Kapitel achtundachtzig

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„Geh!"

befahl er knapp. Ich erhob mich langsam, was sich als nicht ganz so einfach gestaltete mit all der Reizüberflutung, mit welcher mein Körper gerade kämpfte. Tief durchatmend straffte ich mich und trat aus dem Toilettenraum an unseren Tisch zurück. Nur sehr vorsichtig ließ ich mich nieder, doch keiner der anwesenden Gäste, schien meine vorsichtigen Bewegungen zu bemerken. Ein Zittern erfasste meine Hände, als ich zum Glas greifen wollte und ich bettete sie schnell im Schoß. Caspars Hand legte sich auf meine Schulter. „Alles in Ordnung Darling?", fragte mit Flüstererstimme. Mir jeglichen Kommentar verbeißend, lächelt ich nur warm zu ihm auf und nickte sacht, während ich im am liebsten meinen Absatz auf die Weichteile gestellt hätte.

„Einmal den 2017 Pingus für sie der Herr und für die Dame eine Rabarbaschorle." Mir blieb keine Zeit mich über die Auswahl des Getränkes zu wundern, denn Caspar hob sein Glas und in dem Moment, als der Kellner sich zum gehend wandte wurde sein Blick teuflisch und er berührte abermals das Display seines Handy, während seine Aufmerksamkeit keinen Millimeter von mir wich. Flüsternd sprach er: „Enttäusche mich nie wieder!" Die Kälte in seiner Stimme ließ mich erstarren, doch dann erfasste ein vollkommen anderes Gefühl jede Sinneszelle meines Körpers und brachte sie zum kreischen. Ich selber schrie nicht, ich atmete nicht, ich war wirklich erstarrt, als dass vorhin gespürte elektrische Kribbeln, in einer solchen Intensität gleich alle fünf Bereiche meines Körpers erfasste mit unfassbarem, beinah ekelerregendem Kribbeln flutete.

„Atme, oder brauchst Du einen weiteren Impuls zur Hilfe?" sprach er mit süffisantem Lächeln in der Stimme. Meine vom Entsetzen geweiteten Augen begannen zu flehen und ich schüttelte hektisch und kaum sichtbar den Kopf, soweit es mir möglich war. Noch immer kaum fähig zu atmen, begann ich zu schwitzen und es dauerte lange, bis ich wieder wusste, wie man einen wirklichen Atemzug nahm. Krampfhaft versuchte ich irgendwie ruhig zu bleiben, konzentrierte mich auf das Heben und Senken meiner Brust, um mich von diesem widerlichen Gefühl abzulenken, was in mir nachhallte, aber es gelang mir einfach nicht.

Deutlich sah ich die Genugtuung in Caspars Blick, er wuchs offensichtlich mit seiner Rolle und sie gefiel ihm soviel mehr, als gut für mich war.

„Möchtest Du Dich denn nicht für Dein Geschenk bedanken Liebes?", raunte er süß, als der Kellner uns die Vorspeise reichte. Noch immer starrte ich ihm reglos in die Augen und fragte mich, wie zur Hölle ich auch nur einen Bissen davon runter bekommen sollte, denn mein Körper fühlte sich an als Wäre er von einem Pferdezaun umwickelt und von innen erfasst.

Ein verzerrtes Lächeln auf meinen Lippen raunte ich tonlos: „Ich danke Euch Master, für Euer Geschenk, ich hoffe es bereitet euch Freude." Nur sehr schwer gelang es mir beherrschte Worte hervorzubringen. Falls dem Kellner etwas auffiel, so behielt er es diskret für sich. „Stoß mit mir an meine Schöne."

Sein süffisantes Grinsen hätte ich ihm am liebsten aus dem Gesicht geprügelt. Verkrampft versuchte ich meine zitternde Hand zu heben und nach dem Glas zu greifen, doch es gelang mir nicht sofort. Noch immer lächelnd, versuchte ich noch einmal meine zitternder Hand durch einen tiefen Atemzug zu beruhigen und dass Glas anzuheben. Es gelang mir schließlich und ließ ihn lächelnd mit mir anstoßen.

„Auf uns meine Schöne. Das sind im übrigen nicht die einzigen Featurs deines Spielzeuges. Es kann auch belohnen, willst Du belohnt werden Lena?" Wieder weiteten sich meine Augen entsetzt. „Bitte..bitte nicht Master." flehte ich leise. Für den Bruchteil einer Sekunde benetzte seine Zungenspitze seine Unterlippe, eh er sie zwischen die Zähne zog.

„Wie schade, nicht einmal ein ganz kleines bisschen?"

Unruhig begann ich mich auf dem Stuhl zu winden, eh ich es schaffte mich wieder zusammen zu nehmen. „Ich gehöre Euch Master, es liegt in eurer gnädigen Hand ob ihr mich straft oder belohnt."

Wunsch & WilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt