45.

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M.

„Onkel Peter?"
„Leni, endlich! Gehts dir gut? Wo bist du?"
„Bei Doro!"
„Das dachte ich mir... Liebes, Paddy ist hier..."
„Oh..."
„Er hat mir alles erzählt! Wie gehts dir?"
„Beschissen!" Schon liefen die Tränen. „Er ist bei euch?"
„Ja, er ist wohl die Nacht gekommen, er wollte mit dir reden. Ich hab ihn schlafend in seinem Auto in unserer Einfahrt gefunden."
„Entschuldige bitte Onkel Peter!"
„Du brauchst dich doch nicht entschuldigen!"
„Doch, wegen mir habt ihr solche Unannehmlichkeiten. Es tut mir leid, das ich euch angelogen habe."
„Leni, Paddy hat mir alles gesagt, von der Affäre, seinen Gefühlen zu dir und das er richtigen Bockmist verzapft hat... er liebt dich, und ich glaube ihm das!"
„Wo ist er gerade?"
„Er duscht. Er hat heut wohl noch ein Konzert..."
„Ja in Schwerin mein ich."
„Dann schaffst du es wohl nicht heim, damit ihr euch aussprechen könnt..."
„Onkel Peter, ich möchte nicht mit ihm sprechen, geschweige denn ihn sehen. Es ist alles gesagt!"
„Leni, ich kann und mochte dich nicht überreden, nimm dir die Zeit, die du brauchst, aber... ich hab dich noch nie so glücklich gesehen, wie in den letzten Wochen... mach dir ein schönes Wochenende bei Doro, ok?"
„Ok... danke Onkel Peter!"

Ich beendete das Gespräch und Doro sah mich fragend an. „Paddy ist bei mir daheim. Er hat Onkel Peter alles erzählt!" „Respekt! Mensch Leni, der Kerl meint es echt ernst! Fahr heim, klärt das!" „Nein! Ich will und kann nicht!" „Bor du bist so verdammt stur!"
Ich verbrachte das restliche Wochenende mit meiner Freundin. Über Paddy sprachen wir nicht mehr. Klar dachte ich die ganze Zeit an ihn, aber was änderte das schon. Mein Plan war, sich in die Arbeit zu stürzen und das Angebot meines Chefs die Agentur in Osnabrück zu übernehmen, anzunehmen.

P.

Eine Woche war es jetzt her, das ich den Vogel abgeschossen und Marlie so verletzt hatte. Ich hatte mir Peters Rat zu Herzen genommen, und wollte um sie kämpfen. Ihr zeigen, das ich es ehrlich mit ihr meinte. Mit Peter stand ich nahezu täglich in Kontakt und er hielt mich auf dem laufenden, wie es Marlie ging. Ich schrieb ihr zwar jeden Tag, welche sie auch laß, aber sie antwortete nie.
Mit Peter hatte ich mir fur sie heute eine Überraschung überlegt. Ich wusste auch, das sie inzwischen in Osnabrück arbeitete, aber zum Konzert nicht gehen wollte. Rina sollte aber da sein...
Leider kommt es immer anders, als man denkt, und da ich in Berlin nicht weg kam, musste Andy notgedrungen einspringen. Ich zeigte ihm ein Foto von Rina und er passte sie Mittags vor dem Schlossgarten ab. Nachdem er ihr kurz erklärte, worum es ging, und sie auch mit mir telefoniert hatte, stimmte sie meinem Vorhaben zu.
Gegen 17 h erreichten Andy und Rina Marlies Agentur. Rina filmte alles, damit ich sehen konnte, wie Marlie reagierte. Andy betrat die Agentur, allerdings war niemand mehr da. „Marlie?", rief er und plötzlich ertönte ihre weiche Stimme. „Moment!"
Sie sah Andy und Rina entgeistert an, und dann viel ihr Blick auf die Kiste, die Andy in der Hand hielt. Sofort sackte sie auf den Boden, fing bitterlich an zu weinen und Andy gab ihr die Kiste. „Tamy, das ich dich wieder hab!" schluchzte sie und ihre Katze schnurrte zufrieden auf Marlies Arm. „Andy, Rina, wie...?" „Paddy!, er hat es nicht rechtzeitig mit dem Flieger geschafft, er wollte sie dir eigentlich bringen. Deshalb ist Kathrin dabei...", erklärte Andy Marlie die Situation. „Leni, komm doch bitte mit...", fragte Rina nach. „Ich kann das nicht, noch nicht! Andy, sag bitte Paddy ein großes Dankeschön von mir. Das werde ich niemals vergessen!"
Sie verabschiedeten sich. Auch wenn Marlie nicht kommen wollte, ich wusste, damit hatte ich ihr Herz berührt.
Mein Anwalt hatte Montags noch ihren Ex kontaktiert, nachdem Peter mir seine Dazen gegeben hatte, und ihm freundlich gedroht, weitere Schritte einzuleiten, sollte er Tamy nicht herausgeben. Andy war dann so lieb, und hatte sie Vormittags abgeholt.
Kurz vor Beginn des Konzertes sprang mein Herz in die Höhe. Mich erreichte eine WhatsApp von Marlie.

Danke, das werde ich dir nie vergessen!

Dazu ein Bild von Bonnie, Boe, Tamy und ihr.

M.

Ich konnte kaum in Worte fassen, was mir es bedeutete meine Tamy wieder zu haben. Ich wusste nicht, wie Paddy, es geschafft hatte, aber er hatte damit mein Herz berührt. Natürlich wäre ich gern mit Rina zum Konzert gegangen, aber es schmerzte noch zu sehr.
Genauso wie das anschauen unserer Fotos von Norddeich. Tamy lag auf meinem Bauch und schnurrte zufrieden, während Bonnie und Boe aneinander gekuschelt zu meinen Füßen auf der Couch lagen, als es klopfte.
„Komm rein Onkel Peter!" „Woher wusstest du?", fragte er überrascht nach. „Dein Klopfen... Was gibts?" „Ich wollte mal schauen, wie es dir so geht!", dabei streichelte er wie selbstverständlich Tamy übers Köpfchen, die nun noch mehr ihr Motörchen anschmiss. „Onkel Peter, hast du mir vielleicht was zu sagen?" „Nicht das ich wüsste, warum?" In diesem Augenblick merkte ich an seinem Gesichtsausdruck, das er seinen Fauxpas selbst bemerkt hatte. „Du wusstest es?" „Ja Leni. Patrick bat mit um Renés Adresse und Telefonnummer. Sein Anwalt hat alles in die Wege geleitet. Er hat mir erzählt, das es ihm in der Seele leid tat, dich so traurig zu sehen, als René dir mitteilte, er wolle Tamy behalten. Schatz, Paddy will, das es dir gut geht, das du glücklich bist..." „Wenn es ihm doch so wichtig ist, warum tat er dann alles dagegen?", schluchzte ich auf. „Er fehlt dir...", stellte mein Onkel beiläufig fest, womit er natürlich recht hatte. „Leni, warum bist du dann hier und nicht mit Rina auf dem Konzert?" „Es fühlt sich nicht richtig an. Warum versteht ihr das denn nicht, das ich nicht kann?" „Ich versteh dich, du fühlst dich verletzt und hintergangen, ich weiß aber auch, das es dir dauerhaft besser geht und du wesentlich glücklicher wärst, wenn du bei ihm bist. Ihr beide tut euch gut, gebt euch gegenseitig halt.und das wichtigste, ihr fühlt das selbe füreinander..."

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