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P.

„Was willst du hier?", fragte ich angesäuert nach. Was wollte sie hier und wie zum Teufel war sie in meine Garderobe gekommen. Es schmerzte komischerweise sie zu sehen. Solange kein Kontakt zu ihr bestand, ging es mir gut. Nun brachte mich ihr unverhofftes Auftauchen völlig aus der Bahn und stürzte mich in ein regelrechtes Gefühlschaos. „Darf ich meinen Ehemann nicht spontan besuchen?", fragte sie mit einem scheuen Lächeln nach. Das war meine Joelle. So hatte ich sie vor Jahren kennengelernt und mich unsterblich in sie verliebt. „Dein Ehemann, das ich nicht lache! Das hat dich die letzten Wochen und Monate auch nicht interessiert!" „Paddy, ich weiß, wir hatten unsere Differenzen... ich hab mir Hilfe geholt, geh zur Therapie, es tut mir leid. Ich habe den Mann, den ich liebe mit Füßen getreten, war unfair zu dir, hab dich nicht mehr an mich ran gelassen. Ich weiß nun das es falsch war... Du hast die ganze Zeit hinter mir gestanden, mir meinen Seitensprung verziehen, wolltest das Kind, was nicht von dir war mit mir aufziehen, und nein Paddy, du hast keine Schuld, dass ich es verloren hab..." „Ja, ich war für dich da! Und was hast du getan? Du bist ausgezogen und hast die Scheidung eingereicht!", schrie ich sie nun an. „Hier!", Joelke hielt mir einen Umschlag hin. „Was ist das?", fragte ich nach. „Sie doch selbst!", forderte sie mich auf. Ich öffnete den Umschlag und fiel vom Glauben ab. „Du ziehst die Scheidung zurück?", fragte ich ungläubig nach. „Ja Schatz! Ich will das wir wieder zueinander finden, an unserer Beziehung und unserer Ehe arbeiten. Paddy, ich liebe dich, ich habe dich immer geliebt... ich...", Joelle fing bitterlich an zu weinen, brach zusammen und es zerriss mir mein Herz, sie so am Boden zu sehen. Umgehend stürzte ich zu ihr hin, hockte mich neben sie und nahm sie in meine Arme. „Jo, bitte, beruhige dich doch!" Wie ein Häufchen Elend hielt ich sie in meinen Armen und sie weinte sich regelrecht die Seele aus dem Leib. Ihre harte Schale, die sie mir gegenüber die letzten Monate aufgebaut hatte war gebrochen. Nun war sie wieder meine Jo, die ich doch so sehr geliebt hatte. Meine Sicherungen brannten gerade alle durch, und wenn ich nun zurückblicke, war das, was ich in dem Moment tat, der größte Fehler meines Lebens.
Sanft umfasste ich ihr Kinn und hob es an, das sie mich ansehen musste, als ich schon ihre weichen Lippen auf meinen spürte. „Jo... ich kann nicht...!", seufzte ich in ihren zärtlichen Kuss hinein, und erwiderte ihn dennoch. Monate lang hatte ich mich danach gesehnt, sie zu küssen, zu berühren, ihr Nahe zu sein. Und nun? Sie war immerhin meine Ehefrau. Ihr hatte ich geschworen in guten wie in schlechten Zeiten.., und nun?
Plötzlich machte sie sich an meiner Hose zu schaffen. „Jo, bitte...!", stieß ich kurz hervor und unterbrach somit den Kuss, den sie wieder fortsetzte.
Wie mechanisch landeten wir irgendwann auf der Couch und es kam eins zum anderen. So kannte ich Joelle nicht, dass sie so in die Offensive ging. Bestimmend zog sie mir meine Hose ein Stück runter und machte sich an meinem Kumpel zu schaffen. „Jo... ich..." „Schhhh, genieß es doch einfach." „Joelle... das geht nicht...", stöhnte ich auf, als sie sich plötzlich auf mich setzte und ich in sie eindrang. Nun war es zu spät und meine letzte Sicherung war augenblicklich durchgebrannt. Ich umfasste ihr Becken und stieß zu ihrem Rhythmus passend zu.  Es dauerte nicht lang, und Joelle kam zum Höhepunkt, kurz darauf folgte ich ihr. Noch schwer atmend legte sie ihren Kopf auf meine Brust. „Pad, das war der beste Quicke aller Zeiten! Wow, das hab ich so vermisst." Vorsichtig drückte ich Joelle von mir, stand auf und zog mich wieder an. „Jo, das war ein Fehler, wir hätten das nicht tun dürfen! Ich hätte mich nicht darauf einlassen dürfen! Es war ein Fehler!" „Bitte?" „Joelle, das mit uns... das wird nichts mehr... meine Gefühle haben sich verändert... ich..." „Was? Du schläfst gerade mit mir und servierst mich dann ab? Ich wollte unserer Ehe noch eine Chance geben, und was machst du? Das was du letzten Monate gemacht hast!" Ich?", fragte ich entrüstet nach. „Ja! Du warst nie da!" „Jielle, es reicht! Du hast all meine Annäherungen abgewiesen, bist abgehauen, hast dir jemanden anderen gesucht, und als er von dir und dem Baby nichts wissen wollte, war ich gut genug. Ich hab dir alles verziehen... akzeptiert, das du von einem anderen Mann ein Kund erwartest... ich hab mich auf das Baby gefreut! Unser Baby... Joelle, ich habe mich neu verliebt... sie tut mir gut... das mit uns funktionierte doch schon lange nicht mehr... der Druck mit dem Baby, unsere dauernden Streitereien, dein Ausrutscher und vieles mehr haben dazu geführt, das wir uns entfremdet haben. Ich habe lange gebraucht es einzusehen, bis auch ich es selbst verstanden habe, das es ein uns nicht mehr geben wird..." „Und warum schläfst du dann eben mit mir?" „Ich weiß auch nicht... es hat sich so vertraut in dem Moment angefühlt..." „Du bist ein Arsch Michael Patrick Kelly!", schrie sie mich plötzlich an, knallte die Tür hinter sich zu und verschwand. Nun hatte ich die Kacke am dampfen, wie man sprichwörtlich sagte. Ich hatte den Vogel abgeschossen. Wie konnte ich mich dazu hinreißen lassen mit meiner Nochfrau eine Nummer zu schieben, wo ich mich gerade mit Marlie ausgesöhnt hatte und wir gerade dabei waren, eine Beziehung zueinander aufzubauen. „Fuck!", schrie ich und raufte  mir die Haare. Sie durfte das unter keinen Umständen erfahren, niemand durfte davon erfahren und ich beschloss das ganze fur mich zu behalten.
Nun musste ich mich aber sputen, der Soundcheck hatte bereits vor 5 Minuten anfangen sollen. Schnell das Shirt gewechselt, ein Blick in den Spiegel und... „Damn!" Ein Knutschfleck.... so konnte ich unmöglich zu Marlie heut Nacht... die Maske würde schon was haben, um ihn abzudecken, aber spätestens nach einer Dusche wäre er zu sehen. Ich musste mir was einfallen lassen und Peter informieren, das er mich nicht abholen bräuchte...

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