"Ich kommentiere nur."

May the force be with us!

"Wieso habt ihr mich nicht aufgeweckt?"

"Och Sunny..."

"Nein, das ist uncool."

Ich seufzte und ließ mich auf einem leeren Platz des Mannschaftsbusses fallen, verschlug die Arme vor der Brust und sah desinteressiert aus dem Fenster.

Mario hatte sich einige Plätze weiter nach hinten gesetzt, was ich ihm nicht übel nahm, denn eigentlich hatte er ja recht. Er war angepisst, weil Marco und ich den beiden Holzköpfen einen Streich gespielt haben und Sunny nicht mitgenommen hatten, aber hey, das war nicht der Weltuntergang.

Und jetzt saß er da, so als ob sein Leben keinen Sinn mehr habe und hatte eingeschnappt die Arme vor der Brust verschränkt und sah nicht nur mich, sondern auch den Blonden verletzt an.

Obwohl er eigentlich nicht einmal einen Grund dazu hatte, klar, er war Eifersüchtig, aber wieso? Ich hatte Marco ernsthaft abkassiert und das genau vor seinen Augen und als wäre das nicht genug gewesen, ist er jetzt angepisst, weil ich etwas mit seinem Woody unternommen hatte, als ob ich ihm ihn ausspannen wollen würde, denn was er sicherlich nicht verstand, ist, dass meine Liebe und das gebe ich ungern zu, zwei Sitze weiter saß und mich schon den ganzen Morgen anlächelte.

Und das, Freunde, machte mir ernsthaft Angst, denn ich hatte den Kerl noch nie so arg lächeln sehen und dieses Lächeln verdrehte mir ernsthaft mein Gemüt.

"Alles cool bei dir?" Toni schmiss sich neben mich auf den Sitz, nahm seine Kopfhörer ab und lächelte mich süß an.

Wieder seufzte ich und sah ihn etwas unschlüssig an. "Keine Ahnung." Dann zuckte ich mit den Schultern und sah wieder aus dem Fenster.

Der Bus hatte sich nun schließlich in Bewegung gesetzt und die Spieler hatten sich alle ihre Kopfhörer aufgesetzt und waren in ihrer eigenen Welt versunken.

"Mit wem hast du dich diesmal angelegt?" Der Spanier lachte leicht auf und klopfte mir bemitleidend auf die Schulter.

"Mario." Monoton sah ich den Blonden an, zuckte noch einmal mit den Schultern und lehnte mich zurück, schloss die Augen und hörte den Spielern zu.

°°°

"Ok, Jungs! Reißt euch zusammen. Hier und jetzt geht es um das Viertelfinale!"

Der Bundestrainer stand in der Mitte des Raumes und sah seine Profis scharf an, fuhr sich durch die Haare (Was ich sehr beeindruckend fand, denn wann sah man schon mal einen 56 Jährigen, der sich durch die Haare fuhr).

"Denkt daran, wir sind ein Team, ob wir verlieren, oder gewinnen! Wir haben vor zwei Jahren Unschaffbares geschafft, Unerreichbares erreicht und das Unmögliche möglich gemacht. Zusammen, als Team und das schaffen wir dieses Jahr auch!"

Wieder stoppte Jogi und sah sich um, einige seiner Jungs wischten sich schon wieder die imaginären Tränen aus dem Gesicht, andere schienen wirklich fast zu weinen.

Nur Basti und Poldi waren mal wieder, ja, etwas spezieller. Sie sahen mit großen Augen auf den Bundestrainer und schienen ihn hypnotisieren zu wollen.

Jedenfalls hatte ich keine Ahnung was die zwei Idioten schon wieder kurioses vorhatten, oder planten, oder was auch immer.

"Ich möchte heute von euch das schönste Spiel der bisherigen Europameisterschaft sehen und ich will, dass ihr euch zusammenreißt und euch zuspielt und euch vernünftig den Rücken deckt. Ich will, dass ihr endlich mal eine Mannschaft werdet und das ihr miteinander kommuniziert."

"Als ob wir nicht miteinander reden." Eingeschnappt überdrehte Thomas seine Augen und stöhnte. Ja, ihm ging das ganze Gelaber scheinbar sehr auf die Nerven, aber da war er nicht der Einzige.

"Sei ruhig, Lederhosenmann." Bernd Leno keifte den Teufel an und grinste dann gehässig.

"Genau das meine ich, Männer." Jogi begann zu seufzen und sah seine Jungs planlos und überfordert an. Ja, sein Job war nicht einfach, aber wer sagte das auch?

"Sie müssen einfach auf den Punkt kommen, Trainer." Marco benickte seine Aussage noch einmal und grinste dem Trainer dann frech zu.

"Ehm...Ja..." Jogi begann zu stottern und sah sich ein letztes Mal um. "Viel Glück."

"Das werden wir auch brauchen..." Toni, der neben mir stand, seufzte leise und quasselte in sich hinein.

Dann Sprang Bastian hochmotiviert auf und grinste Süß.

"Möge die Macht mit uns sein!"