Kapitel hundertzweiundfünfzig

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Andrei erhob sich und trat auf mich zu, dicht gefolgt von Damian und Yeva, die sich, im Gegensatz zu ihm augenblicklich und scheinbar gleichzeitig auf die Knie sinken ließen, während Damians Vater mich fest in die Arme schloss. „Geht es Dir besser meine Printsessa?" Fragte er mit wirklicher Sorge im Blick und schob mich wieder ein Stück von sich, um mich begutachten zu können.

Er schnurrte katzengleich auf, als er die meinen verschnürten Körper betrachtete. „Können... können wir das mit Deinem Mann...machen?" Lachend schüttelte ich den Kopf und hauchte einen Kuss auf seine Wange. „Nicht in einer Millionen Jahre, such Dir einen meiner Sklaven aus und wir reden darüber." Er nickte langsam und deutete auf Yeva. „Kann ich Dich einstellen, Du hast ein wirklich hervorragendes Auge für Menschen, Yeva ist perfekt. Du hast meinen Sohn sehr glücklich gemacht und das macht mich sehr glücklich. Bei meinen nächsten Bewerbungen hätte ich Dich gern dabei, denn mit ihr..." Er deutete nach draußen und ich sah gerade noch einen Fuchsschwanz verschwinden... „...stehe ich glaube ich vor der größten Herausforderung meines Lebens."

Nachdenklich blickte ich in die Dunkelheit. „Ich habe einen Flüsterer im Haus, der es geschafft hat unzählige Menschen zu zähmen, vielleicht sprichst Du mit ihm. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung ob er einen Bezug zu Deiner Welt hat... wobei.." nachdenklich wiegte ich den Kopf. „Deine Katze hat ihm Unbehagen bereitet, vielleicht aber auch nur, weil sie ungefragt kam." Andreis Blick fiel auf Caspar und er wiegte den Kopf. „Vielleicht ich lasse sie einfach bei euch wie Welpen an Raststätte und nehme zurück wenn sie gezähmt ist, ich habe großes Vertrauen in eure Familie."

Roland trat hinter mich und umfing meine Taille. „Wen willst Du aussetzen?"

„Lisa." Entgegnete ich und ich hörte ein drohendes Grollen nah meines Ohres. „Leeeenaaa! Ich warne Dich, Du hast genug zu tun!" Sacht schüttelte ich den Kopf. „Ich dachte nicht an mich, wozu haben wir eine Spinne die jeden zähmt, wenn wir sie nicht einsetzen dürfen und auch Jacob würde ich diese Spielart gerne zeigen, weil ich ihn mir absolut in einem Suit vorstellen kann, als wachsamen Hofhund." Er warf die Hände in die Luft und schüttelte den Kopf. „Ich muss die Niederlande kaufen, meine Frau ist wahnsinnig... genial, sie hat recht... aber wahnsinnig. Vielleicht finanziere ich das ganze indem ich meinen Sklavenzoo dann der Öffentlichkeit zugänglich mache und Eintritt verlange!"

Leise prustete ich: „Oh ja und Caspar macht dann Führungen. Aber Du musst zugeben, manchmal passt es einfach, wie Yeva bei Damian. Ich bin so gespannt, was Du mir morgen von eurer Nacht erzählen wirst. Aber zurück zu Dir mein Hübscher, sprich ernsthaft mit Roland darüber, ich mochte sie von der ersten Sekunde an sehr, vielleicht bekommen wir sie ja für Dich in einen Suit, bis Dein Reich hier fertiggestellt ist. Aber nun lasst uns essen, bevor Jacob vor Aufregung stirbt." Mein Blick fiel auf unsere Leibwache, die in wenigen Stunden schon eine weitere Funktion einnehmen würde und sich dessen so bewusst war, dass er nicht zu wissen schien, wie er die Zeit überstehen sollte. Ich bat Andrei um Erlaubnis Lisa ihr Essen ins Atelier stellen zu dürfen, in der Hoffnung, dass sie wenigstens dann, in scheinbarer Abgeschiedenheit etwas aß und erntete tadelnde Blicke von Caspar und Roland, als ich die Erlaubnis erhielt. Eine der Schiebeelemente öffnend stellte ich ihre Portion unter einen meiner Tische, nah des Fluchtweges und kehrte augenblicklich zurück.

Jacob schaffte es kaum still auf seinem Stuhl zu sitzen, so das Caspar mit genervtem Knurren zwischen Roland und mich sank, um seinen Platz an meiner Seite für Jacob frei zu geben. Einen Kuss in Caspars Haar hauchend raunte ich leisen Dank und er schmiegte sich an meinen Schenkel. Anna saß mir gegenüber und schien ganz vernarrt in das Spiel mit Andreis neuem Hund zu sein, fütterte ihn immer wieder heimlich aus ihrer Hand und genoss sichtlich, wie er sie umschwänzelte und nach mehr bettelte.

Eine Hand auf Jacobs bettend spürte ich sein Zittern und flüsterte ihm leise zu. „Wäre es Dir lieber in einem der Käfige draußen zu warten, bis es losgeht?" Er schüttelte sacht den Kopf. „Ich weiß nicht warum es mich so nervös macht, nicht ich werde heute öffentlich gezüchtigt, sondern Du, ich darf Dich danach nur versorgen und das letzte Mal habe ich in sehr guter Erinnerung." Ein lächeln legte sich auf meine Lippen und ich begann mit dem Daumen seinen Handrücken zu streicheln.

Wunsch & WilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt