautmarker in die Hand.

Wunsch & WilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt