P.
Die Sing meinen Song Aufzeichnungen waren abgedreht, meine nachfolgenden Termine erledigt, sodass ich noch einige Tage Marlie alleine für mich hatte, die ich mit ihr voll und ganz ausnutzen wollte. Der „Vorfall" war aus der Welt geräumt,und eigentlich wollten wir noch 2 weitere Wochen in Kapstadt bleiben. Da allerdings sich das Corona Virus inzwischen weltweit immer weiter ausbreitete, man von einer Pandemie sprach, entschieden wir uns, die Reise abzubrechen und vorzeitig zurückzufliegen, da einige Länder bereits ihre Grenzen geschlossen hatten. Wir genossen mehr als ausgiebig unseren letzten Abend im Resort, der auch feucht fröhlich endete. Das irgendwann dieser Abend nochmal zu einer mittelschweren Krise führen würde, hätte ich ahnen müssen, aber es war ja auch auf meinem Mist gewachsenen. Die Neugier war einfach zu groß gewesen...
Der Rückflug begann dann auch schon mit der ersten Katastrophe, denn zuerst sollte ich nicht mitfliegen dürfen, bedingt durch meinen Amerikanischen Pass und den Einreisebestimmungen nach Deutschland. Nach zig Telefonaten, und Vorlage meiner Meldebescheinigung in Düsseldorf, durfte ich letztlich doch in den Flieger steigen. Allerdings saßen Marlie und ich nun getrennt voneinander, da es keine andere Möglichkeit gab. Da sie sich in keinster Weise dazu überreden lies, jedenfalls meinen Platz in der Business Class einzunehmen, wartete ich bis endlich die Anschnallzeichen erlöchten, um mich zu ihr in die Economy Class zu begeben.
Als es endlich soweit war und ich ihren Sitzplatz erreichte, bat ich sie mehrfach, zu mir zu kommen, was sie leider vehement ablehnte. Angeblich war sie müde, rückblickend machte ihr abweisendes Verhalten dort auch schon Sinn. Denn wir waren gerade in Düsseldorf gelandet, verlor ich sie prompt aus meinen Augen. Mir war bewusst gewesen, dass wir uns hier verabschieden mussten, da sie umgehend weiter nach London flog um noch einige Termine dort in der Agentur wahrzunehmen. Dennoch wollte ich mich von ihr verabschieden, was sie somit unterband. Selbst als ich noch versuchte sie anzurufen, blieb dieser Versuch erfolglos. Sie hatte immer noch ihr Handy ausgeschaltet. Sie war stur, sturer sogar als ich und wenn ihr irgendwas deutlich gegen den Strich ging, lies sie mich das auch mehr als deutlich spüren.
So ging es die nächsten Tage auch weiter. Konsequent ignorierte sie meine Anrufe und Nachrichten. Es war mal wieder zum Haare raufen. In meiner Verzweiflung rief ich irgendwann Peter an, der sich auch keinen Rat wusste, mir nur mitteilte, das sie am 20. März aus London zurückkehren würde, da sich die Lage um Covid 19 immer weiter dramatisierte. Zunehmend machte ich mir gerade auch deshalb immer mehr Sorgen um meine Freundin, dass ich ihr nochmals eine WhatsApp schickte.Marlie, ich mach mir doch einfach nur Sorgen um dich. Bitte melde dich. I miss you!
Love PaddyMit einer Antwort rechnete ich nicht, aber Marlie überraschte mich, als kurze Zeit später mein Handy piepte und eine Nachricht von ihr im Display auftauchte.
Patrick, mir gehts gut, und deswegen kannst du deinen Nachrichtenterror auch mal einstellen. Für sowas hab ich im Moment gar keine Zeit! Man sieht sich. Marlene
Schockiert, überrascht, aber auch traurig und verletzt über ihre Wortwahl starrte ich auf mein IPhone. Was war nur in sie gefahren?
M.
Noch immer hing mir die letzte Nacht in den Knochen. War das alles wirklich passiert oder war es nur ein komischer surrealer Traum gewesen?! Nein es war wirklich passiert... und es war Patricks Idee gewesen. Was hatte mich da nur geritten dem zuzustimmen?! Die Cocktaills, der Alkohol hatte uns beide ganz schön vernebelt. Und nun fühlte ich mich nicht mehr konform damit. Aus diesem Grund war ich auch irgendwie froh, das Patrick und ich auf dem verfrühten Rückflug nicht beisammen saßen und ich umgehend weiter nach London flog. Bedingt durch den weltweiten Ausbruch von Corona und den unabsehbaren Folgen, musste dringend in der Agentur vorgesorgt werden. So schnell es mir möglich war, begab ich mich zu meinem Anschlussflug nach London, als wir in Düsseldorf gelandet waren, ohne nochmals mit Patrick zu sprechen oder mich zu verabschieden. Ja, man konnte sagen, das ich ihm aus dem Weg ging. Irgendwie war es mir unangenehm ihm unter die Augen zu treten.
Die folgenden Tage und Wochen verflogen in Windeseile in London. Ich hatte das Gefühl, der Tag müsste 36 Stunden haben, um alles schaffen zu können und rotierte. Ein 14 Stunden Tag war somit keine Seltenheit, und die Pandemie wurde immer schlimmer.
Patrick rief mich jeden Tag an oder schrieb mehrmals täglich WhatsApp Nachrichten. Unabhängig davon, das ich wirklich keine Zeit hatte, denn oft blieb auch das Essen auf der Strecke, wollte ich mich nicht damit auseinander setzen, was mich beziehungsweise uns belastete. Dafür hatte ich nach meiner Rückkehr immer noch Zeit. Viel wichtiger war es jetzt die gesamte Technik so ans laufen zu bekommen, das alle Mitarbeiter ab dem 20. März ins Homeoffice gehen konnten und alle von daheim einen Zugriff auf unseren Hauptserver hatten. Ich hatte nur noch 2 Tage Zeit, arbeitete gemeinsam mit der IT wie ein Tier als Patrick schon wieder anrief und kurz darauf eine WhatsApp sendete, weil ich mal wieder nicht reagierte.Marlie, ich mach mir doch einfach nur Sorgen um dich. Bitte melde dich. I miss you!
Love PaddyOnkel Peter hatte inzwischen auch angefangen mich öfters anzurufen, Nachrichten zu schreiben und schon penetrant nachzubohren, was denn los wäre. Da ich nun auch genervt war, antworte ich den beiden diesmal etwas arg bissig.
Patrick, mir gehts gut, und deswegen kannst du deinen Nachrichtenterror auch mal einstellen. Für sowas hab ich im Moment gar keine Zeit! Man sieht sich. Marlene
Onkel Peter, hier ist gerade die Hölle los! Wir haben eine Deadline! Wir reden wenn ich übermorgen komme, und bis dahin lasst mich endlich mal alle zufrieden! Marlene
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Love Affaire
FanfictionMarlene verbringt ein Wochenende mit ihrer Freundin und ihrer Cousine in Saarbrücken. Darauf haben sich die drei Mädels schon seit Wochen gefreut, die uber 300 Kilometer von einander entfernt wohnen. Gemeinsam ist ein Konzertbesuch geplant. Marlene...