Kapitel sechsundfünfzig

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Jesper kniete zu meinen Füßen, während meine Hand, wie so oft, in seinem Nacken ruhte, als die Fähre anlandete und Annabelle gefolgt von zwei Männern, die ich vielleicht von meiner Zeremonie kannte, die Insel betraten. Stürmisch sprang Anna auf uns zu umarmte zuerst mich so fest, dass mir die Luft wegblieb und blickte dann entzückt zu Jesper hinab, während sie die Hände vor die Brust schlug. „Wie schön du bist, das steht dir wirklich abartig gut. Du siehst aus wie ne KI aus einer Sexfantasie, etwas das so schön ist, dass es echt sein kann." Jesper biss die Lippen aufeinander und senkte errötend den Blick, er genoss ihre Worte sichtlich und ich freute mich über seine Freude. Er wirkte dankbar, nicht nur hier am Steg, unter den Worten des bunten Schmetterlings, sondern im allgemeinen. Zu keiner Zeit wich er von Rolands oder meiner Seite, genoss, die Macht, die wir über ihn ausübten, genierte sich nicht sich von mir füttern, mit Wasser versorgen oder aufs Klo begleitet zu werden. Er war weit von dem Mann entfernt, der mich im Dschungel hatte foltern müssen und er schien... glücklich darüber.

„Wen findest Du hier hübscher als mich, kleine Nadelelfe?"

Roland trat hinter mich und umfing meine Hüfte mit seinen Pranken, zog mich an seinen herrlichen duftenden Körper, während er Annabelle über meine Schulter hinweg beobachtete.

„Du bist ein wilder Krieger, schön stark und ich denke Thor wäre neidisch auf dein gutes Aussehen, aber auch Du musst zugeben das euer Jesper ziemlich uncanny Valley ist. Selbst die Narbe wirkt wie extra akzentuiert.

Und wie hübsch er erst mit meinem Bild sein wird.", entzückt gurrte sie leise auf und klatscht aufgeregt in die Hände.

„Dann legen wir mal los, wer zuerst?". Roland hob eine Braue. „Die frage ob du einen Sklaven vor seinem Herrn tätowieren darfst, meinst Du nicht ernst oder? Du willst nur gleich übers Knie gelegt werden, richtig?". Erneut gurrte sie, diesmal deutlich erregt und nickte dann eifrig. „Ich werde mich in Geduld üben und erst meine Arbeit verrichten, Sir. also dann, wohl an denn Master, begib Dich in meine Hände und spüre den Schmerz meiner Nadeln, die ich Dir unter die Haut steche, damit Du ewiglich an mich denken wirst.

Lachend traten wir in den Salon und ihr Blick fiel sogleich auf meine Bilder, auf welche sie ungehalten zustürmte: „Woooohw, wer hat euch die denn gemacht? Die... die sind ja unglaublich"

Roland stahl sich einen Kuss und ich konnte den Stolz in seiner Stimme deutlich heraushören: „Meine Sklavin ist die Künstlerin.", verwirrt blinzelte sie, ein Bild von sich betrachtend, schaute auf die Frau auf Rolands Schoß, dann an sich hinab und raunte ungläubig:

„Du hast sogar meine Tattoos in den richtigen Farben wiedergegeben, hast Du mich fotografiert?", Ehrfurcht lag in ihrer Stimme als sie die Spitzen ihrer Finger über ihr Pendant gleiten ließ.

„Als würde man Dich Prunkstück nicht in allen Tattoomagazinen dieser Welt finden.", spottete Roland. „Nein ich hab dich frei gemalt, aus meiner Erinnerung, ich male was ich sehe und achte nicht auf Richtigkeit, nur was ich dabei fühle und diese Farben haben sich richtig angefühlt.", murmelte ich schulterzuckend und peinlich berührt. Mit soviel Aufmerksamkeit konnte ich nicht wirklich umgehen und beinah krampfhaft klammerte sich mein Griff um Jespers Nacken.

„Wenn ich eins der Beiden haben kann, müsst ihr nichts für meine Bilder zahlen.", sagte sie nun ihrerseits fast schüchtern. „Sie gehören beide Dir und Du wirst natürlich bezahlt.", bestimmte ich.

„Dann möchte ich, das wo Roland mir den Arsch versohlt hier hängen lassen und das Andere mitnehmen. Aber wenn ich mir etwas wünschen darf, dann würde ich mir eines von Jesper wünschen." Unter einem zustimmenden Nicken erhellte sich mein Gesicht. „Wenn Du Dich um meine Männer kümmerst, male ich Dir was Du willst, egal wie sehr ich mir geschworen habe niemals auf Kommission zu arbeiten."

Wunsch & WilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt