P.
Es war das Beste zu gehen. Nach all den Problemen die wir in der kurzen Zeit miteinander hatten, war es die vernünftigste Entscheidung, getrennte Wege einzuschlagen. Jedenfalls versuchte ich es mir ein, und damit schön zu reden. Maite viel aus allen Wolken, als sie von der Trennung erfuhr. Das sie mir den Kopf nicht abriss, war alles. Sie war sauer, mehr als das sogar. So hatte ich sie in meinen ganzen Leben noch nie erlebt. Schlussendlich sprach sie gar nicht mehr mit mir. Jimmy hatte den Kontakt zu mir seit dem letzten Telefonat komplett eingestellt, antwortete genau wie Maite nicht mal auf meine WhatsApp. Irgendwann gab ich es auf. Sie würden sich schon irgendwann beruhigen, hoffte ich zumindest. Mit Christian hatte ich mich an meinem Geburtstag ausgesprochen, als er unerwartet vor meiner neuen Wohnung in Düsseldorf stand. Mein Haus in Bayern hatte ich zwischenzeitlich verkauft. Er war zwar auch der Meinung, das ich mit der Trennung einen großen Fehler begangen hätte, verurteilte mich aber nicht, wie meine Geschwister es taten. Mit Peter hatte ich noch einige Male telefoniert, allein aus Sorge, Marlie würde wieder zusammen brechen, aber anscheinend schien sie sich gefangen zu haben. Anfangs schrieb ich ihr immer noch und erkundigte mich, wie es ihr geht. Sie lass die Nachrichten, aber nie bekam ich eine Antwort. Sie hatte wohl mit uns abgeschlossen. Im Gegensatz zu mir. Täglich dachte ich an sie. An ihre Wunderschönen blauen Augen, ihr herzliches, aber auch schüchternes Lachen, und dabei war sie das vollkommende Gegenteil von schüchtern. Bei ihr stimmte die Aussage: Stille Wasser sind tief, wie die Faust aufs Auge. Ich ertappte mich auch immer wieder dabei, das ich an unsere letzte gemeinsame Nacht dachte. Was da zwischen uns passiert war, war definitiv ein anderes Level, welches wir bestiegen hatten. Der Sex mit Marlie war immer anders gewesen, besonders, traf es eher. Aber diese letzte Nacht mit ihr würde ich nie vergessen. Es war ein krönender Abschluss gewesen, an den ich zu gern zurück dachte. Während ich in den letzten Monaten zwar keine Konzerte gab, hatte ich dennoch einige Projekte am laufen, bei denen ich auch immer mal wieder Frauen kennenlernte und auch die Nächte mit ihnen verbrachte. Nicht eine davon konnte Marlie bzw. unserer besonderen Verbindung das Wasser reichen. Ich brauchte definitiv eine andere Ablenkung schwor ich, als immer irgendwelche Tussis abzuschleppendem. Sicher, sie gaben mir die Bestätigung, die ich suchte, aber es war nur eine Momentaufnahme. Ich zog die Reizleine kurz vor dem Beginn der Dreharbeiten zu der neuen SMS Staffel und entschied mich wieder einige Einkehrtage in Klöstern zu machen. So kam es, das ich mich für das Kloster Orval Abbay in der Nähe der Luxemburgischen Grenze entschied. Bruder Bernárd, mit dem ich damals in Frankreich meine Zeit im Kloster verbrachte, und er mir gerade am Anfang eine große Stütze war, hatte dorthin gewechselt. In den Jahren, die ich als Mönch lebte, hatte sich einen innige Freundschaft entwickelt, die immer noch präsent war. Er war ungefähr in meinem Alter und wir teilten die Interessen in der Musik und Literatur.
„Patrick, mon ami! Comme ca va?", begrüßte mich Bernárd mit einer innigen Umarmung. „Wie lange aben wir uns nich gesehen?", fragte er mich in seinem schönen Deutsch mit französischem Akzent. „6 Jahre?" „Bernárd, schön dich zu sehen! Mir gehts gut, denke ich zumindest.ist viel passiert. Wenn wir Ruhe haben, erzähl ich dir davon." „Dann passt es ja, das isch jetzt temps abe. Lass uns etwas spazieren gehen. Die Luft und der Baum wird gut tun, disch zu erzählen!"
Ich erzählte ihm, wie es mir die letzten Jahre erging. Von Joelle, unseren Problemen in unserer Beziehung bis hin zur Trennung. Er kannte sie noch von früher, und war sichtlich erschütternd und berührt über diese Kehrtwendung in meinem Leben. Aber er war erfreut zu hören, wie erfolgreich meine Musik war und wie gut ich damit inzwischen leben konnte. „Aber, Paddy, disch ist noch eine Käfer auf deiner Niere, das merke isch doch..." Ich musste lachen. Seit wir uns kannten hatte er stets Probleme mit Sprichwörtern, genauso wie ich. „Du willst wissen, welche Laus mir über die Leber gelaufen ist?!" „Oui! Sagte ich doch." „Mais, ce trés difficile d'éxpliquer...." „Versuche es!", forderte er mich auf. „Bernárd... es ist nicht keusch... ganz im Gegenteil, ich denke..." „Papperlepapp! Isch hatte auch Leben vor Abbey...", zwinkerte er mir zu. Zögerlich begann ich ihm die Geschichte von Marlie zu erzählen, wie wir uns kennenlernten, das wir sofort miteinander geschlafen haben, von dem Vorschlag eine Affäre zu führen, bis hin zu allen Komplikationen die in unserer Beziehung auftraten. Natürlich ging ich aus Respekt nicht ins Detail, das musste ich auch nicht, er verstand mich auch so.
„Wie Lange ihr euch nicht gesehen habt?", fragte er mich nach minutenlanger Stille. Er musste die Geschehnisse wohl erstmal sacken lassen. „Bald 5 Monate..." „Du vermisst sie!", stellte er fest. „Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es auch der ... du weißt was ich meine... mit ihr das war irgendwie anders..." „Surtout?" „Ja, ich denke schon." „Paddy, so wie du von .... Marlie? N'est ce pas, sprichst, Ich denke du liebst sie." „Nein, da bin ich mir völlig im Klaren drüber. Eigentlich kannten wir uns kaum. Die wenige Zeit, die wir miteinander verbracht haben bestand mehr aus Befriedigung, als alles andere. Wir wussten halt, was der andere wollte, wie er es gern hat... Mensch Bernárd, du bist Mönch... über was unterhalten wir uns hier eigentlich....", stellte ich beschämt fest. „Über die Liebe. Deine Augen Strahlen, wenn du von ihr sprichst, du vermisst sie... gehe die nächsten Tage in disch, höre nicht auf dein cerveau... höre auf dein cœr. Es wird dir den Weg finden. Komm, es ist Zeit für das Abendessen.
Den Rückweg schwiegen wir und beteten im Stillen. Nach gut einer halben Stunden erreichten wir die Abbey und begaben uns zum Speisesaal. Da Freitag war, gab es frischen Fisch. Nachdem wir fertig waren, verabredete ich mich zum Nachtgebet mit Bruder Bernárd , stand auf, brachte das Geschirr weg, als ich mit jemanden zusammen stieß. Diese Augen...
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Love Affaire
FanfictionMarlene verbringt ein Wochenende mit ihrer Freundin und ihrer Cousine in Saarbrücken. Darauf haben sich die drei Mädels schon seit Wochen gefreut, die uber 300 Kilometer von einander entfernt wohnen. Gemeinsam ist ein Konzertbesuch geplant. Marlene...