Rohrbruch

1.3K 32 2
                                    

Ja, Nina, die Jungs und ich feierten noch etwas, als ich auf mein Handy starrte, 21:34 Uhr. Ich sollte echt meine Beine in die Arme nehmen und gehen.

Gesagt, getan. Ich verabschiedete mich von Allen und ging zum Auto. Draußen wurde es langsam dunkel.
Es begann zu nieseln, also beschloss ich, heute nicht mehr tanken zu fahren, sondern einfach schnell in mein warmes Bett zu steigen.

Ich traute meinen Augen kaum, als Ich vor meiner Wohung ankam und überall Feuerwehr und andere Einsatzkräfte standen. Verdammt, was war hier denn passiert?

Ich stieg aus dem Auto, ging zum Einsatzleiter. Ich stellte mich vor und gab ihm die Hand.

"Entschuldigen sie mich bitte, aber ich muss ihnen leider mitteilen, dass in Ihrer Wohnung ein Rohr gebrochen ist. Wir konnten nur einige wenige Gegenstände, sowie Kleidungsmittel retten. Sie stehen da drüben." Erklärte er, zeigte auf zwei Wäschekörbe voller Gegenstände.

Ich traute meinen Ohren nicht. Was sollte ich denn jetzt tun? Was sollte ich verdammt nochmal jetzt machen? Ich hatte keine Unterkunft, die Jungs wollten alle heute noch abreisen.

-Warte, Stopp. Ich lebte doch in Dortmund, trainiere mit Profisportlern. Ja, ich wusste wo ich hin konnte.

Ich lud alle meine verbliebenen Sachen in mein Auto und fuhr los.
Es könnte bis zu drei Wochen dauern, eventuell auch länger. Die Versicherung kommt für weitere Kosten auf. Hatte der Einsatzleiter gesagt. Ich hätte ihn am liebsten geschlagen. Ich weiß auch nicht warum.

Schob es auf den Schlafmangel.

Es hatte mittlerweile angefangen zu schütten und da ich bestimmt eine halbe Stunde mit der Feuerwehr und dem Vermieter gesprochen habe, war ich schlichtweg einfach klitschnass.

Vor der WG meiner Kollegen angekommen, stapelte ich meine Beiden Körbe übereinander, trug sie ihnen vor die Tür und klingelte.

"Marco geh' du!" Das war Mario. Fauler Sack. Ich schmunzelte.

"Alter, Gott verfluche den Jenigen, der um die Uhrzeit noch klingelt!" Schrie Marco fast. Oha. Kampfansage. Er öffnete die Tür, machte große Augen.

Starrte Abwechselnd auf mich, dann wieder auf die Körbe neben mir.

"Ihnen auch einen guten Abend Herr Reus, ist das etwa die Art, wie man eine Lady begrüßt?" Ich grinste ihn an. Ja, ich glaube er wusste immernoch nichts mit mir anzufangen.

"Boa Marco! Mach die Tür zu, es zieht! Wer ist denn da?..." Mario drängelte sich am Blonden vorbei. Als er mich sah, formte er mit dem Mund ein einfaches 'O'.

"Jungs, kann ich reinkommen? Ich bin nass, mir ist kalt, meine Wohnung ist für'n Arsch und ich hab keine Ahnung wo ich hinsoll. Außerdem hab' ich Hunger." Erklärte ich. Mehr Zeit war nicht, ich fror echt. Ja, in dieser Nacht gingen die Temperaturen unter die 15°C.

Die Jungs traten beiseite. Nickten und lächelten. "Dankeschön, ihr seid die Besten!" Grinste ich zurück. Marco trug die beiden Körbe hinein.

"Geh' erstmal duschen, das Bad ist hinten links. Dann bist du uns eine Erklärung schuldig!" Mario lachte. Ich nickte nur, ging dann.

Im Flur hingen extrem viele Bilder von den Jungs. In der Mitte stand: Einmal Schwarz-Gelb, immer Schwarz-Gelb oja, wie sie recht hatten.

Der Bilderwand wollte ich später nocheinmal meine Aufmerksamkeit schenken, jetzt wollte ich nur duschen.

Als ich fertig war, Band ich mir ein Handtuch um. Dann viel mir ein, dass ich mir gar keine Trockenen Sachen mitgenommen hatte, vorrausgesetzt, meine Körbe hatten etwas zu bieten.

Ich öffnete also die Tür, sah vor mir einen Stapel Sachen Liegen. Einen Borussenhoodie und eine Jogginghose. Der Borussenhoodie war definitiv von Mats. Immerhin hatte der Überlebt. Aber wo war Mats überhaupt? Ja, wieder Fragen über Fragen.

Ich zog alles an, ging den Flur entlang. Ich hörte Gekicher und Gelache. Ich ahnte Übles.

Meine Vorahnung bestätigte sich, als ich die Beiden bei meinen Körben sah. Wieso waren Männer immer so kindisch?

"Du hast ja ein Bild von uns vier eingerahmt!" Mario kicherte, hielt mir das Bild hin. Ich überdrehte die Augen. Ja, hatte ich. Na und? Pff.

"Und du hast ein Trikot von Mats?! Sogar unterschrieben? Das ändern wir schnell." Sagte Marco, sprang auf, holte ein Trikot von ihm und einen Edding.

"Ihr wart doch dabei, als er es mir in die Hand gedrückt hat, ihr Idioten! Und jetzt Finger weg von meinen Überbleibseln!" Lachte ich, nahm Mario mein Bild aus der Hand und packte Alles zusammen.

Danach schuldete ich den Beiden eine Erklärung, sie verstanden Alles, waren halt echt cool drauf. Dann gaben sie mir ein Zimmer.

"Niste dich solange ein, wie du willst! Wir haben hier nichts gegen Parasiten..." lachte Marco. Oha, Arsch. Ich zeigte ihm Grinsend den Mittelfinger und schloss die Tür.

Ja, an ein WGleben konnte ich mich gewöhnen.

Auch, wenn diese Eine Person hier leben würde.

"Ich kommentiere nur."  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt