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P.

"Marlie", Schoß es mir durch den Kopf. Simone war davon nicht sonderlich beeindruckt, und wollte gerade weiter machen. „Stop Mone! Lass es, ich kann das gerade nicht!" Schnell zog ich mich wieder an, und wollte gerade los, Marlie zu suchen. „Pad. was wird das jetzt!?" „Du verschwindest! Und ich suche meinen Herzmensch!"
Ich irrte durch den Backstage und fand sie nicht. Niemand hatte sie gesehen. Sie konnte sich doch schlecht in Luft auflösen.... mittlerweile suchte ich Marlie bereits über eine Stunde, als ich Christian traf. „Hey Chris's, hast du Marlie gesehen?" „Nein, sollte ich das?" „Fuck!", schrieb ich und taufte mir die Haare. „Chris sie ist hier und hat mich mit Simone gesehen!" „Paddy, ganz ehrlich, erwarte jetzt kein Mitleid! Ich hab's dir vorher gesagt! Was macht Simone überhaupt hier? Und davon ab, ich dachte Marlene wäre nur ne Affäre für dich, was regst du dich dann jetzt so auf?!" „Verdammt Chris, ich hab mich in Marlie verliebt, aber sie anscheinend nicht, jedenfalls hat sie mir das so vermittelt..." „Paddy, bist du dir da auch wirklich sicher?"
Christians Frage hallte in meinem Kopf weiter hin und her. Warum war sie hier? Und wie kam sie eigentlich ohne Ausweis in den Backstagebereich? Ich griff nach meinem Handy, wählte ihre Nunmer, aber sie drückte mich weg. Kein Wunder, dachte ich mir. Als WhatsApp.

Marlie,

Wo steckst du nur? Du hast da gerade was in den falschen Hals bekommen. Es ist vorhin nichts gelaufen! Ich schwöre! Bitte Angel, wir müssen dringend miteinander reden. Gib mir eine Chance, mich zu erklären! Bitte! Ich muss dir dringend was sagen...

Paddy

Puh die Nachricht ging Gott sei dank durch, blockiert hatte sie mich noch nicht.
Nun kam auch noch Pino zu mir. „Paddy, das Konzert wird erstmal verschoben. In Luxemburg gab es einen heftigen Tornando und die Zwlle bewegt sich genau auf uns zu. Die Feuerwehr gibt schnellstmöglich Bescheid!" „Danke!" Perfekt, noch ne halbe Stunde Zeit, sie vielleicht hier zu finden...

M.

Ich war eingeschlafen, nachdem der Zimmerservice da war. Das Essen hatte ich allerdings nicht angerührt. Mir war die ganze Aktion ordentlich auf den Magen geschlagen. In embryonal Stellung lag ich auf Christians Bett und weinte mir die Seele aus dem Leib.
Plötzlich merkte ich, wie sich vorsichtig eine Hand auf meine Schulter legte und darüber strich. „Leni.... kann ich was tun?", fragte Christian nach. „Mach alles ungeschehen, aber das kannst du nicht!" „Nein, das kann ich nicht!" „Hast du mit Paddy geredet?" „Jein. Also er weiss nicht, dass du hier bist. Aber er hat dich, nachdem du ihn erwischt hast, bis zum Konzertbeginn auf dem Gelände gesucht. Und falls es dir etwas hilft, Simone ist regelrecht über ihn hergefallen, hat ihn überrumpelt, es ist nicht gelaufen!" „Und das glaubst du ihm auch noch?!", gab ich wütend von mir und drückte ihn von mir weg. „Hey, ich versteh, das du zutiefst verletzt bist, aber lass es nicht an mir aus! Ich kann da rein gar nichts fur!" „Es tut mir leid...!" „Schon gut. Aber im Ernst, ja, das glaube ich ihm, weil die Schnepfe Wutentbrannt abgehauen ist. Ich kann sie nicht ausstehen... dich hingegen mag ich sehr...!", liebevoll trocknete er meine Tränen und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Magst du was trinken? Einen Wein? Oder doch was anderes?" „Das ist lieb, aber ich muss noch fahren!" „Leni, so kannst du doch gar nicht fahren! Ich geh auf die Couch und du kannst das Bett haben ok?" Zwangsläufig musste ich lachen. „Du auf der Couch? Soll ich dich Falten oder wie?" Nun sah er prüfend zur Couch und dann auf sich. Er fing selber an zu lachen. „Stimmt! Sonst frag ich nach nem weiteren Zimmer, kriegen wir hin. Oder ich leg mich dazu... ich mein nur wenn es fur dich Ok ist..." „Passt schon...", gab ich mit einem leicht mulmigen Gefühl zurück. „So und nun?", fragte Christian nach. „Du hast nichts angerührt vom Essen. Hast du jetzt Hunger? Ich definitiv... das Catering hab ich ja verpasst..." „Ja, tut mir leid...!" „Hör auf dich andauernd zu entschuldigen!" Tief blickte mir Christian in die Augen und trat auf mich zu. „Es gibt nichts, was ich bereue heute getan zu haben. Bis auf der eine Gedanke, der dauernd in meinem Kopf rum spuckt..." „Der da wäre?" Ganz behutsam legte Christian seine Hand auf meine Wange und streichelte diese sanft. „Das hier!" Er kam näher und küsste mich mit bedacht ganz vorsichtig und kurz, um im nächsten Augenblick zurückzuschnellen. „Christian... das geht nicht... ich kann das nicht... das wäre falsch... und unfair...", versuchte ich ihm so nett wie möglich zu erklären. „Ich weiß... du hast Gefühle fur Paddy!" „Ich geh besser... danke für alles Christian! Wirklich!" Er nickte mir nur zu, ich nahm meine Sachen und verschwand.
Warum war das Leben nur so ungemein kompliziert. Christian erhoffte sich wohl mehr von mir, ich von Paddy, und Paddy wollte nur seinen Spaß. Das Leben konnte auch so ungerecht sein.
Gute 200 Kilometer lagen vor mir, wenn ich Glück hatte, könnte ich in etwas über 1,5 Stunden zu Hause sein und mich das ganze Wochenende in meinem Bett verkriechen. Zudem musste ich mir was mit meiner Familie überlegen, denn so konnte es nicht weiter gehen. Ich wollte sie nicht mehr belügen. Zudem würden sie sehr schnell merken, das irgendwas nicht stimmen würde. Um Boe würde ich mich noch wie abgesprochen kümmern, aber danach... da musste sie der Herr von und zu Kelky sich eine andere Lôsung einfallen lassen, auch wenn mir Boe am meisten leid tat, denn er fühlte sich bei uns pudelwohl, und auch Bonnie und er hingen nach der kurzen Zeit schon sehr aneinander.
Ich erreichte mein Cabrio und traute meinen Augen kaum, wer völlig durchnässt am Boden vor der Fahrertür hockte.

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