M.
„Anytime...", mehr war ich in diesem Moment nicht in der Lage von mir zu geben. Schon ging Patrick im Sand vor mir in die Knie, nestelte in seiner Hosentasche und schon spürte ich, das er mir was an den Finger steckte. Total noch neben der Spur starrte ich auf meine Hand. „Ja?", fragte Patrick verunsichert und mir liefen nur noch die Tränen und ich nickte. Im nächsten Augenblick spürte ich auch schon seine weichen Lippen auf meinen. Ich weiß nicht wie lange wir beide einfach nur am Strand standen und uns sanft, dennoch tief küssten. Boe war es dann, der uns auseinander fahren lies. „Ihhhhh!", kreischte ich erschrocken auf, und Patrick lachte nur. Der Dicke war Schwimmen gewesen und hatte nichts besseres zu tun als sich direkt neben uns trocken zu schütteln. Patrick sprang noch schnell zur Seite, so bekam ich fast die geballte Ladung Wasser ab, bespickt mit nassem Sand. „Na prima!" Patrick lachte immer noch... wobei die Betonung auf das Wort noch fiel. Denn hinter ihm war auch Bonnie aus den Fluten zurückgekehrt... lange nasse Haare... ordentlich voll mit Sand... ich musste es mir verkneifen, nicht zu grinsen, den schon setzte meine Mischlingshündin an und schüttelte sich hinter ihm, das auch er nun aufschrie und die doppelte Ladung wie ich abbekam. „Das haste jetzt von deinem Schadenfrohen Lachen!", stellte ich grinsend fest. „Komm lass uns zurück... so langsam bekomm ich Hunger und ihr beide ne Dusche. So kommt ihr nicht ins Haus!"
Unser Urlaub verflog wie im Winde und schon waren wir zurück im Münsterland. Der Corona Alltag stellte sich ein. Patrick hatte bereits seine Wohnung in Düsseldorf verkauft und mit Joey die Möbel bereits in unser neues Haus gebracht. Das Kinderzimmer , die Küche, sein Studio sowie Atellier und das Wohnzimmer waren bis auf ein paar Kleinigkeiten eingerichtet. Nur das Schlafzimmer fehlte noch. Patrick und ich hatten uns geeignet ein neues zu Kaufen, da er das Bett aus Düsseldorf auf Grund der „Erinnerung" nicht mitnehmen wollte, so hielt ich mich tagsüber im Haus auf, verräumte Inhalte der Kartons die Patrick oder mein Onkel mir rüber brachten, während ich oder wir nachts noch in meiner Wohnung im Hause meines Onkels schliefen. Einige Termine nahm Patrick noch war, flog für sein Album so lange es möglich war immer wieder nach London, während ich inzwischen im Mutterschutz mich befand und nicht wirklich was mit mir anzufangen wusste.
Durch den Lockdown war fast alles geschlossen. Und von Tag zu Tag wusste ich nichts mit mir anzufangen. Gerade auch wegen den Kontraktbeschränkungen. Spazieren gehen, das durfte man noch, allerdings fiel es mir täglich schwerer meine Kugel vor mir herzuschieben. Dazu kam meine Angst, das es Patrick nicht rechtzeitig zur Geburt schaffen könnte, da konnte er mir immer wieder versprechen, das jederzeit ein Privatjet für ihn bereit stand, um sofort heim zu kommen. Auch die Sorge vor einem Möglichen Kaiserschnitt machten meine Situation, wenn ich mal wieder alleine zu Hause war, nicht besser. Meine Familie versuchte mich zwar zu beruhigen, aber innerlich war ich zwo aufgeregt und nervös, da brachte selbst der beste Beruhigungsstee nichts.
„Angel... alles wird gut!", versuchte mich Patrick am Telefon zu beruhigen. Er war die letzte Woche gar nicht zu Hause gewesen. Den ganzen Tag über hatte ich schon so ein komisches Gefühl gehabt, gespickt mit leichten Wehen, was laut meiner Hebamme wohl noch Senkwehen waren, aber trotz allen Zuspruchs verließ mich dieses Gefühl nicht.
