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"Ey, Crazy Partypeople!" Bastian stürmte in unser Zimmer und drückte ruckartig die Badtürklinke nach unten. Schade nur, dass sie abgeschlossen war und ich nur das Poltern hören konnte und nicht das Stolpern von Basti , weil er nicht damit gerechnet hatte, dass die Tür so viel stärker war, als er, gesehen hatte.

Sah bestimmt lustig aus.

Fragend und auch immer noch leicht besorgt und eventuell auch ein wenig skeptisch sah ich zum Kölner, den ich immer noch in meinen Armen hielt und leise seiner Atmung zuhörte.

Als er hochsah, lächelte er leicht und sah mich dankbar an. Löste sich aus meinen Armen und begann zu seufzen.

Basti aber, wurde ungeduldig und klopfte dreimal kräftig gegen die Tür. "Jetzt reicht's aber! Genug geheult! Kommt raus jetzt!" Und wieder klopfte der ehemalige Bayer gegen die Tür und ich hatte echt Angst, dass er sie gleich eintritt, denn er hämmerte echt doll gegen das Holzgestell.

Monoton stand Jonas auf und lächelte mir noch ein letztes Mal dankbar zu, nickte fröhlich und grinste leicht.

Dann ging er mit zwei kurzen Schritten zur Badtür, schloss sie auf und öffnete diese ruckartig, sodass ich ein lautes Knallen vernahm und sofort aufsprang.

"Ouh, Fuck!" Mit großen Augen sah Jonas zu Basti, welcher benommen auf dem Boden saß und irgendwie drein sah.

Monoton sah ich erst auf den Kapitän und dann auf Jonas, wieder auf Basti, wieder auf Jonas.

"Pass das nächste Mal bitte auf, Jonas. Ich stand da." Böse sah Schweini den Verteidiger an und lachte dann auf, stellte sich auf seine zwei Beine und ging munter lächelnd los.

"Kommt jetzt bitte runter und bringt mir ein Kühlakku mit!" Und mit diesen Worten verschwand er auch schon dem Flur hinunter und ließ Jonas und mich mit fragenden und skeptischen Blicken stehen.

"Sollten wir MüWo holen?" Argwöhnisch musterte mich der Kölner und lachte dann auf. "Besser ist's, nicht wahr?"

Schief grinste ich ihn an. Toni hatte recht. Der Kerl war tatsächlich ein komischer Vogel. Aber das machte mir nichts aus, schließlich war ich mindestens genauso geistig abwesend, wie der Kölner neben mir.

"Ja, sicher, ist sicher." Ich nickte zustimmend und ging dann schnellen Schrittes vorraus, doch als ich merkte, dass er nicht kam, machte ich kurz kehrt und sah ihn skeptisch an.

"Kommst du?"

"Leo, ich..." er stotterte und wirkte unsicher und dann kam wieder seine depressive Phase. Wir worden doch alle schon einmal verlassen. Wir hatten das Alle hinter uns.

"Ich wollte ihr doch einen Antrag machen..."

Dann lächelte ich ihm mitfühlend zu und nickte verständlich. "Sie hat den Ring nicht verdient, Jonas. Und jetzt komm, lass dich ablenken!" Wieder lächelte ich und hielt ihm meine Hand hin, welche er dankend annahm und gemeinsam begaben wir uns auf den Weg in den Gemeinschaftsraum, dabei nahmen wir den kurzen Umweg an MüWo's Büro vorbei, um Basti das Kühlakku zu besorgen und erzählten ihm direkt, dass ein Weiterer Opfer unserer Mördertür geworden ist.

Denn wir erinnern uns: vor einigen Tagen war ich es, die bewusstlos auf dem Boden lag.

Jedenfalls waren wir nun endgültig auf den Weg zum Gemeinschaftsraum und um ehrlich zu sein, hatten wir beide keine Ahnung, wieso.

Denn was stand auf einem Sonntagabend schon spannendes an?

"Schon gehört?"

"Was gehört?" Misstrauisch sah Jonas Kimmich an, der uns breit angrinste und sich freute, wie ein kleines Kind, das gleich ein Eis bekommen würde.

"Es gibt Neuigkeiten zur geheimnisvollen Kommentatorin!" Stolz präsentierte er uns seine Neuigkeiten und während er diese Worte in den Mund nahm, rutschte mir mein Herz in die Hose.

Es pochte so schnell, wie nie zuvor und ich spürte, wie sich mein Herzschlag erhöhte und mein Puls auf Hundertachzig stand.

"Was denn?" Argwöhnisch musterte ich Josh und fühlte, wie mein Herz immer schneller schlug.

"Naja, die haben jetzt Ideen aufgestellt wer das sein könnte..." der Bayer zuckte mit den Schultern.

Wer denn? Alle wussten davon, bis auf die Jungs, die ich damit auch nicht nerven wollte, denn die hatten sicherlich besseres zu tun und außerdem war es mir verboten zu sagen, dass ich die bin, die mit ihrer humorvollen Art überzeugen konnte.

Das war so vorgeschrieben.

"Wer denn?"

"Na die Jungs!" Joshua lachte auf und zusammen gingen wir in den Gemeinschaftsraum, indem auch schon eine Tribüne aufgebaut war, worauf ein Rednerpult stand und Bastian, der gerade das Mikrophon testete.

Ich ging schließlich zum ehemaligen Bayern, nahm eine große Panzertaperolle und hielt ihm monoton das Kühlpack gegen den Kopf und befestigte dieses mit einigen vielen Streifen des Klebas.

"So, hält." Stolz benickte ich mein Werk und nahm neben Toni und Jonas platz, um dann Bastian meine volle Aufmerksamkeit zu schenken.

Stolz und breit grinsend hielt der Große einen Zeitungsartikel in die Höhe und reckte das Kinn.

"Freunde, wir sind in der Zeitung!"

"Ich kommentiere nur."  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt