"Ich kommentiere nur."

von Idioten umzingelt

"Ey ihr Turteltäubchen da oben!" Marco kam lachend und tänzelnd zu uns ans Tor gelaufen und hielt dabei eine undefinierbare Glasflasche in der Hand.

"Blondie?" Argwöhnisch musterte ich ihn und zog die Augenbrauen zusammen. Ich kniff meine Augen zusammen, um ihn bei dem grellen Licht besser erkennen zu können.

"Ist das da in seiner Hand..." Mats seufzte und kniff ebenfalls die Augen zusammen. Er sah den blonden Stürmer fassungslos an. Dann starrte er zu mir mit leichtgeöffnetem Mund.

"Jap, ich glaube nicht, dass das Wasser ist." Leicht entgeistert sahen Mats und ich uns an und schielten schließlich gleichzeitig zum Blonden.

"Was starrt ihr denn so, haa?" Ich wusste nicht, ob er leicht aggressiv klang, oder ob ich es nur so verstanden hatte.

"Marco. Du bist betrunken." Stellte Mats leicht verzweifelt fest und fuhr sich entgeistert durch seine dunklen Haare.

"Gut kombiniert, Sherlock!" Er zeigte mit seiner rechten Hand, in der er auch die Vodkaflasche hielt, auf Mats und schnalzte einmal kurz.

"Marco..." knurrte ich mit zusammengebissenen Zähnen und machte mich daran, vom Tor zu springen, um ihm die Flasche weg zu nehmen.

"Nicht so frech, Blonder." Fauchte Mats und ehe ich mich versah, war Mats vor mir unten, was ich ehrlich gesagt unbedingt verhindern wollte, denn Marco war betrunken und Mats nicht unbedingt super gut drauf.

Ja, ich befürchtete wirklich, dass die Geschichte nicht gut ausgehen würde und darauf hatte ich wirklich keine Lust, denn ich wollte nicht schon wieder in etwas hineingezogen werden.

"Was willst du denn schon wieder..." knurrte Marco und machte sich groß. Leicht aggressiv baute sich der Blonde vor Mats auf, welcher jedoch erstaunlich ruhig und ausgeglichen wirkte.

"Ehmm...Jungs..." Ich biss mir auf die Unterlippe und sah perplex auf das Geschehen. Ich konnte mich nicht bewegen und starrte weiterhin auf die zwei Fußballprofis.

"Marco, du bist nicht du selbst." Mats sah den blonden Stürmer streng an und hielt die Hände schützend vor seinen Körper.

"Ach nein? Ich weiß ganz genau wer ich bin!" Brüllte er schon fast und grinste ihn breit an. Auf einmal begann der Blonde hämmisch zu lachen.

Etwas verwundert und ebenfalls sprachlos drehte sich Mats zu mir um und zog die Augenbrauen entgeistert und leicht verwirrt zusammen.

Auch ich schüttelte verzweifelt den Kopf und zuckte ruckartig mit den Schultern. Dann blickte ich kurz zu Marco, welcher sich gerade Absprung bereit machte und nun auf Mats zu sprang.

"MATS!" Schrie ich und kniff sofort die Augen zu. Ein Schauer lief mir über den Rücken und nachdem ich ein schmerzverzerrtes Stöhnen hörte, öffnete ich wieder meine Augen.

Mats hat Marco gepackt und hielt ihn fest. So fest, dass sich der Blonde nicht mehr bewegen konnte. Erleichtert atmete ich auf, denn ich hatte schon Angst, dass einer der Zwei gleich Brei sein würde.

"Jetzt reiß dich zusammen, Marco!" Mahnte der Innenverteidiger und ruckelte kurz am Shirt des Blonden.

Doch dieser schwieg beleidigt und starrte auf den Boden. "Kann ich dich loslassen?" Fragte Mats nun etwas ruhiger und als der Stürmer nickte, ließ Mats ihn auch los.

"Wir bringen dich zu MüWo, Alter Freund." Mats lächelte leicht und klopfte dem Blonden auf den Rücken und führte ihn vom Platz.

Etwas verwirrt und noch ein wenig verblüfft, (Ich verstand nicht, wie Mats den Blonden zähmen konnte), lief ich neben ihnen her. In meiner linken Hand die Glasflasche, welche ich ausschüttete und dann in den Mülleimer worf.

"Wieso ist sie so?"

Mats zog die Augenbrauen zusammen und musterte den Blonden skeptisch. "Wer ist wie?"

Genau die Frage hätte ich in der Situation auch gestellt, aber ich lief nur schweigend nebenher und tat nichts, außer den Boden zu hypnotisieren.

"Die Liebe." Er seufzte leise und schniefte dann. "Sie ist so unfair." Wieder seufzte er, schniefte wieder und dann musste ich mich einfach zu Marco drehen und ihn ansehen.

Weinte er?

Nein.

Aber er sah fix und fertig aus. Er war praktisch komplett durch mit der Welt. Aber wieso nur?

"Das ist sie..." Mats nickte zustimmend und öffnete die Tür zu MüWo's Büro, welcher sofort aufsprang und uns mit großen Augen ansah.

"Wie kann ich euch helfen?" Leicht lächelte der Teamarzt und zeigte mit seiner Hand auf einen Stuhl, um zu zeigen, dass wir uns setzen sollten.

Ich begann zu seufzen und zeigte auf Marco und überdrehte leicht verzweifelt die Augen.

"Ich bin von Idioten umzingelt..."