Why is everything so heavy?

1.5K 35 0
                                    

Ich wachte auf, als ich die lauten Himmelsstimmen hörte. Ich hasste Gewitter. Und dennoch liebte ich es, rauszugehen und es zu beobachten.

Gesagt, getan. Ich ging mit einer Decke raus und beobachtete das Himmelsfeuerwerk.

Es war so wunderschön. Es war faszinierend. Es beruhigte mich.

Irgendwann dann, dachte ich über heute Morgen nach, über das, was Mats gesagt hatte und wie er sich heute fühlte. Es traf mich wie einen Blitz. Ich wusste, was ich tun musste.

Ich rannte ins Bad. Jogginghose an, T-shirt über, fertig. Mein Herz pochte.
Ich erinnerte mich an Mats' Worte. Wusste, dass es das Richtige war.

Ich schwang mich in mein Auto, hatte ganz vergessen mir eine Jacke mit zunehmen. Aber dafür war jetzt keine Zeit mehr.

Am Trainingsplatz angekommen, schloss ich alles mit meiner Karte auf und suchte den Kapitän der Profimannschaft.

Ich suchte nicht lange, da sah ich ihn. Auf der Latte sitzend und nachdenkend. Es stürmte immer noch gewaltig, doch ich riss mich zusammen und kletterte ohne etwas zu sagen auf das Tor.

Wollte ihm zeigen, dass ich für ihn da bin. Wollte ihm ein Offenes Ohr schenken. Auch, wenn mich sein Privatleben nichts anginge.

Nun saßen wir hier, nichts sagend. Wir genossen es wohl beide einfach Gesellschaft zu haben. Er schenkte mir keinen Funken Aufmerksamkeit. Aber ich tat es ihm gleich.

Wir saßen beide so da, komplett nass, als es aufeinmal aufhörte zu regnen. In der hintersten Ecke Dortmunds ging an diesem Sommertag die Sonne auf. Ich schaute auf mein IPhone. Das Teil war zum Glück wasserdicht. 4:56 Uhr. Uff, ich hatte doch tatsächlich 3 Stunden hier gesessen. Einfach nur, um dem Dunkelhaarigen zu zeigen, dass ich für ihn da war.

Auch, wenn wir uns nie richtig kennengelernt hatten.

Ich musste wohl ziemlich gezittert haben, denn kurzer Hand zog Mats seinen Borussenhoodie aus und legte ihn über meine Schultern. Klar, er war auch Klatschnass, aber es war besser, als nur im T-Shirt rumzusitzen.

Dankend lächelte ich ihn an, doch er verschwendete keinen Blick an mir. Stattdessen kaute er nachdenklich auf seiner Zunge rum. Ja, er hatte nicht nur vergammelten Käse gegessen, etwas brach ihm das Herz.

Man sah es ihm an.

Obwohl ich um kurz vor 24 Uhr aufgestanden bin, ging es mir sehr gut am Nachmittag. Schließlich bin ich nach dem Training um 14 Uhr eingeschlafen. Genug Schlaf hatte ich also.

Heute Abend um 20 Uhr würden wir alle auf eine Party gehen. Alle Borussen des Vereins waren eingeladen. Wir feierten öfters auf dem Trainingsgelände.
°°°
Zuhause angekommen, nahm ich die Wäsche noch ab, begutachtete noch einmal Mats' Hoodie. Ja, er roch nach ihm. Seinem Parfum und Deo. Ich musste lächeln, legte ihn zusammen und fand einen Platz auf der Komode für diesen.

Er würde ihn so früh wie möglich wiederbekommen. Vielleicht morgen, übermorgen nach dem Training. Schließlich waren wir gerade so befreundet und kein Paar.

Mir war das zu Klischeehaft.

Ich ging duschen, zog mir ein Top und eine lockere, kurze Jogginghose an und setzte mich an den Laptop.
Ich rief Nina an, um ihr zu erzählen, was gerade bei uns abgeht. Außerdem wollte ich sie fragen, was ich denn anziehen sollte.

"Hey! Wie läuft's in Bayern?" Fing ich an, als sie abnahm. "Wir haben gestern zusammen mit den Jungs trainiert. Und, Boa! Die sind alle so gut!" Sagte sie euphorisch.

Ich musste schmunzeln. Wenn sie wüsste. "Wir feiern heute auf dem Gelände... was soll ich anziehen?" Fragte ich. Sie fing an breit zu Grinsen. So doll, dass ich Angst bekam.
"ICH WEIß!" Schrie sie dann. Ich schüttelte nur lachend den Kopf.

Sie war echt einfach ein tolle Freundin.  Brachte mich immer zum Lachen.

Ich öffnete meinen Kleiderschrank und zeigte Diesen meiner besten Freundin.

"Ich kommentiere nur."  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt