P.
Auf dem Weg nach unten dachte ich nochmals über Marlies Worte nach. War da nicht doch vielleicht mehr? Wir waren uns in der kurzen Zeit mehr wie vertraut und gingen miteinander um, als würden wir uns bereits Jahre kennen. Schnell schmiss ich aber den Gedanken über Bord. Ich war innerlich immer noch zutiefst verletzt über die Trennung von Joelle und mir. Zwischendurch versuchte ich immer mal wieder mein Glück sie zu erreichen, aber sie blockte jeglichen Kontakt ab. Zudem wollte ich gerade jetzt nur Bestätigung und Spaß, was mir Marlie gab!
„So, ist der Rockstar bereit jetzt seinen ach so tollen Plan durch zu ziehen als möglicher "Schwiegerneffe"", zog Marlie mich mit meinem Vorhaben auf. „Fuck, die Torte steht noch oben!", stellte ich mit erschrecken fest und flüchtete nochmal nach oben und lies eine amüsierte Marlie kurz zurück.M.
Es war wirklich surreal mit Paddy und mir, aber irgendwie funktionierte es. Wir hatten Spaß, verstanden uns gut und hatten Sex, ohne Erwartungen zu haben. Mehr wollte ich auch aktuell gar nicht. Jetzt hieß es nur noch den Abend mit meiner Family zu überstehen und Paddy so gut es geht vor unangenehmen Fragen zu schützen. Ich wusste, dass mein Onkel ihn ins Kreuzverhör nehmen würde, einzig und allein aber darauf bedacht, mich damit schützen zu wollen. Für ihn war ich wie seine eigene Tochter, und beide waren fur mich auch mehr, wie nur Onkel und Tante. Sie taten alles dafür, mir meine Eltern so gut es ging zu ersetzen und immer fur mich da zu sein.
P.
„So Angel, auf geht's!" „Angel?" „Nicht gut?!" „Ja, nein, ach ich weiß auch nicht. Wie kommst du denn plötzlich auf Angel?" „Gibt man nicht dem anderen Nicknames?" „Doch schon, aber es wunderte mich. „Zu kitschig?" „Vielleicht? Was hast du denn zu Joelle gesagt?" „Hmm Jo oder Elle, aber sonst..." „Siehst du, und du nennst mich schon anders wie alle. Marlie sagt außer dir keiner!" „Gut, also belassen wir es bei Marlie?" „Besser ist!", lachte sie, nahm meine Hand und zog mich in die Wohnetage des Erdgeschosses.
Marlie herzte ihre Tante innig zum Geburtstag und gab ihrem Onkel kurz einen Kuss auf die Wange, der bereits draußen am Grill stand. „Tante Lotte, darf ich dir jemanden vorstellen?" Ihre Tante strahlte mich an, und prompt versah ich mich in einer Umarmung. „Happy Birthday! Ich bin Patrick, aber meine Freunde und Familie nennen mich Paddy. Ich reichte ihr die Torte und mein Geschenk, was Marlie bisher nicht wahr genommen hatte. Mit großen Augen trafen ihre wunderschönen blauen Augen meine. Sie war anscheinend überrascht, das ich was besorgt hatte, was fur mich aber eine Selbstverständlichkeit war. „DER Paddy also! Ja mein Mann sagte mir das schon, das wir heute Prominenz im Hause haben, allerdings ist er noch immer peinlich berührt, euch heute früh beim Akt gestört zu haben!", grinste sie und blickte in Richtung ihres Mannes, der nur den Kopf schüttelte und sich dem Grill wieder zuwandt.M.
„Tante Lotte!", schimpfte ich, aber das war typisch für sie. Sie war eher recht entspannt, was das Thema anging. Vielleicht lag das auch an ihrem Beruf. Sie war Gesamtschullehrerin und hatte gerade viel mit jungen Leuten zu tun. „Leni, was denn?! Ich war auch mal jung! Genießt euer Glück in vollen Zügen, hörst du? Die Liebe heute noch zu finden, ist nicht gerade sehr leicht, also haltet gut daran fest ja?" Wenn sie nur wüsste. Wohl war mir immer noch nicht dabei, Patricks Plan mit der gespielten Beziehung umzusetzen, aber die beiden hätten uns und unsere Affäre nicht nachvollziehen können.
Paddy wirkte nach ihrer Aussage noch angespannter als vorher und griff nach meiner Hand. Aufmunternd drückte ich seine leicht und lächelte ihn an. „Vielen Dank Paddy für die Torte. Hast du sie selbst gemacht oder war das Leni?" „Sehr gerne doch, und ja, die hab ich heut Mittag selbst gemacht. Ich hoffe sie schmeckt auch." „Wow Leni, halt dir Paddy gut fest, nicht nur gut aussehen und singen kann er, kochen sogar auch!" Schon war sie in der Küche mit der Torte verschwunden. Erste Etappe geschafft, dachte ich. Schlimmer konnte es nun nicht mehr werden. Immer noch Hand in Hand gingen wir zu meinem Onkel rüber.P.
„Kann ich Ihnen helfen?" „Ja, hol uns mal ein Bier, ist im Kühlschrank im Anbau, und lass mal das blöde "Sie" weg! Ich bin der Peter!" "Lass mal Paddy, ich geh schon.", mischte sich Marlie ein und machte sich auf den Weg.
„Wie lang kennt ihr beiden euch denn nun und wie habt ihr euch kennengelernt?", fragte Peter neugierig nach und ich kam jetzt schon ins straucheln. Ich konnte ihm ja schlecht mitteilen, das wir uns erst seit knapp über einer halben Woche kannten und ich sofort mit seiner Nichte im Bett landete, damit hätte ich Marlie bloßgestellt. „Wir haben uns in einem Irish Pub bei einem Karaokeabend durch Zufall kennengelernt." „Ah, ja Leni singt gern. Sie spielt auch gern Klavier und Gitarre, aber nur fur sich allein. Aber hier bei uns in Münster? Muss ich auch mal mit ihr hin, ich höre sie so gern singen. Wo wart ihr denn, in welchem Pub?" Na toll aus der Nunmer komm ich jetzt nicht mehr raus. Aber interessant, dass Marlie Gitarre und Klavier spielt... da werde ich sie mal drauf ansprechen. Zu gern möchte ich sie spielen hören. Vielleicht auch mal mit ihr jammen... „Paddy? Welcher Pub? Wo bist du denn mit deinen Gedanken? Marlie kommt schon wieder!" „Oh sorry, um ehrlich zu sein, das war in Saarbrücken und nicht hier." So nun war es raus. „Letztes Wochenende erst? Das ging ja schnell, jetzt bin ich neugierig, erzähl mal!" In diesem Augenblick kam Marlie zurück und Hilfesuchende schaute ich sie eindringlich an. Sie hatte die Frage ihres Onkels mitbekommen, und flüsterte mir nur zu: „Das war dein Plan, erwarte jetzt keine Unterstützung von mir, jetzt kannst du ihm Rede und Antwort stehen. Ich hatte es dir angeboten...", und schon verschwand sie zu ihrer Tante auf die Terrasse.
DU LIEST GERADE
Love Affaire
FanfictionMarlene verbringt ein Wochenende mit ihrer Freundin und ihrer Cousine in Saarbrücken. Darauf haben sich die drei Mädels schon seit Wochen gefreut, die uber 300 Kilometer von einander entfernt wohnen. Gemeinsam ist ein Konzertbesuch geplant. Marlene...