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P.

„Hab ich was falsches gesagt?", fragte ich in die Runde und wollte Marlie gerade hinterhergehen, als Meike mich abhielt. „Pad, lass sie. Sie braucht mal ein Paar Minuten für sich, glaub mir. „Aber..." „Sie wird mit dir reden. Zum Teil hat sie es ja schon. Gib ihr Zeit!" „Aber..." „Trust Meike! Sie weiß wovon sie redet!", befahl mir sogar Jimmy. Ein ungutes Gefühl breitete sich in mir aus. Ich sagte ja bereits zu mir, wenn das nicht heut Mittag die Ruhe vor dem Sturm war. „Ich mach mir einfach nur Sorgen. Sie ist mir heut Mittag schon zusammengeklappt... hat sie dir gesagt, was los ist?" „Pad, sie wird mit dir sprechen, wann weiß ich nicht... Leni brauch einfach Zeit. Ist ja auch gerade alles andere als einfach oder? Sei für sie da, ohne sie unter Druck zu setzen." „But how? I mean..." „Paddy, wir haben doch vorhin alles geklärt, oder?!", mischte sich Jimmy ein. „Ja soweit es möglich war, worauf willst du hinaus?" „Wir haben Montag morgen den Termin beim Anwalt, danach stehen doch bei dir erstmal keine Termine an oder?" „Nein, bis Ende November nicht... warum?" „Schnapp dir deine Süße und fahrt weg, macht Urlaub, verbringt Zeit zusammen, ich denke das ist es, was ihr beiden braucht! Zeit nur für euch! Ihr habt euch bisher immer nur kurz gesehen, oder terminlich, oder ihr beide habt Bockmist verzapft, gerade du mein Lieber! Wirklich kennen tut ihr euch noch nicht! Nutzt die gemeinsame Zeit und lernt euch richtig kennen... fern von allem... nur ihr beide! Also auch keine Besuche bei unseren Geschwistern!" „Das würde uns bestimmt gut tun. Keine Jo, die uns stresst, keine Konzerte, wo wir aufpassen müssen, Chris, den ich aktuell eh nicht sehen will, aber der Anwalt?" „Um den kümmere ich mich! So jetzt hatte Marlie genug Zeit! Geh, und überleg dir schon mal, wohin du fliegen willst!" „Danke Jimmy, danke Meike!"
Es dauerte etwas bis ich Marlie fand. Jimmys Haus lag etwas abseits, dahinter befanden sich Felder und Wälder. Direkt hinter dem Grundstuck schlängelte sich ein kleiner Weg entlang von wo man auch einen schönen Ausblick aufs Tal und das dort gelegene Städtchen hatte. Im Mondlicht erkannte ich sie sofort. Mit angewinkelten Beinen hockte sie auf einer Bank und starrte in die Nacht hinein. Ohne ein Wort zu sagen, setzte ich mich nur neben sie. Irgendwann kuschelte sie sich an mich, ich nahm sie fest in meinen Arm und küsste Sanft ihren Kopf, worauf sie ein leichtes Seufzen erwiderte. Noch einige Zeit saßen wir schweigend dort, bis ich merkte, das sie zunehmend begann zu zittern. Ich griff ihre Hand, stand auf und sie folgte mir. Auf dem Rückweg hielt ich das Schweigen nicht mehr aus, blieb stehen und sah sie an. „I love you Angel!" Nun sah sie auch endlich mich an. Ihre Immer noch glasigen Augen zeigten mir mehr als deutlich, das sie geweint hatte, aber mir fehlten die Worte, irgendetwas darauf zu erwidern. Oft genug hatte ich ihr bereits gesagt, das wir das schaffen würden, ich für sie da sein. Und sie musste nun ihre inneren Dämonen bekämpfen. Unterstützen konnte ich Marlie nur dabei, wenn sie mich an sich ran lassen würde, mir sagen würde, was genau es sei... zu gern hätte ich nochmal gefragt, sag aber immerzu Meikes und Jimmys mahnende Worte vor mir... „Let's go inside... it's cold...", war alles was ich sagte.
Wir wünschten Meike und Jimmy noch eine gute Nacht und verzogen uns in unser Gästezimmer. „Marlie? Ich geh noch duschen..." „Hmm." Das Bad grenzte direkt an unser Schlafzimmer und besaß eine tolle Bigsize Wanne mit Blick aufs Tal. Jimmy hatte sich mühselig nachdem er die Band verlassen hatte, alles von Grund auf alleine aufgebaut. Spielte viel auf der Straße, was er sogar heut noch gelegentlich machte. Zu gern wäre ich mit Marlie baden gegangen, um mit ihr diese wundervolle Aussicht zu genießen und natürlich um ihr Nahe zu sein, allerdings wollte ich mich in der jetzigen Situation auf nicht aufdrängen. Der Schuss wäre garantiert nach hinten los gegangen. Also entschied ich mich wie geplant für die Dusche. Ich schaltete das Wasser an und stellte mich erstmal unter den Strahl. Langsam tauten meine Glieder wieder auf. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie durchgefroren ich wohl war, vor lauter Sorge, als ich plötzlich zwei Arme bemerkte, die sich um meinen Brust von hinten schlangen und sich Marlie an mich schmiegte. Ich genoss ihre Nähe in diesem Moment noch mehr wie sonst und legte sanft meine Hände auf ihre und streichelte sie. Ich spürte ihre Lippen in meinen Nacken, welche mir umgehend eine Gänsehaut am ganzen Körper bescherte und ich kurz seufzte. „Zeig mir, wie sehr du mich liebst!", forderte sie mich plötzlich auf. Total überrascht von ihrer Aussage drehte ich mich langsam zu ihr und strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich musste mich irgendwie ablenken. „Weißt du denn immer noch nicht, was du mir bedeutest?", flüsterte ich zurück, und unsere Lippen berührten sich dabei fast. „Zeig es mir!", stieß sie hervor. Alleine wie sie dies aussprach, brachte mich völlig um den Verstand und ließ mich die letzten Stunden völlig vergessen. Ich platzierte meine eine Hand in ihrem Nacken, die Andere umfasste ihr Becken und ich zog sie so nah es ging an mich heran, als auch schon unsere Lippen zu einem innigen und leidenschaftlichen Kuss verschmolzen. Fordernd küsste ich sie und presste mein Becken gegen ihres, was sie seufzen lies. „You want this?", und schon schob ich ihr Beine etwas auseinander und meine Finger in Sie, was sie zum aufstöhnen brachte. Bereitwillig gab sie sich mir hin. Erst noch langsam, dann immer gieriger stieß ich zu, bis Marlie sie regelrecht an mir fest krallte und nicht gerade leise ihren Höhepunkt erreichte. In diesem Augenblick war ich froh, das unser Zimmer im anderen Flügel des Hauses lag, dennoch verschloss ich unsere Münder und küsste sie Gefühlvoll.  „Kommt da noch was?", fragte sie plötzlich frech nach und grinste mich an. Liebevoll strich ich ihre nassen Haare aus dem Gesicht und plötzlich wurde mir ganz anders. Was waren das für Blessuren an ihrem Hals?!

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