There must be something in the Water

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Sand und Wasser. Basti und Poldi waren wie Sand und Wasser. Das machte keinen Sinn. Gar nichts hier machte Sinn.

Nicht diese Wasser Geschichte und nicht meine Geschichte.

"Aussteigen!" Joachim Löw stand ruckartig auf, ging zum Busfahrer, bedankte sich und stieg dann aus. Draußen streckte er sich ein Mal und dann ging er einen Schritt vom Mannschaftsbus weg.

Wir stiegen ebenfalls aus. Schweigend und auf den Boden starrend. Als ich den Bus verließ, sah ich mich einmal um. Wir befanden uns an einem Strand. Überall befanden sich Sand und Wasser. Nichts, als Sand und Wasser. Keine Tiere, keine Menschen, keine Häuser. Nur Sand und Wasser und eine deutsche Nationalmannschaft, die Langeweile im Trainingslager hat, oder so was.

"Wir sind über zwei Stunden durch Frankreich gefahren, um letzendlich baden zu gehen?" Mesut Özil schaute sich einmal skeptisch um.

"Ich hab gar keine Badehose mit..." grummelte er dann verlegen und sah uns missmutig an.

"Das stand aber auf dem Zettel." Bernd Leno sah seinen zukünftigen Vereinskollegen an, grummelte einmal böse und zog die Augenbrauen ins Gesicht.

"Da gab's 'n Zettel?" Mesut lief rot an und sah uns perplex an. Wir antworteten nur mit einem Schulterzucken und widmeten uns dann wieder dem Trainer.

"Wir sind zwei Stunden rum gefahren, nur, um jetzt am Meer zu chillen? Wo sind wir? Am Atlantik? Darf man hier überhaupt sein? Gibt's hier nicht sowas wie Haie, oder so?" Leroy Sanè sah den Bundestrainer entrüstet an und legte seinen Kopf schief.

Aber Mario Götze antwortete nur mit einem kurzen, knurrenden "Ärmelkanal."

Doch Leroy ließ sich dadurch nicht aufhalten. "Im Atlantik gibt es Haie, nicht? Deshalb ist hier auch keine Menschenseele!"

"Ärmelkanal."

"Wetten der Atlantik ist arschkalt? Ich geh hier nicht rein!" Protestierte er, doch Mario knurrte weiter.

"Ärmelkanal, du Idiot!"

"Was willst du denn mit deinem Ärmel immer? Kannst du dich nicht anziehen, Bienchen?" Wurde Leroy ausfällig. Er fuchtelte wild mit seinen Armen umher.

"Wir befinden uns am Ärmelkanal! Aber das hättest du gecheckt, wenn du deine anstrengende, egoistische und überhebliche Rede eher beendet hättest!" Auch Mario wurde dann lauter. "Und nenn' mich nicht Bienchen."

"Männer. Reißt euch gefällig zusammen!" Jetzt war es Manuel, der lauter wurde, sich zwischen die beiden stellte und sich groß vor Mario aufbaute.

"Oh, muss dich dein Alter Freund beschützen, Süßer? Wie hat es dir denn auf Bayern gefallen? War es ein gutes Gefühl, deine Heimat zu bescheißen?" Böse begann der Schalker zu grinsen.

Doch Mario Götze war bereits am schweren atmen. Er konnte nicht mehr, das sah man ihm an. Auch, dass er ruhig bleiben wollte, sah man ihm an.

Er war bei diesem Thema ziehmlich verletzbar und wir alle wussten es. Dass Leroy dieses Thema ansprach, war ein ziemlicher Schritt von ihm und er musste nun mit den Konsequenzen leben, denn Mario war gerade dabei, sich an Manu vorbei zu kämpfen und auf Leroy loszugehen.

"Hey, mein Freund! Chill!" Manu musste all seine Kraft aufwenden, um Mario davon abzuhalten, etwas schlimmeres zu verursachen.

"Du bist ein verdammtes Arschloch! Ein verdammtes Arschloch bist du, Sanè!" Rief Mario immer und immer wieder. Doch Leroy zuckte nur desinteressiert und abwertend mit den Schultern.

"War es meine Entscheidung? Pass lieber auf, mein Freund! Du spielst hier mit offenen Karten, Borusse!" Scherzte er ironisch.

Mario aber, traf es wie ein Schuss ins Herz. Ich wusste nicht, ob es Wut, oder Verzweiflung war, die ihn so beeinflusste, aber gut mit den Konfrontationen konnte er nicht umgehen.

"Was? Kein Konter?" Fies grinste der Schalker, der mir immer als so schüchtern und fleißig erschien.

Doch Mario Götze reagierte gar nicht erst auf die Sprüche des Schalkers. Er entzog sich Manus festen Griffen und drehte sich ruckartig um. Er lief schnur stracks Richtung Bus.

Die anderen, unteranderem ich, die einfach nur perplex die ganze Sache angesehen hatten, wussten nicht, was sie sagen sollten.

Einige Seufzten, einige warfen sich verwirrte und verzweifelte Blicke zu und wieder andere kümmerten sich um den Schalker.

Bastian und Poldi wollten gerade Richtung Bus gehen, als Joachim Löw sich ihnen in den Weg stellte. "Nein Jungs, lasst ihn." Sagte er nur stumpf und sah uns dann entrüstet an.

Ich starrte einfach nur das Wasser an. Ich war einfach verwirrt und entrüstet, wusste nicht, wie ich reagieren sollte und hatte keine Ahnung, wieso die ganze Sache so ausgeatet ist.

Aber eine Antwort auf all meine Fragen waren auch nicht im Wasser zu finden.

•••

Der Tragödie erster Teil.

Ok, genug von Faust für heute. Morgen wird Klausur über dieses Buch geschrieben. R.I.P omg...

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