des Feindes bester Freund

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"Halt dich da raus, Hummels!"

"Das ist ja wohl meine Angelegenheit!"

"Achja, ist sie das?!" Marco fuchtelte wild mit seinen Händen vor Mats' Gesicht um her.

Böse funkelte der Dunkelhaarige ihn an. Er ging einen Schritt zurück, so dass er nun mit seinen Hacken an der Wand stand und kerzengerade in die Luft ragte.

Der zehn Zentimeter größere sah den Blonden von oben an. Funkelte aggressiv mit seinen Augen und kaute nervös auf seiner Zunge.

Ehrlich gesagt, hatte ich zu dem Zeitpunkt nur darauf gewartet, dass ihm der Geduldsfaden platzt und er Hals über Kopf auf den Blonden los ging.

"Lass sie da raus..." Mats baute sich groß auf, was er eigentlich nicht musste, schließlich war er zehn Zentimeter größer, als der blonde Stürmer.

"Um sie geht es doch!" Marco stellte sich vor Mats auf Zehnspitzen, um dem Verteidiger direkt in die Augen sehen zu können.

Böse und aggressiv sah er ihm provokant in die Augen und legte seine Stirn, an die des Verteidigers.

"Meinst du, wir sollten einschalten?" Bastian stand neben mir und musterte das ganze Geschehen skeptisch.

"Nein, jetzt wird's erst spannend!" Lukas stellte sich vor seinen Kumpel und hielt ihn so davon ab, sich in Bewegung zu setzen.

"Wo ist das Popkorn?" Flüsterte Lukas dann, schaute sich auch enttäuscht um, als er merkte, dass sich Popkorn nicht von allein her zauberte.

Naja, wieso sollten wir auch etwas tun? Ich selbst stand schließlich wie angewurzelt da und nahm nicht mehr viel war. Alle äußeren Einflüsse waren wie weggeblasen.

Bisauf, und das musste ich zugeben, lustige Kommentar von Lukas.

Ich wollte mich auch nicht einmischen. Ich war erstens, viel zu schockiert, 'meine' Jungs so zu sehen und zweitens, wollte ich wissen, wie es ausging.

Schließlich hatten sie sich noch nicht geschlagen.

"Was willst du von ihr, Hmm?" Knurrte Mats und schubste Marco leicht zur Seite. Baute sich wieder groß auf und ballte seine Hände zu Fäusten.

"Jungs? Sicher, dass wir nicht eingreifen wollen?" Verzweifelt sah ich zu Bastian und Lukas, Jonas und Toni, welche sich neben mich versammelt hatten.

So langsam überkam mich doch die Sorge. Die Sorge, dass etwas passieren könnte. Etwas Schlimmes und das war bei den beiden Kampfhähnen auch nicht auszuschließen.

Schließlich wurde Mats gerade handgreiflich.

"Quatsch, die quasseln doch nur ein wenig!" Jonas lachte leise auf und winkte ab, so, als wäre das hier nur ein wenig anmeckern, dabei waren beide schon ziemlich auf hundertachzig.

Genervt über rollte ich die Augen. Ich hatte den Kölner gerade für nett und charmant und hilfsbereit befunden und nun brachte er ein solch unangebrachten Kommentar.

Dafür hasste ich Männer.

"Alter, sie gehört dir nicht!" Nun war es Marco, der den Größeren von sich wegschob und sich groß machte. Auch er ballte seine Hände zu Fäusten.

"War der Schlag ins Gesicht nicht Abweisung genug für dich, Hmm?! Musst du es immer drauf ankommen lassen?!" Der Macho ließ einmal richtig den Macho raushängen. Er packte den Blonden am Kragen und funkelte ihn aggressiv an.

Spätestens jetzt bekam ich mit, dass es bei dem Streit um mich ging. Ehrlich gesagt, war mir das hier alles ein wenig Klischee zu viel.

Und jetzt stand ich hier, immer noch wie angewurzeltund wusste nicht, was ich tun sollte und für wen ich mich entscheiden sollte.

"Du heiratest, du Idiot! Lass die Finger von ihr!" Zornig stieß Marco den Verteidiger von sich weg und schaute ihn aggressiv und auch ein wenig enttäuscht an.

Und dieser Satz traf mich wie ein weiter Schlag ins Gesicht. Er hatte eine Verlobte, ich sollte die Finger von ihm lassen.

Jedoch so richtig einsehen und verstehen konnte und wollte ich es nicht. Ich war verzweifelt. Zu verzweifelt.

"Das hat nichts damit zu tun, dass du sie verletzt!"

"Jungs..." und so langsam hatte ich Angst. Angst, dass das ganze Ausartet und Angst, dass sie sich irgendetwas antun würden, denn Freunde, der Unterton gefiel mir ganz und gar nicht.

"Ach und du nicht?! Du hast ihr das Herz gebrochen, Borusse! Du hast sie nicht verdient!"

Und spätestens jetzt platzte Mats der Geduldsfaden und er packte den Kleineren am Kragen und schubste ihn gewaltig von ihm weg.

So gewaltig, dass Marco mit voller Wucht gegen die Wand knallte und mit Schmerzverzerrtem Gesicht an der Wand herunter rutschte.

Doch Mats war kaum auf zu halten und stürzte sich erneut auf den Blonden.

Mario war es dann schließlich, der Marco beschützte und Bene war letzendlich der, der Mats am Arm packte und gegen die Wand drückte.

Sofort rannte ich zum Stürmer, welcher immernoch auf dem Boden saß.

"Einer muss MüWo holen!" Rief Mario und schaute besorgt zu seinem Besten Freund.

"Verdammt Marco, es tut mir ja so leid..." Ich stammelte irgendetwas dahin, konnte meine Situation nicht in Worte fassen.

Doch Mario sah mich zornig und zugleich enttäuscht an.

"Verpiss dich, Leo!"

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