let's sing a song!

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Eigentlich gab es diese Momente, in denen ich am liebsten den Schwanz eingezogen hätte und weggerannt wäre, zu oft.

Aber ich versuchte mich Jedes Mal zusammenzureißen und zu meinen Fehlern zu stehen, aber zu diesem Fehler konnte kein Mensch stehen, dafür war ich schon viel zu sehr in der ganzen Geschichte drin.

Jedenfalls war Basti nickend und auch leicht verzweifelt aus dem Zimmer gegangen, ohne zu versuchen, mir zu zuhören. 

Was aber auch verständlich war, also beschloss ich, einfach darauf zu warten, dass jeder Einzelne der Jungs mir eine Standpauke gab, aber anstatt, dass das passierte, sammelte sich jeder meiner Zimmerkameraden langsam auf seinem Bett.

Schließlich saß ich immernoch perplex auf dem Bett und starrte die Anderen an, ohne nur mit der Wimper zu zucken.

Argwöhnisch musterte ich jeden der Spieler, die sich langsam, aber sicher, auf ihr Bett gesetzt hatten.

Aber auch sie sahen mich nur merkwürdig an. Ja, ich konnte die Blicke, die sie mir zuwarfen, nicht deuten.

Als dann schließlich alle da waren, kam Bastian in unser Zimmer und grinste, wie immer, breit. "Ihr solltet langsam für den Kamermusikabend üben." Und mit diesen Worten verschwand er auch schon, nachdem er mir einmal zu gelächelt hatte.

Und ja, ich dachte tatsächlich (so naiv, wie ich war), dass ich damit erstmal aus der ganzen Geschichte raus war, also versuchte ich mich komplett auf die Jungs und unsere Musik zu konzentrieren.

"Hat jemand eine Idee?" Jonas schaute uns an, verschränkte die Arme vor der Brust und seufzte laut.

"Das ist kompletter Bullshit." Julian Draxler, der Pessimist in Person, seufzte laut und stand auf, um mir einen fiesen Blick zu zuwerfen.

Fragend sah ich ihn an und zog meine Augenbrauen zusammen. "Was?"

"Aber wir haben ja einen Mädchen-Vorteil!" Hämmisch grinste er und zeigte mit dem Zeigefinger auf mich.

Ich stöhnte mit meiner Null-Bock-Einstellung und sah den Schalker böse an. "Vergiss nicht, Schlumpf, wer mit dem Zeigefinger auf Andere zeigt, zeigt gleichzeitig mit drei Fingern auf sich selbst!"

Etwas baff und verblüfft sah der Schlumpf mich an. Dann ging er wieder, winkte ab und das einzige, das ich noch von ihm hörte, war ein lächerliches Mimimimi.

Jonas sah mich breit grinsend an und klatschte in die Hände. "Dem Schalker hast du es gezeigt!"

"Also ich finde die Idee gar nicht so schlecht..." Marco sah mich an und boxte mir zärtlich gegen die Schulter.

"Halt die Klappe, Borusse." Eingeschnappt verschränkte ich die Arme vor der Brust und schob meine Unterlippe etwas weiter vor.

"Düm-dum-dooom..."

Ich überdrehte meine Augen und starrte auf die vier Jungs, die mittlerweile alle vor dem Bett, in der Mitte des Raumes standen und mich breit angrinsten.

"Jungs, ich mach das nicht!" Humorlos lachte ich auf und schmiedete mir schon den perfekten Fluchtplan. Problem war nur, dass ich nirgens hin konnte.

Wie denn auch? Jonas war hier, Marco ebenfalls. Mario redete irgendwie nicht mehr mit mir und Mats war einfach unglaublich merkwürdig.

Dann waren da noch die Spanier, die aber irgendwie auch momentan mehr mit sich selbst zutun hatten und sicherlich nicht mehr die Kraft besaßen, sich mit meinen Problemen außeinander zu setzen.

Und um ehrlich zu sein, hatte ich nicht die Eier in der Hose, um mir meine Rettung bei Lukas und Basti zu suchen, also musste ich, wohl oder übel, im Zimmer sitzen bleiben und hoffen und beten.

Ehe ich mich jedoch versah, hatte Marco seine Box in der Hand und verband diese mit seinem Handy.

Böse funkelte ich den Blonden an und sah ihn warnend an.

Wenn er jetzt wirklich eines seiner schwulen Lieder, und damit griff ich ihn nicht an, aber er hörte eben nunmal nur Schnulzen, an machen würde, würde ich schreiend aus dem Raum rennen. Da war ich mir zu zweihundertundzehn Prozent sicher.

"Wir ziehen durch die Straßen und die Clubs dieser Stadt,
Das ist unsre' Nacht, wie für uns beide gemacht!"

Und als dann Marco schließlich anfing Atemlos zu singen und alle mit einstiegen, war ich wirklich bereit, schreiend aus dem Raum zu rennen.

Ja, Lieder waren schon etwas Tolles.

•••

Hey jo, Fußballfreunde!

Wie geht es euch?

Meint ihr, Leonie kommt wieder sicher aus ihrer brenzligen Situation raus, oder wird es wohl oder Übel kein Happy End geben?

Ein paar wenige Kapitel gibt es ja noch zu lesen! Also, seid gespannt!

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