Zwischen Raum und Zeit

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Was ist zwischen der Zeit? Was spielt zwischen dem Raum? Gab es Leben ohne Raum und Zeit? Konnte man anhand des Verhältnisses sagen, dass es so etwas wie Zwischenlebendigewelten überhaupt gab?

War die Vergangenheit manipulierbar, oder die Zukunft festgeschrieben?

Was war die Zukunft? War die Zukunft nur ein Erscheinungbild, welches jeder Mensch durchlebte? Selbst wenn dem so ist, wann sprach man von der Zukunft? Gab es die Zukunft überhaupt?

Man lebt im Hier und Jetzt. Es gibt keine Zukunft, wenn man im Hier und Jetzt lebte. Kein Mensch dieser Welt konnte wissen, was seine Zukunft war und ob es so etwas wie Zukunft überhaupt gab.

Andererseits war es die Vergangenheit, die man meistens wieder ändern wollte. Hatte man einen Fehler gemacht, konnte man ihn nicht mehr ändern. Nie wieder. Man lebt im Hier und Jetzt. Vergangenheit war Geschichte. Die Vergangenheit war unwiderruflich.

Das Einzige, was sich zwischen Raum und Zeit aufhielt, was zwischen Raum und Zeit existieren konnte, was in diesem schwarzen Loch gedeihen konnte, waren die Träume und Gedanken eines jeden Menschen.

Jeder Mensch lebte sein Leben allein mit dem Kopf. Mit dem Kopf, in dem Emotionen, Charaktereigenschaften, Handlungen und etliche weitere Informationen gespeichert waren. Kein Mensch fasste die Liebe im Herzen und kein Mensch den Charme im Lächeln.

Jeder Mensch hatte einen eingespeicherten Organismus, der sich immer und immer wieder abspielte. Jeder Mensch lebte sein Leben allein mit dem Kopf, gesteuert von Gedanken und Träumen und am Leben erhaltend durch Organe.

Des Menschen größter Fluch war es, sich zu verlieben. Verliebte man sich, konnte der Organismus im Kopf nicht mehr alle Abläufe planen. Der Kopf war kaputt. Der Körper wurde allein durch das Herz gesteuert.

So kam es dazu, dass Herzen brechen konnten. Jedes Herz konnte brechen, aber nicht in der Realität -im Hier und Jetzt- jedes Herz konnte allein Zwischen Raum und Zeit, tief im Kopf zerbrechen.

Und irgendwann arbeitete der Organismus im Kopf auch im Schlaf. Irgendwann begann er, Träume zu schreiben und Schicksale zu offenbaren. Irgendwann erklärte man sich für verrückt, doch das war man nicht, es war nur das Raum- und Zeitverhältnis im Kopf, das nicht mehr richtig arbeitete.

Man befand sich weder im Gedanken, noch im Hier und Jetzt. Man träumte. Man erlebte sein Leben aus einer ganz anderen Sicht. Außerhalb von Raum und Zeit. Man konnte Entscheidungen treffen. Richtige, oder falsche. War die Entscheidung die Falsche, spulte man zurück und drückte erneut auf play.

War die Vergangenheit manipulierbar?

Und jedes Verdammte mal, wenn ich träumte und jedes verdammte Mal, wenn ich in den Spiegel sah und sich kurz mein Kopf von meinen Gedanken trennte, jedes verdammte Mal schwebte ich zwischen dem Hier und Jetzt und meiner geliebten Traumwelt, in der das Leben so einfach und so leicht erschien. So unkompliziert.

Und jedes Mal, jedes verdammte Mal, wenn ich wieder erwachte und mit beiden Beinen auf der Erde stand, wusste ich, dass ich geträumt hatte. Jedes Mal verlor ich wieder ein wenig Hoffnung. Jedes Mal, wenn ich wieder bei mir war, wusste mein Kopf, dass das einfache Leben vorbei war und wieder musste ich mich mit der Realität auseinandersetzen.

Und dann wurde mir klar, dass Julian recht hatte. Mal wieder. Der Schalker war zwar blau und das eine Nummer zu doll für mich, aber er hatte recht. Mit Allem.

Ich lebte mir mein Leben zu leicht vor. Ich hoffte immer, dass ich nicht aufwachen würde und jedes Mal wurde ich enttäuscht.

Ich musste endlich einsehen, dass die Zukunft nicht festgeschrieben war. Die Zukunft konnte jeder Mensch für sich verändern. Jedes Schicksal konnte eine Zukunft bestimmen und jeder Mensch konnte die Zukunft eines Anderen umschreiben.

Und ich musste verstehen, dass man die Vergangenheit nicht manipulieren konnte. Was vergangen war, konnte man nicht umschreiben. Was vergangen war, war unwiderruflich.

Am wichtigsten war es aber, einzusehen, dass man im Hier und Jetzt lebte.

•••

Hey Jo, Fußballfreunde!

Komplexes Thema, nicht? Ich habe einfach mal versucht, ein paar Eindrücke, die ich selbst sammeln durfte, mit einzubringen!

Wollt ihr mehr davon?

Freut euch auf das nächste Kapitel! Ich hoffe, es wird nicht mehr so deep... reicht erstmal...

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