„Marlie... die Show geht heut bis 21 h... vor der Tür beim Kila stehen vielleicht 15 Fans. Ich mach ein paar Fotos und dann komm ich sofort. Promise. Gegen 23 h bin ich spätestens daheim und uneingeschränkt für dich da.", sagte er am Telefon total verständnisvoll und vollkommen ruhig. „ I have good News! Really good News! Promise Angel! Du wirst dich freuen!", versprach er. „Und? Bist du denn bei dem Namen für unser Miracle weitergekommen?", versuchte er mich abzulenken und schaffte es damit dann auch irgendwie.
„Ich hab zwei Favoriten... ich weiß nur nicht, ob sie dir gefallen..."
„Bestimmt Angel... schieß los."
„Mareille oder Mila"
„Beide schön... sehr schön sogar... und wenn ich vermuten darf... in der Bedeutung „Wunder"."
„Ja... findest du das doof?!"
„Überhaupt nicht! Ich finde gerade Mila sehr schön!"
„Paddy? Kommst du? Die Aufzeichnung beginnt!", rief Pino aus dem Hintergrund.
„Angel... ich muss. Ich meld mich, sobald ich im Auto sitze. Andy fährt mich. Love you... und Versuch einfach, dich etwas zu entspannen ja?"
„Lustig... tu den ganzen Tag nichts anderes, als dumm rumsitzen!", lachte ich gequält. „Freu mich auf dich Schatz! Lieb dich auch!"Da diese Übungswehen inzwischen richtig unangenehm waren, schnappte ich mir mein Körnerkissen, schaltete den Fernseher an und legte mich auf die Couch. Wenn Patrick schon nicht hier war, dann schaute ich ihn mir eben im Tv später an, dachte ich mir, doch es kam alles anderes als erwartet.
Die Schmerzen wurden stärker, aber ich verließ mich zunächst auf die Aussage der Hebamne vom Morgen, das es nur Übungswehen waren... bis... ja bis ich es nicht mehr aushielt, aufstehen und rüber zu meiner Familie wollte, als, wie aus dem nichts, mir das Wasser die Beine herunterlief. „Nicht jetzt, bitte nicht jetzt!", flehte ich, griff nach meinem Handy und versuchte zunächst Patrick zu erreichen... erfolglos... es ging sofort die Mailbox an. Bei Pino und auch bei Andy das Gleiche. Dann versuchte ich meinen Onkel und meine Tante zu erreichen, die auch binnen drei Minuten bei mir waren.„Liebes, wie oft kommen die Wehen?", fragte mich meine Tante ganz ruhig, während ich regelrecht in Panik verfiel. „Keine Ahnung, aber es tut höllisch weh. Onkel Peter, was ist mit Paddy?", stöhnte ich vor Schmerzen auf. „Ich hab es dauernd versucht, nur die Mailbox. Es tut mir leid." „Er muss doch kommen. Ich kann doch nicht ohne ihn..., allein..,"geriet ich regelrecht in Panik. „Spatz, wir fahren jetzt ins Krankenhaus. Bei Phillip hat es doch auch ewig gedauert. Das erste dauert immer! Mach dir keine Sorgen. Paddy wird es rechtzeitig schaffen!", versuchte mich meine Tante aufzuheitern und mir Mut zuzusprechen, während mein Onkel mir ins Auto half.
DU LIEST GERADE
Love Affaire
FanfictionMarlene verbringt ein Wochenende mit ihrer Freundin und ihrer Cousine in Saarbrücken. Darauf haben sich die drei Mädels schon seit Wochen gefreut, die uber 300 Kilometer von einander entfernt wohnen. Gemeinsam ist ein Konzertbesuch geplant. Marlene...