Kapitel hundertachtundzwanzig

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Caspar trat zuerst zu mir herein und erkannte sofort, was ich wollte. Er nahm ebenfalls am Tisch platz, dicht gefolgt von Roland, der sich direkt neben mich setzte. Es dauerte einen Moment bis es klopfte und Jacob den Kopf zur Tür hereinstreckte. Wir nickten ihm zu und ich war es, die sich wieder erhob, als Andrei hereintrat. Festen Schrittes ging ich auf ihn zu, doch schloss ich ihn diesmal nicht in die Arme, sondern kniete vor ihm nieder.

Verwunderung lag in seinem Blick, trotzdem strich er mir sanft über die Wange und lächelte dankbar. Mir eine Hand reichend erhob ich mich und deutete auf den Tisch. Er nahm Roland und mir gegenüber platz und für einen Moment schloss ich die Augen und holte Luft, um mich für das Bevorstehende zu wappnen.

„Bevor wir darüber reden, was mit Damian geschieht, möchte ich, dass Du Andrei weißt, dass ich niemals Zorn auf Dich verspürt habe. Ich bedaure Deinen Verlust zutiefst und ich wünschte wir hätten eine Lösung gefunden, die auch Koshka glücklich gemacht hätte. Aber wir sind nun in dieser Situation, die wir nicht selbst gewählt haben und die jedem von uns auf die ein oder andere Weise Leid zugefügt hat.

Ich kann dieses Leid aber nicht gewinnen lassen und ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich brauche Sicherheit, ich muss wissen wie wir zueinander stehen und was wir uns wünschen. Ich weiß was ich mir wünschen würde und ich weiß was Damian nicht will. Da Du Herr meines Herzens, das Oberhaupt unserer Familie bist, würde ich mir wünschen, dass Du beginnst zu sagen, was Du Dir wünscht, wie es für Dich weiter gehen soll, wie wir miteinander umgehen und dann Andrei ehrlich und offen sagt, was er sich wünscht."

Roland betrachtete mich mit erhobener Braue, strich sich nachdenklich den mittlerweile langen Bart und nickte dann. „Ich verstehe Deinen Wunsch meine Königin, aber was ich mir wünsche, liegt nicht in meiner Entscheidungsgewalt, sondern in Andreis. Das Bild das Du von uns gemalt hast zeigt es ziemlich deutlich, nur das Andrei noch nicht neben mir steht." Fest sah er Andrei in die Augen, während er sprach. „Ich will Dich nicht belügen, Dir nichts vorspielen. Ich liebe Dich, jedoch nicht auf die Weise, die Du Dir vielleicht wünschst. Ich würde mir sehr wünschen, dass Du Teil der Familie bist, mit all denen die Du brauchst um erfüllt zu sein. Auch wünsche ich mir, dass Damian unser Leben teilt, denn ich glaube es braucht mehr als einen Meister um die Scherben zusammenzukitten die Bellton hinterlassen hat, aber auch diese Entscheidung liegt allein bei Dir Andrei. Ich beabsichtige ganz sicher nicht, Dir irgendetwas wegzunehmen, im Gegenteil ich würde mich freuen, wenn Du meiner Frau Deine Welt zeigst, aber vielleicht kannst Du verstehen, dass dies nicht hier in Russland möglich ist, sondern unter meinem Sicherheitskonzept, auf der Festung unserer Insel."

Andrei war durch und durch Geschäftsmann, denn man sah ihm keine Regung an, nicht einmal ein zucken eines Mundwinkels oder ein Ausdruck in seinen Augen. Er nickte als Roland seine Worte beendete und griff über den Tisch, forderte meine Hand.

„Ich werde nichts fordern, dass ihr nicht zu geben bereit seid und ich werde Rolands Wunsch nicht vollkommen entsprechen können, denn meine Geschäfte sind nun mal hier und nicht in den Niederlanden. Trotzdem würde ich gerne meinen Zoo in eure Obhut geben, mich bei euch niederlassen, wann immer es meine Termine zulassen denn die jüngsten Ereignisse haben mir gezeigt, wie angreifbar ich bin.

Viele meiner Geschäfte, kann ich von egal wo auf der Welt regeln, aber ich werde auch oft nicht bei euch sein und ich wünsche mir, dass die, denen meine Liebe gilt, die gleiche Sicherheit erfahren, die ich von euch gewohnt bin. Ich kann Damian nicht geben, was er benötigt." Er seufzte schwer. „Denn er ist für mich viel zu sehr Sohn, als das ich eine solche Beziehung zu ihm haben könnte. Ich habe ihn niemals so glücklich gesehen wie in den wenigen Tagen, die er bei euch... unter Deiner Obhut war, Rolan... und von Deiner Frau und Caspar erzogen wurde.

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