M.
Patrick, er war hier, hier im Kloster, an meinem Rückzugsort. Meinem Ort wo ich nachdenken konnte und zur Ruhe kam. Vor Schreck lies ich nach dem Zusammenstoß meine Teller fallen, als ich in diese stahlblauen Augen sah, seine Augen. Unter 1000den hätte ich sie erkannt. Wie vom Blitz getroffen rannte ich durch die Abtei zu unserem Flügel und riss Doros Zimmertüre auf. Sie wollte kurz daheim anrufen und war deshalb vorgegangen. „ Herrgott Leni, spinnst du hier so reinzuplatzen und mich zu Tode zu erschrecken?.... Hey was ist los? Hast du ein Gespenst gesehen oder was?", lachte sie los. Ich war kaum in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn einen vernünftigen Satz heraus zu bringen. „Doro, er... ich... er... hier... ich... warum... „ „Halt Leni!" Doro sprang vom Bett auf und erkannte den Ernst der Lage. Sie legte den Arm um mich und führte mich zum Bett. „Süße, setz dich erstmal, beruhigst dich und dann versuchst du nochmal ganz langsam mir zu erzählen, was passiert ist, ok?" Ich nickte. Es dauerte einen Monent, bis ich halbwegs in der Lage war, meine Fassung zu behalten. „Leni gehts wieder?" „Ja..." „Was ist passiert, und ganz mit der Ruhe!" „Er .. er ist hier...." „Wer? .... Leni, wer ist hier..." „Patrick..." „Welcher Patrick?" Doro stand mal wieder auf dem Schlauch. Zugegebener Massen musste ich schon sagen, das wir seit der Trennung nie wieder über ihn gesprochen hatten, darum hatte ich sie damals gebeten. Sie wusste nichts von seinen anfänglich noch täglichen Nachrichten, noch das ich immer wieder an ihn dachte, ihn vermisste. „Paddy..." „Du irrst dich bestimmt... warum sollte er ausgerechnet hier sein. Soweit ich weiß ist er bereits in Südafrika wegen SMS oder er fliegt in den nächsten Tagen. Da hat er mit Sicherheit noch genug zu tun, als jetzt hier zu sein.", versuchte sie mich zu beruhigen. „Doro diese Augen!" „Hast du nur den Blick gesehen?" „Ja, ich war so erschrocken, das ich sofort hier her gekommen bin." „Da hat dir dein Bewusstsein bestimmt einen Streich gespielt." „Meinst du?" „Ja... Süße... gib es doch zu, er fehlt dir, oder?" „Ja...", gab ich kleinlaut zu. „Weißt du was, ich begleite dich jetzt zu dieser Nachtandacht, und danach legst du dich hin und versuchst dich auszuruhen. Vielleicht redest du morgen mal mit deinem Freund Laurent. Und du zeigst mir hier alles ok?" „Ok..."
Noch wollte ich nicht daran glauben, das mir mein Verstand einen Streich gespielt hatte, also lies ich in der Kapelle meinen Blick durch die Gegend schweifen... nur ich sah ihn nicht. Womöglich hatte Doro doch recht. Ich versuchte mich auf die Predigt zu konzentrieren, sie war auf Französisch, ich schloss die Augen und hatte meinen Kopf gesengt als ich seine Stimme hörte... auf deutsch...DAS HOHELIED SALOMOS
(2.8-2.16 und 8.6-8.7)Horch! Mein Geliebter! Sieh da, er kommt. Er springt über die Berge, hüpft über die Hügel. Der Gazelle gleicht mein Geliebter, dem jungen Hirsch. Ja, draußen steht er an der Wand unsres Hauses; er blickt durch die Fenster, späht durch die Gitter. Der Geliebte spricht zu mir: Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, so komm doch! Meine Taube im Felsennest, versteckt an der Steilwand, dein Gesicht laß mich sehen, deine Stimme hören! Denn süß ist deine Stimme, lieblich dein Gesicht. Der Geliebte ist mein, und ich bin sein; Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm! Stark wie der Tod ist die Liebe, die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt. Ihre Gluten sind Feuergluten, gewaltige Flammen. Auch mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen; auch Ströme schwemmen sie nicht weg. Böte einer für die Liebe den ganzen Reichtum seines Hauses, nur verachten würde man ihn.
Er hatte den ersten Passus nicht ganz beendete da riss ich die Augen auf und stand kerzengerade in der letzten Reihe. Unsere Blicke trafen sich und er sprach mit plötzlich zitternden Stimme weiter. Er war er. Patrick war doch hier, ich hatte mich also nicht getauscht! Gerade als ich gehen wollte, zog mich Doro zurück. „Du bleibst hier!@, zischte sie nur und hielt meine Hand fest umschlossen. Ich zitterte am ganzen Körper. Doro hatte ein Nachsehen, und vor der Verabschiedung brachte sie mich auf mein Zimmer. „Leni, du gehst jetzt duschen, und dann legst du dich hin. Versuche ruhig zu bleiben. Morgen werden wir darüber sprechen und eine Lösung finden. Wenn was ist, kommst du rüber ja?" Ich nickte nur und sie nahm mich nochmals in ihre Arme. „Doro, er ist hier, Paddy ist hier, hier in der Abtei..." „Schhhh ja ich weiß... willst du ihn sehen und mit ihm reden?" „Ja... nein... ich weiß es nicht..." „Ich lies die Dusche ausfallen. Doro gab mir meine IPods. „Höre deinen Song und Versuch zu schlafen..." Sie ging und ich versuchte alles... aber an einschlafen war nicht zu denken. Allein der Gedanke, er war hier in meiner Nähe, aber nicht bei mir schmerzte plötzlich so sehr und meine Gedanken schweiften ab in die Vergangenheit. So konnte ich nicht einschlafen. Zwanghaft überlegte ich, was ich tun könnte. Ob er mich auch sehen wollte? Hatte er mich überhaupt erkannt? Doch er musste mich erkannt haben. Das Lukasevangelium war in der Andacht vorgesehen, aber er las das Hohenlied vor. Warum? Leider war es zu spät, jetzt noch Laurent aufzusuchen und ihn zu bitten mir zu sagen, wo Patrick sein Zimmer hatte, stellte mir allerdings den Wecker auf 5.30 h, damit ich die Chance hatte noch vor dem Frühstuck etwas in Erfahrung zu bringen.
Ganz sanft umschlossen mich plötzlich zwei arme von hinten und zogen mich heran. Komischerweise war ich keinesfalls erschrocken. Ich sog seinen unverkennbaren Geruch regelrecht ein und mein Herzschlag beschleunigte um ein Vielfaches. Liebevoll strich er immer und immer wieder über meinen Handrücken, bis ich seine Hand einfach nur festhielt. „Bist du wirklich hier?", wisperte ich. Ich hatte Angst das alles nur zu träumen. „Hier bei mir und hältst mich im Arm?" „Ja Marlie..." Ich drehte mich vorsichtig in seinen Arme und rutschte noch näher an ihn heran. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge und er schloss mich noch enger in seine Umarmung.
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Love Affaire
FanfictionMarlene verbringt ein Wochenende mit ihrer Freundin und ihrer Cousine in Saarbrücken. Darauf haben sich die drei Mädels schon seit Wochen gefreut, die uber 300 Kilometer von einander entfernt wohnen. Gemeinsam ist ein Konzertbesuch geplant. Marlene...