weshalb Schalker Schalker sind

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"Ja, gut..." ein wenig verwirrt und so, als hätte er mich nicht ernstgenommen, stand Julian auf, drehte sich und zog seinen Schlüssel aus der Hosentasche. Er schloss mir kurzerhand die Tür auf und stellte sich in diese. Schließlich grinste er mich breit an und legte seine linke Hand auf seinen Rücken. Er verbeugte sich und nuschelte "Bitte, die Dame.", letzendlich war das dann auch der Punkt, an dem ich ihm meine Aufmerksamkeit schenkte.

Ich verzog angeekelt mein Gesicht und starrte ihn ungläubig an. Ich wollte nun endgültig, dass diese Situation endete, also stand ich auf und ging, ohne ihn zu beachten, durch die Tür und schmiss mich auf mein Bett.

"Nicht lustig?" Argwöhnisch musterte er mich und zog die Augenbrauen zusammen. Dann zuckte er mit den Schultern und grinste wieder frech. "Ich fand den gut."

Und genau das war für mich der Grund, weshalb ich nichts mit den blauen Menschen anfangen konnte. Sie waren mir zu blau und die waren nicht lustig. Nicht im Ansatz. Aber sie taten immer auf lustig und sie wollten immer, dass alle mit ihnen und für ihre Witze lachten. Aber dem war nicht so und wenn dem nicht so war, dann waren sie entweder eingeschnappt, oder beleidigt.

"Ach Leo, das ist ja mega langweilig mit dir..." Julian seufzte und setzte sich auf den Boden. Einfach so, ohne Grund. Er winkelte seine Knie an und beobachtete mich missmutig.

Ich schüttelte nur leicht verzweifelt den Kopf. "Was soll ich denn machen?!" Sagte ich etwas lauter und als ich merkte, dass der Ton nicht der war, der eigentlich geplant war, seufzte ich und sagte etwas leiser: "Es ist halt alles so verdammt kompliziert gerade."

"Meinst du nicht, dass das Allea einfach nur in deinem Kopf zu leicht ist?" Argwöhnisch musterte er mich und zog die Augenbrauen zusammen. Dann legte er den Kopf schief und sah mir in die Augen.

Seine Augen funkelten nur so. Vor Freude und Hoffnung. Vor Geborgenheit und Sicherheit. Es ging ihm einfach gut hier und das lag, hoffte ich jedenfalls, an Joshua Kimmich.

Schief grinste ich. "Joshua und du haben sich geküsst!" Stellte ich fest und sah ihn ernst an. Ich wollte jeden seiner Mimiken analysieren.

Doch, als er seinen Mundwinkel kurz nach unten zog, hatte ich Angst, etwas falsches gesagt zu haben, also setzte ich mich ihm gegenüber und legte den Kopf ebenfalls schief. "Stimmt doch, oder?" Hakte ich nach.

Julian aber, nahm meine Frage gar nicht ernst und zuckte nur monoton mit den Schultern. "Du lenkst vom Thema ab." Erklärte er knurrend und lehnte sich gegen die Wand hinter ihm.

Typisch Schalker. Sie wollten immer alles wissen, aber selbst mit der Wahrheit rausrücken wollten sie nicht.

"Du doch jetzt auch." So, als hätte ich gewonnen, zuckte mein Mundwinkel nach oben und ich verschränkte siegessicher die Arme vor der Brust.

Seinen Konter wollte ich jetzt einmal ordentlich analysieren. Natürlich hatte er nun einen passenden Spruch parat, da war ich mir sicher, ich wollte dieses blaue Wesen studieren.

Der Schalker seufzte einmal, sah mich Ernst an und legte einfach nur seinen Kopf schief. Mehr kam nicht. Kein Konter, keine Emotionen. Rein gar nichts.

"Wie, kein Konter?" Argwöhnisch musterte ich ihn und schüttelte verzweifelt den Kopf. Ich grinste schief, schloss ein wenig meine Augen und hielt seinen Blicken stand.

Er stöhnte leise, pustete sich eine dunkle Strähne aus dem Gesicht und starrte mich an. Dann lächelte er kurz und zuckte mit den Schultern.

"Ja, haben wir. Na und?"

"Awwwww!" Ich sah den Größeren berührt an und faltete meine Hände zusammen. "Wie süß ist das denn?"

"Jaja, aber dass du dir dein Leben im Kopf zu leicht vorspielst, hast du noch nicht verstanden, oder?" Der Schalker musterte mich argwöhnisch und zog wieder seine Knie an, welche er vor weniger Minuten ausgestreckt hatte.

Und um ehrlich zu sein, wusste ich weder, was es zu bedeuten hatte, noch, wie ich antworten sollte. Was an meinem Leben spielte ich mir in meinem Kopf vor? Alles geschieht im hier und jetzt. Alles, aber wirklich alles, spielt hier. In der Gegenwart. Im Jetzt.

Was davon sollte ich mir zu einfach vorleben?

•••

Hey Jo, Fußballfreunde! Alles fit im Schritt?

Auch wenn diese EM nicht gut ausgehen sollte - Leonie hat definitiv Dinge fürs Leben gelernt.

Man sollte auch anderen Leuten einmal einer solchen Gehirnwäsche unterziehen und ordentlich schrubben!

Zum Weltfußball: Jogi hat dann mal gestern eine Aufstellung gebracht, die sich sehen lassen konnte. Ich War echt begeistert!

Rooney hat die englische Natio verlassen. Da musste ich kurz weinen.

Dortmund hat heute wieder gewonnen! War aber kein schönes Spiel. (Es zählt niemals das Ergebnis, sondern die Leistung, auf die aufgebaut werden muss! Meine Meinung.)

"Ich kommentiere nur."  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt