weil die Liebe nicht einfach ist

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Und dann rannte ich. Aber nicht in Richtung des dunkelhaarigen Verteidigers. Im Gegenteil, ich rannte in die entgegengesetzte Richtung. Ich rannte zurück. Aber nein, ich rannte nicht davon. Ich rannte nicht wieder von meinen Problemen davon, ich hatte mich verändert. Ich hatte meine Fehler eingesehen. Ich rannte zu Mario. Ich war der festen Überzeugung, dass ich mit ihm reden musste. Es müsste einfach sein.

Jetzt, oder nie.

"Ey, kleiner Keeper!"

"Keine Zeit!" Rief ich dem Profi hinterher, auch, wenn ich keine Ahnung hatte, wer es war. Ich achtete weder auf die Stimme, noch hatte ich auf sein Aussehen geachtet.

Aber ja, ich rannte immer noch und als ich endlich vor der Zimmertür stand, öffnete ich diese, ohne vorher zu klopfen.

Toni stand in Mitten des Zimmers, lächelte mich breit an und sah mich mit großen Augen an. "Haben wir uns wieder einbekommen?" Frech lächelte er und legte sich ein Handtuch über die Schulter.

Argwöhnisch musterte in den Blonden und zog die Augenbrauen zusammen. "Was meinst du, Toni?" Knurrte ich ein wenig entnervt und zuckte mit den Schultern.

Während ich mich meinen Blicken dem blonden Mittelfeldspieler widmete, versuchte Mario, den ich ja eigentlich sprechen wollte, aus dem Zimmer zu fliehen.

Als ich es bemerkte, sprang ich regelrecht zur Seite und ergriff seinen Arm. Als er such drehte und mich entgeistert ansah, seufzte ich und schüttelte verzweifelt den Kopf. "Wie lange soll das denn noch gehen?"

"Bis du es verstehst." Antwortete er ernst und monoton und schenkte mir dabei keine Aufmerksamkeit.

"Ich geh dann mal..." pfiff Toni leicht durch die Zähne und machte sich auf den Weg nach draußen, schloss hinter sich die Tür zu und das letzte, was man von ihm hörte, war ein leises Seufzen.

Mario, dessen Arm immer noch in meiner Hand verweilte, seufzte auch einmal und sackte dann zusammen. Er setzte sich auf den Boden und seufzte noch einmal ergeben.

"Was meinst du, Mario?" Ernst sah ich ihn an und blieb aber stehen. Ich wusste nicht wieso, aber vielleicht weil ich diesen kurzen Moment genoss, in dem sich Mario mir ergeben hatte und bereit war, mir zu zuhören.

"Was bin ich für dich?" Misstrauisch sah er mir in die Augen. Er hatte sich gegen die Wand gelehnt und in den Schneidersitz gesetzt. Er seufzte leise und begann dann, mit seinen Füßen zu spielen.

"Du bist und bleibst mein bester Freund." Ich starrte selbst auf den Boden. Ich konnte ihm bei diesen Worten nicht in de Augen blicken, denn irgendwie zerissen sie mich mehr, als gewollt.

"Wieso kann ich dir das nicht glauben?" Er seufzte laut, atmete schwer aus und blickte nach oben. Ich sah es nur aus dem Augenwinkeln, denn ich selbst schaffte es nicht, ihn anzusehen.

"Wieso bist du so, Mario?" Ich sah enttäuscht auf und musterte den Mittelfeldstar. Dann schüttelte ich leicht den Kopf und versuchte, mir meine Tränen zu unterdrücken. Aber es tat einfach weh. Es tat weh, ihn so zu sehen. Es tat weh, dass er so von mir dachte.

"Bin lieber eiskalt, als dass mich jemand verletzt." Stur und monoton antworte er. Ohne ein Fünkchen Hoffnung. Eiskalt. Er zuckte mit den Schultern und musterte mich.

"Wieso sollte ich dich verletzen?" Argwöhnisch musterte ich ihn und schüttelte verzweifelt den Kopf. "Was hat dich so verletzt?"

"Wieso will man immer das haben, was man niemals bekommen wird?"

"Wieso fragst du mich das?" Wieder sah ich in seine Augen. Ich wagte es und suchte nach einer Antwort, nach einem Fünkchen Hoffnung, aber ich fand nichts. Seine Augen waren leer und eiskalt.

"Wusstest du, dass es das Schlimmste ist, wenn dein Verstand weiß, dass es falsch ist, aber dein Herz nicht anders kann, als ihn zu lieben?" Wieder ignorierte er meine Antwort. Immernoch saß er im Schneidersitz an der Wand und lehnte seinen Kopf gegen diese.

"Mats..." Ich seufzte.

"Was ist mit ihm?" Er zog die Augenbrauen zusammen, sah mir in die Augen und ich erblickte tatsächlich ein wenig Interesse.

"Ich weiß, wie das ist..." leise schluchzte ich und leise kullerte eine Träne meine Wange hinunter. Es war definitiv zu viel für mich. Das alles hier. Es durfte einfach so nicht enden.

"Was hast du?" Und da war er wieder. Der fürsorgliche Mario, den ich kannte. Seine Stimmung verwandelte sich kurzzeitig in eine Art der Sorge und sofort sah er mich mit großen Augen an.

"Es tut halt einfach weh." Ich zuckte mit den Schultern und nickte leicht. "Es ist einfach der größte Fluch, sich zu verlieben."

Er nickte, stand auf und sah mir in die Augen. Dann seufzte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Er lehnte sich wieder gegen die Wand und musterte mich ganz genau.

"Weißt du jetzt, was ich meine?"

•••

Hey jo, Fußballfreunde! Weil drei Tage lang kein Kapitel kam, kommt heute mal ein etwas längeres. Habe momentan viel um die Ohren, aber das Buch möchte ich erstmal noch zuende bringen!

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