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M.

„Und dann hat er dich rausgeworfen? Wie ist der denn drauf?", fragte Doro nach. „Sagtest du nicht, das ihr darüber gesprochen hattet, und alles ok für ihn war?!" Weinend lag ich in den Armen meiner Freundin. „Mensch Maus, bei euch ist aber auch der Wurm drin. Kann denn bei euch nichts mal normal laufen?! Ihr müsst miteinander reden, darüber sprechen, warum er plötzlich so reagiert hat, wenn doch vorher alles geklärt war.... was sagt denn Michelle dazu?" „Ich hab mit ihr nicht mehr sprechen können..." „Du hast ihr nicht gesagt, das es für dich das letzte Mal war und Paddy auch nicht?" Ich schüttelte nur den Kopf. „Er wollte nicht mit mir reden... und nachdem Michelle mich gepierced hatte, ergab es sich nicht..." „Sie hat was?", fragte Doro ungläubig nach. „Wie, wo und was?" „Ein Intimpiercing...", gab ich zu. „Leni, krass... ich mein... wow... Respekt... vielleicht ist Paddy deshalb so sauer..." „Warum sollte er? Er weiß das doch noch gar nicht. Zumal, es ist mein Körper... du kannst mir sagen was du willst. Patrick passte es nicht, das sie und ich alleine waren.  Er wollte auch, und ist jetzt eingeschnappt..." „Maus, zum hundertsten Mal, ihr müsst darüber reden. Frag ihn, was los ist... es ist bestimmt nur ein doofes Missverständnis." „Hab ich versucht, hab ihm geschrieben... er hat mich blockiert..." „Arsch... aber was soll's?! Irgendwann muss er sich ja melden, immerhin hast du sein „Spielzeug". Den Audi will er bestimmt wieder haben...", stellte Doro fest. „Als ob ich den behalte! Irgendwie musste ich ja von dort wegkommen mitten in der Nacht..." „Bereust du es jetzt?" „Was? Das ich gefahren bin?" „Nein du Nuss! Das du mit Michelle die Nacht alleine verbracht hast... das ihr..." „Das ich mit ihr geschlafen habe? Nein... es hat mir die Augen geöffnet.  Mir ist klar geworden, das ich nur Patrick will. Sicher war es aufregend, sinnlich, es hat mir gefallen und ich bin auch auf meine Kosten gekommen... dennoch mit Patrick... das ist eine ganz andere Liga... ich liebe ihn. Und ich denke das ist auch das I Tüpfelchen. Nicht nur das der Sex mit ihm nicht von dieser Welt ist... meine Gefühle für ihn untermalen das ganze dazu. Da kommt niemand ran... Es enttäuscht mich aber sehr, das er mich einfach rausschmeißt, ohne mit mir zu reden oder genau zu sagen, was los ist... ich dachte das Thema hätten wir durch...", resignierte ich. „Du sagtest doch, das er auch einiges getrunken hatte. Bestimmt bereut er es schon, traut sich aber nicht, sich zu melden. Ruf ihn doch an... dann weißt du Bescheid.", forderte mich Doro auf und hielt mir mein IPhone vor die Nase. „Ist ja gut." Ich wählte seine Nummer - Freizeichen- tut tut tut. „Er hat mich weggedrückt." „Vielleicht ist er noch völlig benebelt und pennt noch...", meinte Doro. „Es ist bereits später Nachmittag...." „Wer weiß wieviel er noch getrunken hat!", warf Doro ein als eine Textnachricht eintrudelte.

Marlene, ich möchte jetzt nicht mit dir sprechen. Ich melde mich... Patrick

„Sein Ernst?!" „Leni, vielleicht hat er wirklich Probleme mit der Situation... gib ihm Zeit..." „Weißt du was?! Ich nehm mir jetzt einfach mal Zeit... ich fahr zu Laurent ein Paar Tage..." „Ins Kloster? Schon wieder?" „Ja! Schon wieder! Da komm ich zur Ruhe, kann abschalten, und vielleicht ist dann ja Patrick irgendwann bereit mit mir zu reden..." „Wann willst du los?" „Ich ruf gleich an, vllt darf ich wegen Corona auch nicht kommen..."
Trotz der Pandemie durfte ich ins Kloster. Laurent merkte sofort, das irgendwas nicht stimmte, gab aber irgendwann auf, weiter nachzufragen, als ich ihm mehr als deutlich zu verstehen gab, das es zu Privat wäre, darüber zu sprechen, was er schlussendlich auch akzeptierte. Er band mich in den Klosteralltag so gut es ging mit ein. Zwischenzeitlich musste ich auch immer wieder mal etwas arbeiten, wofür er vollstes Verständnis hatte. Abends versuchte ich immer wieder mal mein Glück, und versuchte Patrick anzurufen... er ging nicht dran.
Inzwischen war es eine Woche her, seid er mich „rausgeworfen" hatte, und bevor es zu meinem vorletzten Tag ging, denn ich musste wieder heim, versuchte ich gar nicht erst anzurufen, sondern schickte Patrick eine sms.

Du fehlst mir... L U <3

You too... sehr sogar...:-(

Damit hatte ich nun nicht gerechnet, aber mein Herz begann zu klopfen, da er jedenfalls reagiert hatte. Und mich überraschte, das er schon wach war... das war normalerweise nicht seine Uhrzeit... kurz nach sieben...  Glücklich, das es endlich ein Lebenszeichen gab, schnappte ich mir Patricks Autoschlüssel, frühstückte schnell etwas und holte Laurent ab, da ich angeboten hatte, mit ihm den Wochenendeinkauf zu übernehmen.
„Du wirkst heute entspannter als die letzten Tage Leni. Gehts dir etwas besser?", fragte Laurent mitfühlen nach. „Etwas...", entgegnete ich. „Patrick hat endlich ein Lebenszeichen von sich gegeben... es besteht also Hoffnung, das es sich einrenkt." „Wenn du reden würdest, dann könnte ich vielleicht..." „Das ist lieb von dir, aber glaub es mir, da kannst du uns wirklich nicht bei helfen. Das kann niemand. Wenn Patrick Zeit und Abstand erstmal braucht, will ich ihn nicht dauernd bedrängen. Letztes Jahr brauchte ich auch meine Zeit, um mir über einiges klar zu werden..., die werde ich ihm jetzt auch geben, auch wenn ich ihn vermisse..." Ich merkte wie in mir wieder alles hochkam und einzelne Tränen ihren Weg nach außen fanden. Leise kullerten sie über meine Wange. Ohne was zu sagen reichte mir Bruder Laurent ein Taschentuch. „Danke. Es tut mir leid... ich...." „Leni, du brauchst dich nicht entschuldigen. Ich respektiere deinen Wunsch. Nur bitte verspreche mir, nicht immer alles mit dir alleine ausmachen zu wollen. Rede über Dinge, die dich belasten. Du hast deine Familie und deine Freunde. Sie lieben dich, Gott liebt dich." Aufmunternd strich er über meine Hand, lächelte und nickte mir zu. Dankbar über diese kleine Geste und sein Verständnis machten wir uns dann an den Einkauf.

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