Lukas Podolski

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"Ey du! Was geht?"

"Geh weg, Lukas..."

"Ouh, schlechte Laune?"

"Lass mich bitte..." ich seufzte und zog mir meine Decke über den Kopf. Ich hatte gelesen. Ein spannendes Buch über das Raum/Zeit Verhältnis. Der Stürmer war dabei nicht unbedingt mein Lieblingspart.

Lukas zog mir die Decke weg und grinste mich frech an. "Hallo! Wir haben keine Zeit für schlechte Laune!" Er lachte und sah mich breit grinsend an.

Wie konnte ein Mensch so beschwerdenlos leben? Ich hatte im Zimmer gelegen und mir mehr Gedanken über Tonis Worte gemacht, als über das Buch. Dann kam der Stürmer und hatte wie aus dem Nichts die beste Laune. Wie funktionierte so etwas? Ich verstand es nicht. Um es zu verstehen war ich sicher schon zu kaputt.

"Ich mag meine schlechte Laune." Sagte ich monoton. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust, weil Lukas mir meine Decke wegnahm und schob die Unterlippe weiter vor.

"Du bist ein Mysterium, weißt du das?" Argwöhnisch musterte Lukas mich und seufzte dann laut. Er stämmte seine seine Hände in die Hüfte und sah mich skeptisch an.

Ich setzte mich auf und nickte kräftig mit dem Kopf. Dann grinste ich frech und zuckte mit den Schultern. "Ja, ich weiß und ich bin stolz drauf."

Und dann war auf einmal Stille. Es hatte Lukas tatsächlich die Sprache verschlagen. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich den Stürmer einmal still schweigend erleben durfte, aber ja, heute, notiert euch das Datum, war es soweit. Ich durfte einmal einen schweigenden Lukas Podolski live und in memory erleben.

"Lukas?" Ich seufzte und sah den ehemaligen Kölner leicht verzweifelt und nachdenklich an. Er sah zu mir hoch und sobald seine Augen meine erreichten, lächelte er.

"Was brennt dir auf der Seele, Schätzchen?" Süß begann er zu grinsen und kam einen Schritt auf mich zu.

Dieser Satz machte mich sprachlos. Schätzchen. Schätzchen?! Ja, ich war definitiv für einen Moment baff. "Ok, wow." Bekam ich nur genuschelt und hielt seinen fragenden Blicken stand. "So fangen wir gar nicht erst an, Freundchen!" Erklärte ich entschlossen und sah ihn ernst an.

"Gehört und verstanden." Er nickte kräftig und lächelte dann wieder breit. Dass er noch keine Falten in seinem Gesicht trug, wunderte mich eigentlich ein wenig, so viel, wie er lächelte, musste er zu mindest Lachfalten im Gesicht tragen.

Wieder seufzte ich und sah leicht beschämt und immer noch verzweifelt auf den Boden. Dann sah ich wieder in seine Augen und zuckte mit den Schultern. "Wie schaffst du es, dass dich alle mögen?"

Humorlos lachte er auf und schüttelte leicht seinen Kopf. "Ich und mich mag jeder?" Wieder lachte er leicht auf, bis er sich dann wieder fing und mich ernst ansah. "War schon lustig, musste zugeben."

Doch als ich darauf nicht antworte, sondern ihn nur schweigend ansah und meine Augenbrauen streng zusammengezogen hatte und mich nicht rührte, seufzte er und lehnte sich gegen die Wand.

"Nicht lustig. Hab schon verstanden."

"Aber du hast immer so gute Laune und du bist immer fit und gut drauf und du unterhältst dich mit jedem und du lachst immer und du hast immer so viel Spaß und du verstehst dich hier mit allen und jeder hier kann dich leiden und -"

"Ok, Stopp!" Wieder lachte Lukas leicht auf und hielt dabei abwehrend die Hände in die Luft. Er schüttelte leicht verzweifelt den Kopf und grinste breit.

Ich, hingegen, atmete so schwer, als hätte ich einen Marathon hinter mir. Ich hatte für diesen Satz definitiv vorher zu wenig Luft geholt. Fragend sah ich ihn an, in der Hoffnung er würde sich dazu äußern. Doch als nichts kam, quiekte ich nur leise.

"Wie machst du das, dass Dich alle hier mögen, Lukas?"

"Ich kommentiere nur."  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt